Angst ist keine Schwäche
…sie ist eine Fantasiequelle!
Die Angst. Wer kennt sie nicht?
Wir Menschen tragen Ängste in uns, weil sie früher einerseits ein Überlebenstool waren und uns vor bestimmten Dingen schützen und warnten, und andererseits, weil sie unsere Instinkte schulten.
Angst ist ein Gefühl, das aus dem weiblichen Kontext heraus geboren wurde. Wir können also sagen, dass die Angst weiblich ist. Und da das Weibliche grenzenlos ist, gibt es in Bezug auf die Angst keine Grenzen und keine Orientierung. Deshalb lassen uns Ängste auch nicht spüren, wo sie aufhören und wann sie enden. Das kennt jeder Mensch, der Angst fühlt. Warum sind gerade in den letzten Jahren so viele Angstthemen hochgekommen? Und warum hat Corona sie nochmals verstärkt?
Wir befinden uns im Wassermannzeitalter und haben auf dem Weg in die neue Zeit das weibliche Tor durchschritten. Und deshalb befinden wir uns dem Weg der Weiblichkeit. Unabhängig davon, ob wir Mann oder Frau sind, ist unser gemeinsames Ziel, die geheilte Weiblichkeit zu erreichen und zu manifestieren.
Der Weg der Weiblichkeit ist der Weg des Fühlens, des Erlebens und des Seins.
Er weitet uns und wir wachsen aus der Kontrolle, aus Strukturen und dem Strengen heraus. Angst ist ein urweibliches Prinzip. Wir können ihr auch die Farbe schwarz zuordnen, sowie die Leere und die Tiefe. Da der weibliche Weg voraussetzt, dass wir zu allen Gefühlen in uns ja sagen, um die Ganzheit zu erfahren, ist die Angst natürlich nicht ausgeschlossen. Dieser Weg ist ein Weg der Integration. Somit sind wir gefordert, uns unseren Ängsten zu stellen.
Die Zeit der Corona-Pandemie, als Wesen betrachtet, hat das noch einmal verstärkt. Alle Kellertüren, hinter denen Kriegsängste und alle anderen Traumata verschlossen waren, wurden geöffnet. Sowohl unsere eigenen als auch jene unserer Ahn*innen und unserer vergangen Leben zeigten sich. Warum? Weil uns das Leben immer dazu dienen möchte, alle Erfahrungen, die in uns abgespeichert sind und noch nicht abgeschlossen oder integriert wurden, zu vollenden.
Jetzt sind wir dazu eingeladen, JA zu allen Gefühlen zu sagen, die da sein wollen. Alle Zeiten, die wir in der Vergangenheit durchliefen und weiterhin durchlaufen, dienen der Entwicklung auf allen Ebenen. Flucht und Verdrängung waren niemals eine Lösung, die zur Freiheit und Heilung führte. Wahrhaftigkeit und Authentizität mit all unseren Gefühlen ist der Weg in die vollkommene Freiheit. Nehmen wir die Einladung der Zeit an. Wenn wir uns diesen Ängsten stellen und sie integrieren, dann können sie uns am konstruktivstem dienen. Denn: wo Angst ist, ist auch Vertrauen.
Angst ist keine Schwäche. Angst ist eine Stärke.
Angst ist unsere Fantasiequelle. Die Geschichten, die sie uns darüber erzählt, was alles passieren könnte, sind teilweise phänomenal. Die Szenarien und all die schrecklichen Ausgänge der Geschichten kommen nicht aus dem Nichts. Es sind Erfahrungen, die ein Mensch auf seiner Erdenreise machte und die im Kollektiv als Gefahr abgespeichert sind, weil sie unverarbeitet blieben. Unser Verstand malt uns dann Möglichkeiten aus, die eintreten könnten, und schmückt sie mit viel Fantasie aus. So kann es passieren, dass wir bestimmte Dinge vermeiden, weil wir Angst vor der Geschichte haben, die daraus entstehen könnte. Dadurch leben wir ständig in einer Blase der Vorsicht und der Zurückhaltung.
Das Leben ist aber immer eine EINLADUNG und keine AUSLADUNG von Möglichkeiten. Was ich damit sagen möchte: Beginnen wir damit, Angst als eine große Fantasiequelle zu sehen, aus der wir schöpfen können. Etikettieren wie sie als eine Kraft, kann sie eine wunderbare Führerin in unserem Leben werden. Sie zeigt uns eine Gefahr auf, und wir betrachten sie als ein Ruf der Seele, zurück in unsere wahrhaftige Kraft zu kommen und das Urvertrauen zurückzuerlangen. Der Blickwinkel und die Zuordnung sind entscheidend.
Fantasie ist eine magische Quelle.
Immer und überall wird behauptet, wir dürften keine Angst haben, weil wir das Unglück sonst manifestieren und in unser Leben ziehen würden. Ich erlaube mir zu sagen, dass wir sehr wohl Angst haben dürfen. Was wir lernen dürfen, ist, die Angst zu verstehen und als Schöpfer*in einen für uns guten Umgang mit ihr zu finden.
In der Opferrolle sind wir ihr ausgeliefert und kommen in eine Handlungs- und Entscheidungsunfähigkeit. Angst hat auch etwas Kreatives, vor allem, wenn wir im Verdrängungsmodus sind. Über die Angst fallen uns jede Menge Ausreden ein, um etwas nicht zu tun. Der weibliche Weg lädt uns ein, einen neuen Umgang mit Angst zu finden, ihren Besuch anzunehmen und ihre Botschaft zu verstehen.
Das können wir auch üben:
Stelle dir einen Stuhl gegenüber. Lade die Angst ein Platz zu nehmen. Nun sitzt du der Angst gegenüber. Frage sie, was sie dir mitgebracht hat. Lausche ihr offen zu und vertraue deiner Wahrnehmung. Frage sie, welche Botschaft sie dir mitgebracht hat. Nimm ihre Geschichte wahr, ohne sie zu bewerten. Es ist nur eine Geschichte. Und so bleibe im Dialog, bis du das Gefühl hast, dass du eine Verbindung zu dieser Angst herstellen konntest. Schaffe eine Herzensverbindung, lasse grünes Licht aus deinem Herzen fließen, weite es aus, bis du die Angst miteingeschlossen hast. So leuchtet ihr beide. Stelle ihr noch eine letzte Frage: “Was ist dein Geschenk an mich, woran kann ich jetzt mit dir wachsen?“ Die Antwort notiere dir. Dann finde einen stimmigen Abschluss und kehre wieder ganz ins Hier und Jetzt zurück.
Wer die Angst einmal überwunden hat, ist frei. Wer der Angst immer ausstellt oder sogar vor ihr flieht, wird ihr so lange immer wieder begegnen, bis er*sie sich ihr stellt. Angst ist nichts, wovor wir uns fürchten müssen. Es ist eine Eigenschaft, die wir wandeln und positiv einsetzen können. Die größte Angst ist die Angst vor der Angst! Und die können wir nur verändern, wenn wir in die Erfahrung gehen. Schenken wir uns anstelle von vielen Wissenstheorien praktische Erfahrungen, damit Leichtigkeit in unser Leben tanzt.
Sehen wir Angst als Einladung, eine neue Stufe des Lebens zu nehmen.
Fantasie, Magie und Freude am Wachsen unterstützen uns dabei, einen feinen Umgang mit der Angst zu finden. Sie hilft uns, die Umarmung der Weiblichkeit anzunehmen und uns ins Vertrauen des Lebens hineinzukuscheln. Wir sind beim Ankommen. Die Angst gehört dazu, genauso wie die Freude und alle anderen Gefühle. Schließen wir das Leben nicht länger aus, indem wir Ängste und unangenehme Gefühle verdrängen. Das Leben ist deshalb so reich, weil wir all diese Gefühle besitzen. Lassen wir die Angst bei uns einhängen, gehen wir mit ihr spazieren und stellen ihr Fragen. So wird sie uns eine wertvolle Wegbereiterin.
Dort wo Angst ist, ist auch immer Vertrauen!
05.09.2022
Herzlichst
Miriam
www.miriamoberstaller.com
Vita
Miriam Oberstaller ist Channelmedium und Wegbegleiterin.
Mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt sie in Südtirol.
Sie liebt es, sich mit der neuen Zeit und der geistigen Welt zu befassen und gibt ihr Wissen in Form von Einzel- und Gruppenchannelings, Seminaren und Ausbildungen weiter.
Foto: ©Miriam Oberstaller
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