Maria und die Mutterschaft

sterne kind advent girl

MARIA UND DIE MUTTERSCHAFT –
Gedanken zum Advent 2021

Ja… eine NEUE ZEIT will werden…
Deshalb war dieses Jahr ALLES so anders. Und auch die Adventszeit ist voller Unwägbarkeiten. Nichts scheint mehr sicher, und jeder Tag ruft Dich aufs NEUE…

Advent heißt Ankunft. Die Adventszeit ist die Zeit der Vorbereitung auf diese Ankunft – sich vor- bereiten auf die Erinnerung an ein großes Leuchten, das mehr denn je aus der Zukunft sich ankündigt. Advent ist so auch die Zeit des inneren Rückzuges. Wir sehnen uns nach Verbundenheit, nach Verbindung zu uns selbst und zu den Menschen, die uns begleiten, besonders zu unserer Familie, auch wenn – oder gerade weil – schmerzliche Erfahrungen zwischen uns stehen. Doch wir sind Menschen. Und Menschen sehnen sich nach Harmonie, Zugehörigkeit und VERBUNDENHEIT, das, was wir im besten Falle als Kinder in einem warmen geborgenen Zuhause erfahren durften. Das WERDEN wird leiser… wir wollen JETZT auch SEIN dürfen – miteinander.

Doch CORONA scheint in Frage zu stellen, was eigentlich Seelennahrung ist: Die tiefe Nähe zu Menschen, die den Raum für uns öffnen und uns verstehen, die uns nähren mit ihrem Zuhören und bei denen wir so selbstverständlich DA sein können, auch wenn wir anders sind… CORONA offenbart die Krise im Denken, das mehr und mehr den Menschen auf eine Welt reduziert hat, in der er sich selbst und anderen zur Gefahr wird. So wird unsere Welt zum Gefängnis und die Menschen zu dessen Wächter, die in ihrer VOR-STELLUNG über diese Welt das Wunder des Leuchtens vergessen haben. CORONA hat die Krise der Menschheit sichtbar gemacht, die Isolierung im Denken, das die Wärme des Herzens, das HEILSAME in der Verbundenheit entbehrt. So wird die Krise der Menschheit zu einer Krise der Seele, die doch eigentlich die Fähigkeit besitzt, sich über das eigene begrenzte Denken zu erheben und sich hinzugeben, um das Wunder zu schauen…

Maria ist den Seelenweg der Verbundenheit gegangen.

Und dabei ist es völlig egal, ob sie eine historische oder archetypische Figur oder beides ist… Ihr Bild schenkt uns die Weisheit über das Mysterium des Empfangens, es lehrt unserer Seele die Hingabe an ein Größeres, das aus dem Leuchten der Ewigkeit zu uns herein strahlt. Von diesem Leuchten will uns Weihnachten erzählen und sind wir ehrlich, wie sehr sehnen wir uns doch danach…. was anderes denn vermitteln uns all die Lichter in der Adventszeit, die Ausdruck dieser Sehnsucht sind? Spürst Du sie noch? Bist Du bereit, gerade JETZT in dieser Zeit, in der sich wie ein grauer Schleier die Angst zwischen die Menschen stellt, Dich wieder zu öffnen für das Unbekannte auf deinem Weg, das NEUE, das wie ein Kindlein in der Krippe Deines Herzens auf Dich wartet. Eigentlich bahnt es sich schon das ganze Jahr hindurch seinen Weg, dieses NEUE… als Bild eines Virus, der uns bannt, der die kollektive Psychose in ein kollektives Retreat verwandelt. Denn dort erst, Einsamer, lernst Du „Ja“ zu Dir zu sagen, zu Deiner Angst, zu Deiner begrenzten Vorstellung vom Leben und zu Deinem inneren kleinen Kind, dessen Ohnmacht Du versteckst hinter Deinen Versuchen, das Leben kontrollieren zu wollen.

Als Mutter von drei Kindern, Seelenwegbegleiterin und als Mensch, der die vergessene Geste der Mutterschaft den jungen Frauen wieder nahe bringen möchte, liegen mir die Kinder GANZ besonders am Herzen. Sie sind – je kleiner sie sind – diesem Leuchten noch am nächsten. Sie sind bedingungslose Hingabe an ein unbekanntes Leben, das sie erobern wollen, und zu dem sie JA sagen wollen. Sie sind es, die uns von Harmonie und Verbundenheit erzählen können – wenn wir es denn zulassen und bereit sind, dieses Leuchten in ihren Augen zu schützen und sie anzuerkennen als Boten der Zukunft. Denn das NEUE, das über unsere eigene Vorstellung vom Leben hinaus sich zeigen will, wird durch unsere Kinder lebendig. Sie sind es, die noch über jede Schnecke und jede Schneeflocke staunen können, sie sehen noch Gesichter in Bäumen und bauen Höhlen für Zwerge… Sie hören noch den Bach seine Geschichten erzählen und die verschiedenen Lieder, die uns die Vögel schenken, denn noch ganz nah schlägt ihr Herz an den Offenbarungen der Natur…

Doch das Leuchten in ihren Augen zu suchen, heißt auch wahrzunehmen, was ist, wenn wir es denn nicht mehr finden…

Wo ist das Leuchten in den Augen Deines Kindes?
Wo erlebst Du seine Freude am Entdecken dieser Welt?
Wo berührt es Dich mit seinen Schöpferkräften, die vielleicht gerade jetzt Ausdruck finden in den Weihnachtsgeschenken, die es für Oma und Opa plant…? Wo siehst Du das Wesen Deines Kindes? Siehst Du es überhaupt? Oder hast Du es bereits verloren im isolierten Denken einer Politik, die Dir nichts anderes erzählen kann als von der Illusion einer Gefahr, die erst in Deinem Denken real wird?

Mich haben die Bilder trauriger Kinderaugen in diesem Jahr zutiefst berührt. So tief, dass ich beschlossen habe, mehr und noch mehr Kraft in den Aufbau einer Bewegung zu stecken, die Mütter ermutigen möchte, sich mit der Urgeste ihrer Mutterschaft wieder zu verbinden. Und das heißt bitte nicht, dass nicht auch Väter Mütterliches in ihrer Seele kultivieren können, denn auch wir Frauen haben ja gelernt, das Männliche in unserer Seele auszudrücken. Ja, es ist eine SEELENGESTE, die uns der Archetypus der MARIA nahe bringen will. Eine Geste, die nicht isoliert, sondern verbindet, die nicht zurückweist, sondern öffnet, die nicht will, sondern zulässt…. Denn das Leben und auch unsere Seele sind polar. Beide zusammen tanzen um Licht und Schatten, um Bewegung und Ruhe, um Sein und Werden… Doch im Machbarkeitswahn einer Wirtschaftsideologie, die Konkurrenz als Grundlage und ein materielles Ergebnis zum Ziel hat, haben die Menschen den Blick für Mutter Erde und für die Mutter an sich verloren, so sehr, dass selbst Frauen die Mutterschaft als mögliche Individuation verleugnen, verraten und verkaufen… und damit Politik machen…

Ja, ich weiß und ich habe es selbst erfahren, wie demütigend und kräftezehrend es ist, wenn der Schutz, den jede Gesellschaft einer Mutter geben sollte, sich in Aggression, Ausbeutung und Zynismus verwandelt. Eine Gesellschaft, die die Mutterschaft als grundlegendste Aufgabe verhöhnt und finanziell verrät, nährt sich von einer gespaltenen Zunge, an der sie verdirbt. Sie hat in all ihrer Überheblichkeit intelligenter Strukturen eigentlich noch gar nichts verstanden… Und genau das erleben wir gerade.

Denn das Verbindende zwischen den Menschen braucht die Grunderfahrung von Harmonie.

Eine Erfahrung, die ein „ICH SEHE DICH“ im Herzen des Anderen leuchten lässt. Diesen Samen legen Mütter, in dem sie ihrem Kind von Anfang an ein Vertrauen in ihre gegenseitige Beziehung und in eine Welt ermöglichen, die gut zu ihm ist. Deshalb steht jede werdende und gewordene Mutter jeden Tag an der Schwelle dieses NEUEN, in dem sie sich wieder und wieder öffnet für die Suche nach dem Leuchten in dem Wesen ihres Kindes.

Ich wünsche mir mit der ganzen Kraft meiner Seele, dass in dieser Weihnachtszeit Maria in ihrer Hingabe an eine unbekannte Zukunft den Schleier, der den Blick auf die Wahrheit des lebendigen Lebens trübt, lüften kann. Denn sie weist uns hin auf das Leuchten des Kindleins, für dessen Geburt sie sich führen lässt. Was es heißt in einer Welt sich führen zu lassen, in der das Denken erkaltet und die Wissenschaft angebetet wird, möge jeder selbst in sich prüfen. Denn ohne Prüfungen werden wir das Leuchten nicht finden. Man kann es nicht kaufen und es lässt sich auch nicht berechnen. Man kann es nicht lernen und auch als Gutmensch musst Du Dir Deiner Irrtümer bewusst werden. Es ist der Weg des Empfanges, der den Tod der Vorstellungen über das, was sein sollte nicht scheut, ein Weg zu dem Fremden im Anderen, in dem ich mich erst SELBST finden kann. Jede Mutter weiß von diesem Lassen, dem inneren Tod, dem Zurückweichen des eigenen Willens während der Geburt. Sie trägt diese Kraft, den Raum zu öffnen, in sich.

Mit dieser Seelenkraft, liebe Mama, bitte ich Dich aus ganzen Herzen zu lauschen, was Dein Kind Dir gerade JETZT sagen möchte. Lausche bitte, wie es ihm geht und was es braucht, nach welcher Wärme, Geborgenheit und Sicherheit es sich gerade JETZT sehnt… DU kannst Ihm das geben. DU bist die Mama, die von dieser Welt erzählt, in der Verbundenheit, DA sein dürfen und gehört werden, möglich sind. Setzte Dir die Krone auf, denn CORONA kreuzigt oder krönt Dich … Der Spirit von CORONA ist erfahrbar, wenn Du der Angst die Maske entreißt… und – Du Dir bewusst wirst, dass Du an jedem Tag mit Deinem Kind die Zukunft in seine Seele schreibst. Welche Zukunft wünschst Du Dir für Dein Kind. In welchen Augenblicken mit Deinem Kind fühlst Du ein wirkliches JA zu dieser Zukunft?

Ich sehe Dich, Mama, die Arme öffnen und das Herzlein Deines Kindes mit Deinem verbinden… ich sehe Dich eine Zukunft weben, in der Du dem Augenblick lauscht und jeder Moment Erfüllung werden kann. Ja, vielleicht ist es NEU, Zeit zu haben, still zu werden und die Fülle zu erfahren… vielleicht scheust Du Dich vor der Größe dieser Liebe. Doch sei gewiss, die Seele Deines Kindes weiß den Weg… Du kannst sie lesen lernen…

09.12.2021
Sabine Mänken
Herausgeberin MÜTTER der NEUEN ZEIT
Inspiratorin der Bewegung MÜTTER der NEUEN ZEIT
www.muetterderneuenzeit.de

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Sabine MaenkenSabine Mänken
ist Mutter von drei Kindern und Nonna einer Enkeltochter, Dipl. Volkswirtin und Seelenwegbegleiterin auf Grundlage der biographischen Rhythmen, freie Autorin und Netzwerkerin. Sie hält Vorträge und Retreats.
Von 2017 bis 2019 war sie stellv. Vorsitzende des Verbandes Familienarbeit.
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