Kapverden Reisebericht –
Reisen für die Sinne
Die Kapverden – eine einmalige, vulkanische Landschaft vor der Küste West-Afrikas prägt das Insel-Archipel, das mit einer kulturellen Mischung aus afrikanischen und europäischen Einflüssen noch ziemlich unberührt vom Tourismus ist
Ein Insel-Archipel, das für den Massentourismus noch relativ unerschlossen ist. Das ist der erste und beste Eindruck auf diesem Flecken Erde. Der zweite sind seine Menschen: eine bunte Mischung aus lebendiger afrikanischer und europäischer Lebensart lädt uns ein, die Inseln zu entdecken. Und es kommt noch das Dritte – die Landschaft! Sie ist ganz besonders – und auf jeder Insel anders, samt ihrer dazugehörigen Stimmung. Drei Inseln haben wir entdeckt.
Santiago – die größte Insel der Kapverden
Santiago – sie ist die größte Insel und kulturell maßgeblich von Afrika geprägt
Nach einem ermüdenden Flug – Ankunftszeit nach Mitternacht und Zeitverschiebung im Sommer um 3 Stunden – landen wir in Praia, der Hauptstadt der Kapverden und beziehen unser Guesthouse.
Nachdem wir uns gut ausgeschlafen haben, entdecken wir am nächsten Tag das “Plateau“, die Altstadt der Hauptstadt. Kleine Gassen, moderne Kirchen, chinesische Billigläden en masse und farbenfrohe Märkte gestalten das Bild der Altstadt. Farbige Menschen in allen Variationen, dunkel- bis hellhäutige, mit feinen Gesichtszügen, mit afrikanischer Physiognomie und wenige europäisch anmutende Einwohner beleben das Straßenbild.
Rundfahrt auf der Insel Santiago
Später nehmen wir uns einen Mietwagen, der für unser Verständnis erstaunlich teuer ist, und fahren in Richtung Cidade Velha, einem ehemaligen, portugiesischen Fort.
Cidade Velha ist ein ursprüngliches und etwas verschlafenes Dorf mit gepflasterter Straße und Fischern, die am Strand ihre Netze einholen.
Auf einem Hügel thront das alte Fort, das dem Ort den Namen gab. Hier beziehen wir unsere nächste Bleibe und kämpfen die ganze Nacht mit wahrhaft Schwärmen von Mücken….
Am nächsten Morgen geht es weiter auf der Inselrundfahrt – für diesen Tag gönnen wir uns einen Guide, der uns zum ältesten Baum des Archipels bringt: ein Kapokbaum, der ca. 800 Jahre alt ist und neben dem wir wie Ameisen erscheinen.
Später besuchten wir noch ein früheres Konzentrationslager aus dem letzten Weltkrieg, ein Übrigbleibsel der ehemaligen Besatzer der Inseln – auch hier gab es keinen Halt vor dem Faschismus mit all seinen Gräueltaten…
Angekommen am nördlichen Ende der Insel genießen wir die Stille und Entspanntheit des Örtchen Tarrafals, mit seinen beiden wunderschönen Stränden und dem fantastischen Essen, die wir alle Tage auf diesen Inseln genießen.
Am nächsten Nachmittag fahren wir zurück nach Praia, diesmal entlang der Ostküste der Insel. Ich liebe die Feuerbäume, die Kokospalmen, die Bananenplantagen und Mangound Papaya-Bäume, die überall stehen – wenn auch der überwiegende Teil der Insel sehr trocken ist – gefördert durch den Umstand, dass es seit 3 Jahren nicht mehr geregnet hat.
Grün wird es auf den Inseln normalerweise nach der Regenzeit, die in den Monaten Juli und August herrscht. Leider haben wir keine Zeit mehr die Berge um Rui Vaz intensiv zu entdecken – wir bestaunen die wunderschöne Bergkette mit ihren ganz besonderen Felsformationen und Formen aus der Distanz.
São Vicente – das kulturelle Zentrum der Kapverden
São Vicente und Mindelo, die Kultur-Hauptstadt der Kapverden Am Vormittag erreichen wir mit einem Flug der einzigen Airline, die die Inseln miteinander verbindet, São Vicente.
In Mindelo werden wir von Blaise und Peter, unseren Kooperationspartnern, begrüßt und unternahmen gemeinsam und mit unserem Guide Nelson eine kleine Rundtour über die Insel.
Strände für Kite-Surfer und Windsurfer prägen die Küste, die Düne bei Salamansa ist die einzige auf der Insel, der Festivalplatz Praia Grande lädt zum Feiern ein und wieder einmal fantastischer, frischer Fisch zum Essen in einem Restaurant Namens „Hamburg“ bei Calhau.
Unser Abend klang aus mit wieder hervorragendem Essen in großer Runde und mit einer der Veranstaltungen, die Mindelo zur Kulturhauptstadt der Kapverden machen:
landestypische Live-Musik in einer kleinen Bar – es war ein Genuss…
Man sagt, der Karneval von Rio ist mittlerweile ein touristisches Event – aber wer das Original erleben möchte, muss nach Mindelo kommen! Mindelo ist eine schöne Stadt mit einer gemixten Geschichte Portugals und der Kapverden.
Wir besuchen den Hafen und natürlich den traumhaften weißen Strand mit türkisem Wasser “Praia Laginha“, Künstler und Handwerker, den Gemüsemarkt und den Fischmarkt. Was uns wirklich überrascht hat, ist die Sauberkeit dieser Stadt.
Santo Antão – die Insel für Naturliebhaber und Wanderer
Santo Antão und seine wunderschöne Landschaft
Wir bestiegen die Fähre, die uns zur Nachbarinsel Santo Antão brachte – wo wir bereits am Hafen in Porto Novo von Trommlern und Tänzern zum Anlass des Saint John’s Festivals empfangen wurden.
Dieser Tanz beschwört und erbittet Fruchtbarkeit für die kommende Ernte – und entsprechend fällt dieser Fruchtbarkeitstanz auch aus: die Bewegungen sind ein Spiel der sinnlichen Weiblichkeit und eine Darstellung der Männlichkeit mit anschließender Kurz-Vereinigung…
Dieselben Trommler und Tänzer, die uns schon am Pier des Hafens erwarteten, starteten am Abend dieses Tages ein Festival mit einem Wettbewerb untereinander um den schönsten und besten Tanz, den wir in den nächtlichen Straßen von Porto Novo bewundern konnten. Irgendwie stelle ich mir so Brasilien vor… auch mit den schönen Frauen, die alle unglaublich enge und körperbetonte Kleidung tragen… und den Männern, die teilweise nicht wirklich viel von familiärer Verantwortung halten.
Eine traumhafte Wanderung in der Region Alta Mira
Unser folgender Tag startete mit einer traumhaften 3-stündigen Wanderung in der Region Alta Mira. Schon um 7 Uhr morgens bestiegen wir den Pass von Ribeira das Patas, einer Bergkette mit außergewöhnlichen Formen ausgebrochener Lava, die wie Spaten in der Erde stecken. Ziemlich steil führt der Weg hinauf zum “Tor“, ein schmaler Pfad durch zwei Felsen auf der Passhöhe, um sich auf der anderen Seite etwas sanfter geschwungen
wieder hinab zu schlängeln. In dem Örtchen Lagedos trafen wir eine weitere Prozession des Saint John Festivals, die unser Weiterkommen auf dem Weg zurück nach Porto Novo erheblich verzögerte.
Das wunderschöne Paul-Valley
Der nächste Tag gestaltete sich mit einer Tour über die Insel und einem Ausflug ins Paul Valley, das ein sehr schönes Tal mit vielen Bananen-, Mango- und Papaya-Bäumen ist. Eine zweistündige Wanderung durch das Tal wurde mit einem sehr leckeren Essen – auf einem Öko-Bauernhof bei einer deutschen Familie, die schon lange hier lebt – belohnt.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Ausflüge auf Santo Antão war eine einzigartige Canyoning-Tour im Paul-Valley, mit einem sehr netten Franzosen und seinem kapverdischen Mitarbeiter – und ja, es gibt hier tatsächlich fließendes Wasser in freier Natur, obwohl es in dieser Periode nicht wirklich danach aussah…
Das Alti Plano
Mit unserem nächsten Guide Ivan überquerten wir das Alti Plano und fuhren nach Ponta do Sol auf die nördliche Seite der Insel. Von Fontainhas aus, einem kleinen Dorf an einem erstaunlich steilen Teil der Küste mit atemberaubenden Ausblicken, kann man eine 5-stündige Wanderung entlang der Küste unternehmen und die einzigartigen Ausblicke genießen.
Der Besuch einer Rumbrennerei auf einer Öko-Farm zeigte uns die Einfachheit der Arbeitsmittel auf den Inseln. Später besuchten wir ein sehr schönes Naturresort Pedracine in den Bergen, das zu einem längeren Aufenthalt einlädt um Wanderungen in der Umgebung zu unternehmen oder auch einfach nur die Ruhe zu genießen und zu entspannen.
Tarrafal auf der westlichen Seite der Insel
Zurück in Porto Novo starteten wir einen weiteren Ausflug auf die westliche Seite der Insel und überquerten dabei einen Pass mit einer Höhe von 2000m – wobei die bergab Tour komplett off-road auf ungesicherter Straße verlief!
Was für eine Passage – mit atemberaubendem Panorama in dieser vulkanisch trockenen Landschaft! Tarrafal, das abgelegene Fischerdörfchen am westlichen Fuße des Vulkans, vermittelt seinen ganz eigenen Charme: schwarzer Lavasandstrand, absolute Ruhe – und das Gefühl mit der Frage, ob die Touristen wirklich willkommen sind dort in dieser entlegenen Einöde?
Ein abschließender Eindruck
Andere Beiträge von
Alexandra Stenner
Wir werden wieder herkommen – es gibt noch so viel zu entdecken… São Nicolau zum Beispiel, die Vulkaninsel Fogo und das Eiland Maio, das sich unberührter Traumstrände rühmt und weniger Touristen, dafür der einheimischen Fischer…
17.12.2019
Alexandra Maria Stenner
ethnoTOURS reisekultur
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Alexandra Stenner
Gründerin von ethnoTOURS Reisekultur.
Reisen war schon in meiner Jugend ein Traum: ich wollte die ganze Welt bereisen!
Dazu kam die Suche nach Antworten auf die Fragen des Lebens. Der Besuch heiliger Kraftorte, die Begegnung und der Austausch mit Heilern und Schamanen aus anderen Kulturen sowie das Praktizieren spiritueller Techniken verschiedener Traditionen und alternativer Heilmethoden wurde zu meinem „Weg des Herzens“ – inspiriert aus den Kulturen der Völker, die ihre Weisheit aus der Verbundenheit mit Mutter Erde und allen im Universum existierenden Kräften beziehen.
Mein Angebot richtet sich an all jene, die auf der Suche sind und dabei neue Wege gehen wollen, die offen und neugierig und ihren Horizont erweitern möchten – Menschen, die auf ihrem Weg des Herzens unterwegs sind.
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