Zeitloses Ayurveda

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Zeitloses Ayurveda – Ist Ayurveda noch zeitgemäß?

Zeitloses Ayurveda – Das ist eine Frage, die ich sehr oft gestellt bekomme.
Wenn dieses Wissen schon seit Jahrtausenden bekannt ist, wie soll es denn heute, in unserer modernen Welt noch Gültigkeit haben?

Wenn dies wirklich so wäre, dann ist Ayurveda sicher etwas ganz Besonderes – und das ist es in der Tat: Ayurveda ist zeitlos und gerade deshalb hat es auch in jedem Zeitalter seine Gültigkeit.
In diesem Artikel möchte ich genau dieses betrachten und begründen.

Was ist Ayurveda

Ayurveda ist ein traditionelles Medizinsystem, das seine Wurzeln im indischen Subkontinent hat. Der Begriff „Ayurveda“ setzt sich aus den Sanskrit-Wörtern „Ayur“ bzw. „Ayus“ (Leben) und „Veda“ (Wissen oder auch „das wahre Wissen“) zusammen und kann als „Wissen vom Leben“ übersetzt werden.

Ayurveda beruht auf der Idee, dass Körper, Geist und Seele in einem Gleichgewicht stehen müssen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu erreichen. Es werden drei Hauptenergien oder Doshas beschrieben – Vata, Pitta und Kapha – die in jedem Menschen in unterschiedlichen Mengen vorhanden sind. Diese Doshas steuern verschiedene physiologische und psychologische Funktionen.

Dieses Wissen ist aber weit komplexer, wie ich noch aufzeige – Vata, Pitta und Kapha sind eben nicht nur die Grundpfeiler der Konstitutionslehre im Ayurveda.

Durch diese Bioenergien, wie ich sie auch gerne nenne wird alles im Universum beschrieben und dadurch kann man auch bei allem sagen, ob es mit unserer Konstitution harmoniert oder nicht.
Ayurveda ist Lebensstil und Heilkunde in einem.

Warum ist Ayurveda noch zeitgemäß

Ayurveda mag auf einer jahrtausendealten Tradition basieren, aber viele Aspekte dieser Heilkunst sind auch heute noch relevant und zeitgemäß. Hier sind einige Gründe, die auch Skeptiker überzeugen könnten:

Ganzheitlicher Ansatz: Ayurveda betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Dieser ganzheitliche Ansatz liegt im Einklang mit modernen Erkenntnissen, die betonen, dass Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit ist.

Personalisierte Medizin: Durch die Einteilung in verschiedene Doshas ermöglicht Ayurveda eine individuelle Behandlung und Prävention. Personalisierte Medizin ist auch in der modernen Medizin ein aufstrebender Trend.

Naturheilkunde: Ayurveda verwendet natürliche Substanzen, die oft weniger Nebenwirkungen haben als synthetische Medikamente. Im Zeitalter von „Clean Eating“ und einem gesteigerten Umweltbewusstsein spricht dies viele Menschen an.

Stressreduktion: Techniken wie Yoga und Meditation, die im Ayurveda eine zentrale Rolle spielen, sind wissenschaftlich dafür bekannt, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Komplementäre Therapie: Ayurveda muss nicht als Ersatz, sondern kann als Ergänzung zur konventionellen Medizin angewendet werden. Dies ermöglicht einen integrativen Ansatz, der das Beste aus beiden Welten nutzt.

Prävention: Ayurveda legt großen Wert auf die Vorbeugung von Krankheiten durch Ernährung, Lebensstil und mentale Balance. In einer Zeit, in der chronische Krankheiten zunehmen, kann Prävention ein Schlüssel zur Verbesserung der öffentlichen und persönlichen Gesundheit sein.

Wissenschaftliche Forschung: Obwohl mehr Forschung in diesem Bereich notwendig ist, gibt es bereits einige Studien, die positive Effekte von ayurvedischen Behandlungen auf verschiedene Gesundheitsprobleme zeigen.

Globale Akzeptanz: Ayurveda wird nicht nur in Indien, sondern weltweit immer beliebter. Die WHO hat Ayurveda als eine Form der traditionellen Medizin anerkannt, und viele westliche Länder haben bereits eigene Verordnungen zur Regulierung und Lizenzierung von Ayurveda-Praktizierenden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Ayurveda nicht für jeden das Richtige sein muss und dass man bei ernsthaften Gesundheitsproblemen immer auch abwägen sollte, auch einen westlich medizinisch orientierten Arzt mit einzubeziehen.

Doch die Flexibilität und die ganzheitlichen Prinzipien von Ayurveda machen es zu einer zeitgemäßen Option, die sich in vielen Lebensbereichen anwenden lässt.

Nun beschreibe ich kurz die Ayurveda Typen Vata, Pitta und Kapha

In der Ayurveda-Lehre gibt es drei Hauptkonstitutionstypen oder Doshas, die aus den fünf Grundelementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther) zusammengesetzt sind. Jeder Mensch besitzt alle drei Doshas, aber in unterschiedlichen Verhältnissen. Die Doshas bestimmen individuelle Eigenschaften und Neigungen eines Menschen. Hier sind die drei Doshas:

Vata (Luft und Äther):
Körperliche Eigenschaften: Oft schlank, mit trockener Haut und kalten Händen und Füßen.
Mentale Eigenschaften: Kreativ, energetisch, beweglich, aber auch ängstlich oder nervös.
Gesundheitsprobleme: Z. B. Verdauungsproblemen, Schlafstörungen, „nicht mehr abschalten können“, Trockenheit von Haut und Schleimhäuten.  
Diät und Lebensstil: Warme, gekochte Nahrung und regelmäßige Routinen können helfen, Vata auszubalancieren.

Pitta (Feuer und Wasser):
Körperliche Eigenschaften: Mittlerer Körperbau, warme Haut, oft anfällig für Hautausschläge.
Mentale Eigenschaften: Intelligent, fokussiert, leidenschaftlich, aber manchmal auch ärgerlich oder eifersüchtig.
Gesundheitsprobleme: Unter anderem Entzündungen, Herzprobleme, Allergien und Sodbrennen.
Diät und Lebensstil: Kühle, süße, bittere und adstringierende Lebensmittel können helfen, Pitta auszubalancieren.

Kapha (Erde und Wasser):
Körperliche Eigenschaften: Kräftiger Körperbau, ölige Haut, neigt zu Übergewicht.
Mentale Eigenschaften: Ruhig, liebevoll, beständig, aber auch stur oder träge.
Gesundheitsprobleme: Z. B. Diabetes, Erkältungen und Übergewicht.
Diät und Lebensstil: Leichte, trockene Nahrung, Bewegung und Stimulation können helfen, Kapha auszubalancieren.

Im Ayurveda wird ein Ungleichgewicht in den Doshas als Ursache für Krankheiten betrachtet, und die Behandlungen zielen darauf ab, das ureigene Gleichgewicht wiederherzustellen. Manchmal ist auch eine Kombination der Doshas (z.B. Vata-Pitta) im Individuum vorhanden, wodurch die Konstitution komplexer wird. 

Ein Ayurveda-Therapeut würde eine genaue Beurteilung vornehmen, um den individuellen Dosha-Typ zu bestimmen und entsprechende Ernährungs- und Lebensstil-Empfehlungen zu geben.

Können Ayurveda-interessierte ihren Konstitutionstyp auch selbst bestimmen?

Die Bestimmung des Ayurveda-Konstitutionstyps oder Dosha ist ein komplexer Prozess, der idealerweise von einem erfahrenen Ayurveda-Therapeuten oder -Arzt durchgeführt werden sollte. Er oder sie kann durch eine gründliche Untersuchung von Körperbau, Hautbeschaffenheit, Essgewohnheiten, Lebensstil und sogar emotionalen Mustern den genauen Dosha-Typ bestimmen. Dabei ist eben auch der Ist-Zustand und der ursprüngliche Zustand (zum Zeitpunkt der Geburt und Kindheit) zu unterscheiden. Wir leben in unserer westlichen Welt sehr angepasst, so dass viele Menschen mit ihrer Wahrnehmung den ursprünglichen Konstitutionstyp nicht erkennen – dafür bedarf es schon sehr viel Achtsamkeit und Erfahrung.

Für Interessierte, die eine erste Einschätzung ihres Dosha-Typs möchten, gibt es allerdings auch einige Möglichkeiten:
Online-Tests: Es gibt zahlreiche Online-Tests, die durch die Beantwortung spezifischer Fragen zu physischen, mentalen und emotionalen Eigenschaften eine grobe Einschätzung des Dosha-Typs geben können. Diese Tests sind nicht so genau wie eine professionelle Einschätzung, können aber einen ersten Eindruck vermitteln.
Bücher und Literatur: Es gibt viele Bücher über Ayurveda, die Leitfäden enthalten, um den eigenen Dosha-Typ zu identifizieren. Diese Leitfäden beinhalten detaillierte Fragebögen und Interpretationsanleitungen.
Selbstbeobachtung: Durch die Kenntnis der Eigenschaften der verschiedenen Doshas und eine sorgfältige Selbstbeobachtung kann man eine grobe Vorstellung davon bekommen, welches Dosha dominant sein könnte. Dies erfordert allerdings ein tieferes Verständnis von Ayurveda.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Methoden nur eine erste Orientierung bieten können. Für eine genaue Analyse und um individuelle Ernährungs- und Lebensstils Empfehlungen zu erhalten, sollte ein Termin mit einem qualifizierten Ayurveda-Therapeuten oder -Arzt vereinbart werden. 

Der Onlinekurs „Ayurveda Basics – die Ayurveda-Konstitution“ von mir ist der qualifizierten Einschätzung durch einen erfahrenen Ayurveda-Praktizierenden gleichzusetzen, denn in diesem begleite ich persönlich im Kurs Schritt für Schritt und bin auch Ansprechpartner, wenn Fragen aufkommen.

Den eigenen Typ verstehen

Es ist aber nicht nur genug, wenn man sich auch eine professionelle Einschätzung der eigenen Konstitution einholt: es zu wissen ist gut – es zu tun (also ins Leben zu integrieren) ist aber weit besser. Es geht also ums Verstehen.

Was können Menschen tun, damit sie ihre eigene Ayurveda-Konstitution verstehen – und warum ist das wichtig?
Das Verständnis der eigenen Ayurveda-Konstitution, also des individuellen Gleichgewichts der Doshas (Vata, Pitta, Kapha), ist in der Ayurveda-Lehre ein Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden.
Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist, und wie Menschen ihre eigene Konstitution verstehen können:

Warum ist es wichtig so wichtig, den eigenen Ayurveda-Typ zu verstehen?

Individuelle Gesundheitspflege: Ayurveda betrachtet jeden Menschen als einzigartig, und das Verständnis der eigenen Konstitution ermöglicht eine maßgeschneiderte Gesundheits- und Ernährungsweise.
Vorbeugung von Krankheiten: Indem man das Gleichgewicht der Doshas erhält oder wiederherstellt, kann man das Risiko von Krankheiten reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Geistige Klarheit und emotionales Gleichgewicht: Die Prinzipien von Ayurveda umfassen auch Geist und Emotionen. Die Kenntnis der eigenen Konstitution kann helfen, emotionale Ungleichgewichte zu erkennen und zu korrigieren.

Was können Menschen tun, um ihre Konstitution zu verstehen?

Beratung durch einen Ayurveda-Experten: Der sicherste Weg, die eigene Konstitution zu verstehen, ist ein Besuch bei einem Ayurveda-Therapeuten oder -Arzt, der eine genaue Analyse durchführen kann. Das kann der erste und wesentliche Schritt sein, denn darauf baut schließlich alles Weitere auf.
Lesen und Lernen: Es gibt viele Bücher und Online-Ressourcen, die Einblicke in die Grundlagen der Ayurveda-Konstitution bieten. Durch das Lesen und Lernen kann man ein besseres Verständnis für die Doshas und ihre Eigenschaften gewinnen.
Anwendung von Ayurveda-Prinzipien: Durch die Anwendung von Ayurveda-Prinzipien in der täglichen Ernährung und Lebensweise kann man das Wissen vertiefen und die Wirkung auf den eigenen Körper beobachten.
Teilnahme an Workshops oder Kursen: In vielen Städten werden Workshops oder Kurse über Ayurveda angeboten. Diese können eine hervorragende Gelegenheit bieten, unter Anleitung eines Fachmanns mehr über die eigene Konstitution zu erfahren.

Dies ist heute auch professionell Online möglich – das erspart Reisekosten und gibt Interessierten auch die Chance, Ayurveda im eigenen Rhythmus zu integrieren – ohne zeitlichen Stress – der ist ja, wie ich schon aufgeführt habe, kontraindiziert ist.

Es ist wichtig zu betonen, dass Ayurveda eine komplexe Wissenschaft ist, und dass es Zeit braucht dieses Wissen wirklich zu verstehen und ins eigene Leben zu integrieren.

Das Streben nach Selbstverständnis durch Ayurveda sollte immer im Kontext einer gesunden, ausgewogenen Lebensweise und, falls notwendig, in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften erfolgen.

Tagesablauf nach Ayurveda

Ein wichtige Aspekt im Ayurveda ist die Tagesroutine – doch warum ist das so wichtig?
In der Ayurveda-Lehre spielt die Tagesroutine, bekannt als “Dinacharya”, eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. 

Dina – der Tag, Acharya – Meister. Diese richtig angewendet macht uns also zum Meister des Tages und zum Meister der Zeit.
Die Befolgung einer täglichen Routine wird als eine Methode betrachtet, um Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen und das individuelle Dosha-Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen. Hier sind einige Gründe, warum die Tagesroutine im Ayurveda so wichtig ist, und einige ihrer Elemente:

Bedeutung der Tagesroutine im Ayurveda:
Harmonisierung mit der Natur: Ayurveda legt Wert darauf, im Einklang mit den natürlichen Rhythmen der Natur zu leben. Indem man eine Tagesroutine befolgt, die den natürlichen Tages- und Jahreszeiten entspricht, fördert man Harmonie und Gleichgewicht im Körper.
Verdauung und Stoffwechsel: Durch regelmäßige Essenszeiten und ausgewogene Mahlzeiten fördert die Tagesroutine die Verdauung und unterstützt den Stoffwechsel. Dies kann dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen oder auch Symptome zu minimieren.
Mentale Klarheit und emotionales Wohlbefinden: Die Einhaltung einer Routine schafft Struktur und ermöglicht es dem Geist, sich zu beruhigen. Meditation, Yoga und andere Praktiken fördern die mentale Klarheit und emotionale Stabilität.
Prävention und Heilung: Eine regelmäßige Routine kann helfen, Dosha-Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren, was präventiv gegen Krankheiten wirkt und zur Heilung beitragen kann.

Elemente einer Ayurvedischen Tagesroutine:

Aufwachen vor Sonnenaufgang: Dies wird als günstig für den Körper und den Geist betrachtet und fördert die Ausrichtung mit den natürlichen Rhythmen der Erde. Hier wird aber auch oft eine Zeit „vor 6 Uhr angegeben – auch das ist schon sehr stimmig und ist weniger von den Jahreszeiten abhängig.
Morgendliche Reinigung: Dazu gehören Aktivitäten wie Zähneputzen, Zungenreinigung und Duschen, um den Körper zu reinigen und für den Tag vorzubereiten. Wichtig ist nach Ayurveda auch das Einölen des Körpers.
Yoga und Meditation: Diese Praktiken unterstützen die geistige Klarheit und körperliche Flexibilität.
Regelmäßige Mahlzeiten: Das Essen zu festgelegten Zeiten unterstützt die Verdauung und hilft, den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten.
Abendliche Entspannung: Techniken zur Entspannung vor dem Schlafengehen, wie sanfte Übungen oder Lesen, fördern einen erholsamen Schlaf.

Die genaue Gestaltung der Tagesroutine kann je nach individuellem Dosha-Typ variieren. Eine Begleitung durch einen erfahrenen Ayurveda-Praktizierenden oder einem Online-Kurs wie meinem Onlinekurs „Ayurveda-Basics“ kann bei der Entwicklung einer Routine helfen, die auf die individuellen Bedürfnisse und das Dosha-Gleichgewicht zugeschnitten ist. Die Einhaltung einer solchen Routine kann als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Gesundheitspflege betrachtet werden, der auf den Prinzipien des Ayurveda basiert.

Die Ayurveda-Ernährung

Die Ernährung spielt im Ayurveda eine zentrale Rolle, da sie als Schlüssel zur Erhaltung von Gesundheit und Gleichgewicht angesehen wird. Hier sind die wichtigsten Punkte der ayurvedischen Ernährung:

Individuelle Bedürfnisse: Die Ernährung sollte auf den individuellen Konstitutionstyp oder Dosha (Vata, Pitta, Kapha) abgestimmt sein. Verschiedene Typen haben unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse. Das bedeutet aber nicht, dass man für unterschiedliche Konstitutionstypen in einer Familie jeweils extra kochen muss.

Sechs Geschmacksrichtungen: Im Ayurveda gibt es sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, scharf, adstringierend (zusammenziehend). Eine ausgewogene Ernährung sollte alle diese Geschmacksrichtungen beinhalten, wobei der Schwerpunkt je nach Dosha variieren kann.

Frische und Qualität: Frische, unverarbeitete Lebensmittel, die mit Liebe und Achtsamkeit zubereitet wurden, werden bevorzugt. Vermeidung von Konservierungsstoffen und künstlichen Zusatzstoffen ist wichtig.

Verdauungsförderung: Die Ernährung sollte die Verdauung unterstützen. Leicht verdauliche Lebensmittel, Gewürze und Kräuter spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Saisonale Ernährung: Die Ernährung sollte den Jahreszeiten entsprechen, um das natürliche Gleichgewicht des Körpers zu unterstützen. Zum Beispiel sind kühlende Lebensmittel im Sommer und wärmende im Winter empfehlenswert.

Mahlzeitenzeiten: Regelmäßige Mahlzeiten, ohne zu hasten oder sich abzulenken, fördern eine gesunde Verdauung.

Essen in Maßen: Essen, bis man etwa 75% voll ist, wird empfohlen, um eine Überlastung des Verdauungssystems zu vermeiden.

Ein ältere Kundin von mir – sie war weit über 90 Jahre – meinte einmal: immer etwas zu frieren und immer etwas hungrig sein, das hat mir dieses hohe Alter möglich gemacht.

Es geht also nicht darum die Fülle, die heute möglich ist, im Übermaß zu konsumieren, sondern das rechte Maß zu finden.

Berücksichtigung von Agni (Verdauungsfeuer): Agni ist im Ayurveda das Prinzip der Verdauung. Eine ausgewogene Ernährung sollte das Verdauungsfeuer unterstützen, ohne es zu über- oder unterfordern.
Emotionales Essen vermeiden: Essen aus Langeweile oder Stress sollte vermieden werden. Achtsamkeit beim Essen fördert die Verbindung von Körper und Geist.

Kombination von Lebensmitteln: Einige Lebensmittelkombinationen gelten als unverträglich und sollten vermieden werden, da sie die Verdauung stören können.

Wasser und Flüssigkeiten: Flüssigkeiten sollten im rechten Maß und idealerweise warm oder bei Raumtemperatur getrunken werden, um das Verdauungsfeuer nicht zu stören. Auch wird davon abgeraten zu viel während der Mahlzeiten zu trinken. Das Trinken sollte auch über dem Tag regelmäßig verteilt sein.

Die Ayurvedische Ernährung ist eine komplexe und individuelle Angelegenheit. Sich bei der Umstellung zur Ayurvedaernährung begleiten zu lassen ist oft sinnvoll – Ayurveda ist keine Diät im westlichen Sinne, sondern eine vollwertige individuelle Ernährungsweise.

Bewegung ist ein großer Gesundheitsfaktor

Das Bewegung für die Gesundheit wichtig ist, das wird heute auch bei uns im Westen klar genug erkannt und beschrieben. 

In der Ayurveda-Lehre werden Bewegung und körperliche Aktivitäten oft in Bezug auf die drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) betrachtet. Die idealen Bewegungen oder Übungen können je nach vorherrschendem Dosha unterschiedlich sein, da sie dazu beitragen, Gleichgewicht und Harmonie im Körper zu fördern.

Für Vata-Konstitution:
Vata wird mit den Elementen Luft und Äther assoziiert und ist oft instabil und beweglich. Menschen mit einer Vata-Konstitution profitieren von:
Sanften und beruhigenden Aktivitäten: Wie Wandern, Tai Chi, sanftes Yoga, Schwimmen.
Regelmäßige Routine: Eine konsistente Routine in Bewegung hilft, das Vata-Gleichgewicht zu fördern.
Vermeidung von übermäßiger Anstrengung: Zu intensive oder ruckartige Übungen können Vata stören.

Für Pitta-Konstitution:
Pitta wird mit Feuer und Wasser in Verbindung gebracht und ist oft intensiv und scharf. Menschen mit einer Pitta-Konstitution könnten von folgenden Aktivitäten profitieren:
Kühlende und mäßig intensive Übungen: Wie Radfahren, Schwimmen, Laufen im gemäßigten Tempo.
Entspannende Praktiken: Meditation und Yoga, besonders Mondgruß, können helfen, Pitta zu beruhigen.
Vermeidung von Überhitzung und Überanstrengung: Zu intensive oder hitzeerzeugende Aktivitäten sollten vermieden werden. Das zu integrieren ist für Pitta-Konstitutionen oft eine Herausforderung, neigen sie doch dazu, an die Grenzen zu gehen oder auch, diese zu überschreiten.

Für Kapha-Konstitution:
Kapha ist mit den Elementen Erde und Wasser verbunden und neigt dazu, schwer und träge zu sein. Für Menschen mit einer Kapha-Konstitution könnten folgende Bewegungen vorteilhaft sein:
Stimulierende und energetisierende Aktivitäten: Wie Aerobic, Laufen, Tanzen, energiegeladenes Yoga.
Vielfalt: Abwechslungsreiche Übungen können helfen, die Trägheit von Kapha zu durchbrechen.
Regelmäßige Bewegung: Kapha profitiert von regelmäßiger, täglicher Bewegung.

Die beste Bewegungsroutine für eine Person hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der aktuellen Gesundheit, des Alters, der Jahreszeit und des spezifischen Dosha-Ungleichgewichts. Es kann sinnvoll sein, mit einem Ayurveda-Therapeuten oder -Praktiker zusammenzuarbeiten, um eine individuelle Bewegungsroutine zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist.

Schlaf als Lebenselixier

Was ist bezüglich Schlaf wichtig für Vata, Pitta und Kapha?
Schlaf ist im Ayurveda ein wichtiger Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens, und die Bedürfnisse können je nach Dosha-Typ variieren. Hier ist, was für die Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha wichtig ist:

Vata:
Regelmäßigkeit: Menschen mit einer Vata-Konstitution profitieren von einer festen Schlafenszeit, da dies hilft, die Unstetigkeit von Vata zu beruhigen.
Wärme und Gemütlichkeit: Ein warmes, gemütliches Schlafzimmer und möglicherweise eine warme Tasse Milch (Goldenmilk) oder Kräutertee vor dem Schlafengehen können beruhigend wirken.
Vermeidung von übermäßiger Stimulation: Fernsehen oder die Nutzung von elektronischen Geräten sollte vor dem Schlafengehen begrenzt werden, da dies Vata erregen kann.
Für Vata-Konstitutionen heiß es oft: „mehr Schlaf ist heilsam“.

Pitta:
Kühlung: Menschen mit einer Pitta-Konstitution sollten einen kühleren Schlafplatz suchen, da Pitta mit dem Element Feuer verbunden ist.
Entspannung vor dem Schlafen: Entspannende Aktivitäten wie Lesen oder Meditation können helfen, den aktiven Pitta-Geist zu beruhigen.
Adäquate Schlafdauer: Pitta-Typen brauchen ausreichenden Schlaf, aber nicht zu viel. Etwa 7-8 Stunden pro Nacht sind oft ideal.

Kapha:
Vermeidung von übermäßigem Schlaf: Kapha neigt zur Trägheit, daher kann zu viel Schlaf das Ungleichgewicht verstärken. 6-7 Stunden Schlaf pro Nacht sind oft ausreichend. Für Kapha-Konstitutionen heißt es meist: „weniger Schlaf ist heilsam“.
Bewegung am Abend: Leichte Bewegung am Abend kann helfen, die Trägheit von Kapha zu überwinden.
Leichtes Abendessen: Ein schweres Abendessen kann die bereits schwere Qualität von Kapha verstärken. Eine leichte Mahlzeit fördert einen erholsamen Schlaf.

Für alle Dosha-Typen kann es hilfreich sein, eine ruhige Schlafumgebung zu schaffen, die frei von Störungen ist. Das Einschlafen zu einer festgelegten Zeit und das Vermeiden von schweren Mahlzeiten oder aufregenden Aktivitäten kurz vor dem Schlafengehen können ebenfalls zu einem gesunden Schlaf beitragen.

Der individuelle Schlafbedarf wird von vielen Faktoren beeinflusst, einschließlich Alter, Gesundheitszustand und Lebensstil.

Gesundheitspflege mit Ayurveda

Gesundheitspflege oder auch Gesundheitsfürsorge sind ganz moderne Begriffe – im Ayurveda  sind die Prinzipien aber schon seit tausenden von Jahren bekannt:

Was versteht man unter: Gesundheitspflege mit Ayurveda
Gesundheitspflege mit Ayurveda bezieht sich auf einen ganzheitlichen Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, der auf den Grundprinzipien der Ayurveda-Lehre basiert. 

Hier sind einige Kernkonzepte der Gesundheitspflege mit Ayurveda:
Auch wenn ich einiges von dem, was ich hier zusammenfasse, schon angesprochen habe, möchte ich es hier noch einmal zusammenfassen:

  1. Individuelle Konstitution:
    Jeder Mensch hat eine einzigartige Konstitution der Dosha bzw. Bioenergien (Vata, Pitta, Kapha). Die Balance der Doshas beeinflusst die Gesundheit, und die Pflege umfasst oft Maßnahmen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung dieser Balance.

  2. Ernährung:
    Die Ernährung spielt in der Ayurveda-Gesundheitspflege eine zentrale Rolle. Die Auswahl von Lebensmitteln, die zum jeweiligen Dosha-Typ passen, sowie die Beachtung der Verträglichkeit und der saisonalen Bedürfnisse, sind wichtige Aspekte.

  3. Lebensstil und Routine:
    Ein ausgewogener Lebensstil, der mit der Natur in Einklang steht, einschließlich einer festgelegten Tagesroutine (Dinacharya) mit angemessener Bewegung, Schlaf und Entspannung, ist entscheidend.
    Hier gilt es aber auch, die Jahreszeiten zu berücksichtigen und auch die jeweilige Lebensphase, in der man ist – auch dem Vata, Pitta und Kapha zugeordnet und so unsere eigene Konstitution beeinflussen.
    In der Mitte des Lebens bekommen viele Menschen Krankheiten, die oft einfach nur dem Alter zugeordnet werden oder auch der Menopause. In Wirklichkeit ist es aber der Übergang von der Pitta-Lebensphase zur Vata-Lebensphase der nicht beachtet wird.
    Wer also ein langes, gesundes und glückliches Leben bis ins hohe Alter verwirklichen möchte, genau für den ist die Ayurveda-Lehre bestens geeignet.

  4. Natürliche Heilmittel:
    Ayurveda verwendet natürliche Substanzen, einschließlich Kräuter, Öle und Gewürze, in therapeutischen Anwendungen. Dies kann Massagen, Reinigungsverfahren und die Einnahme von Kräuterpräparaten umfassen.

  5. Prävention und Selbstbewusstsein:
    Ayurveda betont die Vorbeugung von Krankheiten durch Selbstbewusstsein und Selbstpflege. Die Kenntnis der eigenen Konstitution und der Faktoren, die Ungleichgewicht verursachen können, ermöglicht es dem Einzelnen, proaktiv auf die Gesundheit zu achten.

  6. Integration von Körper, Geist und Seele:
    Praktiken wie Yoga und Meditation sind oft Teil der Ayurveda-Gesundheitspflege, da sie dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu stärken.

  7. Therapeutische Verfahren:
    In einigen Fällen kann die Ayurveda-Gesundheitspflege spezialisierte Therapieverfahren wie Panchakarma (eine Reinigungskur) umfassen, um Giftstoffe zu entfernen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Pflanzliche Heilmittel

Ich nenne diese Pflanzen und Kräuter gerne als Umstimmungsmittel.
Ayurveda nutzt eine Vielzahl von Pflanzen und Kräutern, um verschiedene Gesundheitszustände zu behandeln und das Gleichgewicht im Körper zu fördern. Hier sind einige Beispiele für pflanzliche ayurvedische Heilmittel:

Tulsi (Heiliges Basilikum): Tulsi wird als adaptogenes Kraut angesehen, das Stress reduzieren und das Immunsystem stärken kann. Es wird oft als Tee getrunken oder in Form von Extrakten eingenommen.
Ashwagandha: Bekannt als „Indischer Ginseng“, wird Ashwagandha zur Stärkung der Vitalität und zur Unterstützung des Nervensystems verwendet. Es wird oft bei Erschöpfung und Stress eingesetzt.
Triphala: Eine Mischung aus drei Früchten (Amalaki, Bibhitaki und Haritaki), die zusammenarbeiten, um die Verdauung zu fördern und Verstopfung zu lindern.
Neem: Neem hat entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften und wird oft in Hautpflegeprodukten verwendet, um Hauterkrankungen wie Akne oder Ekzeme zu behandeln.
Guggul: Ein Harz, das in vielen ayurvedischen Präparaten verwendet wird, um den Cholesterinspiegel zu senken und bei Arthritis Schmerzen zu lindern.
Brahmi (Gotu Kola): Brahmi wird als Nerventonikum verwendet, das die geistige Klarheit fördern und bei Angstzuständen helfen kann. Es wird oft in Form von Kapseln oder Tees eingenommen.
Fenchel: Fenchel wird in der ayurvedischen Medizin verwendet, um Verdauungsprobleme zu behandeln, darunter Blähungen und Krämpfe.
Kurkuma: Bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften, wird Kurkuma sowohl intern als auch extern verwendet, um Entzündungen zu reduzieren und die Hautpflege zu unterstützen.
Shatavari: Oft als „Frauenkraut“ bezeichnet, wird Shatavari zur Unterstützung der weiblichen reproduktiven Gesundheit und des hormonellen Gleichgewichts eingesetzt.
Amla (Indische Stachelbeere): Amla ist reich an Vitamin C und wird verwendet, um das Immunsystem zu stärken und das Haar und die Haut zu nähren.

Diese pflanzlichen Heilmittel werden in verschiedenen Formen wie Tees, Pulvern, Kapseln, Ölen oder Salben verwendet und oft in Kombination miteinander, um synergistische Effekte zu erzielen. Es ist empfehlenswert, bei der Verwendung von ayurvedischen Kräutern die Beratung eines qualifizierten Ayurveda-Praktikers in Anspruch zu nehmen, da die Auswahl und Dosierung auf die individuelle Konstitution, das Alter, die Gesundheit und andere Faktoren abgestimmt sein sollten. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, dieses ayurvedische Wissen professionell zu erlernen.

Yoga und Meditation – wichtiger Bestandteil des Ayurveda

Yoga und Meditation sind wichtige Werkzeuge in der Ayurveda-Praxis, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Die spezifischen Praktiken können an die individuellen Bedürfnisse von Vata, Pitta und Kapha angepasst werden:

Ein Ayurveda-Arzt meinte einmal zu mir: Yoga ist der spirituelle Aspekt des Ayurveda – Ayurveda der körperbetonte Aspekt des Yoga.

Ich sehe eine Synergie in diesen beiden Aspekten – beide kommen ja auch aus dem gleichen Kulturkreis.

Hier einige Aspekte für Vata- Pitta- und Kapha-Typen – wenn es um dieses Thema Yoga und Meditation geht:

Vata:
Yoga: Langsame, geerdete und sanfte Übungen, die den Körper wärmen, sind ideal für Vata-Typen. Haltungen, die die Stabilität fördern, wie etwa Baumpose oder Krieger, können hilfreich sein.
Meditation: Die Praxis der Achtsamkeit oder geführte Meditationen, die auf die Atmung fokussieren, kann dem rastlosen Geist von Vata entgegenwirken.

Pitta:
Yoga: Pitta-Typen profitieren von kühlenden, beruhigenden Posen, die den Fokus von Wettbewerb und Leistung weglenken. Mondgrüße oder sanfte Flusssequenzen sind geeignet.
Meditation: Meditationen, die Mitgefühl oder Geduld fördern, können dazu beitragen, das feurige Element von Pitta auszugleichen. Auch die Konzentration auf das Herzchakra kann hilfreich sein.

Kapha:
Yoga: Kapha-Typen benötigen eine energiereichere Praxis, die den Körper erwärmt und die Zirkulation anregt. Sonnengrüße oder Posen, die Stärke aufbauen, sind ideal.
Meditation: Aktive oder bewegte Meditationen, die Kapha‘s Neigung zur Trägheit entgegenwirken, können gut geeignet sein. Die Konzentration auf das Solarplexus Chakra kann ebenfalls hilfreich sein.

Die Auswahl der richtigen Yoga- und Meditationspraktiken für die jeweilige Dosha kann dabei helfen, Ungleichgewichte auszugleichen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Wie bei allen Aspekten der Ayurveda-Therapie ist eine individuelle Anpassung durch einen Fachmann oft der effektivste Ansatz.

Entgiftung – sind wir denn wirklich verschlackt? 

Es gibt viele westlich orientierte Mediziner, die der Ansicht sind, ein Körper kann nicht verschlacken.
Im Ayurveda ist bekannt, dass dies durchaus möglich ist – sicher, man wird wohl meist keine schwarze Schlacke finden wie Ruß im Ofen – es sei denn man raucht. In der Ausstellung „Körperwelten“ konnte man die „schwarze Lunge“ eines Rauchers sehr deutlich unterscheiden von der Lunge eines Nichtrauchers.

Ayurveda versteht unter verschlacken, dass der Körper die zurückgebliebenen Stoffwechsel-Endprodukte – das können ein Zuviel aber auch Rückstände aus einer unvollkommenen Verdauung sein. Diese werden im Ayurveda Ama genannt. Sie lagern sich im Körper ab und machen all die Krankheitsbilder, wie wir hier auch im Westen zur Genüge kennen.

Die Punkte, die ich bisher benannt habe, geben uns die Chance, dass wir nicht verschlacken – das sind die Aspekte des konstitutionsbezogenen Ernährungs- und Lebens-Stils.

Wenn man aber über längere Zeit diese nicht beachtet hat, dann kann es auch sinnvoll sein, eine Panchakarma Kur durchzuführen.

Wann macht es Sinn, eine Panchakarma Kur zu machen

Panchakarma ist eine intensiv reinigende und regenerierende Kur in der Ayurveda-Medizin. Sie besteht aus fünf Hauptbehandlungen, die dazu dienen, Giftstoffe (Ama) aus dem Körper zu entfernen und das Gleichgewicht der Doshas wiederherzustellen. Hier sind einige Situationen, in denen es sinnvoll sein könnte, eine Panchakarma-Kur in Betracht zu ziehen:

Chronische Krankheiten: Wenn chronische Beschwerden oder Krankheiten bestehen und herkömmliche Behandlungen wenig Wirkung zeigen, kann Panchakarma zur Entgiftung und Revitalisierung des Körpers beitragen.

Ungleichgewicht der Doshas: Wenn eine Person ein deutliches Ungleichgewicht in einem oder mehreren der Doshas (Vata, Pitta, Kapha) aufweist, vor allem, wenn diese schon länger besteht bzw. wenn diese hoch ist, kann Panchakarma dazu beitragen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Jahreszeitliche Reinigung: Panchakarma wird oft zu bestimmten Jahreszeiten empfohlen, um die Anhäufung von Ama zu verhindern. Es kann besonders im Frühjahr nützlich sein, um überschüssiges Kapha aus dem Körper zu entfernen.

Stress und Erschöpfung: Bei starker Erschöpfung oder chronischem Stress kann Panchakarma als eine Art „Neustart“ für den Körper und den Geist dienen.
Vorbereitung auf einen Lebenswandel: Wenn man sich auf einen neuen Lebensabschnitt vorbereitet oder wichtige Lebensänderungen plant, kann Panchakarma als Vorbereitungsphase dienen, um den Geist zu klären und den Körper zu stärken.

Unterstützung der Verdauung: Bei anhaltenden Verdauungsproblemen kann Panchakarma helfen, das Verdauungssystem zu reinigen und wieder in Gang zu setzen.
Panchakarma sollte nicht leichtfertig in Angriff genommen werden, da es sich um eine intensive Behandlung handelt, die sorgfältige Vorbereitung, Überwachung und Nachsorge erfordert. Es ist in den meisten Fällen ratsam, dies unter der Aufsicht eines qualifizierten Ayurveda-Praktikers oder Therapeuten durchzuführen, der die Behandlung an die individuellen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand anpassen kann.

Kontraindikationen, einschließlich bestimmter Krankheiten oder Zustände wie Schwangerschaft, sollten ebenfalls sorgfältig geprüft werden, da Panchakarma nicht für jeden oder zu jedem Zeitpunkt geeignet ist.

Zusammenfassung – Wichtige Erkenntnisse 

Hier möchte ich noch wichtige Erkenntnisse aus diesem Artikel zusammenfassen:
Doshas und Konstitutionstypen: Ayurveda basiert auf drei Hauptkonstitutionstypen oder Doshas: Vata, Pitta, Kapha. Jede Person hat eine einzigartige Mischung dieser Doshas, die ihre physischen, emotionalen und geistigen Eigenschaften beeinflusst.

Individuelle Pflege: Die Verständnis der eigenen Dosha hilft, Ernährung, Bewegung, Schlaf und Lebensstil individuell anzupassen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.

Ernährung im Ayurveda: Die Auswahl der richtigen Lebensmittel und Gewürze entsprechend der eigenen Konstitution und der Jahreszeit spielt eine zentrale Rolle in der Ayurveda-Gesundheitspflege.

Bewegung und Schlaf für Doshas: Vata, Pitta und Kapha profitieren von unterschiedlichen Arten von Bewegung und Schlafgewohnheiten. Die Anpassung dieser Aspekte an die eigene Konstitution kann das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Yoga und Meditation: Diese Praktiken können ebenfalls an die Dosha-Typen angepasst werden und helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen.

Pflanzliche Heilmittel: Ayurveda verwendet eine Vielzahl von Kräutern und Pflanzen als Heilmittel, von Ashwagandha für Stress bis hin zu Neem für Hauterkrankungen.

Panchakarma-Kur: Diese intensive Reinigungskur dient dazu, Ungleichgewichte zu korrigieren, Giftstoffe zu entfernen und kann bei einer Vielzahl von Gesundheitszuständen oder zur allgemeinen Revitalisierung eingesetzt werden.

Ganzheitlicher Ansatz: Ayurveda betrachtet Gesundheit ganzheitlich, einschließlich Körper, Geist und Seele. Die individuelle Anpassung der Pflege unter Berücksichtigung der eigenen Konstitution und die Konsultation mit einem qualifizierten Ayurveda-Praktiker sind Schlüsselkomponenten dieser traditionellen Heilkunst.

Ayurveda bietet einen tiefgreifenden und personalisierten Ansatz zur Gesundheitspflege, der die Einzigartigkeit jedes Individuums anerkennt und auf natürliche Weise fördert.

Weiterführende Möglichkeiten

Was können Ayurveda-Interessierte nun tun, um Ayurveda als Gesundheitsvorsorge in ihr Leben zu integrieren

Ayurveda als Gesundheitsvorsorge in das eigene Leben zu integrieren, bedeutet, ein tiefes Verständnis für die eigene Konstitution und die damit verbundenen Bedürfnisse zu entwickeln. Hier sind einige Schritte, die Menschen unternehmen können, um Ayurveda als Teil ihres gesundheitlichen Wohlbefindens zu nutzen:

Eigene Dosha bestimmen: Beginne mit der Ermittlung der primären Dosha(s) – Vata, Pitta, Kapha. Dies kann durch einen Ayurveda-Therapeuten oder anhand von Selbsttests erfolgen, die online oder in Büchern über Ayurveda zu finden sind.

Ernährung anpassen: Esse Lebensmittel, die zur eigenen Ayurveda-Konstitution passen. Zum Beispiel benötigt ein Pitta-Typ kühlende Nahrungsmittel, während ein Kapha-Typ von leichter und erwärmender Nahrung profitiert.

Tagesroutine einführen: Eine regelmäßige Tagesroutine, die mit den natürlichen Rhythmen des Tages in Einklang steht, kann das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Yoga und Meditation: Integriere Yoga- und Meditationspraktiken, die speziell auf Deine Ayurveda-Konstitution abgestimmt sind, um Balance und Klarheit zu fördern und Krankheit zu vermeiden.
Pflanzliche Heilmittel: Verwende ayurvedische Kräuter und Öle, die passend sind, um das innere Gleichgewicht zu unterstützen.

Achtsamkeit Praktizieren: Achte auf die Signale des eigenen Körpers und passe die Praktiken an, wenn Ungleichgewichte sich zeigen.

Professionelle Beratung In Anspruch nehmen: Ein qualifizierter Ayurveda-Praktiker kann eine persönliche Beratung bieten und spezifische Empfehlungen für Ernährung, Bewegung und Behandlungen geben.
Jahreszeitliche Anpassungen: Ändere die Tages-Routine und Ernährung entsprechend der Jahreszeit, um im Einklang mit den natürlichen Zyklen zu bleiben.

Naturheilkundliche Behandlungen: Lasse Dir immer wieder – am besten in einem regelmäßigen Rhythmus Ayurveda-Massagen geben, diese unterstützen Dich dabei, in Deine Kraft zu kommen und diese zu erhalten. Damit und ggf. durch eine Panchakarma Kurs wird eine tiefere Reinigung und Verjüngung initiiert.

Bildung: Lese Bücher, besuche Workshops oder nehme an Kursen teil, um Dein Verständnis von Ayurveda zu vertiefen. Wie vorher schon angesprochen, sind die Online-Kurse der Ayurvedaschule von mir hier bestens geeignet, um Ayurveda leicht in eigenem Rhythmus ins Leben zu integrieren.

Ethik und Lebensweise: Ayurveda betont auch eine ethische Lebensweise, einschließlich Gewaltlosigkeit, Ehrlichkeit und Selbstreflexion.

Durch die schrittweise Integration dieser Praktiken können Menschen Ayurveda als ein kraftvolles Werkzeug zur Gesundheitsvorsorge nutzen. 

Vorsorgen ist immer besser als heilen – heilen ist viel zeitaufwändiger, das mussten schon viele Menschen erkennen, wenn sie im Laufe des Lebens immer mehr Krankheiten entwickelten und immer mehr Bewegungseinschränkungen hinnehmen mussten.

Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass Ayurveda eine komplexe Wissenschaft ist und die Anleitung eines Fachmanns in vielen Fällen von unschätzbarem Wert sein kann, insbesondere wenn es um ernsthafte Gesundheitseinschränkungen oder spezifische Therapien geht.

Ich wünsche mir von Herzen, dass möglichst viele Menschen durch diesen Artikel erkennen, wie zeitlos Ayurveda ist – Ayurveda hat viele Zeitphasen im Laufe der Jahrtausende überlebt und hat nie an Aktualität eingebüßt.

Auch heute kann Ayurveda noch das geben, was die meisten Menschen sich wünschen: ein langes, gesundes und glückliches Leben.

26.08.2023
Herzlichst Ihr
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und  Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler


Zeitloses Ayurveda Neutzler 2018Ich berate Sie auch gerne persönlich:
Mein Name: Wolfgang Neutzler 
Telefon: 0157 – 51 27 10 25

Ayurveda-Schule-NLSchule für Ayurveda -Wolfgang Neutzler
88677 Markdorf

 


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