Pu-Erh-Tee und seine Heilwirkung

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Pu-Erh-Tee und seine Heilwirkung TeeschaleWie der Rote Tee aus China die Lebenskraft stärken kann

In China gilt Pu-Erh-Tee seit 1700 Jahren als Geheimtipp für Gesundheit und Glück. Seit einiger Zeit steht es auch in den Regalen ausgewählter Apotheken und Supermärkte. Roter Tee ist uns schon lange nicht mehr bekannt. Es ist der Star unter den chinesischen Freizeittees mit heilenden Eigenschaften. Besonders geschätzt wird die Sorte Pu-Erh aus Yunnan, der „Provinz des ewigen Frühlings“. Pu-Erh-Tee unterscheidet sich hinsichtlich des Herstellungsverfahrens grundlegend von grünem Tee und schwarzem Tee. Während grüner Tee völlig unfermentiert und schwarzer Tee vollständig fermentiert ist, ist Pu-Erh-Tee nachfermentiert, also Tee nach der Reifung. Dadurch entsteht seine sehr charakteristische kastanienrote Farbe. Besondere Unterschiede zwischen schwarzem Tee und grünem Tee:

Ein köstlicher Pu-Erh-Tee zeichnet sich durch eine sehr lange Haltbarkeit von mindestens 12 Jahren, teilweise sogar bis zu 60 Jahren aus. Es wurde in Bambuskörben in dunklen, fensterlosen Räumen aufbewahrt. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass sein Geschmack und Geruch als leicht muffig und erdig beschrieben werden kann.

Was kann dieser Tee was andere Tees nicht haben?

Geschmack und Geruch sind auch dafür verantwortlich, dass Tee gemäß der Fünf-Elemente-Theorie dem Erdelement zugeordnet wird. Dazu gehören alle Lebensmittel, die einen süßen und erdigen Geschmack haben. Wie der Boden sind sie meist gelb oder dunkelbraun wie Kürbisse, Karotten, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte. Süße Speisen wirken ausgleichend, entspannend und feuchtigkeitsspendend. Sie bilden die Lebenskraft Qi und sorgen für eine gute Energieverteilung im Körper. Im Landkreis Pu-Erh im Süden Yunnans, dem Geburtsort des Pu-Erh-Tees, gibt es einen 800 Jahre alten Qingmao-Teebaum. Es ist über 5 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,40 Metern. Die Chinesen nennen ihn „Großkönig“ und betrachten ihn als den Vorfahren des Pu-Erh-Tees.

In der chinesischen Medizin entspricht das Erdelement den Organen in der Körpermitte – also Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse und Magen, die für die Verdauung wichtig sind.

Pu-Erh-Tee stärkt die Leberkraft

Laut chinesischer Medizin ist die Leber als „Meisterin des Qi“ dafür verantwortlich, die Energie im Körper zu verteilen und so das Gleichgewicht zu halten. Die Leber sorgt dafür, dass Qi und Blut in alle Richtungen und in jeden Winkel des Körpers transportiert werden. Besonders wichtig ist die ausgewogene Funktion der Leber für die Verdauung. Wenn das Leber-Qi stagniert oder in die falsche Richtung fließt, kann es auch Magen und Milz angreifen.

Die Leber ist auch ein Reservoir für Emotionen. Eine intakte Leberfunktion schafft eine Atmosphäre des Komforts, der Intimität, der Harmonie und der Ruhe. Jede Form von Stress, egal wie gering er auch sein mag, kann den Fluss des Gan Qi stören.

Pu-Erh-Tee wirkt sich auch positiv auf Milz und Bauchspeicheldrüse aus. Tee hält unter anderem den Blutzuckerspiegel konstant und beugt Heißhunger auf Süßes erst gar nicht vor. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse entlastet und der Abbau von angesammeltem Fett gefördert.

Wohltuende Wirkung auf den Magen

Die Chinesen sagen: „Wenn der Magen gesund ist, kann jede Krankheit geheilt werden.“ Der chinesischen Medizin zufolge sind Magen und Milz eng miteinander verbunden. Die Milz kontrolliert den Aufstieg, der Magen geht nach unten. Das bedeutet, dass Körperflüssigkeiten nach unten strömen können. Ebenso wie andere Organe in der Umwelt kann auch der Magen durch eine Qi-Störung geschwächt sein, insbesondere wenn die Körperflüssigkeiten nicht mehr normal zirkulieren. Pu-Erh-Tee kann für einen angenehmen Magen sorgen, weder zu heiß noch zu kalt. Zusätzlich zur Harmonisierung dieses Organs beugt Pu-Erh-Tee auch Fettleibigkeit vor, da er starken Hunger unterdrückt, wie z. B. Hunger, der durch eine Qi-Störung verursacht wird, die durch einen überhitzten Magen verursacht wird.

Wie man Pu-Erh-Tee zubereiten und trinken sollte

In China wird Tee nicht mit heißem kochendem Wasser aufgebrüht, sondern man lässt ihn zwei bis drei Minuten abkühlen, bevor er in den Tee gegossen wird. Traditionell wird der erste Aufguss nach 30 Sekunden aufgegossen, die Blätter befinden sich jedoch noch im Topf oder in der Tasse. Die Dosierung beträgt einen Teelöffel pro Tasse. Der Tee kann nun erneut aufgegossen und nach etwa dreiminütiger Ziehzeit in die Tasse gegossen werden. Ein Tee kann bis zu viermal aufgebrüht werden. Obwohl der Tee beim ersten Ziehen noch relativ hell und leicht ist, wird er nach dem weiteren Ziehen immer erdiger und schwerer. Schließlich hat es eine völlig entspannende Wirkung, weshalb es auch als Schlafmittel verwendet werden kann.

Um die oben genannten Organe und damit die Lebensenergie zu harmonisieren, empfiehlt es sich, über den Tag verteilt drei bis fünf Tassen Pu-Erh-Tee zu trinken.

31. März 2015

Uwe Taschow