Das Leben bewusst verlängern

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Das Leben bewusst verlängern
Über die Psychologie des Jungbleibens

Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, wie Sie versuchen die Spuren des Lebens zu vertuschen, etwas Fältchencreme auftragen, die Haare nachfärben, die Zähne bleichen, den Busen straffen oder mit Hyaluron, Botox oder Eigenbluttherapie den Körper aussehen lassen wollen, als wäre er 20 Jahre jünger?

Wir wollen alt werden, aber nicht alt sein, richtig?

Also helfen wir mit kleinen oder großen Tricks der verwelkten Natur etwas auf die Sprünge. Das Problem: Man sieht es uns an. Jeder merkt es, keiner sagt es. Man kann es nicht verbergen, ob wir gegen den Alltag kämpfen und eine Zufriedenheit vortäuschen, die nicht vorhanden ist, wahrscheinlich nie vorhanden war, weil man sie uns als Kind schon genommen hat. Kaum einer spricht diese offensichtliche Disharmonie unseres Äußeren an, denn wir wollen ja keinem auf die Füße treten. Wir sind ja höflich. Aber wir verdrehen innerlich die Augen, wenn jemand nicht so aussieht, wie es zu seiner Stimme, seiner Körperhaltung, seinen Augen passt. Man misstraut dem Bluff, denn jeder weiß, dass mit Attraktivitätsbetrügern irgendetwas nicht stimmen kann.

Man kann allerdins durchaus wieder in Form kommen.

Dazu brauchen wir allerdings eine Analyse.

Wie alt wollen Sie werden? Neunundneunzig? Hundertzehn? Kein Problem, das Durchschnittsalter in Deutschland ist zwar Mitte achtzig, doch gibt es Menschen, die auch mit 100 Jahren noch vital sind und sogar auf der Bühne oder vor der Kamera stehen. Aber, gestatten Sie mir die Frage, warum eigentlich wollen Sie überhaupt alt werden? Und vor allem: wie?

Hören wir doch tagein, tagaus, dass zu viel Essen, Tabak, Alkohol und zu wenig Bewegung die Gesundheitskiller schlechthin sind. Glaubt nicht jeder, dass alt werden eigentlich nur möglich ist, wenn man lebt, wie ein Mönch, versorgt ist, wie ein Millionär und sich fit hält wie Turnvater Jahn persönlich? Falsch gedacht! Schauen Sie sich einmal Menschen an, die wirklich in Würde alt geworden sind und nicht etwa tatterig, dement und greis: Sie haben alle eines gemeinsam:

Einen guten Grund zum Leben!

Bei der Untersuchung von Biografien wirklich betagter, aber agiler Menschen wird schnell deutlich, es gibt einen Unterschied zwischen altern und reifen. Wer gegen das Alter kämpft, der kämpft gegen das Leben. Wer darunter leidet, dass die Probleme drücken, alles Last auf den Schultern liegt, kurzum für wen das Leben schwer ist, der sieht auch bald so aus, als würde er schwere Steine schleppen. Wer einfach nur altert, wirkt bald verbraucht. Da hilft auch keine Schminke. Wer hingegen Herausforderungen mit Sportsgeist angeht, seine Probleme beizeiten löst, wer Konflikte nicht persönlich nimmt und einfach vom Leben noch etwas will, dessen positive Ausstrahlung funktioniert auch ohne Toupet und Lifting.
Es geht also letztlich darum, Stressfaktoren zu minimieren und Zufriedenheit oder gar Begeisterung Raum zu geben.

Stresshormone machen alt und krank, schwächen die Abwehr, beeinträchtigen die Entfaltung und verändern den Körper. Fältchenbildung, Haarausfall, Gelenkschmerzen und dicke Tränensäcke sind Folgen von lebenslangem Kummer, Groll und Wut. Endorphine hingegen helfen dem Körper, das zu sein, was er von Zeugung an versucht: Gesund, abwehr- und leistungsstark. Stresshormone werden durch unsere Emotionen ausgeschüttet, durch das, was wir erleben und was wir dabei empfinden.
Altern oder Jungbleiben hat also nichts mit Laufbändern und Vitaminpillen zu tun, sondern mit dem, was Sie denken. Wir sind im Bereich der Psychologie!

Die Psyche ist gewissermaßen das Steuerungsprogramm eines Menschen. Sie bewirkt die Hormonausschüttung zur Steuerung des Verhaltens und der körperlichen Erscheinung. Ich höre immer wieder: „Ich kann nichts gegen mein Gewicht, meine Falten, meine Schmerzen machen, mein Körper gehorcht mir nicht, er will nicht.“ Ich entgegne dann jedes Mal: „Ihr Körper besteht aus Calcium, Kohlenstoff, Wasser, Schwefel, Zink und über 20 weiteren Elementen. Der macht von sich aus gar nichts. Sie organisieren den Körper und sagen ihm, er dürfe nicht abnehmen, nicht würdevoll oder sexy aussehen, nicht funktionieren, weil Sie Angst davor haben, wenn es geschieht. Ihr Unterbewusstsein weiß ganz genau, warum es einen gestörten Körper in Kauf nimmt oder sogar erzeugt. Machen Sie sich bewusst, was Sie stresst, verlängern Sie damit Ihr Leben.“

Wenn man nun Klienten befragt, was im Alltag Stress erzeugt, lauten die Antworten:
Familien- und Partnerschaftsprobleme, Geldsorgen, Angst vor Krankheit und Kontroll- und Komfortverlust. Darunter fallen Themen wie Klimaveränderung, Corona und Arbeitslosigkeit.

Wie wird man diesen Stress nun wieder los?

Viele glauben, Stress sei so etwas wie Gereiztheit, Wut oder Ärger. Doch diese Gefühle sind bereits die Folge von Stress. Es gibt sehr viele verschiedene Stresshormone mit unterschiedlichen Funktionen. Sie werden ausgeschüttet, wenn das, was man erlebt, nicht mit dem übereinstimmt, auf das man sich eingestellt oder was man erwartet hat. Unser Gehirn erzeugt mit seinen neuronalen Verschaltungen elektromagnetische Wellen im Millielektronenvolt-Bereich.

Rein technisch gesehen ist unser Gehirn ein Frequenzgenerator, ein Sender. Da wir verschiedene Sinne haben und die dazugehörigen Organe, die die äußere Realität wahrnehmen und elektrisch übersetzen können, sodass das Gehirn sie interpretieren kann, ist unser Gehirn auch ein Empfänger. Das Gehirn sendet, empfängt und vergleicht Informationen. Ähnlich einer Fledermaus, die mit ihrem Echolot piepsend Ultraschallsignale ausstößt und hört, was zurückkommt.
Und das, was da gesendet wird, sind unsere Absichten bzw. unsere Erwartungen. Das, was zurückkommt, unsere Wahrnehmungen und unser Erleben. Nur einmal angenommen, ich möchte einen Schluck Tee aus meiner Tasse trinken. Dann melden meine Augen ans Gehirn: Okay, es sieht aus wie Tee, es wird wohl auch so schmecken wie Tee. Mein Gehirn scannt das alles ab und vergleicht Input mit Output. Trinke ich nun einen Schluck, und meine Rezeptoren im Mund sagen: „Der ist ja kalt!“, dann haben wir eine Dissonanz zwischen Gesendet und Empfangen. Das heißt, was ich da erlebe und wahrnehme, ist nicht das, was ich erwartet habe. Und dieser Unterschied sorgt für die Ausschüttung von Stresshormonen mit dem Befehl „Stopp! Nicht weiter diesen Tee trinken denn das, was du da erlebst, ist nicht das, was du erleben wolltest! Vielleicht ist es gefährlich!“ Und je größer der Unterschied ist, desto mehr Stresshormone werden ausgeschüttet.

Zumeist lernen wir, bei Stress solle sich das unerwünschte, unerwartete Außen im Wahrnehmen und Erleben verändern. Doch die Welt verändert sich nicht so einfach. Das stresst uns dann noch mehr. Der Wunsch, etwas zu verändern, wird größer. Wenn die Toleranz, die Akzeptanz und die Flexibilität fehlen und stattdessen Wut hochkommt, dann nenne ich das „Hass“. Doch wir haben eine Möglichkeit, anders mit dem Unterschied zwischen Erleben und Erwartung umzugehen. Wir wären in der Lage, uns einfach auf das einzustellen, was wir erleben.

Wir könnten einfach unsere Gehirnwellen verändern.

Wenn Sie also von Ihren Eltern, Partnern, Chefs gar nichts anderes erwarten, als dass diese genervt, unzufrieden, verständnislos und besserwisserisch sind, dann ist der Stress weg! Das, was Sie Ihr Leben lang gestresst hat: Ablehnung, Unsicherheit, Verlust, ungerechtfertigte Kritik, Disharmonie, Erwartungsdruck und Bevormundung hat eine Ursache in der frühesten Kindheit. Dementsprechend entwickelt man entsprechende emotionale Verhaltensmuster, die bei entsprechenden Auslösern im Alltag aktiviert werden: Rückzug, Depression, Aggression, Voralterung, Zweckpessimismus, Kompensationsverhalten wie Rauchen, Essen, Trinken, aber auch Selbsthärteprogramme wie Leistungssport, Arbeitseifer, Perfektionismus oder Selbstgerechtigkeit. Eine Lebensrückschau wie bei einem Nahtoderlebnis kann, wenn sie in Hypnose durchgeführt wird, die Wunden der Kindheit heilen lassen und mit der Reife eines Erwachsenen neue Verhaltensmuster schaffen. Das Gehirn lernt dadurch: Ich bin nicht in akuter Gefahr und dadurch sinkt das Stresslevel. Und ohne Stress erholt sich der Körper, spürbar und sichtbar.

Selbstverständlich kommen in unsere Praxis keine Menschen, die sagen: „Macht mal, dass ich jünger werde!“ Es sind eher solch pragmatische Zielsetzungen wie Abnehmen, Nichtrauchen, Angstfreiheit usw., die sich unsere Klienten vornehmen. Doch unser Bestreben ist die Optimierung der gesamten Lebensqualität durch Erkenntnisse und nicht etwa ein bisschen Symptomkosmetik. Wer zu uns kommt, dessen „Keller wird aufgeräumt“, so lautet unser Anspruch. Wenn ich den Eindruck gewinne, dass ein Kunde sein Leben lang „emotional Steine geschleppt“ und hierdurch den Lebenswillen nahezu verloren hat, wenn er also stets gelitten hat unter Überforderung, Unterschätzung, Misstrauen und Erwartungsdruck, dann hilft nur noch eines: das ganze Leben mit all seinen Traumen und Katastrophen an einem „roten Faden aufzureihen“.

Künstliches Nahtod-Erlebnis

Diese Coachingtechnik, für die es noch keinen offiziellen Namen gibt – ich nenne sie künstliches Nahtod-Erlebnis oder auch hypnotische Lebensrückschau habe ich entwickelt, damit ein Mensch sich die Chronologie, den Zusammenhang und die Bedeutung bestimmter Ereignisse bewusst machen kann.
Bei einem Nahtod-Erlebnis berichten Menschen oft von einer Lebensrückschau. Erlebnisse und Szenen aus Kindheit und Jugend sind plötzlich wieder präsent. Eine solche Erfahrung ist meist wesensverändernd. Betroffene sind danach nicht mehr dieselben wie vorher. Meistens sind sie verständiger, friedlicher, oft weise. Man kann die wichtigsten Elemente eines Nahtod-Erlebnisses in eine sogenannte hypnotische Traumreise fassen und dem Klienten präsentieren, als wäre es seine eigene Biografie. Bisherige, schier unlösbar geglaubte Probleme erscheinen dann plötzlich überschaubarer.

Stellen Sie sich vor, in einem Zustand der leichten Entspannung hörten Sie, wie jemand Ihnen Ihr ganzes Leben in Stichpunkten aufzählt und Sie darin entdecken, dass alles, worunter Sie wirklich gelitten haben, immer demselben Muster entspringt. Stellen Sie sich vor, welchen Effekt es auf Ihr Selbstvertrauen hat, wenn Ihnen klar wird, dass Sie Ihr Leben lang eigentlich immer nur an „einer einzigen Baustelle“ gearbeitet haben und Sie alle anderen Probleme etwas leichter nahmen.

Meiner Theorie nach haben nämlich alle Symptome eines Menschen denselben traumatisierenden Ursprung. Es wären damit, bildlich gesprochen, alles „Köpfe desselben Drachens“. Wenn Sie erkennen, ja förmlich spüren, dass Sie den Kampf beenden können, weil Ihnen Dinge wie ungerechtfertigte Bestrafung oder intellektuell unterschätzt werden aufgrund der Macht und der Reife eines Erwachsenen nichts mehr anhaben können, weil Sie nun passend darauf reagieren können, dann werden Sie ein nie gekanntes Gefühl der Entlastung verspüren. Und wie Sie ja wissen, wird sich dieses starke Erleichterungsgefühl körperlich niederschlagen. Kummerfalten, dicke Tränensäcke, ja sogar ergraute Haare verändern sich damit ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich zum harmonischen Positiven.
Sie werden es merken und man wird es Ihnen ansehen.

Fazit:

Wer die Ursachen seiner Alterungsfaktoren erkennt hat auch die Möglichkeit die Auswirkungen sichtbar und spürbar abzuschwächen.


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01.09.2022
Andreas Winter
Diplompädagoge und Autor zahlreicher tiefenpsychologischer Ratgeberbücher

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online
Das Leben bewusst verlängern Andreas Winter copyright Pia Fluch Feb22
(c) Pia Fluch

Andreas Winter

Andreas Winter (geb. 1966) ist Diplompädagoge und psychologischer Berater. Er entwickelte im Laufe seiner Forschung den Ansatz, die meisten chronischen Symptome seien stressbedingt und lassen sich auf ein frühkindliches, bzw. sogar vorgeburtliches Trauma zurückführen. Durch die emotionale Neubewertung des Ursprungstraumas können stressbedingte Symptome in kurzer Zeit rückfall- und verschiebungsfrei zum Abklingen gebracht werden. Winters Bücher behandeln Gesundheitsthemen aus tiefenpsychologischer Sicht. Der Geisteswissenschaftler geht davon aus, dass unterbewusste Emotionen auf den Körper und das Verhalten durch Reflexion steuerbar sind.
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cover andreas winter jung bleibenBuchtipp

“Die Psychologie des Jungbleibens”
Entdecken Sie den Jungbrunnen in sich!
von Andreas Winter

Warum stehen einige Menschen auch im hohen Alter noch auf der Sonnenseite des Lebens und genießen voller Vitalität all seine Freuden, während andere schon früh körperlich und geistig abbauen und resignieren?

Der Unterschied liegt nicht nur in den persönlichen Anlagen oder den jeweiligen Umweltbedingungen. Er liegt hauptsächlich in der Lebensweise und ganz besonders in der Lebenseinstellung jedes Einzelnen. Ängste, Sorgen, Stress und falsche Glaubenssätze – das sind die Faktoren, die maßgeblich den Alterungsprozess beeinflussen.

Auch Sie können sich nun von diesen »Altersbeschleunigern« befreien und Ihre eigene Verjüngungskur antreten. Verhelfen Sie Ihrem Körper zu einem authentischen äußeren Erscheinungsbild. …

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