Gesteigerte hochsensible Wahrnehmung

Auge-Stern-empathie

Gesteigerte hochsensible Wahrnehmung gesicht augenGesteigerte hochsensible Wahrnehmung -Bewusstheit als Überlebenselixier

Als Hochsensible Person (HSP) bezeichnen wir entgegen verbreiteter Ansichten keine Krankheit sondern die wunderbare Gabe eines Menschen, eine stärkere Wahrnehmung der Realität zu besitzen. Ursächlich hierfür ist eine umfänglichere Verarbeitung von Informationen durch durchlässigere Filter der Reizübertragung im Gehirn. In der Interaktion mit anderen Menschen bewirkt diese gesteigerte Wahrnehmung einen höheren Grad an emotionaler Empathie. Die empathische Hochsensible Person möchte daher oft anderen Menschen helfen, da er sich gut in sie hinein versetzen kann.
Auch wenn diese Empathie für sich genommen etwas ungemein wertvolles ist, wird sie von einer hochsensiblen Person jedoch oft als schmerzvoll empfunden.

Der Grund dafür ist, dass diese Form emotionaler Empathie oft als unfreiwillig wahrgenommen wird. Sie ist schlichtweg gegeben ohne bewusst gefragt worden zu sein. Diesen Menschen ist dieser Artikel gewidmet ― von einer Hochsensible Person zum anderen. Er zeigt wie Selbsterkenntnis und Achtsamkeit zu gesunden Grenzen, der Wahrung der eigenen Bedürfnisse und einem sinnvollen Wirken auf Erden führen kann. Auch wird beschrieben, wie der Zustand emotionaler Unabhängigkeit durch aktive Arbeit am Bewusstsein des Einzelnen etabliert werden kann.

Die eigenen Bedürfnisse als Unbekannte des Alltags

Wir leben in einer Zeit von Reizüberflutung und überhöhtem Stressaufkommen. Jeder Mensch hat hier mit Angriffen des Immunsystems durch schädliche Umwelteinflüsse wie Hektik, Lärm und Elektrosmog zu kämpfen. Doch Hochsensible Personen mit erhöhter Wahrnehmung erleben dies noch einmal sehr viel stärker. Hinzu kommen haufenweise unausgelebte Emotionen anderer Menschen. Die einfachsten Tätigkeiten, wie das Wechseln des Aufenthaltsortes mit der Bahn, werden schnell zur Last des Seins. Empathische Menschen fühlen sich vom Alltag daher oft geschändet.

Ironischer Weise sind jedoch gerade Menschen die viel wahrnehmen oft jene, die ungemein gern ihre Hilfe anbieten und anderen eine Stütze sein möchten. Sie sind manchmal sogar jene, die für alles und jeden Verständnis aufbringen, egal wie wenig er ihnen selbst gut tun mag. Ursächlich hierfür ist ihre erhöhte Bewusstseinsfrequenz. Empathen sind in höheren Sphären beheimatet und erfahren sich durchdrungen von Liebe und Wertschätzung für alles was ist. Mit in die menschliche Inkarnation bringen sie daher einen hohen Grad an Altruismus.

Treffen nun erhöhte Alltagslasten auf der einen Seite und ein Helfersyndrom auf der anderen Seite aufeinander, entsteht ein hoch explosives Konglomerat von Informationen, Gefühlen, Gerüchen und zwischenmenschlichen Eindrücken, die alle samt nach und nach verarbeitet werden wollen. Das Ergebnis führt nicht selten zu psychischen Beeinträchtigungen wie Angststörungen oder Kompensationszwängen.

Doch dazu muss es nicht kommen. Empathische Menschen sind in erster Linie eins: das beste was der Erde passieren konnte. Die Menschheit braucht in Zeiten erhöhter Anspannungen jene Wesenheiten, die hier auf der Erde vermittelnd wirken können. Doch ein Rettungsschwimmer sollte nicht nur schwimmen lernen, sondern darf auch einsehen dass er in erster Linie sich selbst sichern muss, um anderen helfen zu können. Gehen beide unter, ist niemandem geholfen.
Für Hochsensible Personen bedeutet es: er darf ― entgegen seiner höheren Einsicht, dass alles miteinander verbunden ist ― erkennen, wo er selbst als Mensch aufhört und ein anderer beginnt. Er darf erkennen, dass die reale Verantwortung bei ihm selbst beginnt und dort auch endet. Das hat sowohl er selbst als auch sein Gegenüber verdient. Denn nur wer bei sich selbst bleiben kann, hat den stabilen Boden unter den Füßen, um einem anderen helfen zu können. Die Frage nach den eigenen Bedürfnissen ist maßgeblich für das persönliche Wohl des Empathen und seinen Schützlingen.

Hochsensible Personen – Dich selbst erkennen ist der Anfang

Wenn Du nun also lernen möchtest bei dir zu bleiben, steht zunächst einmal die Frage im Raum, wer Du eigentlich bist. Stell dir diese Frage doch bitte einmal ganz konkret. Schau in den Spiegel und frag dich: “Wer bist Du, liebe Seele?”. Mit Sicherheit werden dir zwar viele Attribute zu deiner Person einfallen. Worte wie “hilfsbereit”, “altruistisch”, “liebevoll”, etc. ― und all das wird auch stimmen.

Doch das ist hier nicht gemeint. Die Frage ist: Was braucht die Person, die Du derzeit auf Erden bewegst? Ist sie ein Mensch, der eher chaotisch veranlagt ist? Dann hast Du wohlmöglich Verwendung für ein Aufräum-Ritual. Ist die Person die Du aufrecht halten möchtest ein kleiner Feinschmecker? Dann darfst Du ihm verschiedene Köstlichkeiten anbieten. Ist dein menschlicher Aspekt ein handwerklich und/oder künstlerisch begabtes Wesen? Dann möchtest Du dieses Talent wohl gern so oft ausleben wie möglich. All das dient dir und ist die sichere Insel zu der Du jeden Tag zurückkehren kannst.

Zu erkennen was man für sich selbst braucht um glücklich zu sein ist die notwendige Voraussetzung, um jemals zu spüren wann man von sich selbst abgerückt ist. Denn nur wenn Du erkennst was dein physisches Selbst ausmacht und ihm diese Dinge auch gibst, wirst Du erkennen wann dir etwas fehlt. Entwickle ein Gespür für das wonach es dir dürstet, was deiner Euphorie entspricht. Danach darfst Du lernen achtsam dafür zu werden, ob Du dich einmal von dir selbst entfernst.

Achtsamkeit als Gegenmittel zur Selbstsabotage

Der letzte Satz ist bewusst so formuliert. Verinnerliche gern eine ganz elementare Wahrheit: dir wird nie etwas von der Außenwelt weg genommen. Du kannst es dir nur selbst nehmen. Sobald Du einen Mangel spürst, sobald Du dich leer und ausgelaugt fühlst und keine Energie-Reserven mehr hast: Du allein hast dich außerhalb deines Selbst bewegt. Sich von dir zu entfernen kostet Kraft, und genau die fehlt dir sobald Du sie aufgewendet hast.

Jetzt wirst Du sagen: “Ich entferne mich doch aber nicht bewusst von mir selbst!” ― Richtig, genau darum geht es: Du tust dies bislang unbewusst. Du darfst zunächst also akzeptieren, dass das so ist. Du darfst dir bewusst werden, dass Du dich oft unbewusst von dir entfernst. Denn das ist der Grundstein dafür, nach und nach zu erspüren, wann Du gerade nicht bei dir bleibst und deine Sinne für Dinge öffnest, die Du gar nicht wahrnehmen willst.

Denn deine Sinne werden dir immer gehorchen, so Du wirklich willst dass sie das tun. Stellst Du einmal fest, dass Du dich gerade außerhalb deines gewünschten Wahrnehmungsspektrums befindest, kannst Du dich sofort entscheiden zu dir zurückzukehren. Der Schlüssel hierzu ist jedoch zu erkennen, was Du überhaupt in jedem Moment fühlst, denkst und tust. Das nennen wir Achtsamkeit.

Achtsamkeit ist ein Oberbegriff für Dinge, die für dich als empathischen Menschen von ungeheurer Wichtigkeit sind. Achtsamkeit selbst steht zunächst für das achtsame Sein im Jetzt. Ein Bewusstseinszustand, der sich dem eigenen Geist vor allem in der Meditation geläufig wird. Doch die Frage für dich als HSP’ler ist: wofür genau sollst Du eigentlich achtsam werden?
Als hoch sensitive Person hast Du Interesse achtsam für drei wesentliche Aspekte zu sein:

  1. deine Bedürfnisse: was macht dich aus, was enthältst Du deinen Anteilen vor, wie oben erläutert
  2. deine Fühl-, Denk- und Handlungsweisen: welche Muster hast Du, d.h. welche Abläufe vollziehst Du unbewusst und welche davon dienen dir nicht
  3. deine Glaubenssätze: welche stammen von dir, welche hast Du übernommen, welche dienen dir, welche nicht, welche widersprechen sich untereinander

In diesem Artikel lassen sich diese drei großen Felder nicht im Detail besprechen. Noch dazu sind sie hoch individuell. Doch einige weit verbreitete Dinge möchte ich exemplarisch heraus greifen, da sie das Sein vieler sensitiver Menschen ungemein einschränken.

Verbreitete Muster und Glaubenssätze empathischer und hochsensibler Menschen

Was Du fühlst, denkst und wie Du handelst ist eng mit deinen Glaubenssätzen verwoben. Daher möchte ich nacheinander ein paar Beispiele anführen, die ich im Coaching von Empathen vermehrt antreffe, ohne dass Du dich von jedem davon angesprochen fühlen sollst. Prüfe über dein Herz, inwiefern ein Absatz für dich zutreffend ist oder nicht. Wohlmöglich bist Du hier bis zum Ende nie gemeint, vielleicht aber eben doch?

Du sagst Du hilfst gern. Frage: wem hilfst Du? Das mag provokant klingen, soll es aber nur im positiven Sinne. Sehr viele Menschen nehmen sich zwar vor einem anderen Menschen dienlich zu sein, wurden aber nie danach gefragt. Sie helfen dann nur ihrem eigenen Verlangen. Ein solches Helfersyndrom verdient diese Bezeichnung durchaus, denn man dient damit nur seinem eigenen Ego, niemand anderem. Du trägst für niemanden die Verantwortung außer für dein Kind ― und selbst das nur bis zu einem gewissen Alter.

Du sagst Du hast Verständnis für andere. Frage: hast Du auch Verständnis für dich selbst? Wenn ja, welches Verständnis wiegt höher: das für dich oder das für andere? Sei bitte ehrlich zu dir. Sehr (sehr) viele Empathen wollen mehr Verständnis für andere haben als für sich selbst. Selbst wenn sie einmal misshandelt wurden gilt das oft weiter. Das ist jedoch als bringt ein Rettungsschwimmer bei jedem Einsatz sich selbst zwischen den zu rettenden und den Schiffsrumpf, gegen den man gleich gemeinsam prallen wird. Klingt heroisch, oder?

Es ist unsinnig, denn wenn der Aufprall schlimm wird, gehen zwei Menschen unter. Kümmert er sich vorrangig um sich, können vielleicht beide gerettet werden. Doch am wichtigsten ist die Frage: wen wirst Du als nächstes retten, wenn Du beim nächsten Einsatz untergehst? Wieviel Lust wirst Du künftig auf Rettungseinsätze haben, wenn Du jedes Mal eine Blessur davonträgst? Und: musst Du wirklich jeden retten, der dir begegnet? Kannst Du das überhaupt? Was haben wir über das bei dir selbst bleiben gesagt? Was haben wir über Verantwortung für dich selbst gesagt?

Du sagst Du brauchst den völligen Rückzug, die volle Ladung Herausforderung, die Kompensation durch Genussmittel oder Drogen, Unmengen Zeit für dich allein und/oder vieles andere. Frage: Ehrlich? Fühlst Du dich nicht eher machtlos, und wäre das Hinterfragen des Gefühls der Machtlosigkeit nicht eher das worum Du dich kümmern solltest? Der Mensch verbringt einen großen Teil seiner kostbaren Lebenszeit mit Symptombehandlung anstatt den Ursachen seines Leidens ins Auge zu blicken. Die Empathie ist hier nicht schuld, aber oft genug das woran wir glauben wollen.

Du sagst Empathie bedeutet liebevoller Umgang. Frage: warum sollte das eine etwas mit dem anderen zu tun haben? Selbstverständlich ist ein von Liebe durchtränkter Mensch von einer Grundschwingung erfüllt, in der er meist nett mit anderen Menschen umgehen möchte. Doch er bleibt ein Mensch. Ein hohes Maß an Stress oder eine verminderte Fähigkeit zu emotionaler Unabhängigkeit kann dazu führen, dass ein Empath der seine Grenzen durchsetzt, sehr ausfallend wird. Und? Jeder andere kann selbst entscheiden wie er reagieren kann. Genau wie Du ― und das bringt uns zum letzten meiner Beispiele.

Du sagst die Worte anderer bewirken bestimmte Dinge in dir. Frage: wer ist der Einzige der etwas in dir bewirken kann? Völlig unbedacht übernehmen wir sehr viel von unserer Erziehung, unserer Gesellschaft und unserem Umfeld, das wir als gegeben hinnehmen. Ein Glaubenssatz der so stark ist wie kein anderer ist der davon auszugehen, dass die Außenwelt etwas über den eigenen Geisteszustand zu sagen hätte. Richtig, dem ist nicht so. Du allein kannst beschließen wie Du dich fühlst, Du darfst nur lernen eine Wahrnehmung als neutral anzusehen und sie nicht automatisch zu werten sobald Du dich an ihre Standardwertung durch andere erinnerst.

Aktive Bewusstseinsarbeit als Mittel der emotionalen Unabhängigkeit für Hochsensible Personen

Wir sagten vorhin schon kurz, dass sich Achtsamkeit dem meditativ geschulten Geist einstellt. Ganz generell bewirkt eine (noch stärkere) Erhöhung deiner eigenen Grundfrequenz ― und nichts anderes leistet Meditation ― einen höheren Freiheitsgrad in Bezug auf deine Wahrnehmung. Du lernst bewusst (!) zu wählen was Du denken und fühlen möchtest. Eine Handlung wird dann völlig optional. Du kannst eine Emotion irgendwann auch einfach nur innerlich anblicken und sagen “Oh, eine Aggression, wie spannend!” ― und das auch so meinen.

Wenn ich dir nur einen Tipp geben dürfte wäre es: sei so oft wie möglich im Jetzt. Im bewussten Sein liegt alles was Du brauchst, vor allem die größte Euphorie für den nächsten Schritt der für dich wichtig ist. Diesen geschmacksneutralen Zustand so oft wie möglich einzunehmen bewirkt einen radikalen Umbau deiner neuronalen Verbindungen ― hin zu einem freien Geist. Du kannst mitfühlen sobald und in der Intensität die Du haben möchtest. Du kannst helfen ohne selbst Betroffener zu werden. Du nimmst dich selbst und andere noch stärker wahr und existierst gleichzeitig immer mehr in einem Zustand emotionaler Erhabenheit.
Wenn Du konkrete Fragen zu deiner Person hast, lass sie mich gern wissen.

Der Weg der zu deinem aktuellen Zustand führte ist dabei nicht so ausschlaggebend wie die konkrete Frage, die Du für dich persönlich heute hast um voran zu kommen. Sie dir zu beantworten ist das wofür ich hier bin. Danke dass es dich gibt, schöne Seele. Die Erde braucht dich ― nicht als Opfer, sondern als Kämpfer des Lichts.
Trag die Fackel ― mit geradem Rücken!
In Liebe
Erik Neitzel
Autor
27. August 2017

Webseite: www.herzwandler.net


Hochsensible erik Neitzel herzwandlerErik Neitzel ist spiritueller Autor, Blogger und Transformations-Coach. Als Lichtarbeiter setzt er sich für die …
[weiterlesen…]


Aktuelle Bücher
Erik-Neitzel-Herzwandler-Grosse-MeditationskompendiumWenn Du Meditation lernen möchtest, führt dich das Große Meditationskompendium strukturiert durch die Vorbereitung von Geist, Körper und Umgebung bis zur gezielten Erhöhung deiner Frequenz durch Meditationsanleitungen für den Einstieg in die Gedankenstille, die Erweiterung deines Bewusstseins und die gezielte Transformation in Richtung deines Höheren Selbst.

Erik-Neitzel-Herzwandler-Empathen-Survival-KitDas Empathen Survival Kit hilft stark empathischen Menschen durch den Alltag und erläutert, wie du fremde Gefühlseindrücke von deinen eigenen unterscheidest, wie du dich abgrenzt, ohne dich zu isolieren, und wie du deine Empathie gewinnbringend für dich und andere einsetzt. Es zeigt dir, wie du zu dir selbst finden und dort bleiben kannst.

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*