Heilkräuter und Ayurveda im Laufe der Jahreszeiten

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blumen-heilkraeuter-daisiesHeilkräuter und Ayurveda im Laufe der Jahreszeiten

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“.
Dieses Zitat wird Hippokrates von Kos, (460 – etwa 377 v. Chr.), griechischer Arzt, »Vater der westlichen Heilkunde« zugesprochen.

Es gibt aber einige ältere Natur-Medizinen, die diese Maxime auch schon vermittelten – so die chinesische Medizin (TCM) und Ayurveda – die traditionelle indische Medizin.

Ayurveda kann man heute mindestens ca. 5000 Jahre zurück verfolgen – auch hier wird der Ernährung und den Kräutern und Gewürzen für die Gesundheit ein ganz hoher Stellenwert zugemessen. 50 % der Gesundheit werde dadurch verursacht – die weiteren 50 % sind der Lebensstil, der nach Ayurveda Konstitutions-bezogen eingerichtet werden sollte.

Diese Erkenntnisse sind auch in den grundsätzlichen Seminaren der Ayurvedaschule in Gundelfingen an der Donau berücksichtigt: Der „Ayurveda-Kochkurs-Grundlagen“ und „Ayurveda-Basics – Die Ayurveda-Konstitution“. Beide Seminare sind Online-Seminare und können gut bei freier Zeiteinteilung von zu Hause absolviert werden. Sie sind für jederfrau und jedermann gedacht und bilden gleichzeitig aber auch die Grundlage für alle weiterbildenden Ayurveda-Schulungen der Ayurvedaschule. Über die Ernährung habe ich in folgendem Artikel schon berichtet.

Im heutigen Artikel soll es darum gehen, was die Natur uns zu bieten hat, damit wir gesund bleiben oder wieder mehr Gesundheit leben können. Die alten Volksweisheiten und die Erkenntnisse der traditionellen ayurvedischen Ernährungslehre und Medizin sollen dabei genauso berücksichtigt werden, wie die Erkenntnisse der modernen ganzheitlichen Ernährungslehren, denn: „Eure Nahrung soll Euer Heilmittel sein“ ist nach wie vor aus therapeutischer wie auch aus ernährungsphysiologischer Sicht das Fundament zum Erhalt und zur Wiedergewinnung von Gesundheit.

Heilkräuter und Ayurveda – Eine weitere medizinische Wurzel ist bei uns im Westen die Klostermedizin.

Deren Ursprünge gehen zurück bis in die Antike.
Benediktus gründete um das Jahr 529 nach Christus die Abtei Montecassino bei Neapel in einem Apollotempel. Diese Abtei gilt bis heute als Stammkloster des Benediktinerordens (lateinisch Ordo Sancti Benedicti, OSB). Dadurch wurde auch der Rahmen für die Klostermedizin. Die Mönche und Nonnen greifen auf das medizinische Wissen der antiken Ärzte zurück und übernehmen als Grundlage die Viersäftelehre, die sog. Humoralpathologie.

Ibn Butlan (Hofarzt in Bagdad) starb 1065 in Bagdad. Er war irakischer christlicher Arzt und hat viele medizinische Werke geschrieben. Die vorderasiatische Medizin wurde geprägt durch Lehrer auch aus dem fernen Osten – Persien und Indien. So wurde auch die Klostermedizin über den vorderen Orient mit dem alten und doch hochmodernen Wissen des fernen Ostens.

Wichtige Prinzipien waren Licht + Luft, Speise +Trank, Bewegung + Ruhe, geregelter Schlaf, Gleichgewicht der Säfte und ein ausgeglichenes Gemüt.
Hildegard von Bingen (1098 –1179) war Benediktinerin, die mit dem Wissen aus den vorderorientalischen Wurzeln der Klostermedizin und umfassenden visionären Erkenntnissen u.a. die Hildegard-Medizin prägte.

Bewertungskriterien in der „modernen“ Ernährungslehre und Heilkräuterlehre

Unsere moderne Heilkräuter- und Ernährungslehre geht von einer differenzierten Sichtweise aus:
Man betrachte die einzelnen Bestandteile in Lebensmittel oder Heilkraut, z. B. Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und andere Wirkstoffe.
Eingeteilt werden diese weiterhin in z.B. ätherische Öle, Alkaloide, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Phytosterine, Phytohormone und andere Bestandteile.

Im Ayurveda gibt es eine andere Herangehensweise.

Auch im Ayurveda betrachtet man die Nahrungsmittel, Heilkräuter und andere Substanzen (auch mineralische und tierische Substanzen) als potenzielles „Heilmittel“.

Der Sanskritbegriff für die Heilkräuterkunde heißt Dravyaguna

Alle Substanzen können therapeutisch eingesetzt werden. Im Gegensatz zur modernen Medizin besteht grundsätzlich kein Unterschied zwischen Nahrungsmitteln und Heilmitteln, beide gelten als Dravya (Substanz).

Damit eine Substanz (natürlich auch Nahrungsmittel) angewendet werden kann, muss sie nach ayurvedischen Prinzipien bewertet werden können.

Das ist eine grundlegend andere Herangehensweise in der Betrachtungsweise, wie wir gleich feststellen können. Weiter ist es grundlegend anders, zu betrachten, ob dieses Lebensmittel oder Heilkraut für einen Menschen günstig oder weniger günstig ist.

Bei der westlichen Betrachtungsweise sind die Wirkstoffe „für jeden gut“. In der ayurvedischen Betrachtungsweise ist die Frage: für wen ist das Lebensmittel oder das Heilkraut, ein wesentlicher zusätzlicher Faktor.

Sicher, ein gesunder Stoffwechsel kann auch Dinge verarbeiten, die nicht ganz stimmig sind – hier gilt der universelle Satz von Paracelsus: Die Dosis macht den Unterschied, ob etwas ein Heilmittel oder ein Gift ist. Nichts ist also ohne Gift, z.B. wenn man zu viel oder zu oft davon zu sich nimmt.

Die Bewertung der Nahrungsmittel und Heilkräuter nach Ayurveda umfasst folgende Kriterien:

Guna – Qualitäten / Eigenschaften
Rasa – Geschmack
Virya – Potenz / Dynamik
Vipaka – Effekt nach Verdauung
Prabhava – einzigartige, entgegengesetzte oder anomale Eigenschaft der Substanz, die nicht durch ihre Rasa, Virya oder Vipaka erklärt werden kann.

Dravyaguna ist die pharmakologische Wissenschaft von jeglicher Substanz, die dann in Bezug gesetzt werden kann zu der Person, die diese zu sich nimmt. Das kann sein, um satt zu werden, aber auch um Ungleichgewichte und Krankheitszeichen wieder zu eliminieren.

Guna – Qualitäten / Eigenschaften

Als Guna bezeichnet man die Eigenschaften einer Substanz.
Im Ayurveda gibt es 10 Eigenschaftspaare.
Schwer (baut Gewebe auf) – leicht (baut Gewebe ab)
kühlend – erhitzend (Vata und Kapha haben einen kühlenden Charakter – Pitta einen erhitzenden Charakter)
ölig – trocken/entfettend (Trocken erhöht Vata und Pitta, Ölig kann Pitta erhöhen aber vor allem Kapha)
Diese drei Eigenschaftspaare werden zuerst betrachtet bezüglich der Einteilung.
Weitere Eigenschaftspaare:
mild/stumpf/langsam – spitz/scharf/schnell
glatt – rau
fest/dicht – flüssig/wässrig
hart – weich
stabil – instabil
grob – winzig
schleimig/trüb – klar/reinigend

Welche Eigenschaften sind eher förderlich für Vata, Pitta oder Kapha?

Wenn also im Ayurveda etwas als „förderlich“ für Vata, Pitta oder Kapha betrachtet wird, dann hat es gegensätzliche Eigenschaften:

Hier wichtige Zuordnungen der Eigenschaften von Vata, Pitta und Kapha:
• Vata – leicht, scharf, kalt, trocken, rau, beweglich, fein, klar
• Pitta – leicht, scharf, heiß, trocken, klar
• Kapha, Wasser – schwer, träge, kalt, ölig, klebrig, dickflüssig, wässrig, weich, schleimig
• Kapha, Erde – schwer, träge, kalt, trocken, klebrig, dickflüssig, hart, fest, dicht, klar

Rasa: der Geschmack

Der Geschmack einer Substanz entsteht nicht zufällig und er kann je nachdem, wo ein Nahrungsmittel oder Kraut wächst, unterschiedlich sein. Einerseits ist die elementare Zusammensetzung wichtig, andererseits aber auch die Umgebung, z.B. ob viel Wasser vorhanden ist oder nicht.
Vielmehr steht der Geschmack in direkter Beziehung zu dessen elementarer Zusammensetzung. Es sind immer zwei Elemente, die in einer Geschmacksrichtung vorherrschen.
Folgende Rasa (Geschmacksrichtungen) werden unterschieden:
Süß, sauer, salzig, scharf, bitter, adstringierend (zusammenziehend).

Hier die Zuordnung der Geschmacksrichtungen in einer Tabelle, die zeigt, ob diese Vata, Pitta oder Kapha erhöht oder senkt:

• Vata
– Erhöhend: scharf, bitter, zusammenziehen
– Senkend: süß, sauer, salzig
• Pitta
– Erhöhend: sauer, salzig, scharf
– Senkend: bitter, zusammenziehend, süß
• Kapha
– Erhöhend: süß, sauer, salzig
– Senkend: scharf, bitter, zusammenziehen

Virya – Potenz / Dynamik

Dieser Aspekt betrachtet die Substanz bzw. das Heilkraut in Bezug auf das Verdauungsfeuer:
kühlend steht in Bezug zu scharf, sauer, salzig
erhitzend steht in Bezug zu bitter, süß, adstringierend
Da jede Art von Substanz nicht nur eine Geschmacksrichtung hat, sind diese Einschätzungen sehr komplex und der Laie oder Ayurveda-Anfänger hält sich an Listen, in denen die Zuordnungen bereits bestimmt sind.

Vipaka – Effekt nach der Verdauung

Zum Unterschied von dem Geschmack, der dem Lebensmittel oder Heilkraut zu eigen ist, wenn man es im Außen bestimmt oder gerade gegessen hat, können diese nach der Verdauung einen anderen Geschmack haben:
Süß (aus süßem und salzigem Geschmack)
Sauer (aus saurem Geschmack)
Scharf (aus bitter, scharf und zusammenziehend / adstringierend.
Hier gibt es viele Ausnahmen – die uns aber nicht weiter stören sollen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Prabhava – Die einmalige, ganz individuelle Wirkung einer Substanz

Prabhava ist die Einmaligkeit einer Substanz jenseits der bisher beschriebenen Aspekten. Sie beschreibt den Effekt einer Substanz auf den Organismus, der nicht durch Rasa, Virya, Vipaka oder die Gunas erklärt werden kann.
Prabhava ist wichtig bei speziellen Heilpflanzen und Gewürzen. Prabhava wirkt also auch zu einem großen Teil außerhalb der Betrachtungsweise von Vata, Pitta und Kapha und ist also universeller Natur.

Kräuter und Blüten im ersten Quartal des Jahres

Nun komme ich zu wichtigen „Substanzen“, die wir gerade in den Monaten Januar, Februar und März in der Natur finden.
Interessant ist der Gedanke für mich, dass Kräuter und Pflanzenteile von Pflanzen, die in der Umgebung wachsen, für uns einen besonderes Geschenk haben: Sie geben uns oft genau die Wirkstoffe, die als Gegengabe für schädliche Umwelteinflüsse wirksam sind. Pflanzen haben die Gabe, Gegenstoffe zu bilden, die uns Menschen im Laufe der Evolution abhandengekommen ist.

Brennnesselbrennessel

Bei den Germanen hieß die Brennnessel auch Donnernessel. Dieser Name entstand in Verbindung mit dem Gewittergott Donar. Das “Verbrennen” der Haut bei Berührung brachte man in Verbindung mit dem Gott, der Blitze auf die Erde sandte.

Nach einem alten Aberglauben, sollen Brennnesselsträuße böse Geister und Hexen abwehren. Man legte sie unter das Vieh oder steckte sie in der Walpurgisnacht auf Misthaufen.

Verwendete Bestandteile im Frühjahr: Blätter, Wurzeln – später im Jahr wirken die gesammelten Brennnesselsamen als „Superfood.
Wirkungen der Brennnessel: Blutreinigend, stoffwechselaktivierend, vitalstoffreich, immunstärkend, harnflussfördernd, gewebereinigend (bei Gicht, Rheuma)

Wirkstoffe: Eisen (mehr als Spinat), Kalium, Calcium, Magnesium, Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Cumarin, Phytosterole, Kieselsäure (Bindegewebsstärkend), Ameisensäure (brennend)

Küche: Gemüse, Chutney, Wildkräutersalat (junge Blätter bzw. Triebe)

Medizin: Tee, Öl, Auflage, Tinktur
Der Saft der frischen Brennnessel wird als harntreibendes, blutzuckersenkendes und blutreinigendes Mittel hoch geschätzt.
Die Brennnessel reduziert das Pitta- und Kapha Dosha – perfekt also, um im Frühjahr den Überschuss an Kapha zu senken oder einen Detox mit Brennnesseltee zu unterstützen. Auf Vata wirkt die Brennnessel erhöhend, wenn man diese regelmäßig zu sich nimmt.
Ihre Grundeigenschaft ist leicht, die energetische Wirkung ist erhitzend, der Geschmack ist zusammenziehend.

Löwenzahn

Ein bekanntes Ehepaar von mir hatte viele Löwenzahnpflanzen im Garten. Sie stachen jede mit ganz viel Akribie aus – die Wurzeln müssen möglichst mit entfernt werden.
Nachdem sie umzogen in den Allgäu, hatten sie ein Grundstück, welches Hunderte Löwenzahnpflanzen als Überraschung für sie bereithielt.

In der Ganzheitsmedizin sagen wir oft, wenn bestimmte Pflanzen dicht bei uns beheimatet sind, dann wollen sie uns ein Geschenk machen – vielleicht hatte dieses Ehepaar das zuerst nicht erkannt.

Verwendete Bestandteile der Pflanze: Wurzel, Blüten, Kraut
Wirkstoffe: Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Cholin, Inulin
Wirkung: blutbildend, blutreinigend, harntreibend, tonisierend, gewebereinigend

Küche: Salat (Blätter und Blütenblätter), Blüten in Honig, Wurzeln (geröstet als Kaffee, gemischt mit den Wurzeln der Wegwarte), Löwenzahn-Pesto

Medizin: Teezubereitung, Tinkturen (alle 3 Pflanzenteile)
Löwenzahn regt die Verdauung und den Stoffwechsel an, verbrennt Toxine (Ama) und eignet sich besonders gut zum Ausgleich von Kapha-Beschwerden. Dies sind u.a. die Frühjahrsmüdigkeit, Wasseransammlungen im Körper (Ödeme) oder Diabetes. Löwenzahn reduziert aber auch Pitta.
Löwenzahn stimuliert die Leberfunktion und wirkt sich positiv auf den Gallenfluss aus.

Weißdornblütenweissdornbluete-hawthorn

Die Weißdornblüten gehören zu den frühesten Blüten im Frühling.
Es gibt eine Sage, in der sich Schwarzdorn und Weißdorn stritten. Schwarzdorn (Schlehe) behauptete, die Dornenkrone von Jesus Christus sei aus Ästen des Weißdorns geflochten worden.
Der Weißdorn ging zu Gott, ganz unglücklich über diese Vorstellung. Gott beschwichtigte den Weißdorn und zum Zeichen seiner Unschuld bekam der Weißdorn die Erlaubnis, ganz früh im Frühjahr das weiße Blütenkleid der Unschuld anzuziehen.
Verwendet werden Blüten, Blätter und Früchte. Im Frühjahr also in erster Linie die Blüten.

Wirkstoffe: ätherisches Öl, Glykoside, Gerbstoff, Saponin, Fructose, Crataegus Säure, Aluminium, Kalium, Natrium, Calcium, phosphorsaure Salze.
Wirkung: beruhigend, herzstärkend, durchblutungsfördernd, Stärkung der Verdauungskraft, hilfreich bei Herz-, Kreislauf-, Schlafstörungen, Wechseljahresbeschwerden
Verwendung findet Weißdorn als Tee und Elixiere.
Blätter und Blüten des Weißdorns sind haben die Geschmacksrichtungen (rasa) sauer/erhitzend.
Die Geschmacksrichtung sauer ist anregend und verdauungsfördernd. Sie hebt den Appetit und hat eine blähungswidrige Wirkung. Sie vermehrt die Körpergewebe, belebt den Geist, verleiht den Sinnen Festigkeit und dem Herzen Stärkung.
Weißdorn wirkt Vata ausgleichend und Pitta und Kapha erhöhend.

Wegerich

Fußtritt des weißen Mannes nannten die nordamerikanischen Indianer dieser Pflanzenart. Die Siedler nahmen sie überall hin mit, da sie eine entzündungshemmende Wirkung hatte. Wegerich war schon in alter Zeit als Heilpflanze sehr geschätzt, als Wundheilmittel aber auch gegen Bisse von Schlangen und Skorpionen.
Spitzwegerich wirkt wundheilend, immunstärkend, entzündungshemmend.

Spitzwegerich und Breitwegerichspitzwegerich-plantain

Diese beiden Artverwandten stehen auf und an jeder Wiese. Die jungen Blätter beider Pflanzen sind essbar, wobei die des Breitwegerichs mit zunehmendem Alter und Größe zäh und faserig werden.
Hilfreich ist das Auflegen der Blätter oder auch das Aufträufeln von frischem Pflanzensaft auf eine Wunde oder Blase. Das regt die Heilung an.
Der Saft der beiden hat kühlende und entzündungshemmende Wirkung. Deswegen sind sie ein praktisches Heilmittel für Wunden wie z.B. Blasen an den Füßen, Insektenstiche, Reizung durch Brennnesseln oder Neurodermitis.

Spitzwegerich enthält unter anderem Gerbstoffe, Schleimstoffe, Kalium und Kieselsäure.
Er wirkt dadurch reizlindernd, antibakteriell und schleimlösend. Er reduziert aus diesem Grunde Husten sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Die Samen des indischen Wegerichs sind auch bei uns sehr bekannt:
Es ist der indische Flohsamen. Klinische Daten belegen die gute Wirkung vor allem im Verdauungstrakt, z.B. bei Stuhlunregelmäßigkeiten, Reizdarm (Colon irritabile), Divertikulose, bei Vorliegen eines künstlichen Darmausgangs und als unterstützende Maßnahme bei Morbus Crohn. Wichtig ist dabei aber das „genügend Trinken“, ansonsten könnte es auch zu einer Verstopfung führen.
Egericharten regen das Agni an und reduzieren Pitta und Kapha.

Gänseblümchen

Es gibt eine Geschichte vom Gänseblümchen, dass in einem Park ganz nah bei einer wunderschönen Rose stand. Die Menschen bewunderten immer wieder ausgiebig die Rosenblüten und übersahen das Gänseblümchen.

Die Rose bemerkte, dass sich das Gänseblümchen grämte doch sie meinte: Ich bin groß und schön, Du bist klein und Du bist es nicht wert, dass man Dich betrachtet. Das Gänseblümchen verlor dabei immer mehr den Selbstwert.

Doch eines Tages kam ein „Menschenkind“ und bewunderte das Gänseblümchen. Das konnte diese Bewunderung gar nicht annehmen, es war doch so winzig und wenig wert“!
Doch die ständige Bewunderung dieses Menschenkindes brachte die Stärken des Gänseblümchen wieder hervor.

Eine der frühesten Blüten auf Wiesen ist das Gänseblümchen. Werden die Wiesen gemäht, dann bildet das Gänseblümchen immer wieder neue Blüten. Das sind u.a. auch seine Stärken – Selbstwert und Durchsetzungskraft – die uns das Gänseblümchen schenkt.

Gänseblümchen sind sehr schön anzusehen, selbst noch in getrocknetem Zustand. Gänseblümchen schmecken leicht scharf und eignen sich hervorragend als dekorative und gesunde Salatbeigabe. Sie regen den Stoffwechsel und die Leber an, wirken schleimlösend, regenerierend und günstig bei Wasseransammlungen im Körper.

Wirkungen von Gänseblümchen: entzündungshemmend, Leber-stärkend, Gallenfluss-anregend, – sie regen den Stoffwechsel an.
Im Badewasser wirken sie auch beruhigend auf die Haut.

Verwendet wird das Gänseblümchen bei Erkältungen, Verstauchungen, Quetschungen, Hautbeschwerden, Wundbehandlung.
Sie wirken nach Ayurveda also Agni-stärkend und reduzieren Kapha und Pitta.

Verwendet werden kann es auch in der Ayurvedaküche – beim Wildkräutersalat, aber auch in einer Wildkräutersuppe. Diese wird oft auch als „Gründonnerstagssuppe“ gereicht. In dieser sind auch die Brennnessel, der Giersch und der Wegerich zu finden.

Gierschgiersch

Ich habe fast 6 Jahre die Ayurvedaabteilung vom Rosenschloss in Gundelfingen medizinisch geleitet. In diesem Rosenschloss gab es im Frühjahr immer einen Kunsthandwerkermarkt.

Da das Rosenschloss zu dieser Zeit auch das Ausbildungszentrum für Floristen in Bayern war, gab es auch eine Floristin, die durch das Gelände ging, um die „sogenannten Unkräuter“ als Heilkräuter zu enttarnen. Sie machte mehrmals täglich eine kleine Kräuterwanderung durch Gelände. Sie kam auch an ein Beet vorbei, das übersät war mit Giersch und sie erklärte, wofür man diesen verwenden kann und welche heilenden Wirkungen er hat.

Ein Teilnehmer einer Kräuterwanderung meinte dann: „Und ich versuche ihn ständig aus meinen Garten zu verbannen, weil ich dachte, Giersch sei ein lästiges Unkraut.“

Giersch, auch Dreiblatt genannt, ist ziemlich anspruchslos, bezüglich Boden, Bewässerung und Licht. Sehr zum Leidwesen vieler Gartenbesitzer, die ihn oft als Unkraut sehen und kaum eine Chance haben, ihn wieder loszuwerden, denn er wächst schneller nach, als man ihn rausreißen kann.
Wirkstoffe: Er hat Gerbstoffe und ätherische Öle, Vitamin C, Kalium, Karotin und Eisen. Er ist also im Frühjahr ein richtiges Superfood.

Man kann Spinat damit machen, schöne Rezepte mit Giersch habe ich auch in meinem Ayurveda-Kochbuch„Ayurveda-Daily“.cover-ayurveda-kochbuch-neutzler

Er passt aber auch zum Wildkräutersalat, in Smoothies, in Suppen und als Brotaufstrich.
Giersch erkennt man an seiner unregelmäßigen Blattform und dem frischen Geschmack. Die Stiele der Blätter schmecken bitter und bei älteren Blättern sollte man diese vor dem Verzehr entfernen, da sie sehr bitter sein können. Diese Stiele sind aber auch ein „sicheres Erkennungszeichen, denn sie sind dreieckig.

Eingesetzt wird die Pflanze vor allem bei Gicht, Rheuma und Arthritis. Sie wird oft auch als „Zipperlein Kraut“ bezeichnet, sie wirkt also gewebereinigend, insbesondere das Blutgewebe.

Die Pflanze soll blutstillend und wundheilend wirken. Sie wird auch bei Blasenentzündung eingesetzt, da sie entwässernd wirkt und die Blase spült.
Giersch ist auch sehr hilfreich bei Fastenkuren und bei Abnehm-Kuren.
Giersch wirkt Pitta und Kaphasenkend.

Das ist nur eine kleine Auswahl von Kräutern, Blüten und Wurzeln, die sich jetzt im Frühjahr melden und für uns und unsere Gesundheit da sein wollen.
Im Winter hat sich das Kapha angesammelt, der Körper hat oft Pfunde angesammelt – durch weniger Bewegung und üppigeres Essen. Jetzt im Frühjahr ist es Zeit, all das Überschüssige wieder aus dem Körper auszuleiten.

Die Heilkräuter können dabei behilflich sein. Nach Ayurveda ist jetzt aber auch ein wichtiger Zeitpunkt, in dem man eine Ayurveda-Detox-Fastenkur, wie ich diese auch Online anbiete, einplanen kann. Solche Reinigungsprozesse sind echte Verjüngungskuren, wenn man sie richtig durchführt, denn sie reinigen die Zellen und Gewebe und dadurch kann sich der Körper von innen heraus verjüngen.

Im Ayurveda ist es aber auch wichtig, nach solchen Reinigungsprozessen bewusster zu leben und bewusster zu essen.
Eine ayurvedische Ernährungs- und Lebensweise sind hierfür eine ausgezeichnete Grundlage. Wie anfangs schon angesprochen, dienen meine beiden Onlinekurse „Ayurveda-Kochkurs“ und „Ayurveda-Basics – Die Ayurvedakonstitution“ dazu, hier die Grundlagen dafür zu erlernen.
Ich wünsche alles Leserinnen und Lesern viel Freude mit Ayurveda – mit den Heilkräutern, die oft als Unkräuter verkannt werden und mit der Ayurveda-Ernährung und der ayurvedischen Lebensweise.

27.03.2021
Herzlichst Ihr 
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und  Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler 


Wolfgang-Neutzler-2018Ich berate Sie auch gerne persönlich:
Mein Name: Wolfgang Neutzler 
Telefon: 09073 – 44 80 761 oder Mobil: 0157 – 51 27 10 25

Ayurveda-Schule-NLSchule für Ayurveda –
Wolfgang Neutzler

89423 Gundelfingen an der Donau

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Gesund und lecker solle es sein – das Essen, das wir täglich zu uns nehmen

von Wolfgang Neutzler und Barbara Rosa Storb
Weitere Informationen zu dem AYURVEDA DAILY – Kochbuch finden Sie >>> HIER


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