Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen

S10-11-AMORC

Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen

Der Begriff der Rosenkreuzer taucht historisch Anfang des 17. Jahrhunderts auf, in einer Schrift, der sog. Fama Fraternitatis, mit der erstmals eine breite Öffentlichkeit von den Rosenkreuzern erfahren hat. Diese und auch nachfolgende historische Schriften wurden leider viel zu wörtlich genommen, wie man im Allgemeinen auch mit anderen allegorischen Texten verfährt. So ist in der Fama Fraternitatis eine Darstellung des traditionellen Einweihungsweges der Rosenkreuzer weitergegeben. Man erkennt dies aber erst durch eine gute Einführung.

Allerdings zeigt dies schon, dass es neben der offiziellen Religion auch im Westen eine überlieferte spirituelle Tradition gibt. Wie dies historischer Forschung eigentümlich ist, sagen datierbare Funde und Quellen lediglich etwas über das Alter eben eines solchen Fundes aus, nichts aber über die Entstehung oder das Alter der Gedanken. Die Rosenkreuzer sprechen daher von einer Überlieferung, wohl wissend, dass eine lückenlose historische Dokumentation für immer ein Wunschtraum bleiben wird. Die Überlieferung sieht die Ursprünge der Rosenkreuzer in den Mysterienschulen im antiken Ägypten und noch weiter zurück. Aus einer ursprünglichen Quelle haben sich unterschiedliche Traditionen ausgebildet, die in die Entstehung der Religionen einmünden.

Aber bereits in Ägypten wurde der Grundstein für den späteren Monotheismus der drei abrahamitischen Religionen gelegt. AMORC unterscheidet zwischen einer horizontalen Überlieferung, d.h. Wissensvermittlung, und einer vertikalen Überlieferung, durch persönliche Offenbarung der kosmischen Ordnung. Das Erlernen der sog. mystischen Sprache ermöglicht die persönliche Erfahrung, den Zugang zum Inneren Selbst. Auf diese Weise ergänzen sich die horizontale und vertikale Überlieferung. Das ernsthafte Studium der Lehren der Rosenkreuzer kann den Menschen zu dieser Erkenntnis führen.

Im Zeichen von Kreuz und Rose

Bei den Rosenkreuzern denkt man unmittelbar an die Begriffe Kreuz und Rose. Das Kreuz ist ein uraltes Symbol, das auch zeitlich weit über das Christentum hinausgeht und das Zusammenwirken der materiellen und der geistigen Ebene symbolisiert. Wenn dieses Zusammenwirken in harmonischer Weise geschieht, entsteht eine dritte Kraft, die sich in der Seelenpersönlichkeit darstellt, so wie sie im Menschen zum Ausdruck kommt. Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen.

Für diese erwachende Seelenpersönlichkeit steht die aufgehende Rosenknospe im Schnittpunkt des Kreuzes. Diese Rosenknospe ist eine jahrhundertealte symbolische Darstellung für das Höchste und Edelste im Menschen und steht in enger Beziehung zum Christusbewusstsein. Bereits im antiken Ägypten wurde diese „edle Blume“ im Schnittpunkt des Kreuzes angebracht, um so das Streben des Menschen nach höherem Bewusstsein darzustellen, auch wenn das Rosenkreuz als Symbol im Abendland erst ca. 400 Jahre alt ist. Der Begriff Rosenkreuz wurde ab dem 16. Jahrhundert gebraucht, als die Mystiker der Renaissance die Lehrmodelle der Rosenkreuzer in eine Form brachten, wie diese auch heute noch als Grundlage dienen. Nach dieser Überlieferung fand im 15. und 16. Jahrhundert ein großer Wertewandel statt, ähnlich wie man auch die heutige Zeit als einen Aufbruch in ein neues Zeitalter verstehen und begreifen kann. In diese Epoche fiel auch das Bekanntwerden dieser uralten und zeitlosen geistigen Strömung unter der Bezeichnung Rosenkreuzer.

Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen

Der Weg der spirituellen Entfaltung ist historisch, kollektiv und persönlich ein langer Weg, der keine Abkürzungen kennt, der allerdings bis zur Erleuchtung und spirituellen Meisterschaft führen kann. Der Einweihungsweg im Zeichen des Rosenkreuzes führt zu der unvergänglichen Lehre über die Gesetze der Schöpfung und des Menschen, die vor allem geistiger Natur sind und in einer praktischen Lebensphilosophie münden. Die Antwort der Rosenkreuzer auf die Frage nach dem Sinn des Lebens führt zum „Erkenne dich selbst!“; denn der Mensch trägt alles in sich, was er benötigt, um sich selbst zu erkennen. Alles Weitere bedarf tatsächlich der göttlichen Gnade, der sich der Mensch allerdings auch würdig erweisen muss.

Diesen spirituellen Weg, der den Menschen zu seiner Suche anregt, das höhere Selbst zu erfahren, bewahrt AMORC und gibt ihm an alle aufrecht suchenden Menschen weiter. So steht der Orden in der Tradition der ursprünglichsten spirituellen Überlieferungen der Menschheit. Die über Jahrhunderte überlieferten Lehren der Rosenkreuzer sind ein besonders wirksamer Führer für die spirituelle Suche, denn die Lehren sind vollständig und enthalten alle notwendigen Elemente für die innere Entwicklung und für eine harmonische Entfaltung der Persönlichkeit. So kommt der Studierende nicht umhin, eine Verbesserung in seinem Leben festzustellen und sich glücklicher zu fühlen.

Befreit von jeglichem Dogma

Naturgemäß ist die Hauptaufgabe, die es zu bewältigen gilt, die praktische Anwendung des Gelernten im Alltag des persönlichen Lebens. Ein Wissen, das nicht umgesetzt wird, erscheint wertlos. Dabei kennt AMORC keinerlei Dogmatismus, im Gegenteil der Studierende bleibt stets angehalten, sämtliche angebotenen Lehren und Übungen selbst auszuprobieren und zu hinterfragen. Daher bezeichnen sich die Rosenkreuzer auch als lebendige Fragezeichen.
Die persönliche Erfahrung des Göttlichen spielt in den Rosenkreuzerlehren eine zentrale Rolle, denn nach ihrer Auffassung ist es die Sehnsucht nach dem Göttlichen im Menschen, die ihn auf seiner Entwicklung vorantreibt.

Zeitlose Weisheit – Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen

Diese Weisheitslehren sind nicht vom Himmel gefallen. Die alten Eingeweihten, die großen Avatare der Menschheit standen alle voll im Wissen ihrer Zeit, hatten aber zugleich Kontakt zur geistigen Welt. Aus derartigen Kontakten zur geistigen Welt entspringen auch die Religionen, die allerdings stets von Menschen interpretiert wurden und entsprechende kulturelle Prägungen erfahren haben. Dem modernen Menschen derartige Erfahrungen zu ermöglichen und ihn an seinem kosmischen Erbe teilhaben zu lassen, dafür steht AMORC als die heutige Organisation, die das Erbe der historischen Rosenkreuzer bewahrt und stets bemüht ist, diese zeitlose Weisheit in die Sprache des modernen Menschen zu übersetzen. Dies hat nichts mit dem oftmals erhobenen Vorwurf des Synkretismus zu tun, lernt man doch klar zwischen den unterschiedlichen Denkmodellen und Traditionen zu unterscheiden. Auf was es tatsächlich ankommt ist die eigene persönliche Erfahrung, wohl wissend, dass es sich dabei um innere Erfahrungen handelt, die stets einer Übersetzung bzw. Interpretation für den äußeren Menschen bedürfen.

Ziel ist es letztendlich, die Menschheit und die gesamte Schöpfung als Einheit zu erfahren und die Bruderschaft der Menschheit zu leben. Schließlich kommt dem Menschen im Kosmos eine besondere Aufgabe und Stellung zu und es wird Zeit, dass die Menschheit ihrer kosmischen Verantwortung gerecht wird.

14.07.2017
Dr. rer. nat. Alexander Crocoll
Bild und Text (c) AMORC
www.amorc.de
www.amorc-verlag.de
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Vita des Autors:Auf dem Weg zu höheren Lebenserfahrungen Dr. rer. nat. Alexander Crocoll

Dr. rer. nat. Alexander Crocoll, geb. 1966. Während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit Publikation von Arbeiten zur Genetik molekularer Embryologie. Er beschäftigt sich seit frühester Jugend mit spirituellen Fragen, ist seit drei Jahrzehnten AMORC-Mitglied und arbeitet heute als Sekretär in der deutschen AMORC-Zentrale.


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