Lebenserfahrung und achtsame Perspektiven

eine Gruppe Menschen mit Lebenserfahrung

Lebenserfahrung und achtsame Perspektiven: Eine persönliche Reise

In meinem Leben habe ich gelernt, dass Achtsamkeit nicht nur eine Praxis ist, sondern eine Lebenseinstellung, die tiefgreifende Veränderungen bewirken kann. Dieser Beitrag reflektiert meine persönlichen Erfahrungen und Einsichten auf dem Weg zu einem achtsameren Leben.

Der Beginn meiner Achtsamkeitsreise

Meine Reise zur Achtsamkeit begann in einer Zeit persönlicher Krise. Überwältigt von Stress und Ängsten, suchte ich nach einem Weg, inneren Frieden zu finden. Die ersten Schritte waren nicht einfach. Meditation fühlte sich zunächst fremd und unbequem an. Doch mit der Zeit begann ich, subtile Veränderungen in meiner Wahrnehmung und meinem Umgang mit Herausforderungen zu bemerken.

Transformation des Miteinanders

Eine der bemerkenswertesten Veränderungen, die ich erlebte, war die Art und Weise, wie sich meine Beziehungen zu anderen Menschen entwickelten. Durch die Praxis der Achtsamkeit lernte ich, wirklich zuzuhören, ohne sofort zu urteilen oder zu reagieren. Dies führte zu tieferen und authentischeren Verbindungen.

In Gesprächen bemerkte ich, wie ich präsenter wurde. Anstatt ständig an meine nächste Antwort zu denken, konnte ich mich vollständig auf die Worte und Gefühle meines Gegenübers einlassen. Diese neue Qualität der Aufmerksamkeit wurde oft bemerkt und wertgeschätzt, was zu offeneren und ehrlicheren Gesprächen führte.

Konflikte, die früher in Streit und Frustration endeten, konnten nun oft mit mehr Verständnis und Mitgefühl angegangen werden. Ich lernte, meine eigenen emotionalen Reaktionen zu beobachten, bevor ich handelte, was mir half, überlegtere und mitfühlendere Antworten zu geben.

Die Herausforderung der Authentizität

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Trotz meiner wachsenden Achtsamkeitspraxis stellte ich fest, dass ich manchmal immer noch in alte Muster der Unaufrichtigkeit verfiel. Dies führte zu einer wichtigen Erkenntnis: Achtsamkeit macht uns nicht automatisch zu perfekten Menschen. Sie gibt uns vielmehr die Werkzeuge, unsere Handlungen und Motivationen klarer zu sehen.

Warum achtsame Menschen trotzdem lügen können

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass achtsame Menschen immer vollkommen ehrlich sind. Die Realität ist komplexer:

  1. Gewohnheitsmuster: Jahrelang eingeübte Verhaltensweisen lassen sich nicht über Nacht ändern. Selbst mit wachsender Achtsamkeit können alte Muster der Unaufrichtigkeit manchmal automatisch aktiviert werden.
  2. Konfliktvermeidung: Manchmal kann der Wunsch, Harmonie zu bewahren oder andere nicht zu verletzen, zu kleinen Unwahrheiten führen. Dies zeigt, dass Achtsamkeit allein nicht ausreicht – wir müssen auch den Mut entwickeln, authentisch zu sein, selbst wenn es unbequem ist.
  3. Selbstschutz: In Situationen, in denen wir uns bedroht oder verletzlich fühlen, können selbst achtsame Menschen in Schutzmechanismen wie Lügen verfallen.
  4. Unvollkommene Selbstwahrnehmung: Achtsamkeit ist ein Prozess, keine Perfektion. Wir können uns unserer Motive nicht immer vollständig bewusst sein.

Diese Erkenntnis war für mich zunächst enttäuschend, führte aber zu einem tieferen Verständnis und größerer Selbstakzeptanz. Ich lernte, dass Achtsamkeit nicht bedeutet, perfekt zu sein, sondern sich seiner Unvollkommenheiten bewusst zu werden und kontinuierlich an sich zu arbeiten.

Achtsamkeit im Alltag integrieren

Mit der Zeit entdeckte ich Wege, Achtsamkeit in meinen Alltag zu integrieren, jenseits formaler Meditationssitzungen:

  • Achtsames Essen: Ich begann, meine Mahlzeiten bewusster wahrzunehmen, die Aromen zu schmecken und dankbar für die Nahrung zu sein.
  • Achtsames Gehen: Selbst auf dem Weg zur Arbeit versuchte ich, meine Schritte und die Umgebung bewusst wahrzunehmen.
  • Achtsamkeit in Gesprächen: Ich übte mich darin, wirklich präsent zu sein, wenn ich mit anderen sprach, anstatt gedanklich abzuschweifen.

Diese kleinen Veränderungen hatten einen kumulativen Effekt, der mein gesamtes Lebensgefühl veränderte.

Herausforderungen und Rückschläge

Mein Weg zur Achtsamkeit war nicht immer geradlinig. Es gab Zeiten, in denen ich meine Praxis vernachlässigte und in alte Muster zurückfiel. Stressige Phasen im Beruf oder persönliche Krisen stellten meine Fähigkeit, achtsam zu bleiben, auf die Probe.

Doch ich lernte, auch diese Rückschläge als Teil des Weges zu akzeptieren. Jedes Mal, wenn ich zur Achtsamkeit zurückkehrte, fühlte es sich wie ein Neuanfang an – eine Chance, mich selbst und meine Praxis mit frischen Augen zu betrachten.

Die transformative Kraft der Achtsamkeit

Rückblickend kann ich sagen, dass Achtsamkeit mein Leben auf tiefgreifende Weise verändert hat. Sie hat mir geholfen:

  • Gelassener mit Stress und Herausforderungen umzugehen
  • Tiefere und authentischere Beziehungen zu entwickeln
  • Mehr Freude und Dankbarkeit im Alltag zu empfinden
  • Mich selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren
  • Mitfühlender mit mir selbst und anderen zu sein

Doch vielleicht am wichtigsten ist die Erkenntnis, dass Achtsamkeit kein Ziel ist, das man erreicht, sondern eine fortlaufende Reise. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, immer wieder zum gegenwärtigen Moment zurückzukehren, mit Offenheit, Neugier und Mitgefühl.

Fazit: Ein Weg, nicht ein Ziel

Meine Erfahrung mit Achtsamkeit hat mich gelehrt, dass es sich um einen lebenslangen Weg handelt. Es ist eine Einladung, jeden Moment bewusst zu erleben, unsere Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne von ihnen kontrolliert zu werden, und mit Mitgefühl auf uns selbst und andere zu blicken.

Achtsamkeit macht uns nicht perfekt, aber sie gibt uns die Werkzeuge, um bewusster, mitfühlender und authentischer zu leben. Sie erinnert uns daran, dass jeder Moment eine neue Gelegenheit ist, präsent zu sein und unser Leben bewusst zu gestalten.

Ich lade jeden ein, sich auf diese Reise zu begeben. Die Herausforderungen sind real, aber die Belohnungen – ein tieferes Verständnis unserer selbst, reichhaltigere Beziehungen und ein erfüllteres Leben – sind es wert.

15.07.2024
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

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Heike SchonertVerlässlichkeit Portrait Heike Schonert

Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“

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