Wohlstand ist nicht gleich Wohlbefinden

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Wohlstand ist nicht gleich Wohlbefinden

Diese These, Wohlstand ist nicht gleich Wohlbefinden,  vom Lord Richard Layard (der ehemalige Berater von Tony Blair, und Autor des Bestsellers „Die glückliche Gesellschaft“), ist eine der traurigsten Wahrheiten des 20sten Jahrhundert.

Die letzten 60 Jahren, nach dem zweiten Weltkrieg, haben der westlichen Gesellschaft mindestens eine Menge an Wohlstand beschert, und sogar an Frieden, obwohl sich gleichzeitig die Gesundheit der meisten Europäer und Nordamerikaner immer mehr verschlechtert hat.

Die Lebenszeit hat sich deutlich verlängert, obwohl das nicht immer mit verlängerter Lebensqualität vergleichbar ist. Das ist der Verdienst der modernen Medizin, die mit immer neuen, feineren, verbesserten Gerätschaften das Leben der Patienten erleichtert, und die medizinische Kosten in die Höhe treiben. Die Arbeitsbedienungen werden immer mehr erleichtert, und wir müssen im Allgemeinen keine 50 kg. Sandsäcke mehr schleppen. Und trotz alledem werden z.B. Rückenschmerzen zur Epidemie. Adipositas, Zuckerkrankheit, Hypertonie (hoher Blutdruck) nehmen zu. Und das freut uns alle, Ärzte, Krankenkassen, weil es die Patienten an uns bindet und bringt immer mehr Geld, und der „Wohlstand“ nimmt immer mehr zu.

Die Patienten haben längst die Verantwortung für Ihre Gesundheit an den Ärzte, Krankenkassen und Regierung abgegeben. Da heute die Kosten nicht mehr tragbar sind, reagieren die o. g. Stellen mit Sparmaßnahen, und das wiederum macht alle sauer, weil wir Stress bekommen, und unbewusst merken, dass wir alle die Verantwortung zurück holen müssen. Patienten, Ärzte, Krankenkassen, Parteien, Kirchen, Politik, sollten an einem Strang ziehen, um etwas an dem heutigen Gesellschaftsstress zu ändern.

Leider, hat uns die jetzige Finanz-, und Umweltkrise gezeigt, dass nur wenige ein Interesse daran haben, etwas zu ändern.

Ich wende mich hiermit, an all denen, die trotz aller Schwierigkeiten bereit sind, an neuen Weg zu gehen, und sich selbst ein wertvolles, und sorgenloses Leben zu gönnen. Ohne Eigenverantwortung geht es nicht!

Glaubenssätze und Stress

Glaubenssätze und Stress. Einer der bekanntesten Biologen der letzten 20 Jahren, Dr. Bruce Lipton, hat schon vor Jahren behauptet:„95% aller heutigen Krankheiten beruhen auf Stress, und 100% vom Stress stammt aus falschen Glaubensätze“. In meinem ersten Artikel habe ich versucht, die medizinische Entstehung und Aufrechterhaltung von Dauerstress zu verdeutlichen und werde diesmal versuchen, Stress in seiner Ganzheitlichkeit darzustellen.

Um die Wirkung von Stress zu verstehen – nicht im medizinischen Sinn – sollte man erst Systeme verstehen. Besser gesagt, dynamische Systeme. Der Unterschied zwischen statischen und dynamischen Systemen liegt darin, dass die statischen Systeme die Einwirkung andere Kräfte benötigen, um aktiviert und deaktiviert zu werden. Die dynamischen starten sich, stoppen, verändern sich, und wenn es sich um lebendige Systeme handelt, regenerieren sich auch selbst. Das beste Beispiel dafür ist der menschliche Organismus. Er hat ein Nervensystem, ein Atmungssystem, Verdauungssystem, muskuläres System u.s.w., die aber ständig mit aneinander in Verbindung stehen, sich gegenseitig beeinflussen, und verändern. Glaubenssätze und Stress!

Daraus ergibt sich die folgende Verbindung, wenn negative Einflussfaktoren auf den Organismus einwirken, die wir „Stressoren“ nennen.

Die Reaktion unseres Verstandes – der Stressor – auf unser Wohlbefinden, wird sehr heftig werden. Diese Reaktion ist uns bekannt als „Stress“!

Einer der Besten Erklärungen kam von Eckhard Tolle: „Stress wird verursacht, wenn du HIER bist, aber DORT sein willst“.

Sich beklagen und sich ständig Stress vorzustellen, ist das Nichtannehmen von der Realität. Das ist immer mit einer unbewussten negativen Energie geladen, verändert unsere Körperhaltung, unsere Ausstrahlung und somit die Gedanken, Gefühle und das gesamte Wirken. Glaubenssätze und Stress!

Die menschliche Evolution entwickelte über die Generationen die Reaktion gegen den Stress, die wir heute als „ Kampf und Flucht“ Reaktion kennen.

Weniger bekannt, aber nicht weniger wichtig ist eine andere Reaktion auf Stress, und zwar „Frieden und Spiel“.

· Beim Faktor „Kampf“, wird der Organismus soweit beeinflusst, dass Ressourcen mobilisiert (Energieaufbau aus Zucker in der Leber oder Blut), hohe Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck, um Sauerstoff ins Gehirn zu bringen für die mentale Konzentration. Außerdem wird die Muskulatur angespannt, um bereit zu sein. Beim Kampf ist der Organismus ständig in Anspannung, weil er sich auf Gegenwehr eingestellt hat. Glaubenssätze und Stress!

· Bei der Flucht geschieht körperlich das Gleiche mit dem Unterschied, dass der Organismus diesmal weglaufen will. Nicht nur, dass wir ihm aus dem Weg gehen, sondern es verursacht auch verschiedene negative Gefühle wie Angst, Wut gegen den Gegner, oder gegen sich selbst, Schuldgefühle. Die Fluchtlösung stellt Spannungen her, die den gesamten Organismus – physisch wie mental – in Konflikte bringt.

· Bei der sog. „Frieden“ Reaktion akzeptiert der Organismus den Stressor immer mehr, bis er irgendwann nicht mehr als Stressor empfunden wird, oder komplett integriert wird, jedoch die gleiche Anspannung aufgebaut auf. Z.B Beispiel: das Leben in einer Gesellschaft, deren Werte man nicht akzeptiert. Die Reaktion ist flexibel und kann aufgelöst werden, aber wenn sie von Dauer ist, kann sie sich als zerstörerisch erweisen, und sich dann in „Kampf oder Flucht“ verändern.

· Die Spielreaktion bedient sich des Stressors, bis er aufhört ein Stressor zu sein, wie z. B. Arbeit zum Spiel zu machen, oder sich für verschiedene Idealziele einzusetzen. Wenn das „Spiel“ kein Spaß oder Sinn mehr macht, entwickelt sich das berühmte Burn Out Syndrom und wird häufig von einer „Kampf oder Flucht“ Reaktion gefolgt, wenn die Erwartungen und eigene Bedürfnisse nicht erfüllt wurden.

Das Schwierige daran ist, dass nur bei den ersten beiden Stressarten gemerkt wird, wo das Problem liegt, und bei den letzten beiden, erst beim Zusammenbruch des Organismus Stress empfunden wird. Häufig wird die Ursache nicht mehr erkannt, weil die passenden Verknüpfungen verloren gegangen sind.

Eine weitere, wichtige Unterteilung des Stresses bezieht sich auf die Arten von Stress.

Stress und Wohlstand

Stress und Wohlstand. Eine weitere, wichtige Unterteilung des Stresses bezieht sich auf die Arten von Stress.

Das bedeutet, dass der Stressor – an sich – keinen Stress verursacht. Vielmehr bewegt die bewegte Energie aus dem Zusammenprall des „Stressors“ mit „Gestressten“ eine Energie, die deutlich multipliziert wird im Vergleich zum Originaleffekt des Stressors.

Beispiel: Ein Chef macht einem Mitarbeiter einen Vorwurf. Dieser empfindet es als „Stress“, obwohl es eigentlich nur sein eigener Widerstand ist. Diese Energie an den Chef gesendet und wird zurückgespiegelt. So multipliziert sich die Wirkung, und es entstehen auf beiden Seiten gegenseitige Energien.

Daraus entsteht die Folgerung, es gibt 3 Formen vom Stress: physische, emotionale und mentale Stressfaktoren.

Welcher Stressor als erster auftritt und dem Widerstand, den wir ihm entgegenbringen, werden die beiden anderen Faktoren immer folgen.

Physische Stressoren wirken immer auf unseren körperlichen Zustand. Verschiedene Sinne wie Verletzung, schlechter Geruch oder Geschmack wirken als emotionale Stresswirkungen und werden z. B. durch Gefühle, die im Zusammenhang mit anderen Menschen stehen (z.B. Trauer, Mitleid) ausgelöst , und „last but not least“ mentale Stressoren, die eigentlich unsere eigenen Gedanken sind.

Wenn man dann es weiter unterteilt, können wir die Stressoren, und Ihre Reaktion folgendermaßen gliedern:

1. Die Physische Stressreaktion hat folgende körperlichen Effekte:

Muskelverspannung –es ist die Reaktion, da der Körper noch nicht weiß, ob er weglaufen oder sich wehren soll. Für beides benötigt er Bewegung. Da auch kleine, feine Muskeln existieren, die die Blutgefäße und die Augen versorgen, werden Effekte an diese Organe weitergeleitet, wie z. B. erhöhten Blutdruck, und Herzfrequenz, schnelleres Atmung (die Einatmung ist muskulär aktiv), sowie eingeschränktes Sehvermögen („Tunnelblick“ um sich auf Stressor konzentrieren).

Erweiterung der Blutgefäße – entsteht häufig, um den Organen mehr Blut, sowie Sauerstoff zur Verfügung zu stellen. Wenn der Stress zu lange anhält, und sich das Blut staut, treten die Blutzellen aus dem Gefäß heraus, und es führt zu Austrocknung. Äußerlich, nennen wir es „er/sie war plötzlich leichenblass“

Erhöhte Herzfrequenz – das Herz ist auch ein Muskel, und durch die schnellere Aktivität und bei Dauerstress, führt es dazu, schneller „verbraucht“ zu werden!

Energieverbrauch – Zucker, ist unser Haupttreibstoff, und wird für fast alle Bedürfnisse unseres Körpers verbraucht zum Wachstum, zur Reparatur, aber besonders für das Gehirn. Nach den Mahlzeiten wird es verstoffwechselt und in der Leber gespeichert. Durch das Adrenalin, was im Stress ausgeschüttet wird, bekommt der Organismus seine Energie bei Bedarf. Im Dauerstress wird häufig Zucker ausgeschüttet, was zur Ausschüttung von Insulin führt, und damit zum ständigen „Hin-und-Her“, was neuerdings zur Entstehung verschiedener Krankheiten führt, wie z. B. Diabetes.

Schmerzgefühle – Zuerst ist die Muskelanspannung da, die nach längeren einwirken selbst zum Stressor wird, und mit der Zeit entwickelt sich die Spirale, die zu einem Zusammenspiel von negativen Gefühle, die im limbischen System (Ängste) entstehen, Austrocknung des Gewebes, Sauerstoffmangel, die sie sich in sich steigern, und zum Dauerschmerzen führen.

Endorphinausschüttung – unser Körper und unser Gehirn sind im Stande, Substanzen, die ähnlich wie Morphin wirken, und für akute Schmerzen wirksam sind, zu produzieren. Ist die Reaktion zu stark oder zu lang, führt dies zu Dauerstress des Körpers. Neuerdings wurde in wissenschaftlichen Versuchen versucht, diese eigenen Substanzen zu blockieren, und die Ergebnisse waren erstaunlich, da der Schmerz deutlich nachließ.

Thymuskontraktion – ist eine kleine Drüse, versteckt hinter dem Brustbein, der bis vor kurzen keine große Bedeutung gegeben wurde. Erst neuerdings – nachdem Menschen, die z. B. plötzlich bei Unfällen sterben, und untersucht wurden – stellte man fest, dass die Drüse gar nicht so klein ist und besonders zur Produktion vom weißen Blutkörperchen sehr wichtig ist, und somit wichtiger Teil des Immunsystems ist. Im Stress zieht sich der Thymus zusammen, produziert weniger Leukozyten, und schwächt das Immunsystem.

Stress und Fehlentscheidungen

Stress und Fehlentscheidungen – Jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen. Ständiger Stress führt bei Menschen zu Fehlentscheidungen und damit auch zu weniger Kreativität. Forscher haben bei Ratten gezeigt, dass sie durch Stress zu Gewohnheitstieren werden, die eine bekannte statt der in der jeweiligen Situation besten Lösung wählen. Dass die Entscheidungsfindung der Tiere beeinträchtigt ist, zeige sich auch in Veränderungen der Gehirnstruktur, berichten portugiesische Biologen im amerikanischen Fachjournal «Science» (Bd. 325, S. 621).

2. Die Emotionale Stressreaktion:
sie ist sehr unterschiedlich, da jeder von uns anders auf bestimmte Stimulanzien reagieren. Wenn der eine mit Angst reagiert, kann der andere mit Wut oder Zorn reagieren. Diese Reaktionen sind in uns verankert und stammen meistens aus der Kindheit und manchmal werden sie durch unsere DNA vorgegeben.

3. Die Mentale Stressreaktion
bedeutet nicht anderes als die Tatsache, dass unser Geist auch versucht, den Stressor abzuwehren, später zu vermeiden, und möglicherweise anschließend einen Sinn zu geben, um es zu verstehen! Der Gedanke der dadurch entsteht, führt danach zu entscheidenden Veränderungen! Das nennt man dann „Glaubenssatz“. Als Beispiel: stellen Sie sich vor, Sie werden von einer Spinne gestochen, bekommen Stress, und als Folge, denken Sie dann, „vor Spinnen müssen wir ein Umweg machen“! Falls Sie in einem großen Garten leben, mag es sein, dass „Sie ständig auf der Hut vor den angreifenden Spinnen“ sind. Die Folgen des mentalen Stresses könnten sein:

Vergesslichkeit, da im Stresszustand Sachen unwichtig werden.

Verwirrung, ist ein weiterer Punkt, der ähnlich der Vergesslichkeit ist, da wir für bestimmte Reaktionen keinem Sinn oder keine logische Erklärung für den Zustand finden.

Divergenz ist die wissenschaftliche Erklärung für die Aufmerksamkeit / Hyperaktivitätsstörung (Zappel-Phillip, Struwwelpeter). Das bedeutet, die Personen können dann nur für kurze Zeit die Aufmerksamkeit auf einer Aktivität halten, werden dann mit Unverständnis empfangen, was dann bei der Personen, zu weiteren gewaltigen Reaktionen führt, und die Spirale ist da!!!

Langeweile ist dann auch eine Folge, weil das Spiel, die Arbeit, die Ehe keinen Spaß mehr bringen, nur Stress, und die Folge ist eine Variante der Aufmerksamkeitsstörung, die diesmal zum Aufmerksamkeitsdefizit führt. Es ist eine der wichtigsten Störungen, da sie selten festgestellt und behandelt wird, und führt zum Schluss zur Apathie, Verschlossenheit, innerer Kündigung und sozialer Phobie.

Ablenkung ist eine Art Flucht vor der Wahrheit oder vor dem Unbekannten. Das äußert sich meistens in Zwangsvorstellungen, Depressionen und Phobien. Der „Waschzwang“ z. B. ist eine Art sich mich dem „Schmutz“ zu beschäftigen, und so kommt man nicht dazu, über den eigenen Stressor nachzudenken. Depressionen sind der Rückzug vor Jemand oder Etwas, was uns wütend macht. Phobien sind wiederum „Verstecke“ vor Personen oder Sachen, die in unsere Vorstellung Angst verbreiten.

Und zuletzt die Verschiebung, ist die nicht ausgesprochene Wut gegen Jemand oder Etwas, und dafür wird das genommen, was gerade da ist. Z. B. der Chef stresst uns, und wenn wir dann nach Hause kommen, treten wir auf die Frau, die Kinder, oder den Hund ein.

Ein harmloses Beispiel für das in aneinander von physischen, emotionalen und mentalen Stressreaktionen könnte sich so anhören:

Stellen Sie sich mal vor, Sie laufen die Straße entlang und kommen an einem Fischladen vorbei, wo eine Sorte Fisch nicht mehr so ganz frisch ist. Der Geruch ist sehr „kräftig“, reizt Ihre Nase, und die Geruchsknospen. Es könnte sein, dass Sie Gefühle der Übelkeit, Erbrechen, Ekel oder sogar Zorn und Wut überwältigen, weil Sie nicht verstehen, wie man sowas noch verkaufen kann. Und es könnte sogar noch sein, dass der erster Gedanke, der Ihnen hoch kommt wäre: „Wie kann man alten Fisch essen“, oder sogar „Alle Fische stinken so“, und somit, entweder sofort, oder später, Sie entwickeln eine Fischallergie!

Das wäre harmlos, aber der Gedanke könnte – übertragen – lauten: „Ich bin unfähig!“, oder „Araber, sind alle Terroristen!“ Was glauben Sie, welcher Gefühle Sie überrennen würden und welche Körperhaltung Sie annehmen, wenn ein solcher Gedanke Ihnen durch den Kopf geht? Ich hoffe, ihnen mit diesen Darstellungen eine Vorstellung präsentiert zu haben, was Stress mit uns veranstaltet!

Dr. George-Ivan Gal
Autor

17. Februar 2017

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