Mentale Gesundheit: Stress reduzieren und Psyche stärken

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Mentale Gesundheit: Stress reduzieren und Psyche stärken

Der Mensch schützt sich im Alltag bestmöglich vor Verletzungen und Krankheiten. Aber wie sieht es mit der mentalen Gesundheit aus? Unsere Psyche ist in Krisenzeiten besonders stark beansprucht. Braucht sie dann nicht auch eine gewisse Pflege? Die Antwort darauf lautet: Ja. Denn unsere mentale Gesundheit ist die Voraussetzung dafür, dass wir ein erfülltes Leben führen können.

Was ist unter mentaler Gesundheit zu verstehen?

In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Das wissen wir. Dennoch war die „mentale Gesundheit“ lange Zeit ein Tabu-Thema. Dies ändert sich jedoch gerade, weil viele Menschen an psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Panikattacken, Burnout und Depressionen erkranken. Vor allem in den zurückliegenden Krisenjahren haben sich die Krankschreibungen aufgrund von psychischen Krankheiten deutlich erhöht.

Psychische Gesundheit definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Zustand des Wohlbefindens. In diesem Zustand könne jeder sein eigenes Potenzial verwirklichen, produktiv arbeiten, mit den Belastungen des Lebens zurechtkommen und in der Lage sein, einen Beitrag für seine Gemeinschaft zu leisten. Unter mentaler Gesundheit ist also nicht nur das direkte Vorgehen gegen psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen zu verstehen, sondern das Erreichen des psychischen Wohlergehens durch Prävention. Denn wie Studien zeigen, geht die mentale Gesundheit eng mit der körperlichen Gesundheit einher. Kurzum: Wer seine mentale Gesundheit stärkt, kräftigt gleichzeitig seinen Körper. Beides ist für ein gesundes Leben wichtig.

Mentale Gesundheit Stress reduzieren und Psyche stärkenZAVA Lifestyle-Report: Wie gesund leben wir in Deutschland?

Aber wie gesund leben die Menschen eigentlich in Deutschland? Auskunft darüber gibt die Lebensstilstudie der Online-Arztpraxis ZAVA. Laut der Studie achtet hierzulande nur jede vierte Person auf ihre Gesundheit. Zwar steigt die Lebenserwartung der Menschen. Die gesunden Lebensjahre erhöhen sich allerdings nicht im selben Rahmen. Woran liegt das?

Um dies zu ermitteln, bezieht sich die Studie auf sechs Faktoren: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Suchtmittelkonsum, Außeneinflüsse wie Politik und Wirtschaft sowie mentale Gesundheit. Anhand der Faktoren lässt sich der eigene Lebensstil messbar machen. Jeder einzelne Faktor nimmt Einfluss auf unser Leben, manchmal durch Fremdeinwirkung, manchmal durch eigenes Engagement.

Wer ein erfülltes, gesundes Leben führen möchte, sollte alle sechs Faktoren in die Planung seines Alltags mit einbeziehen. Und der Wille, ein ausgewogenes Leben zu führen, ist da: Laut Statista hatten im Jahr 2022 rund 25,4 Millionen Menschen in Deutschland besonderes Interesse an einer gesunden Lebensweise und Ernährung. Etwa 32,85 Millionen Menschen hatten der Analyse zufolge ein mäßiges Interesse.

Aber setzen die Menschen das grundlegende Interesse auch wirklich immer in die Tat um? Krankheiten wie Fettleibigkeit, hoher Blutzucker, Bluthochdruck sowie der übermäßige Konsum von Genuss- und Suchtmitteln sprechen dagegen. Aber auch Bewegungsmangel und dauerhafter Stress begünstigen einen ungesunden Lebensstil.

Mentale Gesundheit: Grundlage für einen gesunden Lebensstil

Sehen wir uns die mentale Gesundheit als einen der sechs Faktoren noch etwas genauer an. Denn sie nimmt einen höheren Stellenwert ein, als vielen Menschen bewusst ist. Sie ist das Fundament einer gesunden Lebensweise.

Wie bereits erwähnt, ist die mentale Gesundheit ausschlaggebend für unser Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit und die mögliche Anfälligkeit für Erkrankungen. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann sich dies erheblich auf unser Leben auswirken. Deshalb ist es wichtig, auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und in diesem Zusammenhang auch offen mit seelischen Problemen umzugehen.

Diese zählen zu den größten Einflussfaktoren auf unsere mentale Gesundheit. Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, sind nur selten mental gesund. Aber auch Unzufriedenheit und hohe Belastungen im Job und sozialen Umfeld sowie Stress wirken sich auf die mentale Gesundheit aus. Diese Faktoren haben Auswirkungen auf unseren Lebensstil. Wer sich zum Beispiel ständig stressigen Situationen aussetzt und zu viel arbeitet, hat in der Regel weniger Zeit für das Pflegen sozialer Kontakte oder sportliche Betätigung.

So lässt sich die eigene mentale Gesundheit stärken

Um Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht zu halten, ist es ratsam, im Alltag bewusst Zeit für sich selbst einzuplanen und Stressfaktoren zu verringern.

  • Pausen einplanen: Kleine Pausen im Arbeitsalltag sind wichtig. Sie steigern die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Bei einem hohen Arbeitspensum empfiehlt es sich, zuerst die Aufgaben mit hoher Priorität und anschließend die weniger dringenden Aufgaben zu erledigen oder diese an Kollegen abzugeben. Gegebenenfalls ist eine Reduzierung der Stunden eine Möglichkeit, den Arbeitsstress zu reduzieren.          
  • Auszeiten nehmen: Auch in der Freizeit ist es wichtig, sich Auszeiten zu nehmen und Dinge zu tun, die Spaß machen. Dafür eignen sich zum Beispiel Orte der Ruhe wie ein schöner Park oder das Sofa zu Hause. Entspannend wirken zudem heiße Bäder, Yoga oder Meditation. Bereits einige freie Minuten für sich selbst wirken sich positiv auf die mentale Gesundheit aus.           
  • Stress reduzieren: Den Job, die Familie und den Haushalt unter einen Hut zu bekommen, kann anstrengend sein und manchmal zu körperlicher und geistiger Überforderung führen. Hier gilt: Die Wohnung muss nicht immer perfekt aufgeräumt sein. Wenn in der Familie außerdem jeder eine Aufgabe übernimmt, ist der Stressfaktor schon nicht mehr so hoch.          
  • Bewegung und Sport: Wenn wir uns bewegen, schüttet unser Körper Glückshormone aus. Diese helfen, Stress und Anspannung zu lösen und die Stimmung zu verbessern. Empfehlenswert ist es, sich eine Sportart zu suchen, die zu den eigenen körperlichen Fähigkeiten passt und Spaß macht. So ist es auch leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden und die Bewegung regelmäßig in den Alltag einzubinden.          
  • Gesund ernähren: Zu einem gesunden Lebensstil gehört eine ausgewogene Ernährung. Sie fördert gleichzeitig die mentale Gesundheit. Auf dem Speiseplan sollten auf jeden Fall Obst und Gemüse stehen. Diese enthalten jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, sind stimmungsregulierend und entzündungshemmend. Auf übermäßigen Alkoholkonsum gilt es hingegen zu verzichten, da sich dieser negativ auf die psychische Gesundheit auswirken kann.

Neben den genannten Faktoren spielt die richtige Schlafhygiene im Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit eine weitere wichtige Rolle. Im Schlaf verarbeitet unser Kopf die Ereignisse des Tages, sodass wir am nächsten Morgen frisch und erholt aufwachen. Eine dunkle, kühle und leise Schlafumgebung sowie ein gemütliches Bett schaffen dafür die Voraussetzung.

19.02.2023
Spirit Online