Ich höre auf mein Bauchgefühl–
Das geheime Wissen unserer Bauchorgane
von Friederike Reumann
„Ich hör’ auf mein Bauchgefühl“ ermöglicht dem Leser eine achtsame Beziehung zu den Bauchorganen Niere, Milz, Magen, Leber und Darm. Es hilft bei der Bewusstwerdung, dass Sodbrennen, Schlafstörungen oder Erschöpfungszustände keine normalen Reaktionen des fordernden Alltags sind, sondern bereits erste Symptome beginnender Krankheiten sein können.
Denn Organe haben nicht nur eine auf den Körper bezogene Funktion. In der alternativen Medizin wird ihnen auch eine emotionale Funktion zugeschrieben. Schulmedizinisches Wissen, vereint mit praktischen Ansätzen aus der alternativen Medizin, unterstützen den Leser, seine Bauchorgane als lebendige Struktur wahrzunehmen, körpereigene Regulierungskräfte anzuregen und mit neu gewonnenen Erkenntnissen schwerwiegende Krankheiten zu verhindern.
Das Buch bietet ein Grundprogramm zur Aktivierung der Basisfunktionen der Bauchorgane und liefert tiefergehende Bausteine und wertvolle Tipps.
Vita der Autorin
Friederike Reumann ist Jahrgang 1983, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin mit eigener Praxis und Yogaloft in Neustadt am Rbge. Betreuung von Profisportlern (Boxen, Fußball und Basketball), Leiterin von zahlreichen Workshops und Gesundheitsseminaren und Herausgeberin einer eigenen Gesundheitszeitung. Publikationen in Fach- und Gesundheitszeitschriften (z.B. Paracelsus) und Herausgeberin des Gesundheit-Ratgebers „Das Workbook- eine Arbeitshilfe aus der YogaPraxis“.
https://www.physioplus-neustadt.de
Leseprobe (S.12-19):
Anleitung für ein gutes Bauchgefühl
Gesundheit muss in deinen individuellen Alltag passen! Deshalb bekommst du in diesem Buch die Möglichkeit, Übungsprogramme für die Gesunderhaltung an deine zur Verfügung stehende Zeit anzupassen.
Die Grundvoraussetzung, um gezielt Symptome des Bauchraums aufzudecken und eigenverantwortlich auf sie zu reagieren, ist, die Fähigkeit des aufmerksamen Wahrnehmens zurückzuerlangen und so deinem Bauch zuhören zu können.
Das gelingt nur in einem entspannten Zustand. Darüber hinaus kannst du dein Wissen mit Tipps aus der Schulmedizin und dem Spektrum alternativer Behandlungsformen vertiefen.
Symptome spüren
Den Ist-Zustand von Körper und Geist zu ergründen, gelingt nur in einem entspannten Zustand. Die Reize des Alltags entfernen sich und es entsteht Raum für die eigene Wahrnehmungskraft. Über eine vertiefte Atmung Entspannung herbeizuführen, ist eine leicht zu erlernende Methode.
Ruhige, tiefe Atemzüge signalisieren dem vegetativen Nervensystem Stressfreiheit. Der Entspannungsmodus im Muskel-Skelett-System wird eingeschaltet und die Verdauungsorgane werden aktiver. Das ist auch einer der Gründe, warum der Bauch anfängt zu gluckern, wenn wir entspannt auf der Matte liegen! Bevor du das Übungsprogramm beginnst, nimm dir immer ein paar Minuten Zeit für eine kurze Anfangsentspannung.
Sie hat das Ziel, deinen Ist-Zustand für dich zu definieren. In dem Basiskapitel lernst du die Symphysenatmung kennen, die ich dir als Entspannungstechnik, besonders als Anfänger, ans Herz lege. Wenn du eine andere Technik kennst und sie passender für dich ist, kannst du natürlich deine eigene Entspannungsform wählen!
Üben im Alltag
Regelmäßiges Üben mit Beständigkeit ist der Clou für tiefgreifende Veränderung im Bauchraum. Deshalb muss Gesundheit in den individuellen Alltag integrierbar sein!
Ich biete dir zwei Modelle an, die du an deine verfügbare Zeit anpassen kannst. Das Üben kann auf zwei Arten geschehen: Wenn du wenig Zeit hast, beginnst du direkt mit einer Übung aus den jeweiligen Organbausteinen.
Mit diesen 15 Minuten erzielst du zwar keine ganzheitlichen Effekte, kannst aber ganz speziell auf ein bestimmtes Organ eingehen. Das ist besser, als nichts zu tun! Merke dir, dass Beständigkeit der Clou für anhaltende Gesundheit ist!
Wenn du aber mehr Zeit zur Verfügung hast, empfehle ich dir den noch effektiveren Weg, indem du dem jeweiligen Organbaustein das Basisprogramm (S. 24) voranstellst.
Dein Vorteil ist ein ganzheitlicher Wert für die Bauchorgane. Alle Strukturen, die für den Bauchraum besonders wichtig sind, werden vorbereitet. Dazu zählen das Pfortadersystem, der Organmotor Zwerchfell, die bauchformenden Faszien und die Regulierung des vegetativen Nervensystems.
Die richtige Intensität
Die Übungen sollten niemals starke Schmerzen auslösen! Ein Wohlfühlschmerz oder eine leichte Dehnung zu spüren ist erlaubt! Hier die Grenze zu finden, ist manchmal nicht ganz einfach. Lässt der Schmerz nicht nach oder hast du nach dem Üben Schmerzen, hast du deine Grenze bereits überschritten und solltest beim nächsten Üben auf eine geringere Intensität achten.
Viele der vorgestellten Übungen werden lange in einer Position gehalten. Beim Auflösen ist es wichtig, langsam aus der Dehnung herauszukommen. Das Körpersystem muss Zeit haben, sich wieder zu neutralisieren und auszurichten. Gerade zu Beginn neigt man dazu, den Atem anzuhalten oder oberflächlich zu atmen. Das blockiert das Zwerchfell.
Achte bei allen Übungen auf einen freien und leichten Atemfluss! Bei frischen Wunden, Fieber, Schwindel und starkem Unwohlsein dosiere die Übungen vorsichtig und warte die Reaktion ab. Wenn du dir bei Krankheit, Schwangerschaft oder nach einer Operation unsicher bist, ob du etwas falsch machen könntest, befrage den behandelnden Arzt dazu.
Wissen vertiefen
Du findest in diesem Buch viele Extrainformationen und Tipps für ein rundum gutes Bauchgefühl! Wenn du dein Wissen vertiefen möchtest und richtig motiviert bist, deine Bauchorgane auf Vordermann zu bringen, steht dir dafür zusätzlich die Hausapotheke für die einzelnen Organe zur Verfügung.
Begleitende schulmedizinische Tests und Analysen ermöglichen einen tiefen Einblick in die Organgesundheit. Dein Nutzen und Benefit aus diesem Buch ist die Fähigkeit, Symptome frühzeitig deuten zu können, eigenverantwortlich auf sie zu reagieren und deine individuelle Gesundheit zu erreichen! Dadurch ersparst du dir viele Arztbesuche und erlangst eine neue Unabhängigkeit, die es dir erlaubt, selbstbestimmt Gesundheit zu erleben!
Zu Beginn: entspannen und wahrnehmen
Nur in einem entspannten Zustand gelingt es, sich selbst wahrzunehmen. Schalte das Handy, Radio und alle anderen digitalen Geräte in der Nähe aus und schaff eine ruhige Atmosphäre, in der dich nichts ablenken kann. Sich zu entspannen gelingt meist nicht auf Anhieb.
Das Gehirn ist auf Ablenkung und Problemlösung programmiert und die Gedanken kreisen in der Vergangenheit oder Zukunft. Einen leichten Einstieg, zur Ruhe zu kommen, bietet der Weg über die Atmung. Wenn die Gedanken sich im gegenwärtigen Moment sammeln, entwickelt sich dein Ist-Zustand.
Die Atemtiefe testen
Schließ die Augen und komm im Stehen an. Richte die Wirbelsäule bewusst auf und entspann die Schultern. Lass deine Atmung in deinem Rhythmus kommen und gehen. Empfinde den Weg nach, den die Atmung wählt.
Fließt der Atem frei? Dehnt sich der Brustkorb aus? Fließt die Atmung bis tief in den Bauch? Vielleicht nimmst du sogar die Bewegung des Zwerchfells wahr und kannst dir vorstellen, wie sich die Bauchorgane bewegen. Beug nun den Oberkörper weit nach unten und wiederhole die Übung.
Spürst du den Unterschied? Eine krumme Körperhaltung bewirkt eine flachere Atmung. Das Zwerchfell verliert den Platz, sich zu bewegen, und komprimiert die Bauchorgane. Eine aufrechte Körperhaltung bewirkt einen Synergismus zwischen Zwerchfell und Beckenboden.
Die Bauchorgane haben Raum, sich physiologisch zu bewegen. Diesen Unterschied wahrzunehmen ist ein erster Schritt zur Entlastung der Bauchorgane. In Zukunft wirst du mehr auf eine aufrechte Haltung im Alltag achten. Du hast wahrgenommen, dass sich die Bauchorgane in einer aufrechten Körperhaltung besser bewegen können.
Die Schambeinatmung
Das Schambein wird dein Orientierungspunkt für die folgende Übung. Es verbindet das Becken auf der Körpervorderseite. Um das Schambein zu finden, leg einen Zeigefinger auf deinen Bauchnabel. Von da aus rutsch über weiches Gewebe nach unten ins Becken, bis du auf einen Knochen stößt. Das ist dein Schambein.
Lass den Zeigefinger hier ruhen und konzentriere dich auf die Atmung. Wo kannst du die Atembewegung deutlich spüren? Versuch die Atmung bis in den Beckenraum zu vertiefen. Spürst du die Bewegung unter deinem Finger am Schambein? Ja? Deine Organe können sich gut mit der Zwerchfellbewegung verschieben.
Nein? Dein Alltag hat die Atemtiefe bereits beeinflusst. Das Zwerchfell kann sich nicht uneingeschränkt bewegen. Vielleicht bestehen leichte fasziale Verklebungen. Die Schambeinatmung dient nicht nur als erster Test für die Beurteilung der Atemqualität und Zwerchfellbeweglichkeit. Sie schult deine Wahrnehmung und ist fester Bestandteil der Übungsprogramme in diesem Buch.
Gut zu wissen!
Der Atemvorgang dient als Transportsystem für den ganzen Körper. Mit der Einatmung gelangt Sauerstoff in jede einzelne Zelle und spendet Energie zum Leben. Im Yoga wird diese Energie auch als Prana, die Lebenskraft, bezeichnet. Mit der Ausatmung werden Kohlendioxid und Schadstoffe ausgeschieden.
Der größte Atemmuskel ist das Zwerchfell.
Es trennt den Brust- vom Bauchraum. Bei der Einatmung sinkt das Zwerchfell nach unten, um der Atemluft Raum zu verschaffen. Dabei bewegen sich die Bauchorgane physiologisch mit nach unten. Mit der Ausatmung wird der Brustkorb schmaler, die Rippen ziehen sich zusammen und das Zwerchfell und die Bauchorgane bewegen sich zurück an ihre Ausgangsposition.
Während der Atmung agiert das Zwerchfell wie ein „Organmotor“. Mit jedem Atemzug, also ca. 20.000 Mal am Tag, bewegt das Zwerchfell die Bauchorgane und ermöglicht eine gute Durchblutung und Funktionsweise. Fasziale Verklebungen werden verhindert.
Durch eine flache Atmung, eine krumme Körperhaltung im Sitzen oder Narben im Bauchraum verliert sich diese Dynamik. Die Bauchorgane müssen mehr Arbeit leisten, um gut zu funktionieren. Der Körper richtet Kompensationsmechanismen als Versuch ein, die Organfunktion zu erhalten. Das klappt eine Zeitlang. Dauerhaft entstehen Schäden an den Bauchorganen, wie bei einer Maschine, die ständig hochtourig arbeiten muss, überhitzt und schließlich kaputtgeht.
Details zum Buch
Ich hör’ auf mein Bauchgefühl-
Das geheime Wissen unserer Bauchorgane
von Friederike Reumann
Taschenbuch: 200 Seiten
Verlag: Lüchow Verlag;
Auflage: 1. Auflage 2020 (23. März 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3958834378
Preis: 18,-€
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