Co-Creation – Gemeinsam gelingt es

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co-creation gesellschaft crowdCo-Creation: Gemeinsam gelingt es

Was ein Mensch allein nicht schaffen kann, gelingt in der spirituellen Verbundenheit vieler. Unsere ganze Welt basiert auf dem Prinzip der Co-Creation: Nichts auf ihr existiert isoliert, alles steht zueinander in Bezug, beeinflusst sich gegenseitig, baut aufeinander auf und ermöglicht so Leben, von der einfachsten Zelle hin zu hochkomplexen Organismen und Biotopen. Natürlich ist der Mensch, selbsternannte Krone der Schöpfung, von diesem Verbund nicht ausgenommen, wie auch der Dichter John Donne schrieb: „Niemand ist eine Insel, in sich ganz; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents […] Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir selbst.“

Und da die Stunde gerade uns allen schlägt, wie uns täglich mit sich steigernder Dringlichkeit ins Bewusstsein gerufen wird, gewinnt das Wort Co-Creation aktuell in seiner dritten Bedeutung immer mehr an Gewicht: als gemeinsames Gestalten der Menschen, die, statt sich zu spezialisieren und miteinander zu konkurrieren, in spiritueller Verbundenheit miteinander Neues geschaffen. Es ist der Austausch mit anderen, der von einem Individuum, das sich meist als isoliert wahrnimmt, zur Gemeinschaft Gleichgesinnter führt, die einander fördern und wertschätzen; der gelungene Beziehungen und letztendlich das Erschließen des gesamten menschlichen Potenzials ermöglicht.

Wenn wir uns als getrennt wahrnehmen, stellen wir oft Mangel fest, denn als einzelner Mensch sind wir eben doch begrenzt. Doch in der Gesamtheit als Menschheit haben wir genug an allem: Nahrung, Wissen, Ressourcen, Erfahrungswerte und auch Fähigkeiten, Wege aus den bestehenden Krisen zu finden. Der nächste Schritt in unserer Evolution als Spezies muss uns also näher zusammenbringen – oder besser: uns wieder ins Bewusstsein rufen, dass wir nicht getrennt sind, sondern untrennbar miteinander verbunden.

Co-Creation – Vom großem Albert Schweitzer stammen die Worte:

„Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden.“
Was in einer Zelle eines Organs in einem Körper passiert, betrifft den gesamten Organismus. Was ein Mensch erkennt oder erschafft, ist nicht losgelöst von der Gesellschaft, in der er lebt, sondern steht in wechselseitiger Beziehung zu ihr.

„Jedes lebende System kann das in ihm angelegte Potential nur in einem koevolutiven Prozess mit allen anderen Lebensformen zunehmend besser zur Entfaltung bringen“, legt der Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther in seinem Buch „Etwas mehr Hirn, bitte“ leicht nachvollziehbar dar. Spezialisierung, die Beschränkung der eigenen Wahrnehmungsmöglichkeiten oder eine völlig kontrollierte Umwelt ohne Stimuli von außen sind Steine auf dem Weg zur vollen Potenzialentfaltung.

Der Neurobiologe regt deshalb zwei Dinge an: die Freude am eigenen Denken zum einen, die Lust am gemeinsamen Gestalten zum anderen. Die neuronalen Vernetzungen bilden sich bereits vor der Geburt im menschlichen Gehirn heraus. Später strukturiert dieses sich durch eigene Erfahrungen im jeweiligen sozialen Umfeld immer weiter.

Tatsächlich, so die wohl erstaunlichste Erkenntnis der Hirnforschung, können wir unser Gehirn bis zum Lebensende mit neuen neuronalen Vernetzungen aus- und umbauen!

Es ist eine Baustelle, wie Hüther betont, und kann entsprechend genutzt werden. Das neue Wissen und neue Fähigkeiten, die wir individuell und damit auch gesellschaftlich durch unsere zunehmenden Erfahrungen erwerben, passen irgendwann nicht mehr zu einem tradierten Weltbild, das sich an den alten Voraussetzungen orientiert. Erstmals in der Menschengeschichte, so Hüther, werde uns bewusst, „dass wir alle im gleichen Boot sitzen“ und Ressourcen vergeuden. Doch wenn das fossile Zeitalter zu Ende geht, kann nur noch eines wachsen: „die Intensität unserer Beziehungen, das Gefühl von Verantwortung, das Ausmaß an Selbsterkenntnis und das Verständnis unserer Eingebundenheit in den Prozess der Evolution des Lebendigen.“

Begegnung und Austausch sind notwendig, um als Gemeinschaft kreative Lösungen für anstehende Herausforderungen zu finden. Durch Transformation wäre unsere Gesellschaft in der Lage, sowohl unser Grundbedürfnis nach Verbundenheit als auch das nach Autonomie und Freiheit zu erfüllen. Über das Potential dafür verfügen wir – doch wir können es nur gemeinsam entfalten, und zwar in individualisierten Gemeinschaften, die sich – einem Gehirn ganz ähnlich – neu vernetzen und strukturieren.

Die jetzt wichtige Frage sei jene, wie unser Zusammenleben in der Zukunft aussehen könnte, frei von alten Vorstellungen, die auf Hierarchien und Spezialisierung beruhen und die Menschen als Objekte wahrnehmen. Hüthers Vision sind Gemeinschaften, die ihren Mitgliedern, die einander als autonom denkende Subjekte begegnen, Wachstum ermöglichen. So, wie sich unser Gehirn neu konstruieren kann, kann sich dann auch unsere Gesellschaft neu strukturieren, neue Erfahrungen zulassen, Erkenntnisse gewinnen und kreativ umsetzen.

Co-Creation – „Menschliche Kreativität ist eine evolutionäre Kraft“,

so auch die Autorinnen und Sozialpionierinnen Carolyn P. Anderson und Katharina Roske. In dieser „kritischen Stunde planetarer Transformation“ ginge es um nichts weniger als darum, mit resonanten Partner*innen die Welt als Abbild unserer wahren Werte, als Erfüllung unserer Träume vom WIR gemeinschaftlich neu zu gestalten.
Mit ihrem Buch „Das Co-Creation Handbuch 2.0: Ein praktischer Leitfaden zur Entdeckung deines Lebensplans und für gelingende Beziehungen in einer neuen Welt“ stellen sie ein kraftvolles Werkzeug vor für die individuelle Entwicklung und auch die Bildung von co-creativen Gruppen wie Unternehmen, Familien und Interessengemeinschaften.

Die Funktion dieser Kerngruppen „besteht in der Verbindung, nicht der Korrektur, in der Erfahrung und nicht der Beobachtung.“ Indem man gemeinsam über die individuelle Geschichte der einzelnen Gruppenmitglieder hinausgeht, verbindet sich hier persönliche Entwicklung mit sozialer Aktion, die etwas bewirken will: „Wenn Gruppen im Geist der Liebe, der Sicherheit und des gegenseitigen Vertrauens zusammenkommen, werden die Kreativität, die Kraft und die Weisheit eines jeden Einzelnen freigesetzt.“

Kerngruppen einigen sich auf einige Grundregel wie Achtsamkeit, Verwirklichung des Potenzials, integre Kommunikation, gegenseitige Achtung und Übernahme von Verantwortung. In diesem Rahmen kann man die Bestimmung der Seele erfüllen und die eigenen Gaben in Resonanz mit anderen teilen.

Die im Buch vorgestellten neun Elemente der Co-Creation reichen vom Erwecken des Selbst

über den Ausdruck des Seelenplans bis hin zum „Gebären einer neuen Welt“ und können auf alle Bereiche unseres Lebens angewandt werden. Das dritte Element stellt die Überwindung der Illusion des Getrenntseins dar und betont nochmals die Verbundenheit aller. Dass wir durch das Resonanzfeld der Liebe miteinander verbunden sind, das unsere individuelle und kollektive Evolution unterstützt, werde von der Quantenphysik inzwischen gestützt, so die Autorinnen.

Sie beweise, „dass Partikel, die getrennt scheinen, es in Wirklichkeit nicht sind.“ Zu jedem Element stellt das Buch praxisnahe Übungen vor: Meditationen, inneres Lauschen, Diskussionen in der Gruppe. Um das eigene co-kreative Selbst zu erwecken und zur wahren Identität zu erwachen, gilt es, die Vorstellung vom begrenzten Selbst loszulassen, sich von sozialen Konditionierungen zu befreien und damit aufzuhören, sich mit dem Ego zu identifizieren, das man dennoch behält. Da im Moment ein größeres Erwachen, eine Bewusstseinserweiterung im Gange ist, profitieren wir alle davon, dass es immer leichter fällt. „Wir sind Inkarnationen göttlicher Intelligenz und können das Gefühl, ein getrenntes Selbst zu sein, transzendieren, um uns selbst als einzigartige Aspekte des Einen zu betrachten“, so Anderson und Roske.

Ihre Vision ist eine „Sharing Caring Economy“:

ein schnell wachsendes Ökosystem, das sich bereits in seinen Ansätzen zeigt und Formen mobiler Kommunikation nutzt, um eine große und heterogene Gruppe von Menschen vielfältig und unaufwändig zu vernetzen. In dieser Gemeinschaft werden Ressourcen jeder Art miteinander geteilt, aber auch gemeinsam erschaffen, produziert, verteilt, gehandelt auf der Grundlage von Werten wie „Gesundheit, Glück, Vertrauen und Tragfähigkeit“. Ganzheitliche Systeme überwinden den Mythos der Knappheit irgendeines Gutes und ersetzen ihn durch Wertschätzung und Anerkennung.

Gemeinsames Wachsen und Wirken ist ein erster Schritt zur notwendigen sozialen Transformation. Letztendlich können wir Menschen jedoch ein noch höheres Level der Verbundenheit erreichen, wenn wir über die Menschheitsfamilie hinausgehen und auch alles andere, was auf dieser Erde lebt, mit einbeziehen. Die höchste Stufe ist schließlich die Verbundenheit mit dem All-Sein, der Gesamtheit der kosmischen – oder auch göttlichen – Kraft. In dieser Verbindung gibt es nichts, was wir nicht co-kreativ erschaffen könnten.

Inspiration & Information
Gerald Hüther: „Etwas mehr Hirn, bitte“, V&R Verlag
Anderson, Roske: „Das Co-Creation Handbuch 2.0: Ein praktischer Leitfaden zur Entdeckung deines Lebensplans und für gelingende Beziehungen in einer neuen Welt“, Sheema-Medien

24.09.2021
Martina Pahr
Autorin, Bloggerin und PR – Expertin

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Martina Pahr

ist Autorin, Bloggerin und PR – Expertin, hat vor einigen Jahren den Sprung ins kalte Wasser gewagt und sich selbständig gemacht. Seither tut sie, wovon sie immer geträumt hat, und lebt vom Schreiben.
Beruflich wie auch privat setzt sie sich mit den spirituellen Aspekten des Lebens und den vielen Erscheinungsformen der New-Age-Bewegung auseinander – und nicht immer ist ihr gesunder Menschenverstand überzeugt von dem, was er vorgesetzt bekommt. Sie glaubt ungebrochen an das (viel zu oft ignorierte) Göttliche im Menschen: Eigenverantwortlichkeit und Eigenmächtigkeit, Selbstwert und Selbstheilungskräfte.
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