
Die Welt verändern – Der Mutmacher des Monats
„Wenn du die Welt verändern willst, beginne damit, indem du dein Bett machst.”
William H. McRaven (*1955), ehem. Admiral der United States Navy
Bei der Abschiedsfeier 2014 der Universität von Texas hielt der damalige Admiral der United States Navy William H. McRaven eine beeindruckende Rede, in der er einige grundlegende Lebenslektionen der Ausbildung innerhalb der United States Navy erläuterte. Eine davon war die o.g. Empfehlung, das eigene Bett zu machen.
Wie bitte? Wenn ich die Welt verändern will, soll ich damit beginnen, mein Bett zu machen?
Hat ein hochdekorierter Admiral der US Navy so etwas nötig? Sollten weltverändernde Empfehlungen nicht großartigere und weitsichtigere Strategien beinhalten, als das eigene Bett zu machen?
Offensichtlich nicht! Denn McRaven begründet, „dass man damit die erste Aufgabe des Tages erledige. Darauf könne der Mensch bereits ein klein wenig stolz sein, was ihn wiederum ermutigen würde, eine weitere Aufgabe zu erfüllen – und noch eine, und noch eine usw.
Am Ende des Tages werde nun diese eine, kleine Aufgabe die Grundlage vieler anderer, erfüllter Aufgaben gewesen sein. So führe diese so unscheinbar scheinende Aufgabe zu der Erkenntnis, dass die kleinen Dinge im Leben von Bedeutung sind.
Wer die kleinen Dinge im Leben nicht richtig machen könne, der werde auch niemals dazu fähig sein, die großen Dinge richtig zu machen! Und wenn man einmal einen miserablen Tag gehabt habe, so käme man nach Hause in ein Bett, das gemacht ist. Und zwar von einem selbst gemacht ist. Und so würde dieses gemachte Bett den Mut und die Hoffnung nähren, dass der morgige Tag ein besserer sein würde!“
Mich hat die Aussage dieses hochdekorierten Leistungsträgers der Marine tief beeindruckt.
Solchen „Belanglosigkeiten“ wie dem Betten machen,
messen die meisten von uns ja wahrlich kaum Bedeutung bei!
Viele Menschen haben zuhause sogar jemanden, der das Bett für sie macht und betrachten es gerne als eine Selbstverständlichkeit, abends in ein gemachtes Bett zu sinken – für das sie selbst jedoch keinen Finger gerührt haben. Oftmals fehlt es ihnen sogar an Wertschätzung für diesen kleinen Dienst, den ihnen jemand mit liebevoller Hand erwiesen hat.
Interessanterweise weiß man von Nelson Mandela, dem Mann, der als Gegner der Apartheid und erster schwarzer Präsident Südafrikas wahrlich Geschichte geschrieben hat, dass er zeitlebens ebenfalls sein Bett selbst machte und sogar in Hotels darauf bestand, dies selber zu erledigen.
Mandela schätzte sehr die Leistungen der arbeitenden Bevölkerung und war sich auch selbst niemals zu schade für jegliche „niederen“ Arbeiten. Dabei könnte man ja wahrlich glauben, dass Mandela solche Tätigkeiten wie das Betten machen nach seiner Zeit im Gefängnis zeitlebens nie wieder hätte tun wollen! Doch genau das Gegenteil war der Fall.
Ähnliches berichtet man jedoch auch von Mahatma Gandhi,
dem Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Er hatte die gesamte englische Tuchfabrikation in Indien damit zum Erliegen gebracht, indem er begann, sein eigenes Garn zu spinnen um ein Stück Tuch für sein Gewand selbst zu weben.
Große Männer der Geschichte, die wahrlich die Welt veränderten, vereint in der Wertschätzung einfachster Arbeiten – sollte uns das nicht zu denken geben?
Jetzt, in dieser Zeit der Angst vor dem Corona-Virus, ist die allgemeine Verunsicherung groß. Es sprießen die Verschwörungstheorien und der Unmut über die einschränkenden Vorgaben unserer Entscheidungsträger wächst.
Hört man den Menschen zu, meint man nachgerade, jeder wüsste es besser! Doch gerade jetzt in so einer Situation wie sie durch den Corona-Virus hervorgerufen wurde, ist es wichtiger denn je, bei sich selbst zu bleiben und in dieser Krise unsere eigenen kleinen und großen Aufgaben zuverlässig an dem Platz zu erledigen, an den wir gerade gestellt sind – statt über Maßnahmen zu murren, die andere wiederum in ihrer Verantwortung getroffen haben!
Bringen wir doch einfach unsere eigene, kleine Welt in Ordnung,
indem wir die Aufgaben erledigen, die jetzt von jedem individuell gefordert werden – und sei es nur, das eigene Bett selbst zu machen! Das kleine bisschen Stolz darüber zieht die Kraft und manchmal auch die Ideen für neue Aufgaben nach sich – und neue, und neue … und diese können sich sehr vielschichtig gestalten und unter Umständen sogar neuartige und geniale Ideen mit sich bringen, die wir in das Kollektiv einbringen können!
Andere Beiträge von Antje Nagula
05.05.2020
Antje Nagula,
www.AbwUnMusic.de
https://www.facebook.com/abwunmusic
Geplante Tourtermine für Grundseminare 2020
„Nada Yoga – Der Klang deines Körpers“ mit Antje Nagula sind am:
26.-28. Juni 2020 im Seminarhaus Shanty, Horn-Bad Meinberg
25.-26. Juli 2020 im Lighthouse, Wiesbaden.
22.-23. August 2020 bei Yogakasha, Hansaring 83, 50670 Köln
29.-30. August 2020 bei Yogakasha, Spiegelstraße 7, 53879 Euskirchen
Antje Nagula
ist ausgebildete Sängerin (mit staatlichem Diplom) und hat inzwischen sechs Alben mit spiritueller Musik veröffentlicht. Sie schreibt ihre Musik selber „so, wie ich sie in mir höre“. Ihre Texte widmen sich so grundlegenden Fragen des Daseins wie z.B. „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ oder fordern Menschen auf „Geh einen Weg, den noch nie einer ging!“
Sie ist eine Künstlerin, die durch und durch von Ton und Klang erfüllt ist. Auf Grundlage einer alten indischen Tonlehre hat sie die Bewegung der „Nada Brahma Sound Circle“ ins Leben gerufen, um möglichst viele Menschen durch die Stimme wieder zum Klingen, zum Vibrieren und damit auch zur Selbstheilung zu bringen. Diese „Singkreise“ treffen sich regelmäßig in immer mehr Städten.
Antje Nagula ist nicht nur Sängerin, Komponistin und Produzentin von Musik, sondern auch Veganerin und vor allem Klangforscherin aus Leidenschaft. Ihr Spezialgebiet ist das Gestalten einer Persönlichkeit durch Töne und der damit verbundene alte Weg des Nada Yoga als Hilfe zur Selbsthilfe.
Zu diesem Thema wird sie im kommenden Sommer neben Einzelterminen auch einige Seminare in Deutschland anbieten.
Für ihr unermüdliches Bemühen um die Erkenntnis der Wirkungsweise von Ton und Klang wurde ihr 2014 der „Mind Award für Bildung und Neues Bewusstsein“ verliehen.
Ihr aktuelle CD „Öffne dich und singe“ ist eine Meditations-CD mit Texten und Liedern zur Unterstützung und Verbreitung der „Nada Brahma Sound Circle“.
Danke für den Bett-Artikel – es stimmt! Das ist meine Erfahrung:
Mich hat vor über 10 Jahren einmal in Italien ein alter, sehr weiser Mann genau darauf hingewiesen. Seitdem mache ich jeden Morgen (mit einem breiten Lächeln – denn die Freude daran hat sich in all den Jahren nicht verändert/ gemindert) mein Bett.