Die 10 größten Mythen und Spiritualität

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Mythen und Spiritualität-seifenblase-soap-bubbleMythen und Spiritualität – Die 10 größten Mythen der Mainstream Spiritualität
Teil 2 – die Mythen 4 bis 9

Teil 2 von 3. > Zu Teil 1

Mythen und Spiritualität 4: Du bist der alleinige Schöpfer Deiner Realität

Wenn wir uns daran erinnern, dass wir alle EINS sind, wird uns eines bewusst: Unsere Schöpfungen können niemals unabhängig von der Schöpfung irgendeines anderen Mitschöpfers sein. Sie können auch niemals unabhängig vom Rest des Kosmos sein. Wie soll das denn auch funktionieren, wenn wir unser Leben innerhalb der Dualität gemeinsam (!) mit einer unendlichen Anzahl weiterer Schöpfer erschaffen, die ebenfalls „alleinige Schöpfer ihrer Realität“ sind?

Somit ist klar: Wir erschaffen unser Leben und unsere Erfahrungen kollektiv, also gemeinsam mit anderen!

Natürlich gibt es Bereiche in unserem Leben, die weitestgehend unserer eigenen Schöpferkraft unterliegen. Das ist z.B. unser eigener (physischer) Körper, den wir jeden Tag mit jedem Gedanken und jedem Gefühl neu erschaffen.

Natürlich ist dieser Körper auch Umwelteinflüssen und ggf. den Schöpfungen anderer Mitschöpfer unterworfen, doch wir haben hier den „Haupteinfluss“.
Ein zweiter Bereich unseres Lebens, der weitgehend unserer eigenen Kontrolle unterliegt (wenn wir das wollen), ist unser inneres Fühlen. Somit haben wir zumindest in einem relativ großen Umfang die Macht, zu bestimmen, auf welche Weise wir innerlich (!) bestimmte äußere Erfahrungen erleben. Die Art unseres Urteilens und das Maß unserer Bewusstheit bestimmen wesentlich wie unsere eigene Lebenserfahrung aussieht.

Doch im Außen gilt dies nicht. Hier sind wir auf die „Zuarbeit“ von Mitschöpfern angewiesen. Denn diese dürfen ebenso wie wir Einfluss auf ihr Leben nehmen und selbst bestimmen, was sie (mit)erschaffen wollen, und was nicht.

Mythen und Spiritualität 5: Jeder bekommt, „was er verdient“

Haben wir Mythos 4 entlarvt, so wird deutlich, dass nicht alles, was uns in unserem Leben widerfährt, die Folge unsere eigenen Schöpfungen ist. Menschen unterschiedlicher Bewusstheit treffen aufeinander und arbeiten – teils konstruktiv, teils destruktiv – zusammen. Somit können wir ein vollkommen achtsamer, liebevoller und bewusster Mensch sein und dennoch auf unbewusste Menschen treffen, die uns achtlos, lieblos oder sogar bösartig und destruktiv behandeln.

Nicht alles, was uns – innerhalb der Dualität (!) – begegnet, ist also Spiegel unserer Innenwelt. Hier irren die großen Erfolgscoaches, wenn sie behaupten, es läge nur an unseren Mindsets, wenn wir destruktiven Menschen begegnen oder diese uns Schaden zufügen.

Ein paar Beispiele hierzu, die dies verdeutlichen:

  • Kinder, die mit Krebs oder einer schweren Körperbehinderung auf die Welt kommen,
  • Kinder, die in unterschiedlichen Umfeldern zur Welt kommen, z.B. in einem Dritteweltland oder als Kind reicher Eltern in einem Industrieland…
  • Kinder, die in einem unbewussten Elternhaus aufwachsen und dort Übergriffe, Gewalt und Missbrauch erleben
  • Indigene Völker, die vollkommen im Einklang mit der Natur und der kosmischen Ordnung lebten und dann brutal von Weißen überfallen, von ihrem Land vertrieben und zu hunderttausenden ermordet wurden

Alle diese Beispiele zeigen, dass hier nicht „falsche Glaubensvorstellungen“ oder „selbstzerstörerische Mindsets“ die Ursache sind, sondern ein Feld kollektiver Schöpfung, in dem bewusste und unbewusste Schöpfer zusammentreffen.

Werfen wir einen Blick auf die Reinkarnation, so wird deutlich, dass hier größere Zyklen eine Rolle spielen: Unsere verschiedenen Inkarnationen stehen in einem engen Zusammenhang, sowohl was die Entwicklung unserer eigenen Seele betrifft, als auch die Entwicklung von Seelenkollektiven von der Ahnenlinie bis hin zu ganzen Nationen und der ganzen Menschheit.

Übergreifend erleben wir also zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Schicksale, die gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma) über die Summe aller Inkarnationen stets ausgeglichen werden. Zumindest auf dieser Ebene stimmt also die Aussage, dass wir immer ernten, was wir säen. Wir müssen ausgleichen, was wir anderen zu irgendeinem Zeitpunkt angetan haben, und umgekehrt.

Doch betrachten wir nur unser aktuelles Leben, so werden wir uns oft vor die Frage gestellt sehen, wie „gerecht“ unser Schicksal sein mag, oder nicht.

Mythen und Spiritualität6: Du kannst alles erreichen, was Du willst

Bereits bei der Betrachtung des vorherigen Mythos wird deutlich: Unser Leben kann nur innerhalb des größeren Kontextes aller unserer Inkarnationen erfasst werden. Über die Ewigkeit hinweg werden wir also tatsächlich alles erreichen, was wir uns als Seele insgesamt vorgenommen haben.

Für ein einzelnes, unabhängig von den anderen Inkarnationen betrachtetes Leben gilt dies jedoch nicht. Denn unser Leben folgt der Agenda unserer Seele. Da ist Karma auszugleichen, da sind Erfahrungen abzuschließen, Fähigkeiten und Qualitäten zu entwickeln und in diesem Kontext auch Seelenvereinbarungen einzuhalten.

Dienen unsere Wünsche der Erfüllung der Agenda unserer Seele, so haben wir eine gute Chance, dass diese sich in unserem Leben erfüllen (sofern bestimmte Mitschöpfer dies – aus Unbewusstheit – nicht zunichte machen, was dann aber in späteren Inkarnationen ausgeglichen werden wird).

Dienen unsere Wünsche nicht der Erfüllung der Agenda unserer Seele, so mag es zwar sein, dass sie sich erfüllen (z. B. wenn wir dadurch etwas lernen können), aber wir können ihre Erfüllung nicht durch noch so intensive Arbeit an unseren Glaubensvorstellungen erzwingen.

Mythos 7: Liebe erduldet alles und lässt alles zu

Machen wir uns nochmals bewusst, dass wir ein Leben innerhalb der Dualität, der Illusion der Trennung erfahren. Wir begegnen hier einer Vielzahl von Schöpfungen, welche Ausdruck des (absolut) Guten sind, aber auch Ausdruck des „Bösen“.

Je mehr wir unsere Liebesfähigkeit entwickeln, desto mehr werden wir erkennen, dass jede Schöpfung innerhalb des Kontextes der individuellen Erfahrungen des dazugehörigen Mitschöpfers auf der Ebene des Mitfühlens „verstanden“, „nachvollzogen“ werden kann. Wir begreifen plötzlich, warum Gutes und Böses geschieht, warum bestimmte Menschen „nicht aus ihrer Haut können“ und sich immer wieder aus tiefster Angst und einem Gefühl des Abgeschnittenseins von Allem für Unbewusstheit entscheiden, bis hin zu schlimmsten Auswüchsen von Gewalt.

Wirkliche Liebe und Bewusstheit auf einer hohen Ebene kann hier „verstehen“, „begreifen“, „erkennen“ und damit auch vergeben.

Das heißt jedoch nicht, dass wer liebt, alles als „gut“ umdefiniert. Denn wahre Liebe erkennt, was ein Ausdruck der Universellen, Göttlichen Wahrheit ist, und was ein Ausdruck der Leugnung der Universellen Göttlichen Wahrheit ist.
Und damit „weiß“ die Liebe immer, welches hinsichtlich höchster Bewusstheit der allumfassenden Göttlichen Wahrheit der ideale Ausdruck der Handlung wäre.

Kommen wir nun zur Selbstliebe. Hier geht es um das Erkennen unserer eigenen Göttlichen Wahrheit als vollkommene Seele, als vollkommenen Ausdruck des Göttlichen. Erkennen wir, WER und WAS wir WIRKLICH sind, so wissen wir, dass Freiheit, Unversehrtheit und Selbstbestimmtheit sowie vollkommene Entfaltung des Selbstes unsere Universellen Grundrechte sind. Wir werden es also als Akt der Selbstliebe nicht zulassen, dass wir selbst durch einen Akt der Unbewusstheit anderer geschädigt werden, selbst wenn wir nachvollziehen oder nachfühlen können, aus welcher „Geschichte“ heraus der Betreffende „uns dies (unbewusst) antut“.

Die Kür der Meisterschaft besteht nun darin, unsere eigene Integrität zu schützen, ohne ins Verurteilen und Verdammen zu fallen.

Mythos 8: „Nicht urteilen“ bedeutet, „nichts verändern zu wollen“

Im Laufe unserer eigenen Seelenentwicklung führt uns wahre Bewusstheit und Liebe zu der Erkenntnis, dass wir – innerhalb der Dualität – als Menschen immer wieder Irrtümer begehen. Wir werden uns dessen gewahr, dass wir selbst so tief in die Irrtümer der Illusion der Trennung und der daraus resultierenden Schöpfungen verstrickt sind, dass wir alle Erfahrungen bereits auf die eine oder andere Weise selbst in diesem oder in früheren Leben durchgemacht haben.

Diese Einsicht führt zum Nicht-Urteilen: Wir werden zum Beobachter, ohne den entsprechenden Umstand oder den anderen Menschen zu verdammen. Wir erkennen in Liebe!

Nicht-Urteilen heißt jedoch nicht, dass wir kein Unterscheidungsvermögen mehr an den Tag legen. Denn mit wachsender Bewusstheit sehen wir sehr wohl, ob eine Tat Ausdruck der Trennungsillusion ist, oder ob eine Tat Ausdruck des Bewusstseins der All-Verbundenheit und der Universellen Liebe ist.

Beobachten wir unbewusste Handlungen, so können wir aus ihnen lernen, indem wir für uns selbst eine andere Wahl treffen. Wir können uns sogar dessen bewusstwerden, in welchem Maß wir selbst noch in der Illusion der Trennung gefangen sind.

Daraus resultiert immer auch der Wunsch, die größere Wahrheit – die Aufhebung der Trennungsillusion – zu verwirklichen. Von daher strebt jede Seele immer (!) zu einer Erweiterung, zu einem Bewusstseins-Wachstum, zur Heilung, zur Ganz-Werdung. Wir werden somit innerlich motiviert, Schritt für Schritt eine Neue Welt zu erschaffen, die immer mehr zum Ausdruck der Allumfassenden, Universellen Göttlichen Liebe ist.

Mythos 9: Es ist immer möglich, Selbstliebe und die Liebe am Nächsten in die Balance zu bringen

Stellen wir uns einmal eine alleinerziehende Mutter vor, die selbst vollkommen erschöpft ist und bereits körperliche Symptome erlebt. Stellen wir uns weiter vor, dass ihr Kind krank wird und ganz besonders viel Hilfe und Unterstützung braucht. Was wird diese Mutter tun, wenn sie ihr Kind liebt? Sie wird bedingungslos für ihr Kind da sein, obgleich sie vielleicht dringend das Bedürfnis verspürt, sich selbst erst einmal auszuruhen.

Ähnlich sieht es auch oft bei Menschen aus, die schwerstkranke Angehörige zuhause pflegen. Sie opfern einen großen Teil ihrer eigenen Kraft für ihre Angehörigen – aus Liebe.

Es gibt also Phasen in unserem Leben, in denen wir tatsächlich unser eigenes Wohl zugunsten des Wohles eines anderen zurückstellen – aus Liebe. Und dennoch lieben wir uns selbst, wünschen uns, dass wir die Möglichkeit haben, ausreichend Kraft zu schöpfen und uns selbst gut zu tun.

Sein eigenes Wohl zurückzustellen zugunsten einer „höheren Aufgabe“ ist also kein Zeichen mangelnder Selbstliebe, sondern ein Zeichen der Bewusstheit, dass wir nicht unser Körper sind, und dass jedes Lebewesen etwas heiliges, Göttliches ist.

So ist es nicht verwunderlich, wenn diese Menschen oft mit ihrem Schicksal hadern, weil sie den Spagat zwischen den Bedürfnissen ihres (physischen) Körpers und den „Anforderungen“ der hilfsbedürftigen Angehörigen nicht mehr schaffen. Die Balance zwischen Nächstenliebe und Selbstliebe ist ins Ungleichgewicht geraten. Und doch folgen sie dem Ruf ihres Herzens weiter, um einem höheren Ideal zu dienen und ihre Angehörigen nicht im Stich zu lassen.

Diese Erfahrung finden wir nur innerhalb der Dualität, denn nur hier können überhaupt Ungleichgewichte entstehen. Gehen wir aber wieder von der Betrachtung des Einzellebens über zur Betrachtung einer Kette von Inkarnationen, so wird all das über die Summe der Inkarnationen ausgeglichen. Denn oft gehen solche besonderen Herausforderungen auf Seelenvereinbarungen zurück, die eine besondere Lernaufgabe (die Entwicklung einer größeren Liebesfähigkeit) zum Ziel haben.

Mythen und Spiritualität

Teil 3 der Serie findest Du am am 09.07.2020 »hier« auf Spirit Online.

01.07.2020
Martin Heinz 
Philosoph, spiritueller Botschafter, Bewusstseinslehrer, Seminarleiter und Autor
https://www.recreate-coaching.de


 


Martin-Heinz

Martin Heinz
1995 stellte eine schwere Lebenskrise in Form einer Krebserkrankung alles in Frage, was er über das Leben wusste. Auf seiner Suche nach Antworten empfing er eine Vision über die Aufgabe, die für sein weiteres Leben vorgesehen war. In Vertrauen auf diese Vision wurde er wieder vollkommen gesund.
Von 2009 bis 2013 führte Martin Heinz mit Genehmigung von Celestine Deutschland GmbH Wochenendseminare und mehrtägige Erlebnisseminare zu den „Prophezeiungen von Celestine“ durch. Er erkannte jedoch, dass eine noch wesentlich größere Tiefe erforderlich war, um zu einem umfassenden Verständnis des Lebens zu gelangen. So entstanden schließlich die ReCreate®-Intensivseminare und -Retreats zur Bewusstseinsentwicklung und positiven Realitätsgestaltung.
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