Denken und Fühlen

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Denken und Fühlen – Bewusstheit und verborgene Energien –

Wie erreiche ich Gefühle ? Eine Erkenntnis findet immer als erstes im Denken statt. Sie wird vom Verstand erfasst und als nachvollziehbar und logisch erachtet. Wir haben bei einer hilfreichen Erkenntnis gleichzeitig in der Regel auch ein entsprechend gutes Gefühl. In dem Moment sind dann Denken und Fühlen im Einklang. Dem widerspricht dann aber, dass wir merken, es ist schwer diese Erkenntnis ganz ins Gefühl zu transportieren. Wir erkennen es auch daran, dass es viel schwieriger ist, das Erkannte in die Praxis umzusetzen, als es theoretisch sich anfühlte.

Und das ist auch der Schlüssel: Es fühlt sich in Übereinstimmung mit dem Denken auch leicht an, ist dann aber in der Praxis doch schwer. Wir glauben in dem Moment, das Gefühl würde uns einen Streich spielen, weil es sich doch stimmig anfühlte und wir doch davon überzeugt waren, eine neue Erkenntnis dann auch umsetzen zu können. Wir haben gemerkt, dass sich etwas in der Theorie ganz anders anfühlte als in dem Moment, wo es an der Zeit war, dies praktisch anzuwenden. Wir hatten dann das Gefühl, uns überhaupt nicht auf unser zuvor positives Gefühl verlassen zu können, weil es sich scheinbar aufgelöst hatte und die praktische Umsetzung ein gegenteiliges Gefühl auslöste, als hätten wir uns zuvor irgendwie getäuscht.

Denken und Fühlen (c) Karin Aveon
(c) Karin Aveon

Ein praktisches Beispiel::

Als ich das Bedürfnis verspürte, mich von angehäuften Sachen zu trennen aufgrund der Erkenntnis meines eigenen Verhaltens und der Einsicht, dass es mir mehr schadet als nützt, hatte ich zunächst ein befreiendes und euphorisches Gefühl zusammen mit der Erkenntnis und glaubte, es würde mir auch leicht fallen, dies umzusetzen. Das Fühlen war in dem Moment mit Überzeugungsenergie sehr stark aufgeladen und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mir schwer fallen würde, in der Praxis nun entsprechend zu handeln. Als ich kurz darauf allerdings an einem Schuhgeschäft vorbeikam, fühlte ich ein sehr starkes Verlangen, hineinzugehen, es war mir nicht möglich, diesem Fühlen zu widerstehen. Als ich dann ein schönes und zudem noch reduziertes Paar entdeckte, konnte mein Gefühl erst recht nicht widerstehen.

Natürlich kaufte ich das Paar, zumal ich schon immer eine besondere Leidenschaft für ausgefallene Schuhe hatte. Ich merkte auch, dass dieses Verhalten in einem Widerspruch zu meinem ursprünglichen Bedürfnis und der dazugehörigen verstandesmäßigen Einsicht und vor allem zu dem angenehmen Gefühl, dass die Erkenntnis begleitete stand. Ich brauchte einige Anläufe, und ein länger anhaltendes Trainingsprogramm, bis dieses Verhaltensmuster sich vollkommen verabschiedet hatte. Wenn Menschen behaupten, sie hätten sich von einer jahrzehntelangen Gewohnheit von heute auf morgen verabschiedet, dann fällt es mir sehr schwer, mir das vorzustellen. Ich habe etwa ein Jahr mit einigen Rückfällen benötigt, um mich von meinem langen Muster des Anhäufens ganz zu verabschieden.

Die anfängliche Euphorie im Gefühl bei einer neuen Erkenntnis wird dadurch ausgelöst, weil sich eine verstandesmäßige Vorstellung mit hinein mischt zusammen mit dem tieferen Wissen, dass das alte Muster eine große Belastung für das Gefühl war und die Sehnsucht, endlich frei von dieser Belastung zu sein.

Eine Sehnsucht nach neu gewonnener Freiheit/Veränderung, eine Vision,

wie die neue Gewohnheit sich anfühlen könnte im Zusammenhang mit einer Verstandeserkenntnis mischen sich hier. Denken und Fühlen 1Botan Garten 5 2012

Und alles läuft NOCH in dem theoretischen Vorstellungsbereich ab, in den sich theoretisch ausgemalte Gefühle einschalten.

Das wesentliche Bindeglied ist hier, theoretische Gefühle in die Gefühlspraxis zu transportieren, dass Theorie und Praxis, Verstand und Gefühl zusammen mit unseren tieferen Herzensangelegenheiten im Einklang sind.

Sie fragen sich jetzt sicherlich, was der Grund ist, warum dies doch eine große Herausforderung zu sein scheint.

Der Hintergrund ist, dass das Ego aus seiner Gewohnheit (wie wir zuvor gesehen haben) das Gefühl blockiert, denn die neue Erkenntnis ist ungewohnt, eben weil sie neu ist. Das Gefühl ist durch die jahrelange Gewohnheit stark mit Gewohnheitsenergie aufgeladen. Es ist genauso, wie der Einfluss des Egos auf das innere Kind, der vom Ego am leichtesten zu vereinnahmende Persönlichkeitsanteil. Und da das Gefühl wiederum direkt mit diesem Persönlichkeitsanteil verbunden ist, ist dies auch am leichtesten vom Ego zu beeinflussen.

Die Dreieicks-Verbindung Ego-inneres Kind-Gefühl ist der Hauptgrund,

warum Gefühle ein so großes Eigenleben haben und das logische Denken es schwer hat, sich durchzusetzen.

Und wenn die dunkle Seite des inneren Kindes überwiegt, weil es zu stark von verletzenden Erfahrungen überschattet ist und somit von der ursprünglichen lichtvollen Seelenverbindung abgeschnitten ist, sind unsere Gefühle noch eigendynamischer.

Unsere Gefühle sind dann gleichermaßen von lichtvoller Weisheit,, Wahrheit und Kreativität abgetrennt und führen folglich ein unfreiwilliges Schattendasein. Aus diesem Zusammenhang wird erkennbar, dass mein Gefühl leichter zu erreichen ist, nachdem Verletzungen erkannt und somit aufgelöst werden konnten. Dass alles eine unvermeidbare Geduld erfordert, liegt daran, dass das Ego und Unterbewusstsein sehr unbewegliche Elemente sind, die nur langsam auf Umprogrammierungen reagieren. Deshalb dauert auf der Körperebene auch alles seine Zeit: Wenn jemand regelmäßig Muskeltraining durchführt, benötigt auch er Ausdauer, bis sich die Muskeln wunschgemäß aufgebaut haben.

Wenn also mein Fühlen durch Schattenauflösung wieder frei würde, also die Energie-Blockade wegfällt, dann kommt zwar immer noch die Gewohnheitsenergie vorübergehend zum Tragen, weil das Ego Altes aufrechterhalten will und zudem das Unterbewusstsein viele Virusprogramme gespeichert hatte, aber es kann nun eine lichtvolle Veränderung ihren Lauf nehmen.

Das Ego und das Unterbewusstsein sind trotz ihrer Unbeweglichkeit auch geöffnet

worden für langfristige gedankliche Umprogrammierungen.

Da das Gefühl zeitverzögert gezielt gesteuerten Gedanken folgt, kann ein positives Gedankentraining zu einer neuen erfolgreichen Gewohnheit werden. Da das Gefühl selbst nun nicht mehr durch sich eigendynamisch abspulende Virusprogramme vom Unterbewusstsein und blockierende Schatten beeinträchtigt ist, fließt gleichsam auch neues Licht in das innere Kind hinein, welches seine ursprüngliche Kreativität neu entfalten kann. Je mehr Schatten aus der Gesamtpersönlichkeit herausgelöst wurden, desto mehr Lichtenergie fließt durch unser gesamtes Dasein, und alle Persönlichkeitsanteile arbeiten in einer harmonischen Einheit zusammen, der Mensch ist mit sich und dem Universum im Einklang.

Sie können sich diesen Loslösungsprozess insgesamt wie einen Wasserschlauch vorstellen, der von einer Verstopfung befreit wurde und das Wasser in unbändiger Kraft und Geschwindigkeit wieder hindurchfließt, denn genauso kraftvoll und voller ungebremster Lichtenergie ist nun auch der gesamte menschliche Organismus.

Im Übrigen ist auf körperliche Ebene Gefühlsenergie dem Wasser zugeordnet. Es zeigt sich im direkten Zusammenhang mit Wasseransammlungen im Körper und blockierten Gefühlen. Somit führen emotionale Blockaden zu Übergewicht. Wenn wir mit schmerzlichen Dingen konfrontiert werden, vergießen wir Tränen. Wasser ist in jeder Hinsicht das direkte Bindeglied zur Gefühlswelt. Es zeigt sich auf der Symbolebene, dass alle Träume im Zusammenhang mit Wasser Botschaften des UnterBewusstseins sind, dass sich etwas auf der Gefühlsebene ereignet, was ins Bewusstsein vordringen möchte. Wenn wir im Traum z.B.. zu ertrinken drohen oder Opfer einer Überschwemmung werden, heißt dies, dass wir von unseren eigenen Gefühlen in einem bestimmten Zusammenhang überschwemmt werden.

Häufig kann man Träume fast wörtlich nehmen.

In anderen Fällen sind sie wiederum verschlüsselt.

Ein Regenguß zeigt uns, dass wir auf einer höheren Ebene etwas zu reinigen haben (Regen kommt von oben). Handelt es sich um einen befreienden und erfrischenden Sommerregen, heißt das, wir sind durch eine emotionale Reinigung auf eine höhere Bewusstseinsebene gelangt sind und fühlen uns auch entsprechend. Ein Traum zeigt uns immer die Richtung in unserem Leben, abhängig davon, ob er sich wohlig, befreiend oder eher einengend und bedrohlich anfühlte. Da Enge immer direkt mit Schatten in Verbindung steht, heißt dies, unser Gefühl ist von irgendetwas überschattet. Letztendlich zeigen uns Wasserträume, ob ein Fühlen lichtvoll fließt oder durch eine Schattenenergie blockiert ist.

Der Körper zeigt uns durch seinen speziellen Umgang mit Wasser auch direkt, wie es um unser Gefühl bestellt ist. So sind Wasseransammlungen ein Zeichen dafür, dass eine emotionale Schieflage entstanden ist.

Bei mir war es so, dass sich meine eigenen emotionalen Probleme durch die körperliche Ausdrucksform Übergewicht zeigten. Mein äußeres Anhäufen von Dingen war die äußere Entsprechung, dem als Körpersymptom Übergewicht folgte.

In der Reihenfolge war es so: 12 Blumen HSC

Als erstes kam die Ursache, meine emotionale Schieflage, als zweites kam mein Verhaltensmuster Dinge anhäufen als äußerer Ausdruck meines Inneren und als drittes das Übergewicht als körperliches Symptom dafür.

Als ich diesen Gesamtzusammenhang durchschaute, konnte ich auch mein Übergewicht abbauen.

Jeder Übergewichtige hat blockierte Gefühlsenergien, die nicht frei fließen können, und weshalb der Körper Wasser vermehrt speichert. Wenn dieser Zustand langfristig anhält, wandelt der Körper das Wasser in Fett um. Fett ist der körperliche Ausdruck eines verfestigten Gefühlsschattens, denn Fett ist die stärker verfestigte Schattenform des ursprünglich blockierten Wasserhaushalts im Körper. In diesem Fall hat ein Mensch im Inneren so viele Gefühlsschatten angehäuft, dass es sich im Außen spiegelt.

Eine weitere körperliche Ausdrucksform für Fühlen sind somit auch Nieren und Blase, da sie für die Wasserregulierung des Körpers zuständig sind. Hier zeigen sich emotionale Probleme, die sich zusätzlich in Übergewicht zeigen können, aber nicht müssen; es steht im Zusammenhang mit der individuellen Persönlichkeitsstruktur.

So wie andere Körperorgane vordergründig dem Denken zugeordnet sind (z.B. das Gehirn), sind alle Organe die den Wasserhaushalt steuern vordergründig dem Gefühlsbereich zugeordnet. Wir sollten hier bedenken, dass es um Vordergründigkeit und nicht Ausschließlichkeit geht, denn immerhin treten Gedanken und Gefühle ja auch nicht ausschließlich auf, sondern stehen in direkter Verbindung.

Ein letztes anschauliches Beispiel ist der Magen:

Hat sich hier ein Geschwür gebildet, zeigt es, dass der Betroffene eine gebündelte und verfestigte Schattenenergie manifestiert hat, weil ihm etwas „schwer im Magen“ liegt. Es handelt sich um äußere Situationen/Ereignisse, in denen es dem Menschen hier nicht gelingt, seine Gedanken, Gefühle und daraus resultierenden Handlungen im Gesamtzusammenhang in Einklang zu bringen und dadurch dann unter starken Stress gerät. Das Geschwür ist körperlicher Ausdruck einer Schieflage der drei oberen Aspekte. Sie haben sich ineinander disharmonisch verknotet, wie man an dem Geschwür sehen kann.

Sie erreichen Ihr Fühlenam besten, wenn Sie die Ursachen für eine Schieflage aller beteiligten Aspekte herausfinden ohne zu bewerten und erkennen, welche Energiemuster sich in welchem Zusammenhang gebildet haben. Wenn Sie ein Verständnis dafür haben, dass Abläufe selten so sind, wie wir sie wunschgemäß gerne hätten und dies akzeptieren, können sie eine gesunde Distanz zu ihren Gefühlen aufbauen. Gleichzeitig ist es von Vorteil, wenn sie das Dreieck von Ego-inneres Kind-Gefühl im Zusammenwirken verstehen. Wie Sie gesehen haben, lässt sich mit Geduld und Ausdauer eine neue Erkenntnis so ins Gefühl transportieren, dort dauerhaft verankern und dann auch in die Praxis erfolgreich umsetzen.

Wenn wir im Auge behalten, nach welchen Abläufen unser Gefühl reagiert, kann es zwar immer noch nicht ganz gesteuert, aber zu unserem lichtvollen Begleiter werden.

16. Februar 2013
(c) Karin Aveon
Autorin

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Karin Aveon

Die Autorin hat seit Jahrzehnten detailliert und intensiv das komplizierte Geflecht der inneren und äußeren Welt des Menschen durch eigene Erlebnisse erfahren und ist dabei auf Ursachen und Wirkungen gestoßen, wie alles zu einer wunderbaren Einheit führt, was häufig verworren und widersprüchlich zu sein scheint.

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