Mantragesang und Fülle spiritueller Musik

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Mantragesang und Fülle spiritueller Musik Mantragesang und Fülle spiritueller Musik – Die weite Welt der spirituellen Musik

Auch dieses Jahr haben wir in unserem Ressort Musik unter anderem über verschiedene Album-Neuerscheinungen aus dem Bereich spirituelle Musik berichtet. Die musikalische Bandbreite der mittlerweile in dieser Rubrik vertretenen Künstler und CDs gibt einem einen Einblick, wie umfassend der Bereich spirituelle Musik sein kann. Albumvorstellungen 2019 – Die weite Welt der spirituellen Musik.

Die weite Welt der spirituellen Musik

Unsere diesjährigen Albumvorstellungen erstrecken sich abermals über eine beeindruckende Bandbreite: Von Mantragesang und Musik mit exotischen Klängen seltener Instrumente, über Clubatmosphäre und Dancefloor-Kracher, bis hin zu meditativen Soundlandschaften und darüber hinaus. Jedes einzelne Album widerspiegelt hierbei auf seine ganz eigene, individuelle Art, die Welt der spirituellen Musik.

Eine Musik, welche sich mit geistigem Inhalt, mit emotionalem Tiefgang und mit unterschiedlichsten Gefühlsebenen auseinandersetzt. Aber auch mit Energie, Heilung, Trance und Meditation arbeitet. Musik, welche akustische Bilder und Landschaften entstehen lässt, in welche man eintauchen, verweilen und sich vertrauensvoll führen lassen kann. 

Für jeden von uns sind die musikalischen Voraussetzungen zu so einem Erlebnis unterschiedlich: Für die einen darf es durchaus laut, beschwingt und rhythmisch pulsieren. Für andere wiederum ist in erster Linie eine entspannende, ruhige Atmosphäre wichtig. Auch die jeweilige momentane persönliche Stimmung ist ausschlaggebend für die Wahl einer geeigneten Musik. Ob eine jeweilige Musik als ansprechend, schön, berührend usw. empfunden wird, oder auch gar nicht anspricht, ist demnach eine vollkommen individuelle und subjektive Angelegenheit.

Herzensalben

So gesehen wäre es völlig unpassend, bestimmte CDs als “besonders geeignet”, “besonders schön” oder “besonders gut” in eine Bestenliste zu nominieren. Vielmehr möchten wir Euch in diesem Artikel jene Alben nochmals vorstellen, welche uns dieses Jahr in der Musikredaktion auf die eine oder andere Weise besonders beeindruckt und eine nachhaltige Wirkung in uns hinterlassen haben. Sei es, weil sie uns musikalisch besonders beeindrucken, uns besonders nahegehen und/oder uns beim Anhören ein dankbares Lächeln in unsere Herzen zaubern. Eines haben hierbei alle Alben gemeinsam: Sie verkörpern Musik, welche noch lange nach Veröffentlichung des jeweiligen Artikels in uns weiter schwingt. Die 5 Alben, welche uns 2019 ein ganz besonderes musikalisches Geschenk waren, möchten wir hiermit gerne nochmals mit Euch teilen. Die weite Welt der spirituellen Musik.

Aus oben genannten Gründen verzichten wir hierbei ganz bewusst auf eine bewertende Auflistung. Die hier aufgeführten Alben sind in keiner Rang- oder Präferenz-Ordnung aufgelistet. Ihre Reihenfolge ordnet sich nach dem Datum ihrer jeweiligen Albumvorstellung auf Spirit-Online.

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jin-yang-herzAnna & Shem – Shambho

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Bereits 2018 waren Anna & Shem, mit ihrer ausserordentlich gelungenen und berührenden Erstveröffentlichung “Namasté” in den 5 Herzen unserer Musikredaktion vertreten. Auch „Shambho“, ihr 2019 erschienenes Nachfolge-Album, hat unsere Herzen im Sturm erobert. Unsere Erwartungen an ein Folgealbum von Anna & Shem wurden nicht nur erfüllt, sie wurden schlichtweg übertroffen.

Mit “Shambho” bestätigen die beiden Künstler erneut auf beeindruckende Weise, dass Mantras durchaus ihren Platz in zeitgenössischer Musik finden. Eingängige und virtuos eingespielte Lieder (“Bhagavathe Vasudevaya”) wechseln sich ab mit besinnlichen Balladen (“Sarvala Mangala”, “Maha Mrityunjaya”) und vereinen sich in einem musikalischen Feuerwerk, welches seine klangliche Farbenpracht ungehindert über begrenzende Musikgenres hinweg ausbreiten kann.

“Shambho” von Anna & Shem ist mit seiner übersprudelnden positiven Energie ein perfektes Album, um einen Tag in Freude anzugehen, ein neues Projekt mit Kraft und Zuversicht zu beginnen, und/oder sich jederzeit durch seine inhärente Zuversicht begleiten zu lassen. Die 12 Titel schenken einem Wärme, Licht und Liebe. Mit ihren harmonisierenden Stimmen, eingängigen Liedern und inspirierenden Texten finden Anna & Shem auf ihre ganz persönliche und einzigartige Weise erneut direkt ihren Weg in unsere Herzen.

Zur kompletten Albumvorstellung: Anna & Shem – Shambho

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jin-yang-herzSangeeta Kaur – Compassion

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„Compassion“ von Sangeeta Kaur zeichnet sich durch orchestrale Arrangements aus, welche sich von meditativer Intimität bis hin zu üppigen, epischen Klanglandschaften entfalten. Bereits der erste Titel des Albums löst unweigerlich Gänsehaut bei einem aus: Die Interpretation des befreienden und heilenden Mantras “Om Tare Tuttare Ture Soha” beginnt schlicht und intim und steigert sich in ihrem Verlauf, wie ein sich sanft schlängelnder Pfad, den Berg der Glückseligkeit hinauf. Am Gipfel angelangt, verströmt das Lied seine verführerische Schönheit hinaus in alle Welt.

Das Zusammenspiel der Stimmen in Titeln wie „May the Long Time Sun“ erinnert an die Verspieltheit einer Springbrunnen-Choreografie: In sprudelnden Kaskaden umschwärmt der rhythmische Chorgesang Sangeeta Kaurs schwebende Stimme und führt mit ihr zusammen einen brillant inszenierten Walzer aus. „Transcendence“ seinerseits ist ein feenhaftes, sich fortwährend aufbauendes Stimmengeflecht, vollständig mit Vokalisen (also ohne Worte, sondern nur anhand von Vokalen) gesungen.

Es ist dieses vielseitige und virtuose Spiel mit Chor und Stimme, welches „Compassion“ zu einem wahren Hörerlebnis macht. Sangeeta Kaur beweist mit ihrer Wandlungsfähigkeit, dass eine Opernstimme nicht zwingend auf Oper begrenzt sein muss, sondern eine Vielzahl musikalischer Stilrichtungen überzeugend interpretieren kann.

Zur kompletten Albumvorstellung: Sangeeta Kaur – Compassion

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Sherry Finzer & Will Clipman – The Space Between Breaths

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Aus der Zusammenarbeit der Flötistin Sherry Finzer und dem Welt-Perkussionisten Will Clipman, ist „The Space Between Breaths“ entstanden. Ein inspiriertes und facettenreiches Album, welches die musikalischen Möglichkeiten zweier Multi-Instrumentalisten auf beeindruckend farbenfrohe und vielfältige Weise wiedergibt.

Unterschiedlichste Flötenklänge interagieren mit perkussiven, melodischen, sowie teils sogar hypnotisierenden Rhythmen und bilden ein durchgehend virtuoses Zusammenspiel, welches einen bis in die entlegensten musikalischen Sphären entführt. Bereits “Evening at Angkor Wat”, der erste Titel des Albums, entführt einen in ferne Tempel aus längst vergangenen Zeiten und lädt ein zum Tanz um ein imaginäres Feuer. Während man mit den Klängen von Sherry Finzers Flöte in “Cliff Dwellers” beispielsweise, wie eine Möwe hinaus aufs offene Meer schwebt, erschafft Will Clipman in “Kilauea Rain” seinerseits eine virtuose und perfekt umgesetzte Klangkulisse, die uns an einen regnerischen Tag am Fusse des aktivsten aller hawaiianischen Vulkane versetzt.

„The Space Between Breaths“ erfüllt einen mit Raum und Weite, mit Lebendigkeit und Innehalten, mit Ein- und Ausatmen. Die breite Palette an eingesetzten Klängen und teils aussergewöhnlichen Instrumenten, sowie das virtuose Spiel der beiden Musiker, macht Sherry Finzers und Will Clipmans Album zu einer lebendigen Sammlung musikalischer Atemzüge

Zur kompletten Albumvorstellung: Sherry Finzer & Will Clipman: The Space Between Breaths

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Shankari Susanne Hill – Mantras for Heart’n’Soul

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Mit “Mantras for Heart’n’Soul” hat Shankari Susanne Hill ein Album veröffentlicht, auf welchem die Komponistin und Multi-Instrumentalistin ihre Musik mit ihrer tief verwurzelten Leidenschaft für Mantras verbindet. Entstanden ist eine sehr reizvolle Sammlung ruhiger, aber auch grooviger Stücke, welche allesamt Lebensfreude und tiefe innere Verbindung ausstrahlen.

Klavier, Concert- und Bariton-Ukulele, Geige, Bratsche, Glockenspiel und Bass verleihen ihrer Musik eine ganz eigene, unverwechselbare Note. Eine für Mantras ziemlich ungewöhnliche Instrumentation. Doch sorgt genau diese auf “Mantras for Heart’n’Soul” für ein erfrischendes und leuchtend fröhliches Farbenspiel, welches im Wechsel mit auch mal nachdenklichen Nuancen, zum Mitsingen, Mittanzen, Mitfühlen, Mitträumen und Miterleben anregt. Ob man sich in Titeln wie dem Kirtan “Ananda Ma” bei den lieblichen Melodien von Geige und Bratsche in Glückseligkeit treiben lässt, oder die eingehende Melodie von “Ek Ong Kar” lauthals mitsingt, Shankari Susanne Hills Musik ist persönlich und vor allem eines: eingängig.

In einer Welt der spirituellen Musik, welche zunehmend aus opulent arrangierten und klanglich hochpolierten Alben zu bestehen scheint, erfreut “Mantras for Heart’n’Soul“ wie ein kleiner Springbrunnen, welcher durch seine erfrischende Lebensfreude genau das Elementare dieser Musik in sich trägt: Aus dem Herzen und für die Seele.

Zur kompletten Albumvorstellung: Shankari Susanne Hill – Mantras for Heart’n’Soul

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Ben Carroll – Becoming Light

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„Becoming Light“ ist ein tief spirituelles und unter vielen Gesichtspunkten aussergewöhnliches Album, mit welchem man auch nach mehrmaligem Anhören immer wieder Neues entdeckt und erlebt. Die Titel besitzen durchgehend eine Anziehungskraft, derer man sich nur schwer entziehen kann. 

Ben Carrolls Stimme und seine Musik eröffnen einem schier endlose meditative Weite inmitten sphärischer und klanglicher Musik. Teils fragil und verletzlich, teils warm und tröstend, wandeln sie durch vergangene Leben innerhalb des eigenen Daseins.

Bereits der erste Titel des Albums “Beyond the Veil” (Über den Schleier hinaus) beginnt mit Glocken und ätherischen Nebelschwaden, denen man sich fast wehrlos fügt, während man in sie hinein gesogen wird. Stücke wie „Refracting into infinite Dimensions“ ihrerseits, sind erfüllt von klanglicher Heilung und meditativer Kraft, welche sich im Raum und in einem selbst uneingeschränkt ausbreiten kann. Während „Slipping through the Mists of Time“ und „The Convergence of multiple Timelines“ sich wiederum wunderbar für gehende Meditation oder bewusste körperliche Bewegung eignen. 

Von Ben Carroll musikalisch sehr persönlich und autobiographisch komponiert, führt einen „Becoming Light“ bereits nach den allerersten Klängen in eine ganz eigene Dimension hinein, welche einen unwiderstehlich anzieht und verführt. Man wird von ihr umworben, lässt sich darin treiben und öffnet sich der Erfahrung wohltuender akustischer Berührung und klanglicher Heilung auf diesem musikalischen Weg ins Licht.

Zur kompletten Albumvorstellung: Ben Carroll: Becoming Light

19.12.2019
Dany Nussbaumer

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Die weite Welt der spirituellen Musik Dany Nussbaumer

Dany Nussbaumer

Seine musikalische Ausbildung und jahrelange Erfahrung als Komponist und Produzent, sowie sein breites Spektrum an musikalischem Interesse und fundierten Kenntnissen, machen ihn zu einem Experten in Sachen Musik.
Für Spirit Online stellt Dany CD-Veröffentlichungen vor, portraitiert Künstler aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen und informiert über das Thema spirituelle Musik.
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