Alles ist aus dem Wasser entsprungen

Maennerhaende die Wasser an einer Quelle schoepfen

Alles ist aus dem Wasser entsprungen – Wasser, Quelle, Segen

Der dominierende Teil des blauen Planeten Erde besteht aus Wasser (lat.: aqua, Sanskrit: apa). Die Trägersubstanz sämtlicher lebender Wesen ist das Wasser. Wasser ist nach wie vor ein großes Geheimnis, über das sich viele Wissenschaftler streiten. Dennoch wissen wir um die große Heilwirksamkeit des Wassers, wenn wir es in seiner Segenskraft erkennen.

Der Engländer benutzt das Wort spa (lat.: salus per aquam – Gesundheit durch Wasser) für Kurort.
Kur kommt von lat.: curare = heilen.
Securare bedeutet sich selbst heilen; das englische Wort security (Sicherheit) heißt ursprünglich: Selbstheilungskraft.

Jeder Mensch hat eine tiefe Sehnsucht nach der Urquelle, seinem göttlichen Wesensgrund, wo der Reinheitsgehalt am höchsten, aber der Weg dorthin sehr tief ist. Und hier offenbart sich das Paradoxon: das Gipfelerlebnis ist immer zugleich eine Tiefenerfahrung. Von innen gestaltet sich die Entfaltung des Lebens – eine Lotusblume macht uns diesen Prozess deutlich.

„Alles ist aus dem Wasser entsprungen!
Alles wird durch das Wasser erhalten!
(J.W. von Goethe in „Faust II“)

Mit Wasser wird gesegnet, mit Wasser wird getauft, mit Wasser wird sauber gemacht, mit Wasser bleibt die Erde fruchtbar.
Segnen ist etwas Zeichenhaftes (lat.: signum = Zeichen), der Segen hingegen hat mit „sagen“ zu tun. Daher ist im Lateinischen der Segen benedictio (von: bene dicere = gut sprechen, etwas Gutes sagen).

Wir kennen inzwischen die faszinierenden Erscheinungen der Wasserkristalle.

Hier ist deutlich geworden, dass ein guter Gedanke, ein gutes Wort, die Struktur der Kristalle in strahlendste Schönheit verwandelt. Das Ritual des Segens, des ausschließlich Gut-Sprechens, muss zum Ritual des täglichen Lebens werden. In der Schöpfungsgeschichte (Genesis 1, 1-31) lesen wir immer wieder: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: es war sehr gut.“

Segnen bedeutet: alles anschauen und sagen: es ist gut, wie es ist.
Die Verwandlung vollzieht sich dann ohne unser Eingreifen.

„Wer zur Quelle will,
muss gegen den Strom schwimmen.“
(Konfuzius)

***

„Die Urwirklichkeit ist klar, still und leer.
Wir erkennen sie erst als den wahren Grund der Lebensfülle, wenn wir in den leeren Raum eintreten.
Das ist das Ziel. Das ist die Einsicht in die Gewissheit,
dass man niemals von der Quelle getrennt war,
niemals getrennt ist und niemals getrennt sein wird.“
(Yoga- und Zen-Lehrerin Helga Simon-Wagenbach)

Ressource – Rückkehr zur Quelle
Rekordanz – Rückkehr zum Herzen Maennerhaende die Wasser an einer Quelle schoepfen

Wir leben in einer von Ressourcen abhängigen Welt und beziehen dies stets auf Energievorkommen, Geldmittel etc.

Das französische Wort la source (engl.: source) bedeutet Quelle und kommt von dem lateinischen Verb surgere = aufsteigen, entstehen.
Eine Quelle (althochdeutsch: quella = Ursprung) ist ein kontinuierlich aus der Erde hervorsprudelnder Wasserstrom. Quellwasser kommt von innen, Regenwasser von oben. Quellwasser ist grundsätzlich rein, Regenwasser bei der heutigen Umweltverschmutzung kaum noch.

Der Ort der größten Reinheit ist der tiefste Innenraum.
Tief graben, um auf den Grund zu kommen, erfordert in der Regel harte Arbeit. Wer gräbt, beseitigt Geröllschichten, bis er zur Urquelle vorgedrungen ist.
Ressource ist die Rückkehr zur Quelle, zum Ursprung.
Unser Lebensborn, unser Springbrunnen bewegt sich immer von innen nach außen, aber nicht umgekehrt.

Immer wieder unterliegen wir der Täuschung dass die Lösungen von außen kommen müssen. Dann beginnt der Tanz der Phänomene, der Erscheinungen, die sich bis hin zu Phantomen entwickeln können.

„Ich versuchte GOTT zu finden am Kreuz der Christen,
aber er war nicht dort.
Ich ging zu den Tempeln der Hindus
und zu den alten Pagoden,
aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden.
Ich suchte in den Bergen und Tälern,
aber weder in der Höhe noch in der Tiefe
sah ich mich imstande ihn zu finden.
Ich ging zur Kaaba in Mekka,
aber dort war er auch nicht.
Ich befragte die Gelehrten und Philosophen,
aber er war jenseits ihres Verstehens.
Ich prüfte mein Herz und dort verweilte er,
als ich ihn sah.
Er ist nirgends sonst zu finden.“

(Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207 – 1273)

30.11.2023
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. Ropers

Der sinnlose Kampf ums Leben Roland Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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