Das Selbst im Wandel der großen Zeitenwende

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Das Selbst im Wandel der großen Zeitenwende

Teil 1

„Krisen sind die Hebammen für das neue Menschsein“
Bianka Maria Seidl

Die derzeitigen großen Veränderungen auf der Welt werden angetrieben von einer evolutionären Kraft, die uns ALLE aus unseren bisherigen Komfortzonen herausfordert. Dies ist die Kraft des Wandels, die Erneuerung bewirkt. So sind wir dazu angehalten unsere bisherigen Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen, sowohl als Individuum, als auch im Kollektiv, als Gesellschaft. Es gilt die bisherigen Grenzen auf allen Ebenen hinter uns zu lassen und aufzubrechen zu neuen Ufern und zu neuen Küsten unserer SELBST.

Den Staub, den wir dabei aufwirbeln, sollen wir nicht fürchten. Auch die Wellen, die hochschlagen, weil wir unsere Grenzen neu definieren und uns zu unserer individuellen Wahrheit bekennen, sollen uns nicht bekümmern. Vielmehr gilt es jetzt in der Zeit des aufkeimenden Weltenfrühlings ein neues, umfassenderes Selbst- und Weltbild zu formen, in dem das WIR im Sinne einer weltlichen Brüder- und Schwesterlichkeit gänzlich neu erfahren wird.

Das Selbst im Wandel – getragen von den Rhythmen der Zeit

Schauen wir unser derzeitiges Leben genauer an, so sehen wir, dass sich alles ändert und das in einem Tempo, dass uns Hören und Sehen teilweise vergeht. Dabei spüren wir sehr deutlich, dass je mehr Ballast und Unerledigtes wir mit uns herumtragen, desto belastender empfinden wir die Anforderungen in der äußeren Welt und umso mehr fühlen sich viele als Opfer der Umstände in die Veränderung hinein gezogen. Unmut, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht machen sich in der Gesellschaft breit.

Das Leben selbst zeigt sich davon wenig beeindruckt, weil es eins nicht kann: stillstehen. Das Leben ist Bewegung und ein ewig währender Prozess des Stirb und Werde. Altes vergeht und Neues entsteht. So wie die rotglühende Sonne am Horizont langsam versinkt, so vergehen Zeitalter, Epochen, Kulturen, Weisheiten, Sitten und Bräuche. Was bleibt, ähnlich einem Fels in der Brandung, ist der Wandel, als das einzig Beständige, das getragen wird vom den Rhythmen der Zeit. 

So erleben wir einen kleinen Rhythmus zum Beispiel beim Aus- und Einatmen,

einen größeren in den Gezeiten der Meere bei Ebbe und Flut.

In den gemäßigten Breitengraden finden wir den Rhythmus der vier Jahreszeiten und in der Bibel finden wir den Takt der sieben mageren und der sieben fetten Jahre. So wie der Rhythmus des Meeres von der Mondkraft genährt wird, so sind auch die vier Jahreszeiten das Ergebnis der Bewegung der Erde innerhalb unseres Sonnensystems. Große Zeitzyklen werden von großen Bewegungen der Erde innerhalb der Galaxis und deren Resonanz mit anderen Galaxien geschaffen.

So wie es diese kleinen und größeren Zeitzyklen gibt, gibt es einen sehr großen, der uns nicht im Bewusstsein ist. Astronomen ist diese große Bewegung bekannt unter dem Begriff der Präzession, der Tagundnachtgleichen. 25920 Jahre dauert dieser große Zyklus und wird auch „Platonisches Jahr“ genannt. Den alten indischen Sanskritschriften zufolge fällt die Menschheit in den Schlaf, besser gesagt in die Unbewusstheit, wenn sich die Erde während dieser großen elliptischen Bewegung vom Zentrum der Galaxis weg bewegt. Sie erwacht, wenn sich der Planet wieder dem Zentrum nähert.

Das ist bereits viele Male mit der Menschheit geschehen. Es ist ein offenes Muster, denn wir bewegen uns ja durch das grenzenlose All. Nach jedem Versinken schlafen wir ein bisschen weniger und die Zeiten des Wachseins dauern länger. Ähnlich wie ein Mensch im Alter weniger Schlaf braucht, im Gegensatz zum Säugling. 

Die große Präzessionsbewegung unterteilt sich in 12 kleine Zeiträume

von 2160 Jahren, die jeweils in Verbindung mit einem der zwölf astronomischen Sternbilder stehen.

Aus dieser Sicht heraus haben wir gerade das Fischezeitalter verlassen und sind in das Wassermannzeitalter eingetreten. Die Tibeter und die Hindus nennen diese Zeitalter Yugas. Jedes Yuga hat eine Phase des Aufstiegs, eine Blütezeit und eine Phase des Abstiegs. An zwei bestimmten Zeitpunkten (A und C) auf der großen Ellipse der Präzession, gibt es umwälzende Veränderungen auf unserem Planeten. Siehe Skizze.

sonnensystem seidel

Anmerkung: Wesentlich detaillierter beschreibt Drunvalo Melchizedek die Yugas der Hindus – Aufstieg und Niedergang – in seinem Buch »Die Blume des Lebens«, Band 1.

Die Menschheit steht jetzt wieder am Punkt des Erwachens.

Und so wie jeder Tag neue Chancen mit sich bringt, so wird diese Phase wieder die bewusste Weiterentwicklung für die Menschheit ermöglichen. Doch im Moment befinden wir uns mitten in einer Übergangsphase. Jeder hat solch eine Phase auch schon persönlich in seinem Leben erfahren und weiß daher, dass dies einher geht mit Unsicherheit, vielen Ängsten, Disharmonie und auch Orientierungslosigkeit. Denn das Alte greift nicht mehr und das Neue hat noch keine greifbare Form und keine Struktur und vermag somit keine Sicherheit zu geben.

Wenn wir nun unsere individuelle Erfahrungen auf das derzeitige große, kosmische Geschehen übertragen, dann dürfte es eingängig sein, dass diese Zeit in einem viel größeren Maßstab und Umfang Chaos, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und bei vielen auch einen gewissen „Wahnsinn“ mit sich bringt.

Bruder- und Schwesterliebe im neuen Zeitalter

Damit Neues entstehen kann, muss das Alte vergehen. Egal ob es sich dabei um Einstellungen, Ideologien oder Paradigmen handelt. Immer geht es darum, dass sich die damit verbundenen alten Systeme verändern müssen. Seit der Französischen Revolution ( 1789-1799 ) treten immer deutlicher und heroischer die Impulse des werdenden „Wassermann-Zeitalters“ hervor. 

Der Rationalismus der letzten Jahrhunderte bildete den Übergang zur leidenschaftlichen Intellektualität des Wassermannzeichens. Das neue beginnende Zeitalter wird ein Doppelgesicht aufweisen. Zum einen die Begierde nach immer neuen Hochorginellem und Hochintuitivem und zugleich auch die Gebundenheit an Uraltes und an ein zäh beharrendes Denken, das den Menschentypen der neuen Zeit kennzeichnen wird.

Die derzeitigen evolutionären Kräfte bewirken,

dass die alten Systeme und damit verbunden die alte Ordnung zerstört werden.

Genau das erleben wir gerade. Natürlich bäumen sich da die alten Machtinhaber auf und bekämpfen das Aufkeimende, indem sie ihre alte Ordnung noch härter und mit noch mehr Kontrolle verteidigen. Ja, sie versuchen sogar sie mit Intrige, Betrug und Gewalt zu verhindern. Dies vergleichbar mit dem Kampf zwischen den Kräften des sich langsam zurückziehenden Winters und des herannahenden Frühlings, der letztendlich doch die Erneuerung des Lebens erwirkt und den Sieg davon trägt. Bleiben wir daher zuversichtlich.

Ausgehend davon, dass der Weltenmonat im Sternbild Wassermann ca. 2.16o Jahre dauert, stehen wir derzeit ziemlich am Anfang und der neue Menschentyp dieser Zeit beginnt gerade in den Babyschuhen sein neues Selbst- und auch Weltbild zu kreieren und damit die Gesellschaft zu formen. Der Wassermann gilt als Zeichen ausgleichender Brüderlichkeit, die charakterisiert wird durch die globale Annäherung der Völker im johanneischen Zeitalter der Bruderliebe. Die Zeiten werden „gesellige“ sein. Im Johannes-Evangelium heißt es ( Johannes 13, 34-35 ):

„Ein neues inneres Weiheziel gebe Ich euch:
Dass ihr einander liebet. wie Ich euch geliebt habe,
sollt auch ihr einander lieben.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, 
wenn ihr Liebe zueinander habt.“

Auf breiter Ebene sind wir davon im Moment noch weit entfernt, wenngleich sich uns derzeit bereits ein großes Lernfeld mit unseren neuen Brüdern, den Flüchtlingen, auftut. Doch das, was da auf uns zukommt, macht vielen Menschen Angst. Sie fürchten sich vor den Fremden, vor deren Bedürftigkeit, vor deren Andersartigkeit im Hinblick auf deren kulturellen Hintergrund. Daher müssen wir uns alle fragen: Wie gehen wir mit dieser großen Herausforderung um?

Rückfall in den Überlebensmodus oder Weiterentwicklung

zum grenzenlosen, bewussten SELBST

Es ist allgemein bekannt, dass, wenn wir in eine Krise gelangen, gerne zurück in archaische Verhaltensweisen fallen. Wir verlieren unserer Mitte und unser Unterbewusstsein schaltet um auf Überleben. Dann reagieren wir aus unserem alten Reptiliengehirn heraus und greifen an oder flüchten. So erleben gerade manche, dass die aufkeimende Angst ihre Gewaltbereitschaft schürt oder sie in die Gleichgültigkeit und Resignation treibt um sich zu schützen.

Vor allem Menschen, die ohnehin bisher ständig im Überlebensmodus und in einer gefühlten Bedürftigkeit gelebt haben, sind in dieser sich so gewaltig verändernden Zeit besonders anfällig für eine noch destruktivere Einstellung dem Leben gegenüber. Dabei sehen sie in den fremden Flüchtlingen ins nackte Gesicht ihrer eigenen verdrängten, inneren Heimatlosigkeit, ihrer inneren Not.

Und jene, die im nahen Kriegsgeschehen den Belzebub an einem bestimmten Menschen festmachen, projizieren das eigene dunkle Unerlöste und auch die Erfahrungen der letzten Kriegsgenerationen, die in unseren Genen gespeichert sind, auf diesen und wähnen sich selbst in der Rolle des Gutmenschen. Welch eine kurzfristig wohltuend wirkende Illusion, die letztendlich nur noch tiefer in die dunkle Nacht der Seele führt.

Denn all unsere dunklen Seiten, die wir, und bereits unsere Vorfahren,

unterdrückt, weggesteckt und kompensiert haben, drängen jetzt an die Oberfläche des Bewusstseins und werden für uns alle sicht-, fühl- und erlebbar. Das Dunkle zeigt sich jetzt sowohl in der Innenwelt bei uns allen, als auch in der Außenwelt und verlangt danach angenommen und integriert zu werden als das, was es ist – ein Mangel an Bewusstheit und an Liebe, das im Kern göttlicher Natur ist.

So lade ich dich jetzt ein, innezuhalten und dir nachfolgende Fragen zu stellen

und dann nach innen zu lauschen um die Antworten in dir aufsteigen zu lassen.

  • Wie gehe ich mit den Ereignissen in meinem individuellen Leben aber auch mit dem gesellschaftlichen Leben in dieser Zeit um?
  • Was macht das mit mir?
  • Wie sehr fühle ich mich als Opfer der Umstände?
  • Wie gehe ich damit um, wenn äußere Ereignisse meine Gefühle in Aufruhr bringen?
  • Was bewegt mich derzeit am meisten? Was fühle ich? Und wie gehe ich da
    normalerweise damit um?
  • Was macht mir dabei zu schaffen, fällt mir schwer? Wie könnte es leicht werden?

Beantworte dir diese Fragen am besten schriftlich. Vielleicht nimmst du jeden Tag eine andere Frage vor.

Soweit für heute. Im 2. Teil erwarten dich

  • Gesetzmäßigkeit statt Gesetzlichkeit leben
  • Selbstliebe und innere Autorität
  • Zepterwechsel vom Kopf zum Herz
  • Unsere wahre Natur erkennen und als WIR leben

23.11.2022
Bianka Maria Seidl
Chitektin, spirituelle Mentorin mit schamanischen Wurzeln, Autorin und Seminarleiterin.
Websites: www.biankaseidl.dewww.yoya-chitektur.com

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Über die Autorin Das Selbst im Wandel Bianka Maria Seidl

Bianka Maria Seidl ist Chitektin und spirituelle Mentorin mit schamanischen Wurzeln, Autorin und Seminarleiterin.
Seit 2012 lebt sie im Kloster Windberg und führt dort eine eigene Beratungspraxis, in der sie diverse Mentoring-Programme – vor Ort und auch online – für Menschen 40+ anbietet. Ab Herbst 2022 bildet sie auch in der Schamanischen Ahnenarbeit aus.
Sie unterstützt Menschen ihr Fundament im Leben zu klären und zu stärken, ihre Lebensaufgabe zu finden und sich wieder mit dem zu verbinden, was größer ist als sie selbst – für ein authentisches, freies und selbstbestimmtes Leben und Menschsein.
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