Energievampirismus
Das Wort Energievampirismus wird in spirituellen Kreisen für Menschen verwendet, in deren Gegenwart man das Gefühl hat, die eigene Energie und Kraft zu verlieren. Es wirkt, als würden Energievampire die Lebensenergie absaugen um sich selbst dadurch zu stärken. Es sind meist eher unruhige Menschen, die nicht „ganz“ wirken. Sie können aber auch sympathisch, gesellig und lebhaft sein. Und auch Menschen mit einem Stand, erfolgreich und gesund, können zum Energievampir werden.
Wirkung von Energievampiren
Wenn ich mit dem Thema bislang wenig Erfahrung hatte, werde ich anfänglich vielleicht nicht zuordnen können, was passiert. Man verbringt Zeit miteinander und spürt entweder im Laufe der gemeinsamen Zeit, oder aber erst danach, einen ungewohnten Verlust an Kraft, Lebensfreude, Energie und manchmal sogar an Gesundheit. Es braucht meist einige Wiederholungen an Begegnungen um zu realisieren, dass sich ein immer gleiches Muster wiederholt.
Unser Gehirn lernt durch Wiederholungen – und so wird es uns irgendwann melden, dass die Gegenwart dieses Menschen unangenehme Gefühle produziert. Das Muster wird erkennbar. An diesem Punkt entsteht dann die Frage, wie ich mit dieser Person künftig umgehen möchte. Denn nicht immer ist gewünscht den Kontakt einfach abzubrechen. Um eine Lösung zu finden ist es hilfreich zu hinterfragen, was denjenigen zum Energievampir macht.
Formen des Energievampirismus
Es gibt sicherlich viele Ursprünge dafür ein Energievampir zu werden. Vielleicht reicht es schon zu unterteilen in jene, welche unabsichtlich die Energie von anderen abziehen und solchen, die sich dessen durchaus, zumindest zu einem Teil, bewusst sind. Bewusst die Energie von anderen abzuziehen betreiben wir alle gelegentlich mal in unserem Leben, aber in einem natürlichen und situationsadäquaten Maß: wenn ich traurig bin, den Boden unter den Füßen verloren habe und an meine eigenen Kraftreserven nicht ranzukommen vermag, dann ist es der Trost der anderen, der mich stärkt bis ich meine Eigenverantwortung wieder tragen kann. Wenn ich krank und auf Unterstützung angewiesen bin, dann ist es die Pflege der anderen, die mir meine Erholung ermöglicht. Hier spricht man noch nicht von Vampirismus – insbesondere, weil mein Gegenüber seinen Anteil in der Regel freiwillig und nur für eine begrenzte Zeit gibt.
Ursachen für Energievampirismus verstehen
Nun kann es aber passieren, dass ich mich in einem körperlichen, emotionalen oder seelischen Zustand befinde, der nicht innerhalb einer angemessenen Zeit heilt. Dies passiert in der Regel, wenn Hindernisse im Weg stehen, die zumeist auf der emotionalen Ebene oder Seelenebene zu finden sind: Seelenteilverluste durch Schock oder Trauma, fehlendes Urvertrauen in die Selbstheilungskräfte, nicht aufgearbeitete Probleme im Familiensystem, aber auch energetische Einflüsse von außen (bis hin zu Verwünschungen oder Verfluchungen) können mich blockieren oder schwächen. Hierdurch entsteht eine Art Loch in meinem Energiekörper, das ich nur durch Energie vom Außen gefüllt kriege. Und so wird ganz unbewusst Energie von anderen abgezogen um dies zu füllen.
Der bewusste Energievampir
Es gibt aber auch Menschen, die sich ganz bewusst der Energie anderer bedienen. Sie stehen an und für sich ohnehin schon gut in ihrer Kraft, möchten aber noch mehr davon haben. Es ist im Grunde genommen wie bei einem Schneeballsystem: ich nutze den Kapitaleinsatz der anderen, um dadurch für mich noch mehr Kapital zu erlangen. Es sind oft eloquente Menschen, die gut reden und führen können und immer einen Hauch von Macht in ihrer Aura haben. Das gefällt uns oftmals so gut, dass wir gerne Zeit mit ihnen verbringen in der Hoffnung auch an diesen Punkt zu kommen – ohne zu merken, dass dies nie möglich sein wird, da wir jene Energie, die wir dafür bräuchten, abgeben.
Kinder als Energievampire
Nicht selten werden Kinder auch als Energievampire bezeichnet oder wahrgenommen. Und im Grunde sind sie das ja auch: bis zu einem gewissen Alter brauchen sie rund um die Uhr Betreuung, dann muss man sie irgendwie durch das Schulsystem bringen, und auch wenn sie irgendwann groß sind – man hört nie auf Eltern zu sein und für die Kinder da zu sein. Hat die Natur hier einen natürlichen Energievampirismus hervorgebracht?
Nein, sicher nicht. Denn die Kraft, welche die Kinder von uns ziehen, soll durch die unendlich nährende Kraft der Liebe zwischen Eltern und Kind ausgeglichen werden. Wir empfinden Kinder nur als anstrengend, wenn wir unsere eigenen Kindheitswunden nicht geheilt haben, und dadurch nicht bedingungslos lieben können. (siehe auch meinen Artikel „Wie die Kinder der neuen Zeit uns heilen“)
Umgang mit Energievampiren
Habe ich erkannt, dass ich es mit einem Energievampir zu tun habe, darf ich in mich hineinfühlen, ob er zur absichtlichen oder unabsichtlichen Seite gehört. Bei absichtlichem Energievampirismus ist eine Loslösung sicherlich die sinnvollste Variante. Bei unabsichtlichem Energieentzug kann ich mich natürlich auch zurückziehen – möglicherweise begegnen wir uns aber in diesem Leben in dieser Art, um uns gegenseitig unsere Themen aufzuzeigen.
Wenn wir davon ausgehen, dass der unabsichtliche Energievampirismus aus eigenen, ungelösten Themen entsteht, dann ist es Akt von Mitgefühl und Bedingungslosigkeit mein Gegenüber sanft dahin zu führen, dies auch zu sehen. Wir sind oftmals „betriebsblind“ und können uns selbst gegenüber nicht objektiv sein. So ist sehr dankbar, wenn jemand von außen draufschaut. Auch entsteht unbewusster Energievampirismus manchmal aus sekundärem Krankheitsgewinn. Sich hieraus zu lösen bedingt in der Regel größere Lebensveränderungen, die gescheut werden. Anzubieten diesen Weg zu begleiten, kann ein Ausstieg aus dem Energieentzug sein.
Zu jedem der macht gehört einer, der machen lässt
Letztlich sind wir aber keine Opfer von Energievampiren, sondern lassen es mit uns machen. So entsteht ein großer Mehrwert für mich, wenn ich die Begegnung mit dem Thema dazu nutze zu hinterfragen, warum mein Energiekörper denn nicht gefestigt genug ist, um den Vampirismus rasch zu erkennen und abzuweisen. Es reichen schon Stress, Schlafmangel oder emotionale Belastungen um nicht in meiner Mitte zu sein. Energievampirismus zu unterliegen kann mir aber auch anzeigen, dass ich selbst unaufgearbeitete Themen oder Traumata habe. In jedem Fall ist es hilfreich die Selbstfürsorge zu verstärken und mich gut um mich zu sorgen.
Mittel gegen Energievampirismus
So besteht neben der Meidung von Personen die zum Energieraub neigen die Möglichkeit, meinen Energiekörper zu stärken. Dies erlange ich zunächst mal durch Reinigung im Inneren wie im Äußeren: was belastet mich aktuell? Wo setze ich mich noch Situationen aus, die ich eigentlich nicht leben möchte? Räucherungen mit reinigendem Räucherwerk wie Beifuß, Weihrauch, Drachenblut, Copal und anderen Mitteln sowie Waschungen mit Kräutern oder Olivenölseife sind ebenfalls hilfreich.
Um in meine Mitte zurück zu finden sind bewusste Auszeiten, Erdung und Zentrierung essenziell. Zum Erden und Zentrieren kann ich Gebete oder (Chakren-)Mediationen nutzen, Atemübungen oder spezielle kleine Rituale, z. B. für die Verbindung mit Mutter Erde und Vater Himmel. Übungen zur Stärkung des Energiekörpers, wie Bann- und Schutzrituale ergänzen meine Selbstfürsorge. So kann ich dem Umgang mit allen Menschen gelassen und aus meiner Mitte und Anbindung heraus begegnen. Und setze mit dieser Selbststärkung Impulse für andere, es mir gleich zu tun.
10.08.2023
Heilpraktikerin Christine Goerlich
Bach Foundation Registered Pracititioner & Trainer
www.naturheilpraxis-wegweise.de
Christine Goerlich
Ich bin seit über 25 Jahren für Dich auf dem Weg, die Anbindung und Erinnerung an das wahre Sein einzusammeln, die Geschichten vom alten Pfad, der in die neue Zeit führt. Ich wandere zwischen Schamanismus, Hexerei und Magie, kombiniere die wirkungsvollen Essenzen hieraus und übersetze sie für Dich in alltagspraktische Spiritualität der Welt, in die wir fließen. So findest Du in Deine Kraft.
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