Der Bewusstseinsschlüssel
Wie man mit einem kleinen Impuls auf ein Mikrosystem einen großen Effekt auf ein Makrosystem nehmen kann.
„Wie geht man durch eine Betonwand? Man benutzt den Schlüssel!“
Im März 2016 hielt ich in Österreich auf einem Kongress meinen Vortrag „Quantenphysik und Psyche“. Darin habe ich versucht darzustellen, wie man mit einem aus der Quantenphysik bekannten Effekt einen Einfluss auf große Systeme wie Firmen, Familien, aber auch auf Baustahlstangen oder ein Ruderboot nehmen kann. Am Ende des Vortrags demonstrierte das Auditorium rhythmisch klatschend, dass ein kleiner Impuls in Form eines Papierzettels einen gesamten Vortragssaal in Schwingung versetzen kann.
Aber beginnen wir am Anfang:
Es geht bei besagtem Effekt aus der Quantenphysik um den determinierenden Einfluss der Messung durch Beobachtung auf die Superposition. Solange sich ein Teilchen noch in der Superposition, also in einer so genannten Wahrscheinlichkeitswolke befindet, ist durch die gleichzeitig vorhandenen Optionen „entweder – oder, oder, oder…“, „sowohl – als auch“ oder „nichts davon“ die Definition seines Zustands unklar. In dieser Alles-ist-möglich-Position, wie ich sie nenne, kann ein Cäsiumatom entweder zerfallen oder nicht zerfallen sein, kann ein Elektron etwa Wellen- oder Teilcheneigenschaften haben.
Erst durch den besonderen Impuls der Beobachtung wird das Teilchen determiniert und auf einen bestimmten Zustand festgelegt.
Sie kennen das Gedankenexperiment des Physikers Erwin Schrödinger,
welches vereinfacht besagt, wenn eine Katze in einer geschlossenen Kiste sitzt, in welcher sich zudem ein instabiler Atomkern befindet, der innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt (Radioaktivität) und dieser Zerfall des Atomkerns von einem Geigerzähler gemessen wird, was wiederum in Folge einer solchen Messung zur Freisetzung eines Giftgases, welches die im Raum befindliche Katze tötet, führt, wissen wir erst, ob diese tot oder lebendig ist, wenn wir in die Kiste hineinschauen. Ohne diese Messung wären theoretisch beide Zustände zeitgleich möglich. Die Katze wäre also lebendig und gleichzeitig tot.
Dies gilt auch für das berühmte Doppelspalt-Experiment, mit welchem ein Elektron entweder als Welle oder als Teilchen und gleichzeitig auch als beides vorhanden sein kann. Das einzelne Elektron macht sich als Teilchen auf den Weg, schießt durch beide Öffnungen, beeinflusst sich dabei selbst und trifft als Teilchen auf die Wand. Aber mathematisch gesehen ist das noch seltsamer. Es geht durch beide Spalten und durch keinen und es geht erst durch einen Spalt und dann durch den anderen. Alle diese Möglichkeiten stehen in Superposition zueinander.
Dies gilt allerdings nur solange es nicht beobachtet wird. Ab den Zeitpunkt der Beobachtung (Messung) verhält sich das Elektron wieder ausschließlich als Teilchen (Materie). Der Akt des Messens an sich, oder die Beobachtung des Vorgangs hat zur Folge, dass es nur durch eine Öffnung geht. Vor der Beobachtung sind alle Varianten möglich. Doch was hat ein Beobachter mit all dem zu tun? Der Beobachter bringt die Wellenfunktion nur durch seine Beobachtung zum Kollabieren.
Der Impuls, mit dem aus allen vorhandenen Wahrscheinlichkeiten oder Möglichkeiten Materie (echte Realität) wird und diese sich fortpflanzt, also einen Lawinen- oder auch Dominoeffekt auslöst, ist nur eine Messung, also genau genommen stellt die Beobachtung das Bewusstsein des Operators dar!
Somit ist Bewusstsein der Impuls, der einen bestimmten Zustand festlegt.
Bewusstsein, auch Hinwendung oder Absicht, ist jedoch noch ein zu minimaler Impuls, als dass er Stahlbeton zum Einsturz bringen könnte, allerdings kann er mittels eines einzigen ersten Teilchens, das in Veränderung gebracht wird beziehungsweise dessen Zustand festgelegt wird, infolge der Übertragung der Zustandsbestimmung an weitere Teilchen, einen „Berg versetzen“, vorausgesetzt man schafft es, dieses „Schlossteilchen“ zu finden und es mit seinem Bewusstsein zu erreichen.
Die Stärke des Bewusstseins steigt mit der Relevanz, also der Bedeutung des Objektes für das Subjekt.
Der französische Forscher René Péoc’h führte diesbezüglich ein interessantes Experiment durch: Er benutzte hierfür einen zufallsgesteuerten Roboterstaubsauger, der in einem Raum die Fahrtrichtung willkürlich ändert. Nun prägte er Entenküken darauf, diese Maschine als ihr Bezugsobjekt anzuerkennen (Prägung nach Konrad Lorenz).
Nach Anschalten des Roboters fuhr dieser nicht wie zuvor rein zufällig im Raum herum sondern blieb ausschließlich in der Nähe der Entenküken. Das Bewusstsein der Tiere reichte aus, um einen Zufallsgenerator zu beeinflussen, welcher wiederum die Laufrichtung einer Maschine steuert.
Wenn wir also unseren „Berg versetzen“, also einen Einfluss auf ein Makrosystem nehmen und somit bestimmte Realität erschaffen wollen, müssen wir zunächst die „Adresse“ des Schlosses ausfindig machen. Dies geschieht mittels Resonanz.
Der „Schlüssel“ unser eigenes Bewusstsein, liegt bereits in uns. Doch wie findet man ihn und wohin passt er?
„Resonanz“ ist die Antwort!
Eine Messung kann nur messen, worauf sie sich bezieht. Ein Impuls erreicht immer nur das, was durch ihn beeinflusst werden kann. Was zunächst banal klingt enthält eine Komponente, die beim berühmten „Bestellen beim Universum“ meist etwas ins Hintertreffen gerät. Wenn Sie Licht messen möchten, dürfen Sie Ihre Instrumente nicht auf den Luftdruck, den Schall oder die Temperatur des Raumes ausrichten, sondern auf das Licht. Bei vielen physikalischen Messverfahren „streut“ man verschiedene Frequenzen von Licht, Magnetstrahlung, Schall oder anderen Strahlungen, um eine Rückmeldung der resonierenden Teilchen zu erhalten. Mit Hilfe von Resonanzen erreichen Sie die richtige Adresse.
Stellen Sie sich bitte ein Achter-Ruderboot
Stellen Sie sich bitte ein Achter-Ruderboot der chinesischen Olympiamannschaft vor. Sie stehen nun – als Beobachter – am Ufer und möchten bewirken, dass das Boot schneller wird, sprechen aber leider kein Chinesisch. In diesem Fall ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie den gewünschten Erfolg erzielen, wenn Sie „schneller“ rufen – die Chinesischen Sportler verstehen leider kein Deutsch. Aber angenommen, Sie kennen den Steuermann des Bootes – das ist derjenige, der mit seinen Kommandos einen mittelbaren Einfluss auf die gesamte Mannschaft hat – persönlich, so haben Sie, indem Sie ihn mit der Information Ihrer Absicht direkt ansprechen, die Möglichkeit Ihre Botschaft an die richtige Adresse – an Ihr Schloss – zu richten. Damit haben Sie eine Chance Einfluss auf das gesamte System „Ruderboot“ zu nehmen.
Wenn ein Postbote Ihnen einen Brief zustellen will,
sollte er nicht an irgendeiner Haustür läuten, sondern genau an Ihrer – dazu muss er eine genaue Vorstellung von Ihrem Namen haben, nur so kann er ihn auf dem Türschild erkennen.
Wenn Sie im Lotto gewinnen möchten, so dürfen Sie Ihr Bewusstsein nicht auf das Geld ausrichten, sondern auf den Gewinn. Doch oftmals richten Menschen ihr Bewusstsein auf den Verlust aus, etwa wie „Ich gewinne ja sowieso nicht, die Chance ist zu gering“. Das Ergebnis „kein Gewinn“ wäre der präzise Erfolg, den Sie damit hervorrufen.
Mein Freund und Seminarleiter Bernhard Reicher, von dem ich später noch erzählen werde, programmierte sich einmal auf den Gewinn bei der „Millionenshow“ im österreichischen Fernsehen. Er richtete sein Bewusstsein klugerweise nicht aufs Scheitern, indem er es auf die Antwort der letzten Frage programmierte, sondern auf die letzte, ihm realistisch erreichbare – die Vorletzte – und gewann 300.000 Euro. Seinen Bewusstseinsschlüssel fokussierte er vorwiegend auf die Erwartung des Showpuplikums. Diese zu erfüllen war nämlich die eigentliche Aufgabe des Showmasters, der wiederum einen Einfluss darauf hat, wie die Fragen gestellt werden. Ein perfekt ins Rollen gebrachter Schneeballeffekt durch das richtige Schlüssel-Schloss-Bewusstsein.
Der Kamener Elektrotechniker Michael Päßler drückt es so aus:
„Wenn wir auf einer ‚Wellenlänge’ sind, dann verstehen wir uns und die Kommunikation funktioniert in beide Richtungen. Wir haben es hier mit den Phänomenen „Schwingung und Resonanz“ zu tun, die wir auch elektrotechnisch beeinflussen können“.
Er erläutert: „Wie bei einem herkömmlichen Radio-Apparat gibt es auf der einen Seite einen Sender, der ein Programm ausstrahlt. Auf der anderen Seite einen (oder viele) Empfänger, die den Sender nur empfangen können, wenn sie auf die stimmige Frequenz bzw. Wellenlänge des Senders eingestellt sind.
Beim Menschen verhält es sich im Grunde genauso: die Wellenlänge, die sich aus irgendwelchen Gründen „verstellt“ hat, kann man mit technischen Hilfsmitteln harmonisieren, Mangel und Defizit auffüllen oder auch Überschuss auf das „normale Maß“ reduzieren“.
So bewellte er allein mit abgestimmtem Licht im sichtbaren Bereich
einen Vater, der große Konflikte (Disharmonien) mit seinem Sohn hatte. Eine Messung mit einem speziellen Licht Mess- und Sendeverfahren, dem „Cosmic Lights System“, welches auch in meinem Institut zum Einsatz kommt, zeigte, im welchem Bereich und welcher Wellenlänge eine Harmonisierung für den Vater sinnvoll ist.
Die überraschende Folge des mit dem Vater (Sender) durchgeführte Balancing, war, dass sein Sohn (Empfänger) ihn „wie aus heiterem Himmel“ wieder konstruktiv wahrnehmen konnte. Beide waren wieder auf einer Wellenlänge und verstanden sich. Und das nur aufgrund von perfekt abgestimmtem Licht über eine Zeitraum von weniger als 15 Minuten! Das Balancing mit „Comic Lights“ wirkt also wie das Einjustieren unseres Radios, wenn sich „etwas verstellt“ hat.
Hinzu kommt: Hat man den Bewusstseinsschlüssel (Absicht) in ausreichender Stärke (Relevanz) samt passendem Schloss (Steuerteilchen) zur Verfügung, so kann sich hierdurch ein Effektzuwachs durch Potentialabruf generieren. Die Ladung des Nachbarteilchens wird durch einen Impuls freigesetzt, der schwächer ist, als das potential selbst, was dadurch Möglich wird, dass der Impuls einen Schwellenwert überschreitet.
Sie können mit dem kleinen Finger einen Eimer Wasser vom Tisch werfen, wenn dieser auf zu 49,9 Prozent über der Tischkante steht. Es genügt ein Impuls, der die restlichen 0,1 Prozent anregt. Damit ist nicht nur ein klassischer Kaskaden-Effekt, bei dem eine Information ans Nachbarteilchen in gleicher Stärke weitergegeben wird, wie beim Domino-Effekt möglich, sondern es sogar eine stufenweise Addition des Impulses stattfinden!
In einem Versuchsaufbau wurden 13 Dominosteine mit aufsteigender Größe von einem halben Zentimeter mit einem Gewicht von ca. einem Gramm bis zu einem Stein von über einem Meter mit einem Gewicht von 50 Kilogramm aufgebaut. Der Impuls des angestoßenen Startteilchens multiplizierte sich über die Zwischenteile, so dass am Ende der schwere Stein vom vorletzten Stein einfach umgestoßen wurde. Nach diesem Prinzip können alle Makrosysteme über einen gezielten Impuls auf ein Mikrosystem beeinflusst werden.
Eine kleine Beispieldemonstration aus meinem Vortrag soll dies verdeutlichen:
Kurz vor Beginn meines Vortrages gab ich einer Zuhörerin in der ersten Reihe einen kleinen handgeschriebenen Zettel. Auf dem stand: „Wenn Andreas Winter das Stichwort ‚We will Rock you’ sagt, beginnen Sie bitte entsprechend rhythmisch zu stampfen und zu klatschen. Bitte geben Sie diesen Zettel an Ihren Sitznachbarn weiter“. Sie sicherte mir diese Bitte zu.
Nachdem der Zettel circa von der Hälfte des Publikums gelesen wurde, gab ich das Stichwort. Der Effekt war, dass der von der Dame in der ersten Reihe begonnene Rhythmus nach wenigen Sekunden auch von einem Teil der Zuschauer geklatscht wurde, die den Zettel nicht gelesen hatten. Am Ende des Vortrages gab ich das Stichwort noch einmal und es wurde nicht nur erneut der Rhythmus geklatscht, sondern sogar spontan von der Mehrheit, die obendrein auch noch die dazugehörige Textzeile „We will rock you!“ laut zu singen begann.
Ein richtig adressierter Bewusstseinsimpuls- hier über verbale Kommunikation transportiert, hatte einen viralen und eskalierenden Effekt auf ein Makrosystem.
Ob Sie nun einen kleinen Chromstahllöffel mit Gedankenkraft
und einer kleinen Handbewegung verbiegen wollen, oder eine daumendicke Baustahlstange, wie es mein schon erwähnter Freund Bernhard Reicher demonstriert hat, ob Sie mit einem winzigen Roulette-Einsatz von nur einem Euro 150 Euro gewinnen, wie ich es dem Chef einer deutschen Spielbank zeigte, oder ob Sie eine zerstrittene Firma wieder ins Lot bringen wollen – Sie brauchen dafür weder eine Abrissbirne, noch sonstwelche Massen an Energie, sondern nur den richtigen Bewusstseinsschlüssel und das passende Schloss.
Gehen Sie in Resonanz mit dem Anfang von dem was Sie wirklich wollen. Allein über die Relevanz, also der emotionalen Bedeutung des Ergebnisses, bekommen Sie das System gestartet, genau wie die Entenküken in René Peoc’h’s Experiment, dem Millionenshow-Spiel von Bernhard Reicher oder meinem Wunsch, ein Vortragspublikum zum Singen und Klatschen zu bringen.
01.06.2018
Andreas Winter
Unser Lesetipp:
„Zielen-loslassen-erreichen! Wie Sie Ihr Gehirn auf Erfolg einstellen“, erschienen im Mankau Verlag.
Alle Beiträge des Autors auf Spirit OnlineAndreas Winter
Ist Autor zahlreicher Bücher, Diplompädagoge und Tiefenpsychologe. Als Leiter eines großen Coaching-Instituts hilft er seit über drei Jahrzehnten Menschen aus aller Welt durch rasche, unkonventionelle Problemlösungen.
Seine Ansicht: „Für die Krankheit den Arzt, für die Seele den Seelsorger.“
Die Berufsbezeichnung für das, was Seelsorger, Psychotherapeuten und Psychiater eigentlich sein sollten, könnte treffenderweise so etwas wie Humaninformatiker oder einfach Coach sein, damit wäre klargestellt, dass Skalpelle, Beinschienen, Medikamente und Injektionsnadeln nicht zu seinem Handwerkszeug gehören, sondern alle Arten von Informationsübertragung.
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