Menschheit in Dunkelheit

Andrea Danzer Phönix aus der Asche background

Menschheit in Dunkelheit – Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit … Fragen, Betrachtungen, Wahrnehmungen … die Wochen seit dem Beginn des Krieges bewegen und berühren mich. Menschheit in Dunkelheit – Als Mensch, der offen und wissen wollend ist, der ernsthaft, tiefgründig in die Zusammenhänge blickt und Fragen stellt.

Als jemand, der sich seit Jahrzehnten mit dem Zusammenleben und dem Zusammenhalt von Gesellschaften befasst – und immer wieder erstaunt war, wie schnell der Zusammenhalt bröckelt und wie schnell Zusammenhalt auch entstehen kann.

Als Frau, die die Frauen mit ihren Kindern flüchten sah und sieht – diese immense Zerstörung zurücklassend – im Herzen voller Angst und Trauer, kämpfend wie Löwinnen.

Als Frau, die von Vergewaltigungen liest und Schilderungen dazu hört und liest – und aufpassen muss, dass bei all meinem Wissen nicht ein Déjà vue-Effekt eintritt.

Als Frau, die die weinenden Kinder, die oft herumirren, sieht und in ihr Herz nimmt – wissend – mehr als großzügiges Spenden ist im Moment weder sinnvoll noch möglich. Doch gleichzeitig ahnend – es hilft ein wenig – und in der Menge hilft es sehr viel. Die Absicht muss stimmen, stimmig sein. Es darf keine Gewissensberuhigung mit einem Weiter so sein. Aus dem Herzen kommend, zu Herzen gehend.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Die dunkle Nacht der Seele kennend … nicht einmal durchlief ich sie.

Als Kind des Kalten Krieges, aufgewachsen am Eisernen Vorhang. Immer die Wachtürme vor der Haustüre. Die Schüsse der Grenzer hörend, wenn wieder jemand „von drüben“ flüchtete. Es gab unzählige Ertrunkene und Erschossene, die am nächsten Tag im Ort besprochen wurden. Manches Mal beweint.

Die Angst, dass Grenzen überschritten werden, die trage ich, seit ich denken und fühlen kann, in mir. Bei Zäunen werde ich allergisch und äußerst aufmerksam.

Selbst 25 Jahre Erfahrung in der Sicherheitspolitik – in mehreren Aufgaben, mit vielen Reisen, viel gesehen habend, mit mehr oder weniger traumatischen Begegnungen, mit Hilflosigkeit, mit Ohnmacht, mit Angst, die nur zu natürlich ist, weil es um nackte Überleben geht, konfrontiert.

Selbst ein Vierteljahrhundert an Erfahrungen, an Einblicken – sie verhindern nicht, dass mir bei so manchem Bild das Blut in den Adern gefriert und mich eine unglaubliche Wut überkommt.

Selbst diese dichte Erfahrung kann mir das Entsetzen nicht nehmen, wenn ich die Clips sehe und Kommentare dazu lese.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Menschheit in Dunkelheit Andrea Danzer Phönix aus der Asche background

Die dunkle Nacht der Seele und die Menschheitswunde

Wir sind als Menschheit mit der Menschheitswunde konfrontiert.

Es ist die Wunde der Trennung, der Manipulation, der Machtspiele, des Mordens, der scheinbar begründeten Interessen einzelner auf Kosten des Kollektivs … was für ein krasse Wunde, die sich nun zeigt?!

Wir sind als Menschheit mit den Abgründen des Menschseins konfrontiert.

Dieses Mal ist es vor unserer Haustüre.

Wir können es nicht wegwischen – auch nicht mit Energiesparen und Tempolimit.

Wir gehen – ob bewusst oder unbewusst – durch diese dunkle Nacht der Seele der Menschheit.

Alle – ausnahmslos. Es gibt kein am Rand Stehen. Kein – ach – da bin ich jetzt mal nicht dabei.

Nein – das geht so nicht mehr!

Es geht im tiefsten Sinn um die Menschheitswunde in der brutalen Dualität, in allen Facetten an Abgründen menschlichen Seins.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Wie geht man mit dieser Menschheitswunde, mit dieser dunklen Nacht der Seele des Kollektivs um?

Gegenfrage – gute Frage?

Manche gehen sehenden Auges durch, weil sie selbst Erfahrung haben – und wissen – es gibt dieses Licht am Ende des Tunnels.

Sie wissen, dass der dunkelste Moment in dieser Nacht der Kipppunkt ins Licht ist.

Sie sind sich schlicht gewiss, dass es so ist und gar nicht anders sein kann.

Sie wissen um die Kostbarkeit dieses Moments, der sich nicht festmachen oder festhalten lässt – doch er ist vorhanden, gefühlt wahrgenommen, oft mit Schmerzen am ganzen Körper, mit einem Herz, das gebrochen ist und in Blindheit, weil die Tränen jegliche Sicht unmöglich machen.

Andere verzweifeln, morden – sich selbst und andere.

Wieder andere gehen auf Tauchstation und spielen Vogel Strauß.

Und – es gibt noch so viele andere Möglichkeiten.

Keine davon will ich bewertet wissen.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Worum KÖNNTE es gehen – in dieser dunklen Nacht der Seele?

Es gibt dazu Antworten in ihrer Möglichkeit.

Nichts Verbindliches. Nichts Abschließendes. Nichts Vorschreibendes.

Kein Gesetz. Keine Verordnung. Kein Guru-Sprech. Kein neues Buch. Kein Kurz-Podcast.

Ich nehme wahr: Es geht um die Überwindung der Materie in ihrer gesamten Vielfalt. Um die überbordende, zum Gott erhobene Materie.

Wer noch immer Volksfeste feiern will und meint, Großkonzerte geben zu müssen, kann dies natürlich tun. Doch er verkennt vollkommen die Lage.

Wir sind als Menschheit in einer Kreuzigung und am Kreuz.

Das ist Materie. Das ist die zutiefst plutonische-saturnische Energie in ihrer höchsten Dichte.

Wer dies begreift, begreift die vielfältige Symbolsprache, die immer das Gleiche aussagen will – auch wenn sich die Bilder unterscheiden mögen.

Er begreift, was der nächste Schritt ist.

Vom Kreuz herabzusteigen ist diese Erkenntnis. Die drei Tage im Grab, in der Finsternis befördern den Erkenntnisprozess.

Hin zur Erkenntnis, dass wir ewiges Bewusstsein sind.

Ewiges Bewusstsein kennt keinerlei Anhaftung an die Materie, an Menschen, an Orte. Sie kommen und gehen. Sie werden zerstört. Sie werden aufgebaut. Sie werden wieder zerstört und wieder aufgebaut.  

So sehr uns die laufenden Bilder, Clips und Meldungen schmerzen. Doch das ist die dichteste Betrachtungsebene. Hier findet keine Lösung statt. Es ist unmöglich. Sie, die Lösung, ist unmöglich – außer man legt die Basis für den nächsten Krieg.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Warum wir von oben mehr wahrnehmen

Wir können als Menschheit diesen Sterbeprozess des Alten meistern, wenn wir wissen, worum es dabei geht.

Der Ausdruck ist vielfältig und muss nicht immer ein brutaler Krieg sein.

Worum KÖNNTE es gehen – in diesem Sterbeprozess des Alten, in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit?

Die Antwort kann sich nur auf einer höheren Ebene finden. Anderes ist nachweislich nicht möglich. Außer man will den Krieg weiter befeuern.

Die höhere Ebene, ohne abzuheben und herumzutheoretisieren – das ist angewandte Quantenbetrachtung, die direkt ins gelebte Leben einfließt.

Das ist Lösungsorientierung – und kein esoterisches Geschwafel.

Das ist das Durchlaufen der dunklen Nacht der Seele der Menschheit, das Durchschreiten des Großen Sterbens.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Und dann? Was dann tun mit der dunklen Nacht der Seele?

Nichts – es gibt nichts zu tun im Sinne von Müssen.

Es reicht völlig, Mitgefühl in seiner vielfältigsten Form zu leben, für sich, für andere, für die Menschheit, für den Kosmos – für diese kostenbaren Moment – aus der Tiefe der Seele heraus, mit dem Herzen gesehen, wahrgenommen.

Das ist zurzeit gelebte Spiritualität.

Versuchen Sie es einmal. Was für eine Aufgabe?! Was für eine Herausforderung?!

Wir sind als Menschheit mitten im Sterbeprozess des Alten.

So brutal das klingt. So unmenschlich das klingt.

Wir sind als Menschheit mitten im Sterbeprozess des Alten. Die Abgründe des Menschseins zeigen sich auf. Alle Fehler. Alle Versäumnisse. Alle Lauheiten. Alle sinnlosen Machtkämpfe. Die Apokalypse haben sich viele anders vorgestellt. Doch sie ist JETZT am Laufen. Eine kollektive Großreinigung mit allem, was dazugehört.

Und dann? Anerkennen was ist – auch eine Form von Mitgefühl – vielleicht nur wenig bekannt. Ein schlichtes JA!

Es gibt kein Zurück. Es gibt kein altes Normal. Es gibt kein Neues Normal. Das sind alles Worthülsen. Wir sind als Menschheit mitten im Sterbeprozess des Alten. Der tut zeitweise furchtbar weh. Dabei reicht das Hören von Nachrichten und das Sehen von Clips und Bildern.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Meine Betrachtungsebene, die uns in eine Lösung führen KANN, ist eine andere.

Sie ist die Betrachtung aus höherer Ebene. Es ist mindestens eine Oktave über dem Zustand der Materie.

Diese Ebene zu betreten und zu halten, ist weder einfach, noch jedem zugeeignet.

Fragen Sie sich immer wieder dabei, wenn Sie mit mir mitgehen: Was ist IHRE Weltsicht? Diese Weltsicht ist IHR FILTER dafür, was Ihnen begegnet. Alt, jedoch immer noch sehr treffend. Alles, was uns als Menschheit hilft, weiterzugehen, in dieser dunklen Nacht der Seele, lohnt einen näheren Blick. Ohne Anspruch auf Wahrheit. Ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Es ist die Ebene der völligen inneren Befreiung durch eine umfassende Reinigung.

Befreiung ist nicht nur schön. Befreiung kann auch ausgesprochen schmerzhaft sein. Befreiung kann einen zeitweise völlig allein sein lassen. Im Wissen, dass andere immer da sind und wenn es sein soll, dann kreuzen sich die Wege. Das ist das gelebte Begreifen des ewigen Prinzips von Stirb und Werde.

Das Dichte kann nur durch das völlige Gehenlassen befreit werden. So brutal das klingt, wenn man in die sogenannte Realität blickt und sich mit dem Grauen und dem Schmerz konfrontiert.

Selbst wenn so viele Menschen völlig unsinnig sterben – und doch ergibt es – ganz weit draußen eine Form von Sinn, jenseits des kleinen menschlichen Geistes und Verstandes.

Die drei Tage Finsternis, symbolisch im Grab dargestellt, sind eine Möglichkeit des Erkennens und des sich auf das Handeln vorbereiten.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Auferstehung und die dunkle Nacht der Seele

Auferstehung bedeutet dann, mutige Entscheidungen zu treffen – wissend, dass sie auch wehtun können und den Wohlstand verringern – in einer Wohlstandsgesellschaft, die dies ertragen kann.

Auferstehung bedeutet dann, aus dem Nichts etwas zu erschaffen und mit wenig zufrieden und im Frieden zu sein.

Auferstehung bedeutet dann, die Chancen zu erkennen und umzusetzen – für das Ganze, für die Menschheit.

Auferstehung bedeutet dann, Demut und Bescheidenheit zu leben – und das Alltägliche als das Besondere zu erkennen und zu würdigen.

Auferstehung bedeutet dann, nicht zu wissen, wie alles im bürokratischen Details aussieht. Sie ist der Mut zur Lücke, die alle mittragen müssen.

Das ist Symbolik der Kreuzigung und der Auferstehung. Das ist Symbolik von Phönix aus der Asche. Das ist Symbolik von Tod und Leben. Das ist – auch – die Symbolik der dunklen Nacht der Seele – bei mir, bei Ihnen, bei uns allen.

Wenn wir diesen großen Zusammenhang verstehen und begreifen, dann wissen wir, dass die unglaubliche Zerstörung der Materie die Basis für neues Leben ist.

Dann wissen wir, dass es offenbar für die Menschheit wichtig ist, dies zu erfahren, um zu begreifen, dass Materie schön ist, sie wärmt, sie schmeichelt – doch die wahre Fülle liegt in jedem selbst.

Spiritualität kann einem nur dann in dieser Lage helfen, wenn man weiß, was Spiritualität sein kann und in dieser Lage sein muss: Kompass, neues Koordinatensystem, innere Landkarte auf dem Weg ins Neue, Hilfe, den Fokus zu halten und im inneren Frieden zu bleiben.

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

Wir sind als Menschheit im Kreuzigungsprozess am Weg zu kollektiven Auferstehung

Wir haben als Menschheit die große Chance, so richtig aufzuerstehen.

Diese Wahl steht allen frei. Ob sie alle nutzen, ist offen.

Wir haben als Menschheit die einzigartige Möglichkeit, es richtig gut im Neuen zu machen.

Wenn wir es gemeinsam wollen.

Möglich ist es.

Eine hohe Kunst – gleichzeitig ist dies die aktuelle Form von Spiritualität.

Wahrscheinlich schon unglaublich alt – und gleichzeitig kann sie nicht aktueller sein.

Wer diese Kunst meistert, der kann vertrauen, dass es Heilung, Reifung, Ausgleich und Frieden gibt.

Auch wenn uns die Bilder im Moment anderes zeigen und sagen wollen.

Auch wenn es dafür die Erfahrung von Zeit brauchen mag.

Auch wenn uns alle diese kollektive dunkle Nacht der Seele Schmerzen bis an die Grenze des Erträglichen bereitet.

Die Möglichkeit, diese Kreuzung in der Auferstehung als Menschheit zu erfahren – diese Möglichkeit liegt in unser aller Händen. Auch in Ihren Händen – übrigens. Sind Sie mittendrin und nicht nur dabei?

Auch und gerade in dieser dunklen Nacht der Seele der Menschheit.

In diesem Sinne – ein gesegnetes Osterfest 2022.
Es geht weit über das eigentliche Osterfest hinaus.

12.04.2022
Andrea Riemer
Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D.
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter:
www.andrea-riemer.de

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dunkle Nacht der Seele andrea riemer september 2021

Über Andrea Riemer:

nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschaftlerin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.
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