Mach was draus – Wie Du Dein Potential optimal nutzen kannst!
Oft stehen Frauen mittleren Alters gefühlt vor einer Zäsur. Doch was konventionell als Einschnitt wahrgenommen wird (die Kinder verlassen das Haus, die Prioritäten und dominanten Lebensfragen verschieben sich etc.), birgt oft neue wunderbare Chancen. Entfaltung statt Einschränkung! Plötzlich ist Raum und Zeit für neue Impulse und bislang vernachlässigte Potentiale, die geweckt werden müssen. Sei es, dass Frau sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt oder Neues anpacken möchte.
Stephanie Fuhrmann ist Coach für Siegerfrauen! Als Expertin für Persönlichkeitstraining, Lebens- und Business Coaching ermuntert und begleitet sie Frauen in der Lebensmitte. Aus ihren professionellen sowie aus ureigenen Lebenserfahrungen weiß sie sehr gut, wie man sich und seine Situation aufrichtig auf den Prüfstand stellt. Mit Hoffnung, Mut und neugieriger Vorfreude statt mit Angst, Reue oder Zögerlichkeit! Sie freut sich, ihre Gedanken dazu in diesem Gastbeitrag zu teilen.
Selbstlosigkeit heißt nicht Selbstaufgabe
Meistens sind es Frauen, die ihre Bedürfnisse der Familie oder anderen Menschen unterordnen. Frage ich Frauen zu Beginn des Coachings nach Wünschen, Träumen oder Zielen, kommen Antworten meist nur zögerlich. Viel zu häufig werden diese durch “das kann ich doch nicht machen” verdrängt. Es scheint fast so, als müssten sie sich dieser Wünsche schämen. In diesen frühen Gesprächsphasen ist es oftmals der fehlende Glaube an sich selbst und ein schwaches Selbstwertgefühl. Doch je öfter ich die Frauen ermutige, sich intensiv mit sich und der eigenen Identität auseinanderzusetzen, umso mehr sprudeln Ideen für neue Hobbies, Geschäftsideen oder langersehnte Traumziele aus ihnen heraus.
Viele Frauen wissen gar nicht mehr, was ihre Stärken sind und wie viel Potenzial in ihnen steckt. Die Arbeit, die sie täglich für sich und ihre Familien leisten, wird oft als selbstverständlich angesehen. Zu Unrecht, denn sie sind wahre Managerinnen kleiner Familienunternehmen – eine Leistung, die Anerkennung und Respekt verdient! Doch weil sie im Laufe der Jahre immer weniger oder gar kein Lob erhalten haben, steht die Selbstverwirklichung nicht mehr im Rampenlicht.
Veränderung braucht Mut
Frauen, die in solchen Lebenssituationen am Hadern oder gar am Verzweifeln sind, fehlt es meist an Mut zur Veränderung. Die Chance oder gar Notwendigkeit für Veränderungen wird nicht gesehen. Stattdessen überwiegen Unsicherheit und die Angst vor möglichen Risiken. Selbst und insbesondere dann, wenn sie bereits todunglücklich sind.
Es ist nie einfach, das gewohnte Umfeld zu verlassen, die bekannten Abläufe zu verändern, den Fuß (statt auf den ausgetretenen Pfad) auf neue Wege zu setzen. Insbesondere wenn der neue und fremde Weg gefühlt bergauf führt. Eigentlich weiß jeder, dass die Aussicht oben schöner ist. Doch Wege nach oben sind auch im Leben mit den entsprechenden Widerständen verbunden. Und die dürfen nicht zur lähmenden Haltung werden.
Mir ging es mit Mitte vierzig genauso. Als kinderlose, verheiratete und auf meine Karriere fixierte Frau saß ich im Wohnzimmer und plötzlich wurde mir bewusst, wie unglücklich ich tatsächlich war. Mein Resümee: „Wie alt bin ich? Wie alt werde ich wohl noch? – Wow! Das sind noch etwas mehr als vierzig Jahre. Will ich denn tatsächlich so weitermachen wie bisher? NEIN!!!“ Ich habe mich nach 26 Jahren von meinem Mann, von (wie sich leider zeigte) vermeintlichen Freunden und von Zwängen aus meiner Kindheit getrennt und mein Leben radikal auf den Kopf gestellt. Damit stieß ich im Familien- und Freundeskreis weder auf Verständnis noch auf Gegenliebe. Doch für mich gab es keine faulen Kompromisse mehr. Ich wusste: „Jetzt geht es endlich um mich!“ Und das war auch bitter notwendig und fühlte sich so befreiend an.
Negative Pfadabhängigkeiten überwinden
Viel zu oft mangelt es Frauen am nötigen Selbstwertgefühl, um für dringende und nachvollziehbare Veränderungen gerüstet zu sein. Grund dafür sind meist negative Glaubenssätze:
- „Ich kann das nicht.“
- „Ich muss immer perfekt / stark sein.“
- „Ich muss alles alleine schaffen.“
- „Wenn ich um Hilfe bitte, ist das ein Zeichen von Schwäche.“
- „Ich bin nicht gut genug“.
Diese oder ähnliche Sätze haben zwar überhaupt nichts mit der Realität zu tun, sind aber anerzogene oder über Jahre geprägte Überzeugungen. Wenn uns später auch unsere Partner oder Kollegen immer wieder entsprechend negativ bestätigen, werden diese destruktiven Überzeugungen / Selbstbilder immer manifester. Bis sie Denken und Handeln beherrschen, weil sie zu „unseren“ Überzeugungen geworden sind.
Kein Grund für Schicksalsergebenheit
Aber die Hirnforschung hat gezeigt, dass wir die Fähigkeit haben, diese negativen Überzeugungen zu überwinden und sie in positive umzuwandeln. „Neuroplastizität“ beschreibt die Erkenntnis, dass wir durch unser Denken und Handeln synaptische Verbindungen im Gehirn aufbauen. Sprich: Das „Gewohnheitstier Mensch“ hat eine neuronale Entsprechung seiner Denkweise. Deswegen sind Gedanken und die sich ihnen anschließenden Verhaltensmuster so gewohnheitsgemäß. Selbst wenn sie uns plagen – was sie in ihrem scheinbaren Automatismus umso quälender macht. Aber sie sind erlernt! Zum Glück lassen sie sich positiv umformulieren.
Wir müssen unsere Neuroplastizität lediglich nutzen, um unsere Umstände zu verändern – und nicht länger den Bock zum Reiter machen. Sprich: Nicht länger unsere Umstände unser neuronales Befinden diktieren lassen. Wir können durch bewusste Veränderungen neue synaptische Verbindungen herstellen. Unser Hirn ist diesbezüglich kaum anders als ein Muskel und kann trainiert werden. Wir können neue neuronale Trampelpfade mit positiven Glaubenssätzen schaffen. Und je öfter wir diese Trampelpfade beschreiten, im Denken und im Handeln, desto eher werden sie später zu Autobahnen. Und die alten „Strecken“, die uns routiniert auf Abwege und in Sackgassen führten, verwaisen und verfallen.
Wenn wir uns unserer Stärken voll bewusst sind, können wir diese weiter ausbauen. Damit Veränderungen gelingen können, müssen wir also den Ballast in Form unserer negativen Glaubenssätze über Bord werfen, unsere Talente beharrlich trainieren und somit neue positive Überzeugungen manifestieren. Stärke kommt von innen!
Es ist diesbezüglich auch enorm hilfreich, sich der eigenen einzigartigen Persönlichkeit bewusst zu sein. Deswegen arbeite ich sehr gerne mit dem HBDI® Persönlichkeitsprofil (ein Analysetool zur wertfreien Darstellung der Denk- und Verhaltensweise eines Menschen). Das individuelle HBDI® Profil zeigt sehr anschaulich die persönlichen Stärken sowie auch weniger stark ausgeprägte Verhaltensweisen – und vor allem, wie sie sich unter Druck verändern.
29.08.2022
Stephanie Fuhrmann
https://brilliant-coaching.de
Über Stephanie Fuhrmann
Stephanie Fuhrmann ist Life- und Businesscoach aber hauptsächlich beschäftigt sie sich mit dem Life-Coaching. Sie arbeitet mit dem HBDI-Persönlichkeitstest, bei dem in einem Fragebogen Denkpräferenzen herausgearbeitet werden. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ausrichtungen. Diese Auswertung wird als Grundlage genommen, um Frauen ihre Stärke, ihr Potential und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu zeigen.
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