Fasten und Ausleiten
Fasten und Ausleiten – Das Frühjahr ist die traditionelle Fastenzeit. Viele Menschen fasten nun, sei es aus Gründen der Daseinspflege, aus Tradition oder aus spirituellen Gründen. Doch warum fasten Menschen seit Urzeiten auf der ganzen Welt? Und ist Ausleiten gleichbedeutend mit Fasten? Diesen beiden Fragen gehen wir im Beitrag nach.
Fasten und der menschliche Körper
Unser menschlicher Körper leistet uns im Alltag unbemerkt große Dienste. Unablässig werden nährende und wertvolle, jedoch auch schädliche Substanzen aus der Umwelt in das Körperinnere aufgenommen, verarbeitet und für Körpervorgänge nutzbar gemacht. Überreste und schädliche Bestandteile werden von den Entgiftungs- und Ausleitungsmechanismen nach außen befördert.
- Diese Vorgänge können sich nur dank einem ausgereiften und aufeinander abgestimmten Kreislauf abspielen.
Dieser Kreislauf setzt sich unter anderem aus Verdauungssäften, Enzymen, Darmbakterien, Hormonen, den Zellfunktionen, dem vegetativen Nervensystem und dem Immunsystem zusammen. Ein komplexer und zwar sehr robuster Kreislauf, der allerdings auch nicht unverwüstlich ist.
Fasten: Die moderne Lebensweise verlangt diesem Kreislauf viel ab – auf die Dauer zu viel.
Es kommt zu gravierenden Ernährungsfehlern.
Die Auswirkungen sind genauso vielfältig wie die Bestandteile unseres Verdauungskreislaufs:
- Verschiebungen im Säure-Basen-Haushalt
- entzündungsfördernde Fäulnisprozesse
- hormonell aktives Bauchfett
- gärungsbedingte Leberbelastungen
- Störungen des Immunsystems wie Allergien oder Autoimmunerkrankungen
- neurologische und psychische Beschwerdebilder
So geben schon alte naturheilkundliche Literaturquellen, aber in den letzten Jahrzehnten verstärkt auch die moderne Forschung, immer wieder den Hinweis auf die Bedeutung der Ernährung und der Verdauung bei der Vorbeugung als auch bei der Behandlung von Erkrankungen.
Selbst bei Übergewicht sind Ausleiten und Fasten hilfreich, sofern nach der Entlastung und Reinigung des Körpers auch eine dauerhafte Lebensumstellung hinsichtlich Ernährungs-, Bewegungs- und Schlafgewohnheiten vollzogen wird.
Der natürliche Rhythmus der Nahrungsaufnahme und der Verdauung muss sich heute oft dem Arbeitsalltag unterordnen.
Beispielsweise hat sich das alte Sprichwort „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann“ fast zur altmodischen Anekdote gewandelt. Das Frühstück fällt oft (karg) aus. Für ein ausgiebiges Mittagessen fehlt oft die Zeit. Abends wird schließlich sowohl was Nährstoffe, als auch was den sozialen Aspekt des gemeinsamen Essens angeht, der Ausgleich für den tagsüber entstandenen Mangel gesucht. Ein ausgiebiges, üppiges Abendessen, gelegentlich zu später Stunde, ist das Ergebnis.
- Dass für die Bereitstellung hochqualitativer Verdauungssäfte Zeit und Ruhe notwendig sind, dass für eine gute Nährstoffaufnahme und eine optimale Verdauung ausführliches Kauen unablässig ist
und dass die Verdauungsfunktionen ab dem Nachmittag und besonders ab dem Einsetzen von Müdigkeit stark eingeschränkt sind, ändert nichts am modernen Tagesablauf vieler Menschen.
Unter Ernährung versteht die Naturheilkunde, aber auch die moderne Ernährungswissenschaft, nicht lediglich die Aufnahme von Nahrung.
Ernährung setzt sich aus mindestens zwei Bestandteilen zusammen:
- Der Nahrung selbst und der Verdauung der Nahrung.
Ist die Nahrung optimal, beispielsweise vollwertig und reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen, so ist dies noch kein Garant für eine optimale Aufnahme der Nährstoffe und Entsorgung der Nahrungsreste.
Diese Funktion hängt nicht von der Nahrungszufuhr, sondern auch von der Verdauungsleistung ab. Diese wiederum ist, wie oben erwähnt, von vielen Faktoren abhängig. Und umgekehrt – ein optimal funktionierender Verdauungstrakt kann aus minderwertiger Nahrung nicht die Menge an Nährstoffen aufnehmen, welche der gesamte menschliche Körper benötigt.
- Wir befinden uns in Zeiten „zivilisierter Ernährung“,
welche zwar einerseits durch eine ganzjährige Verfügbarkeit der verschiedensten Nahrungsmittel gekennzeichnet ist, aber gleichzeitig auch mit einer verringerten Qualität der Nahrung durch eine Überverfügbarkeit an Genussgiften (beispielsweise Salz, weißer Zucker, weißes Auszugsmehl, Kaffee, Zusatzstoffe wie Aromastoffe und Geschmacksverstärker), durch Züchtung, Verringerung der Bodenqualität, durch die Verwendung von chemischen Hilfsmitteln (wie Pflanzenschutzmittel, chemische Dünger sowie Medikamente in der Tierhaltung) und durch künstliche Verlängerung der Erntezeit (z.B. durch Folientunnel, Gewächshäuser) einhergeht.
Im Vergleich zu anderen Zeitaltern,
welche mit einem saisonalen Nahrungsangebot und mit körperlichem Aufwand zur Beschaffung und Zubereitung von Nahrung verbunden waren sowie auch von regelmäßigen Nahrungsmittelknappheiten gekennzeichnet waren, ist die heutige Ernährungslage in den wohlhabenden Teilen der Welt ein bedeutender Fortschritt. Unterernährung und Hunger sind zum Glück eine Seltenheit.
Doch wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile: an Stelle von Hunger und Unterernährung sind Mangelernährung (im Sinne einer mangelhaften Versorgung mit Nährstoffen) und durch Ernährungsfehler begünstigte Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Bluthochdruck, Blutzuckerstörungen, Übergewicht, Arteriosklerose, Gicht und auch Krebserkrankungen getreten.
Prof. Karl Pirlet, ein deutscher Internist, forschte beispielsweise zu den von Prof. Charles-Joseph Bouchard, einem Pathologen aus Frankreich, grundlegend festgestellten Gärungs- und Fäulnisprozessen im klinischen Alltag und bestätigte die intestinale Autointoxikation („Selbstvergiftung durch den Darm“) durch die „Zivilisierung der Ernährung und die Art der Essenseinnahme“.
- Diese Selbstvergiftung beeinflusst dann wiederum zahlreiche Abläufe im Körper und ist daher in der Behandlung von „Zivilisationskrankheiten“ von enormer Bedeutung für den Therapieerfolg.
In Jäger-und-Sammler-Kulturen treten Zeiten vorübergehender Nahrungsknappheit typischerweise zyklisch auf.
Je nach Breitengrad beispielsweise gegen Ende des Winters und zum Frühlingsbeginn – das Aufkommen an essbaren Wildpflanzen, Nüssen, Beeren und Pilzen ist spärlich, das Sammeln von essbaren Wurzeln im noch vom Schnee bedeckten gefrorenen Boden ist mühsam. Erlegte Tiere sind durch Futterknappheit und Kälte selbst mager geworden. Reserven wie beispielweise getrocknete Pilze, Fleisch und Beeren neigen sich dem Ende zu. Diese kurze Übergangszeit des Mangels übersteht ein durchschnittlich gesunder menschlicher Körper problemlos. Zur Verfügung steht schließlich noch reichlich Wasser, eventuell Kräutertee, und bald auch die ersten frisch sprießenden Blätter von Wildkräutern.
Doch auch in sesshaften Kulturen, mit ausgeprägter Land- und Viehwirtschaft, mit erweiterten Lager- und Konservierungsmöglichkeiten, gab es solche Zeiten reduzierter Nahrungsaufnahme. Und nicht nur dies – Fasten ist nicht nur ein Verzicht auf physische Nahrung.
Mit der Fastenzeit ging auch stets eine seelische und geistige Reinigung einher.
Konzentration auf die Reinheit der Gedanken, die Überwindung und Verabschiedung überfälliger Denkmuster, das Üben positiver Gedanken, die Reinigung und positive Ausrichtung der Energiekörper des Menschen – all dies gehört zum Fasten seit Urzeiten dazu.
- Durch alle Zeiten hat sich in Bräuchen und spirituellen Traditionen, sogar durch die großen Weltreligionen hindurch, das Wissen um die Reinigung und Erhaltung der Ebenen des menschlichen Seins erhalten, wenn auch in jeweils abgewandelter Form.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass der Trend zum „Detox“ neuerdings auch „Digital Detox“, also eine Reduktion des digitalen Informationskonsums, enthält. Geistige und körperliche Reinigung sind eben ein Urbedürfnis des menschlichen Körpers.
- Ausleitung und Fasten sind daher nicht nur therapeutische Mittel im Falle einer bestehenden Erkrankung, sondern zentrale Mittel der aktiven Gesundheitsvorsorge „bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“.
Diese Zeit der körperlichen und seelischen Selbstfürsorge ist ein mächtiges Instrument, welches in Selbstbestimmung zum Wohlergehen des eigenen Körpers unabhängig von der Pharmaindustrie beiträgt. Salonfähig in der „modernen Zeit“ und in breiteren Kreisen der Bevölkerung ist Fasten spätestens seit der Nobelpreisverleihung im Bereich Medizin 2016 an Prof. Yoshinori Ohsumi für die Erforschung der Autophagozytose, dem Grundprinzip des körperlichen Fastens.
Während der Phase der eingeschränkten Nahrungsaufnahme finden im Körper vielfältige Veränderungen statt.
Durch die Nahrungsknappheit wird der gesamte Verdauungsapparat entlastet. Es erfolgt eine schrittweise Umstellung des Stoffwechsels: In den ersten Tagen zieht der Körper Kraft aus der Verbrennung von Zuckerreserven, geht dann aber zur Verwertung von Energie aus Fettverbrennung über. Der Speicher an weißem Fettgewebe ist die wichtigste Energiequelle beim Fasten – ein normalgewichtiger Erwachsener hat circa acht Kilogramm an solchen Reserven. Ausreichende Bewegung während des Fastens ist wichtig, damit der Abbau von Eiweißen, welche hauptsächlich in den Muskeln gespeichert sind, möglichst gering gehalten wird.
Der Körper schont die Eiweißreserven in den Muskeln allerdings auch von selbst: Während der kurzen Zeit der verstärkten Eiweißverbrennung werden vornehmlich entbehrliche Eiweiße aus dem Blut, der Darmschleimhaut oder aus der Leber zur Energiegewinnung verwendet.
Außerdem gibt es neueste Erkenntnisse, dass der Körper bevorzugt Eiweiße abgebaut, welche krankhafte Prozesse im Körper fördern, beispielsweise Autoimmunglobuline bei rheumatischen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
Als Ergebnisse der vielfältigen Veränderungen des Stoffwechsels, der hormonellen Regulation und der Psyche stehen unter anderem
- eine Absenkung des Blutdrucks, der Blutfette und des Blutzuckers,
- eine Verbesserung der Stresstoleranz,
- eine Absenkung entzündlicher Prozesse,
- eine bessere Gehirnversorgung und ein besseres Ineinandergreifen der hormonellen Schaltkreise,
- eine selbst regulierte Entwässerung und dadurch eine verstärkte Herzentlastung,
- Schmerzzustände, beispielsweise bei chronischen Gelenk- oder Muskelschmerzen, nehmen ab,
- die Darmflora verändert sich, schädliche Bakterienstämme werden reduziert und machen Platz für die nützlichen Bakterien, mit denen der Mensch in einer Symbiose lebt,
- oxidativer Stress (schädliche Reaktionen durch freie Radikale) nimmt ab,
- die Abwehrkräfte des Immunsystems verbessern sich,
- psychische Wirkungen sind unter anderem eine verbesserte Selbstwirksamkeit und eine Verstärkung der sogenannten Des-Identifikation (sich z.B. nicht mehr automatisch mit Erfahrungen, Gedanken oder Gefühlen gleichzusetzen, um in der Folge von ihnen weniger beeinflusst zu handeln zu können und selbstbestimmter zu sein).
Die Fastenzeit wird vom Körper also vielfältig genutzt –
die Kraft, die sonst für die Verdauung aufgebracht wird, kann nun für andere wichtige Prozesse verwendet werden. Sogar unterstützend zur Vermeidung von Nebenwirkungen durch Chemotherapie kann Fasten eingesetzt werden – Kurzzeitfasten von insgesamt 36 – 48 Stunden reduziert auftretende Nebenwirkungen bei manchen Krebserkrankungen.
Beim ersten Fasten oder bei Vorliegen von Grunderkrankungen sollte unbedingt therapeutische Begleitung zur Seite stehen.
Je nach Grunderkrankung sollten auch Kontrollen einiger Blutwerte erfolgen. Die Gründe hierfür sind mögliche vorübergehende Effekte des Fastens, die ein Risiko für den Fastenden darstellen könnten.
Unter dem Begriff „Fastenkrise“ versteht man eine kurze Phase unangenehmer Empfindungen wie z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit.
Diese können durch die Stoffwechselumstellungen bedingt sein: gibt es Verzögerungen bei der Umstellung, kann es zu Unterzuckerung kommen. Doch es kann auch ein kurzfristiger Anstieg von Harnsäure und Harnstoff im Blut auftreten, was beispielweise bei vorliegender Gicht beachtet werden sollte. Allergische und rheumatische Symptome können sich kurzzeitig verschlimmern, was unter anderem einer Freisetzung von im nun „schmelzenden“ Fettgewebe gespeicherter Fremdstoffe geschuldet ist.
In diesen Fällen berät der begleitende Fastenarzt oder Heilpraktiker, welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollten.
Fasten und die F.X. Mayr-Medizin
Bei manchen Grunderkrankungen, wie beispielsweise der Schilddrüsenüberfunktion, sollte lieber auf mildere Ausleitungsformen wie die sogenannte F.X. Mayr-Medizin ausgewichen werden, die vom Teefasten bis zur Milden Ableitungsdiät verschiedene individuell festzulegende Formen der Entgiftung ermöglicht. Die moderne Mayr-Medizin ist eine ganzheitliche Sichtweise des Menschen, die aufbauend auf die ärztliche Diagnostik nach F.X. Mayr in der Therapie Schonung, Säuberung, Schulung und Substitution gleichzeitig, ausreichend lang und individuell anwendet.
- Diese Therapie regt im Körper ebenfalls tiefe Selbstreinigungsvorgänge an und entlastet hierbei den Verdauungstrakt.
Durch eine reduzierte Menge fester Nahrung (Schonung), welche besonders achtsam verzehrt wird (Schulung), eine tägliche salinische Berieselung des Darmes (z.B. mit Bittersalz) zur Anregung der Darmentleerung (Säuberung) und eine Zugabe von Mikronährstoffen wie Basenpulver (Substitution) ermöglichen eine individuelle Entgiftung, die sanfter erscheint, jedoch auch die Effekte des Fastens zur Wirkung kommen lässt.
- Ein plötzliches Abbrechen des Fastens oder des „Mayerns“ nach F.X. Mayr wird vermieden, da der Verdauungstrakt erst schrittweise wieder an feste Nahrung gewöhnt wird, um eine Überlastung des Stoffwechsels zu mindern.
Wenn also Unsicherheit besteht, ob und wie gefastet oder „gemayert“ werden darf,
sollte zur Sicherheit ein ausgebildeter Fastenarzt oder Heilpraktiker zur Beratung aufgesucht werden.
Fachkundige Beratung hilft außerdem dabei, die individuell passendste Art des Fastens und Ausleitens zu ermitteln – schließlich gibt es mittlerweile neben den klassischen, intensiven Arten wie beispielsweise dem Buchinger-Fasten auch noch das Intervallfasten, Saftfasten, die Schroth-Kur…
Auch zum Ausleiten gibt es verschiedene Möglichkeiten, neben der bewährten F. X. Mayr-Therapie beispielsweise Ausleitungskuren mit pflanzlichen und homöopathischen Mitteln und Infusionszusätzen. Liegen keine Grunderkrankungen vor, kann aber nach dem Erlernen des Fastens unter Anleitung und Begleitung in Zukunft auch eigenständig gefastet werden.
Um Fastenkrisen vorzubeugen, sollte das Fasten nicht als bloßer Nahrungsverzicht, sondern als umfassende Daseinsfürsorge ausgeübt werden und die Ausleitung mit einbeziehen.
Denn Fasten ist eben nicht einfach eine „Detox-Kur“,
sondern ermöglicht die Entgiftung angesammelter Fremdstoffe nur unter Berücksichtigung der Ausleitungsfähigkeit des Körpers.
Nicht selten wenden sich Patienten an uns, welche durch radikale Entgiftungskuren keine Verbesserung, sondern sogar eine Verschlimmerung des Allgemeinzustandes und einiger Symptome erleben.
- Der Grund hierfür liegt in den meisten Fällen in einer reduzierten Ausleitungsfähigkeit.
Man stelle es sich so vor: Man nimmt sich Zeit für den Frühjahrsputz. Es werden die unzugänglichsten Stellen von Flusen und Staub und verschollen geglaubtem Kinderspielzeug befreit – dies entspricht einer der Funktionen des Fastens, nämlich der Anregung zur Grundreinigung. Nun soll der entstandene Abfall im Mülleimer entsorgt werden. Doch der Mülleimer ist voll, ebenso die Mülltonne vor dem Haus, und bis eine Lösung gefunden ist, liegt der Abfall auf der Kehrschaufel – und falls jemand darüber stolpert, landet der Staub nicht wieder in den unzugänglichen Ecken, sondern mitten im Wohnraum.
- Dies passiert, wenn die Ausleitungsfähigkeit unserer wichtigen Organe wie Nieren, Leber, Darm, Haut und Lunge eingeschränkt ist.
Die Fremdstoffe werden verzögert entsorgt und können in der Zwischenzeit Schaden anrichten, während sie nicht mehr in den „unzugänglichen Ecken“ liegen, beispielsweise im Fettgewebe und Bindegewebe, sondern sich durch die angeregte Entgiftung bereits in der Blutbahn und in den Organen befinden.
Für die Stärkung der körperlichen und seelischen Ausleitung stehen äußerst hilfreiche und unverzichtbare Hilfsmittel zur Verfügung.
So erfolgt beispielsweise regelmäßig eine Unterstützung der Darmentleerung durch medizinische Darmspülungen oder durch Einläufe. Da die Darmbewegungen aufgrund fehlender fester Nahrung stark abnehmen, können eventuelle Nahrungsreste nur langsam ausgeschieden werden.
Hierbei helfen die Darmreinigungen, ganz besonders in Verbindung mit den Darm pflegenden speziellen Bauchmassagen.
Wenn Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen auftreten, sind diese durch eine Darmentlastung oft innerhalb von Minuten behoben. Dies liegt daran, dass im Darm verbliebene Nahrungsbestandteile Futter für schädliche Bakterien sein können. Diese Bakterien produzieren wiederum Stoffe, welche zur Leber gelangen und dieses auch für Gehirn und Psyche wichtige Organ belasten können.
- Daher sind auch Leberwickel ein wichtiges Hilfsmittel in der Vorbeugung von Fastenkrisen.
Leberwickel sollten am Mittag oder frühen Nachmittag angewendet werden, um die Stoffwechselvorgänge der Leber optimal zu unterstützen – dadurch können viele unangenehme Begleitsymptome deutlich reduziert werden. Die Nieren werden durch die gesteigerte Flüssigkeitszufuhr und passende Tees aus nierenwirksamen Heilkräutern angeregt – abwechselnd mit Tee zur Anregung der Galleproduktion und -ableitung durch die Leber sind solche Heilkräuterzubereitungen ein kraftvolles Mittel zur Unterstützung der Ausleitung.
Es können Fertigrezepturen für ausleitende Heilkräutertees verwendet werden oder es kann eine individuelle Rezeptur erstellt werden.
Typische Heilkräuter in solchen Tees sind beispielsweise Schafgarbe, Pfefferminze, Brennnessel, Birkenblätter Spitzwegerich, Echte Kamille und Ackerschachtelhalm.
In unterschiedlichen Regionen werden weitere Heilpflanzen in die Rezeptur aufgenommen. Die russische Volksmedizin verwendet beispielsweise auch den Huflattich, den Vogelknöterich, den Odermennig, den Baldrian, das Herzgespann, das wilde Stiefmütterchen und den Dost.
- Konzentrierte pflanzliche und homöopathische Zubereitungen können bei Bedarf, insbesondere bei stark gestörter Ausleitungsfähigkeit, von großem zusätzlichem Wert sein.
Morgendliche Hautbürstungen, z.B. nach Pfarrer Kneipp, verbessern die Durchblutung, den Lymphfluss und die Entgiftung über die Haut.
Bewegung an der frischen Luft unterstützt die Ausscheidungsfunktion der Lungen und kurbelt den Lymphfluss weiter an. Pflanzen und Bäume geben Pflanzenstoffe in die Atemluft ab, welche auf das Immunsystem und die Psyche wirken – so hat ein Waldspaziergang auch positive Effekte auf unsere Abwehr und das Gemüt.
Meditationsübungen helfen dabei, in der Fastenzeit achtsam mit sich umzugehen und auch gedankliche und emotionale „Altlasten“, wie beispielsweise überholte Glaubenssätze, zu entsorgen. Nicht selten werden während des Fastens wie „aus dem Nichts“ – oder eben eher aus dem Unbewussten – auch tiefe psycho-emotionale Erkenntnisse gewonnen, welche hilfreich dabei sind, seit Langem anstehende Veränderungen umzusetzen.
Prinzipiell kann zu Hause gefastet und „gemayert“ werden.
Zumindest beim ersten Fasten empfiehlt sich jedoch, dem Alltag aus Arbeit und Verpflichtungen zu entsagen, um dem Körper und dem Gemüt den nötigen Raum zu geben.
Liegt schon Erfahrung vor, kann auch im Berufsalltag gefastet werden – viele Menschen erleben sich in dieser Zeit sogar besonders fokussiert und produktiv und können Ablenkungen leichter entgehen. Dies ist eine Folge der Besinnung des Körpers auf das Notwendigste: Auch die Aufmerksamkeit wird nur auf das gelenkt, was im Moment wirklich von Bedeutung ist.
- Allerdings ist im Berufsalltag die Umsetzung von Darmreinigung, Leberwickeln, Bewegungstraining und Meditationsübungen oft erschwert. Manche Menschen empfinden es als unangenehm, im Alltag gleichzeitig „funktionieren“ zu wollen und dem Körper genügend Zeit zur Reinigung und Rückbesinnung zu geben.
In diesen Fällen kann zeitlicher und räumlicher Abstand zum Alltag sowie eine bequeme, auf das Fasten eingestellte Umgebung und fachkundige Unterstützung hilfreich sein.
Es können spezielle Kliniken aufgesucht werden,
in denen der Alltag hinter sich gelassen werden kann und die jeweilige Fasten- oder Ausleitungskur unter medizinischer Überwachung durchgeführt wird. Bei der Wahl einer geeigneten Klinik sollte auf eine durchdachtes Fasten- oder Kurkonzept geachtet werden. Es sollten Möglichkeiten zur Darmreinigung und Bauchmassage, Bewegungstraining und Meditation angeboten werden. Luft- und Trinkwasserqualität, gegebenenfalls verbessert durch geeignete Filtersysteme, sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Wahl einer individuell günstigen Umgebung, genauso wie eine Umgebung, die den persönlichen Vorlieben entspricht (z.B. hügelige Waldlandschaft oder bergige Umgebung, oder Nähe zum Meer).
Nach der Rückkehr von einer Fasten- oder Ausleitungskur oder nach dem Beenden der Kur zu Hause sollten die in dieser Zeit gewonnenen wertvollen Erkenntnisse in den Alltag integriert werden.
Sind körperliche und seelische Beschwerden während des Fastens zurückgegangen, sollte die Gelegenheit für einen „Neustart“ genutzt werden. Der Körper ist seelisch und körperlich gereinigt, und es besteht nun die wunderbare Möglichkeit, den Grundstein für ein langfristiges Wohlbefinden und einen verbesserten Gesundheitszustand zu legen.
So können Gewohnheiten in der Auswahl der Lebensmittel und deren Zubereitung angepasst werden, nachdem auch der Kühlschrank gefastet hat und nun neu befüllt wird.
Die Nahrungsaufnahme kann nun bewusster geschehen, um die Verdauung zu fördern –
ein zentraler Bestandteil der F.X. Mayr-Kur ist beispielweise schon während der Kur die Kauschulung, die unbedingt auch nach Beendigung der Kur ihre Wirkung beibehalten sollte, indem in Ruhe gegessen wird und gekaut wird, bis das Wort Speisebrei seinen Namen verdient – der Magen und die restlichen Verdauungsorgane werden dafür dankbar sein.
Viele Menschen berichten, in den ersten Tagen nach dem Fastenbrechen ihre „Aufbaukost“ sehr bewusst aufzunehmen – wodurch nun das Sättigungsgefühl bei kleineren Portionen eintritt und der Genuss der Mahlzeit im Vordergrund steht, nicht mehr die kurzfristige Befriedigung durch Verschlingen zu großer Mengen.
Haben ausreichende Bewegung an der frischen Luft und tiefe, freie Atmung vor dem Fasten keine große Rolle gespielt, sollten auch sie nun unbedingt in den Alltag integriert werden, ebenso wie meditative und spirituelle Übungen für die Pflege des emotionalen und seelischen Gleichgewichts.
Werden in den Alltag auch die während der Reinigungsphase gewonnenen Erkenntnisse, die das psychische und spirituelle Wohlbefinden betreffen, aufgenommen, wird die Selbstfürsorge aktiv fortgesetzt und innere Zufriedenheit und Harmonie können sich weiterentwickeln, was auch für die persönliche Entwicklung von immensem Wert ist.
Fasten und Ausleiten sind also Möglichkeiten, mit einfachsten natürlichen Mitteln dem Körper auf allen Ebenen Gutes zu tun.
Wer dieses Mittel einmal für sich entdeckt hat, baut es oft als regelmäßiges „Pflegeprogramm“ in den Jahresablauf ein und verbindet sich so auch wieder mit dem Kreislauf der Natur. Wir sind aufnehmende und abgebende Wesen, und das Gleichgewicht dieser Abläufe fördert unser körperliches und seelisches Wohlbefinden und eröffnet Möglichkeiten und Handlungsspielräume, welche uns durch die Schöpfung alle bereits gegeben sind, wenn wir sie nutzen möchten.
DIE MEISTEN MENSCHEN ESSEN ZUVIEL. VON EINEM VIERTEL DESSEN, WAS SIE VERZEHREN, LEBEN SIE, VON DEN RESTLICHEN DREI VIERTELN LEBEN DIE ÄRZTE.
Altägyptische Papyrusrollen vor ca. 5700 Jahren
08.04.202
Uwe Rudolf Max Reuter und Eleonora Flach
www.Klinik-imLEBEN.de
Dr. med. Uwe Rudolf Max Reuter
Ärztl. Direktor / Leitender Chefarzt der Klinik im LEBEN
beendete 1986 sein Medizinstudium an der Universität Greifswald mit der Promotion zum Dr. med. Als Homöopathischer Arzt ist er seit 1993 Weiterbildungsleiter und später Sektionsleiter für Homöopathie der Akademie für Ärztliche Fortbildung Thüringens. Seit 1999 ist er weiterbildungsberechtigt in den Fachgebieten Homöopathie, Naturheilverfahren und spezielle Schmerztherapie. Seit 1996 ist er als Algesiologe/DGS und anerkannter Schmerztherapeut der KV, Leiter des Regionalen Schmerzzentrums Greiz/Vogtland der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin tätig. Vielfache Zusatzqualifikationen auf den Gebieten Akupunktur & related techniques, Chirotherapie/Manuelle Medizin, Neuraltherapie und Palliativmedizin wurden erworben.
Heute arbeitet er als Ärztlicher Direktor / leitender Chefarzt sowie Geschäftsführer der Klinik und Praxis im LEBEN, der Akademie im LEBEN für Ganzheitliche Medizin, des Institutes für innovative Medizin, Forschung und Kommunikation und Praxis für Schmerzmedizin Gartenweg in Greiz im Vogtland.
In der Praxis bringt er im Rahmen der Naturgemäßen Biologischen Medizin neben bewährten Naturheilverfahren auch innovative Methoden der Energie- und Informationsmedizin wie Quantenmedizin, Kinesiologie, Physioenergetik, Psychoenergetische Medizin und Lösen unbewusster Störungen durch Neurosprache bei chronischen Krankheiten und Krebs zur Anwendung. Weiter betreibt er Forschungen auf dem Gebiet der Integrativen Naturgemäßen Krebsmedizin, der Energie, des Bewusstseins, der Skalarwellen und deren Einsatz beim Biosystem Mensch sowie der Fortführung der von ihm inaugurierten Procain-Basen-Therapie.
Er ist Fachbuchautor und Verfasser von Fachartikeln.
Dr. Reuter ist Kursleiter der Ausbildung „Integrative Biologische Krebsmedizin“ und Referent/ Dozent an der Hochschule Anhalt und Steinbeishochschule Berlin sowie bei verschiedenen Gesellschaften, Institutionen und Instituten.
Eleonore Flach
Geboren 1988 in Dresden
Seit 2016 Heilpraktikerin, seit 2018 tätig für die Klinik im LEBEN in Greiz.
Aus- und Weiterbildungen in den traditionellen diagnostischen Verfahren Augendiagnose, Antlitzdiagnose, traditioneller Urinfunktionsdiagnostik sowie Zungen- und Pulsdiagnostik. Qualifikationen in therapeutischen Verfahren wie u.a. Phytotherapie, praktischer Biochemie nach Dr. Schüssler, Chiropraktik, energetischer Behandlung, Bachblütentherapie, Homöopathie, Hypnose, Systembrettaufstellungen. Zusatzqualifikation in Integrativer Biologischer Krebsmedizin.
Dozententätigkeit an der Dresdner Heilpraktikerschule in den Fächern Bachblüten sowie integrative Onkologie.
Dozentin an der Hochschule Anhalt im Fachbereich „Naturheilkunde“.
Mehr Informationen zu Energie- und Informationsmedizin:
Deutsche Akademie für Energiemedizin und Bioenergetik e.V. Literatur
Kontakt: Gartenweg 5-6 |
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