Umweltverschmutzung und Coronaviren

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Umweltverschmutzung und Coronaviren hageneder coronaUmweltverschmutzung und Coronaviren – LA CORONA DELLA CREAZIONE –
DIE KRONE DER SCHÖPFUNG –
Corona und was nun?

Zu Teil 1 und Teil 2 dieser Artikelserie.
Teil 3: Corona und was nun – Die Ausbreitung von Covid-19 sorgt weltweit für drastische politische Maßnahmen, die auch nötig scheinen. Aber lernen wir, die eigentlichen Ursachen zu beseitigen oder bleibt es auch hier nur bei Symptomkuriererei?

Werfen wir zuerst einen Blick auf den Virus selbst.

Das “neue” Virus

SARS-CoV-2 ist die siebte identifizierte Art der Coronaviren. Vier dieser Arten kommen seit je im jährlichen Grippemix vor und verursachen 7 bis 18 % der Atemwegsinfektionen.(1) Die anderen drei Arten wirken weitaus drastischer auf das menschliche Immunsystem und weiten sich schnell zu Pandemien aus:

  • 2003: SARS-CoV (SARS = schweres akutes respiratorisches Syndrom),
  • 2012, 2015 und 2018: Mers-CoV ( MERS = Middle East respiratory syndrome),
  •  2019/2020: SARS-CoV-2, Verursacher des Krankheitszustandes Covid-19.

Doch zuerst einmal sollte man die angemessene Proportion im Auge behalten.

Dieses Video (2) – inzwischen natürlich schon etwas veraltet – zeigt aber gut den Vergleich der Verbreitungskurven:


Mit Abspielen des Videos stimmen Sie einer Übertragung von Daten an Youtube zu. Bitte beachten Sie die Datenschutzerklärung.

Man muss im Auge behalten, dass Coronaviren immer im Verband mit anderen Virenarten wirken, und dass an Krankheiten auch äußere Bedingungen und Vorbelastungen mitwirken. Eine solche Vorbelastung ist wohl die extrem hohe Luftverschmutzung, wie sie gerade in der industriellen Provinz Wuhan und in der Po-Ebene in Norditalien herrschen.

Der furchterregende Luftzustand (man kann gar nicht mehr von “Luftqualität” sprechen) im industriellen China ist quasi legendär. Nachdem die Region abgeriegelt und Industrie und Verkehr eingestellt wurden, tauchte über vielen Städten wieder blauer Himmel auf.

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Abb. Diese Satellitenbilder (3) zeigen NO2 (Stickoxid) als Indikator für toxische Immisionen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe. © NASA

Und die schwerste Luftverschmutzung in Europa findet sich in der Poebene.

Wir atmen Gift ein, aber niemand sagt uns etwas“, sagt ein Mailänder. Bereits Ende Februar hat die Luftverschmutzung in Mailand den gesetzlichen Grenzwert für das ganze Jahr überschritten.(4)

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Abb.: Vor dem Covid-19 Lockdown: Dichter Smog über der Po-Ebene in Norditalien. © NASA

Auch andere schwer betroffene Städte wie Madrid (siehe Abbildung) haben extrem hohe Luftverschmutzung und somit haben die Bewohner außergewöhnlich vorbelastete Lungen.

Laut WHO sterben jährlich 4,2 Mio. Menschen an Luftverschmutzung.(5) Eine der Lehren aus der Corona-Pandemie sollte also die dringende Luftverbesserung in den Städten sein – ein Thema das uns direkt zum Klimaschutz und der CO2-armen Gesellschaft führt.

Die andere Lehre für viele Länder wäre,

endlich mit dem Kaputtsparen ihres Gesundheitssektors aufzuhören.

Die hohen Todeszahlen in südeuropäischen Ländern hängen stark mit der schlechten Ausstattung und schlechten Hygiene (Stichwort multiresistente Keime) in den Krankenhäusern zusammen.

Pandemie-Politik

Die erste Reaktion auf Covid-19 ist keine Überraschung, sondern das übliche Kriegsnarrativ: die Tötung des “bösen” Erregers. Wir sind doch die Krone der Schöpfung! Die wichtigste Spezies auf der Erde, ja im Weltenraum!

Wie kann die Natur es wagen, etwas Gefährliches auf uns loszulassen! Aber wir sind so intelligent, dass wir einen Impfstoff schaffen werden, der eine geniale Waffe sein wird. Denn Natur ist Krieg! Schauen Sie einmal genau auf das Vokabular der Politiker in Krisen wie dieser.

Die Logik der politischen Reaktion ist also folgerichtig: Zweifellos sind jetzt drastische Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von größter Bedeutung. Abgesehen von medizinischen Interventionen (wie etwa flächendeckender Impfung, die ihre eigenen Gefahren hat, siehe >Teil 2< dieser Artikelserie) können Regierungen sogenannte NPIs, Non-Pharmazeutische Interventionen, einsetzen.

Studien über den schrecklichen Ausbruch der Spanischen Grippe 1918 haben gezeigt, dass die Kurve der Ausbreitung (also die Ausbreitungsgeschwindigkeit) weniger steil verläuft und die mögliche Todesrate halbiert werden kann, wenn Quarantänen und Selbstisolierung in einer frühen Phase der Epidemie eingeführt werden.(6)

Die Vorteile der Selbstisolierung werden in diesem Diagramm deutlich:

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Abb.: Die exponentielle Verbreitung des Erregers von Covid-19.

Doch keine menschliche Maßnahme kann die Ausbreitung einer Pandemie jemals wirklich aufhalten, wie die Epidomiologin Alanna Shaikh versichert.

Eine Pandemie wird ohnehin ihren natürlichen Verlauf durch die menschliche Bevölkerung nehmen,

bis jeder eine Immunität entwickelt hat (oder tot ist). Der nationale Shutdown kann lediglich die Menge der Infektionsfälle über einen längeren Zeitraum verteilen, damit das Gesundheitssystem nicht punktuell überlastet wird.

Ohne NPIs würde es im April zu einem drastischen Anstieg der schweren Fälle kommen, was die Krankenhauskapazitäten hoffnungslos überlasten würde. Es droht die höchstmögliche Zahl von Todesopfern – aber die Pandemie wäre schneller vorbei.

Durch die Selbstisolierung soll dies über Monate verteilt werden, so dass mehr Menschen, die es brauchen, Chancen auf eine Krankenhausversorgung haben. Die Sterblichkeitsrate soll stark sinken, während sich das Land in einer Sperre befindet.

Die Ironie dabei ist:

 Je mehr wir uns der Selbstisolierung unterwerfen, desto länger wird der gesellschaftliche Alptraum dauern, aber desto mehr Menschen, die sonst ersticken, können gerettet werden. Als zukünftige Wirte des Virus verstecken wir uns in unseren Häusern, müssen aber schließlich herauskommen.
Eine halbherzige Isolation wird das ganze aber nur noch länger hinauszögern. Wenn schon social distancing, dann richtig. Damit sich das Virus totlaufen kann.

Eine halbherzige Isolation wird das ganze aber nur unnötig in die Länge ziehen. Wenn schon social distancing, dann richtig. Damit sich das Corona Virus totlaufen kann.

Während wir also in Isolationshaft sitzen (Tausende Euro Geldstrafe bei Zuwiderhandlungen, in Italien bis zu fünf Jahre Gefängnis) können wir uns endlich mal die Fragen stellen, die wirklich zählen:

  •  In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?
  • In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?

Das alte Paradigma

Wir Menschen waren schon immer ein Teil der Natur, und wir sind auf die Natur angewiesen, um zu existieren.

Die Zerstörung der Lebenswelt (die Verseuchung der Natur, das Massenaussterben, die Klimakrise) hinterlässt unweigerlich eine Spur von Leichen, und aus den biologischen Trümmern erheben sich immer neue Pathogene und Krankheitserreger (siehe Teil I dieser Artikelserie).

Wir haben das schon immer gewusst, jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand hat das schon immer gewusst. Aber aus Mangel an Alternativen haben wir unser Leben in Übereinstimmung mit einer Kultur gelebt, deren Leitbild genau das Gegenteil ist: die Plünderung der natürlichen Welt, bei der wir alles vergiften, zerfetzen, aufschlitzen, verstümmeln, verwerten und missbrauchen können, damit alle unsere Launen und Wünsche befriedigt werden.

Wenn Sie glauben, ich übertreibe das unethische Gebaren der Menschheit auf diesem Planeten, lesen Sie bitte meinen Artikel “Artenvielfalt gehört zum Leben – das Verschwinden der Fülle nicht!”.

Wenn mich ein Außerirdischer fragen würde,

was das wahre Wesen unserer gegenwärtigen Zivilisation hier auf der Erde sei, würde ich sagen: In allen Ländern glauben wir, dass wir gute Menschen seien, dass wir menschlich seien, dass wir füreinander sorgen, dass wir entweder dem Gott oder den Göttern unserer jeweiligen Kultur oder anderen moralischen und ethischen Normen gehorchen.

Wir versuchen, in größtmöglichem Reichtum und Luxus zu leben, und lassen lieber andere für unsere Bequemlichkeit arbeiten.

Dafür schauen wir gewöhnlich weg, wo immer unser Wirtschaftssystem Zerstörung und Leid verursacht. Wenn man uns kollektiv aufgrund unserer Taten und nicht unserer schönen Worte und Versprechen beurteilt, wird man feststellen: Wir ziehen den Profit dem Planeten vor, ohne zu verstehen, dass wir das lebendige Gewebe der Erde selbst und damit die Grundlage unserer Existenz opfern.

Diese grundlegende Heuchelei ist nur möglich, weil der Mensch die Fähigkeit zur Verleugnung besitzt.

Und die Grundursache für unsere größenwahnsinnige Zerstörung des einzigen lebenden Planeten,

den wir kennen, ist das Paradigma des Anthropozentrismus. Dieses (leider etwas lange) Wort stammt vom griechischen anthropos, was soviel wie “Mensch” bedeutet. Es bedeutet, dass wir nur den Menschen in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit stellen, über jedes Lebewesen, als ob keine andere Lebensform das Recht hätte, frei zu leben und umherzuwandern und ihrer eigenen Natur zu folgen.

Der Anthropozentrismus versklavt und missbraucht alles und beansprucht historisch gesehen das selbstverständliche Recht, dies durch göttlichen Erlass zu tun. Diese grundlegende psychotische Fehlfunktion des menschlichen Geistes lässt sich bis zu den Anfängen der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren zurückverfolgen.(7)

Eine solch fundamentale Selbstherrlichkeit vergiftet die Seele,

und es überrascht nicht, dass der allgegenwärtige Glaube, dass die menschliche Spezies allen anderen überlegen ist, sich in eine ganze Reihe kultureller Ströme niederschlägt – “wir” sind immer besser als “sie“:

  • Männer behaupten, den Frauen überlegen zu sein;
  • eine Rasse oder Hautfarbe behauptet, einer anderen überlegen zu sein;
  •  “zivilisierte” Länder behaupten, “primitiven” (Stammes-)Kulturen überlegen zu sein;
  • Heteros beanspruchen, LGBTQ+ überlegen zu sein;
  •  usw., usw., usw.

Faschismus, Kolonialismus, keiner der kulturellen “Kriege” (“Geschlechterkrieg“, Rassismus, usw.) wird überwunden werden, solange sie ihre feste Basis im Kern des Anthropozentrismus haben:

Der Mensch behauptet, allen Lebewesen auf der Erde überlegen zu sein.

Dieser Glaube kommt mit zwei zentralen “Schöpfungsmythen“,

die in den Mainstream-Medien und in der Regierungskommunikation ständig wiederholt werden:

1) die Betonung von Trennung und Konkurrenz und damit die Illusion, dass es Schatten ohne Licht, Wachstum ohne Zersetzung, Yang ohne Yin geben kann;
2) das Mantra, dass “alles in der Natur Krieg sei“, dass “wir uns im Krieg befinden“. Eine grobe Perversion der darwinistischen Evolutionstheorie hat enorm dazu beigetragen, diese alte Erzählung zu verstärken: “Der Stärkere überlebt” ist reiner Sozialdarwinismus und hat wenig mit der Natur zu tun.

So findet das alte Glaubensmanifest Anlass,

die Natur immer wieder und immer weiter zu bekämpfen. Stattdessen sollte die moderne Medizin nicht den Kampf gegen “böse Erreger” betonen, sondern die Heilung und Gesunderhaltung von Mensch und Natur.

Und die moderne, industrielle Landwirtschaft sollte sich nicht mit der Vernichtung “böser Unkräuter” beschäftigen, sondern sich der Pflege des Bodens und der Arbeit im Einklang mit der Natur widmen.

Jetzt geht die Kriegszeit der Antibiotika und Pestizide zu Ende. Die Erde hält das nicht mehr aus.

Die zukünftige Erde wird wieder rein und gesund sein. Können wir den Willen, die Ethik und die Politik finden, um Teil dieser schönen Zukunft zu werden?

Weiter geht’s in Teil 4, letzter Teil diese Artikelserie mit dem Thema:
Gibt es unlautere Absichten? (erscheint am 06.04.2020 hier auf Spirit-Online) 

Quellen
1. RH Macgregor Price, C Graham & S Ramalingam 2019. Association between viral seasonality and meteorological factors. Scientific Reports volume 9, Article number: 929 (2019). https://www.nature.com/articles/s41598-018-37481-y
2. Video “How does Coronavirus compare to Ebola, SARS, etc?” YouTube, Feb 12, 2020. https://www.youtube.com/watch?v=6dDD2tHWWnU&feature=youtu.be&fbclid=IwAR2oFJTc9yaknJ9wLtqtyvk-eoWcbskzKguJiHFQoEvdmcDTcVRO-cZpE8U
3. Coronavirus: Nasa images show China pollution clear amid slowdown. bbc.co.uk, 29 February 2020. https://www.bbc.co.uk/news/world-asia-51691967
4. Céline Cornu 2019. ‘We breathe in poison’: Why the Po Valley is one of the most polluted places in Italy. thelocal.it, 28 February 2019. https://www.thelocal.it/20190228/po-valley-air-pollution-italy
5. WHO 2020. Air Pollution. Accessed 31 March 2020. https://www.who.int/health-topics/air-pollution#tab=tab_1
6. Richard J. Hatchett, et al. 2007. Public health interventions and epidemic intensity during the 1918 influenza pandemic. PNAS, vol. 104, no. 18, 7582–7587. www.pnas.org_cgi_doi_10.1073_pnas.0610941104
7. Fred Hageneder 2019. Happy Planet. Neue Erde, Saarbrücken. Kap. 16.

05.04.2020
Fred Hageneder
Earth Protector und Autor von Happy Planet


Hageneder-Fred-2019Fred Hageneder
ist ein führender Autor auf dem Gebiet der Ethnobotanik und der kulturellen und spirituellen Bedeutung der Bäume. Er ist Gründungsmitglied der AYG (Ancient Yew Group, Uralte Eiben-Gruppe), die in seiner Wahlheimat Großbritannien für den Schutz der uralten Eiben arbeitet. Er ist Mitglied von SANASI, einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern, die indigene Hüter…
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