Bewegung und Seele

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bewegung-sport-adrenalin-frau tanzt in Natur-dancerBewegung und Seele  – Bewegung ist so wichtig wie nie!

Wir alle wissen es: Bewegung tut gut! Und manch einer rollt in diesem Moment mit den Augen. So basic, diese Aussage!

Ich möchte Dich einladen, selbst wenn Du bereits alles über Bewegung weißt oder zu wissen meinst, dennoch offen und neugierig zu sein!
Vielleicht kann ich Dich überraschen!?

Unser Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen und über unseren Körper und seine Bewegung erreichen wir auch unsere Seele, unser Gefühlsleben.

Der Begriff der Psychosomatik besagt, dass sich seelische Konflikte körperlich manifestieren, z.B. in Symptomen und Krankheitsbildern. Das Gleiche geht aber auch anders herum: Vom Körper zur Seele! (Nur dass es hierfür keinen so schönen Begriff wie den der Psychosomatik gibt!)

Und genau das Wissen um diesen Zusammenhang zwischen Körper und Seele (Gefühlsleben), nutzen wir viel zu selten.

Du fühlst Dich festgefahren in einer Situation, kommst nicht so recht voran, der Druck und Stress sammelt sich in Deinem Nacken, Deinem Magen, hinter Deiner Stirn. Du suchst nach Lösungen… aber die scheinbar einfachste Lösung – einfach erstmal in Bewegung kommen – fällt Dir nicht ein. Wie auch, denn Du willst ja innerlich in Bewegung kommen, etwas verändern – was hat das Ganze da mit äußerlicher Bewegung zu tun?

Sehr viel… auch wenn es vielleicht nicht auf der Hand liegt.

In dem Moment, wo wir auch äußerlich in Bewegung kommen, setzt sich ein innerer Prozess in Gange, Energie wird bewegt.

Man kennt das Phänomen, dass nach einem Spaziergang so manches Problem gelöst ist, neue Ideen und Gedanken kamen, Lösungswege sich ergeben haben.
Wie oft schläft man nicht nur über eine Sache, sondern „geht auch über sie spazieren“, wenn es denn diese Redewendung gäbe.

Adrenalin – Helfer und Hemmschuh

Beim Sport, bei der Bewegung, verbrennt der Körper das Stresshormon Adrenalin. Und es ist genau dieses Stresshormon, dass uns in Krisensituationen davon abhält, klar und lösungsorientiert denken zu können.

  1. Wir haben Stress und der Körper schüttet das Stresshormon Adrenalin aus
  2. Unser Körper geht langsam aber sicher in den Fight or Flight (Kampf oder Flucht) Modus über. Das Sichtfeld verengt sich, der Denk- und Verdauungsapparat werden vernachlässigt zugunsten des Bewegungsapparates (die Muskeln werden vermehrt durchblutet)
  3. Wir sind bereit zu kämpfen oder zu fliehen – doch wir müssen heute in unseren Stresssituationen weder das eine, noch das andere! Unsere Probleme sind anderer Natur, als dass wir die Fäuste zu deren Lösung schwingen müssten! Das, was wir jetzt am dringendsten bräuchten wäre ein entspanntes Gefühlsleben und einen klaren Kopf!
  4.  Als Resultat sind wir noch gestresster, weil wir keinen klaren Gedanken fassen können!
  5. Unser Körper baut stückweise das Adrenalin wieder ab… wertvolle Zeit vergeht, unsere Gesundheit und Gefühlsleben leidet.

Und genau diesen Vorgang können wir ganz entscheidend beeinflussen! Wir können unserem Körper aktiv helfen, das Adrenalin zu verbrennen, indem wir uns bewegen! Somit beschleunigen wir diesen Prozess und geben dem natürlichen Verlangen des Körpers nach Bewegung Ausdruck.

Nahrung fürs Gehirn und Seelsorge

Interessant ist, dass es wissenschaftliche Studien darüber gibt, dass gewisse Stoffwechselabbauprodukte bei sportlicher Betätigung dem Denkapparat als Nahrung dienen und somit Menschen, die sich regelmäßig bewegen, ihre denkerischen Kapazitäten weitaus besser nutzen können.

Das schon alleine wäre doch ein Grund, sich in die Bewegung zu stürzen! Sport macht tatsächlich schlau…

Auch in der modernen Seelsorge und Krisenintervention weiß man heute um die positiven Eigenschaften der Bewegung.

So wird Menschen, die von Schicksalsschlägen getroffen sind (z.B. das Versterben eines Familienangehörigen, der Verlust einer wichtigen Arbeit, eines Zuhauses, Unfälle usw.) geraten, sich konsequent und regelmäßig sportlich zu betätigen, um den situationsbedingten hohen Adrenalinspiegel im Blut zu senken und somit entscheidend zu ihrem seelischen Wohlbefinden und Wiederherstellung des inneren Gleichgewichtes beizutragen.

Die Schockstarre

Selbst in der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse setzt man heute auf Bewegung. Durch die erneute Konfrontation mit belastenden Inhalten aus der eigenen Vergangenheit steht die Psyche und somit auch der Körper des Betroffenen unter Druck. Oft erlebten Betroffene in den traumatischen Situationen einen sog. „Freeze“, was auf deutsch so viel wie „eingefroren sein“ bedeutet.

Steigt nämlich der Adrenalinspiegel derart stark und schnell im Blut an (wie es bei traumatischen Situationen meist der Fall ist) und kann weder durch „Fight“ – also Kampf, oder „Flight“ – also Flucht, abgebaut werden, kommt es zur sogenannten Schockstarre.
Das Adrenalin, das ja die körperliche Leistungsfähigkeit steigern sollte, führt jetzt dazu, dass die Person gewissermaßen gefriert, sich nicht mehr bewegen kann. Ein Trick der Natur, noch aus unserer frühen Entwicklungsgeschichte stammend, als wir im Falle einer Begegnung mit einem Säbelzahntiger eine höhere Überlebenschance hatten, wenn wir uns tot stellten und somit als Beute uninteressant wurden.

Wenn also weder Kampf noch Flucht möglich waren, zog der Körper sein As auf dem Ärmel, die Schockstarre, als letzte Geheimwaffe im Kampf gegen den übermächtigen Gegner.
Dieser Mechanismus kommt auch heute noch zum Tragen, auch wenn die Säbelzahntiger durch andere Bedrohungen ersetzt wurden.

Boxer und Kampfsportler wissen um diesen Umstand der Muskelstarre und bewegen sich deshalb direkt vor dem Kampf, hüpfen schattenboxenderweise auf der Stelle, sind ständig in Bewegung, um das Adrenalin in ihrem Körper ständig abzubauen und zu verhindern, dass die Muskeln starr werden und ihre Beweglichkeit dadurch (wenn auch in diesem Falle nur minimal) eingeschränkt ist.

Learning für unseren Alltag:

  • Äußere Bewegung hält uns auch innerlich beweglich und agil.
  • Durch Bewegung schaffen wir durch Stoffwechselprozesse Nahrung für unser Gehirn.
  • Je mehr wir dazu beitragen, dass unser Körper Adrenalin verbrennt, desto weniger leiden wir unter den negativen Folgen dieses Hormons.
  • Regelmäßige Bewegung stabilisiert unser Gefühlsleben und kann, besonders in schwierigen Lebenssituationen, eine sichere Stütze und Halt sein – besonders dann, wenn Bewegung für uns bereits zu einer liebgewonnenen Routine geworden ist.

Warum also nicht diesen Frühling nutzen, um für Dich aktiv zu werden? Warum nicht diesen Tag nutzen, um mehr Wohlbefinden zu kreieren und gesunde Abläufe in Deinem Leben zu verankern?

Der Zeitpunkt könnte besser nicht sein!

Schau Dir dazu auch dieses Video: Traumatherapie Sport an


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08.04.2019
Ursula Schulenburglogo-schulenburg
www.institut-schulenburg.de
Autorin, Dozentin, Heilpraktikerin, Life Coach und führt ihr online Business Soulcentered Evolution.

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Ursula-Schulenburg

Ursula Schulenburg
ist Leiterin des „Instituts für bewusste Lebensgestaltung“, das schwerpunktmäßig online seine Dienstleistungen anbietet, arbeitet als Autorin, Dozentin, Heilpraktikerin und Life Coach.
Als Gründungsmitglied des Opferschutzvereins El Faro e.V. engagiert sie sich für Menschen, die Missbrauch und Trauma erleben mussten. Es ist ihr wichtig, mehr Licht, Klarheit und Transparenz in dieses dunkle Thema zu bringen und ihm auch öffentlich eine Stimme zu geben. Dies tut sie u.a. über regelmäßige Vorträge und Beiträge in sozialen Medien (u.a. YouTube
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