Moderne Fastenzeit 5 Diäten im Vergleich

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Moderne Fastenzeit 5 Diäten im Vergleich

Nach der Karnevalszeit beginnt die Vorbereitung auf Ostern. Es ist nicht notwendig, religiös zu sein, um diese Zeit zu nutzen, um den Körper zu reinigen und zu formen. Ein beliebter Zeitpunkt, um bewusster zu essen, ist der Jahreswechsel. Die Fastenzeit, die ursprünglich 46 Tage umfasst, aber allgemein auf die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Karsamstag verkürzt wird, spielt in einer zunehmend säkularen Gesellschaft jedoch eine geringere Rolle.

Dabei bietet sie eine ideale Grundlage für eine gesunde Ernährungsumstellung, vor allem durch ihren klar definierten Zeitraum. Bei der Auswahl einer passenden Diät oder Fastenmethode stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung. Um die Entscheidung zu erleichtern, werden im Folgenden verschiedene Diäten für unterschiedliche Lebensstile verglichen. Dabei gilt als oberste Priorität, nur Maßnahmen zu ergreifen, die vom Hausarzt abgesegnet wurden.

Die klassische: Genuss-Fasten

Die erste Option, die ich Ihnen vorstelle, entspricht weitgehend dem traditionellen vorösterlichen Fasten, bei dem auf persönliche Genussmittel verzichtet wird. Dies bedeutet nicht nur eine Reduzierung der Kalorienzufuhr, sondern auch eine bewusstere und weniger konsumorientierte Lebensweise. Wie können Sie das umsetzen? Zunächst sollten Sie eine Liste erstellen mit allem, was Ihnen besonders am Herzen liegt:

  • Süßigkeiten (egal ob süß oder herzhaft)
  • Alkohol
  • Kaffee/Tee
  • Limo, Cola
  • Fast Food
  • Besonders „gehaltvolle“, fette Speisen
  • Gerne auch elektronische Genussmittel
  • Fleisch
  • Aufschnitt

Sie entscheiden sich bewusst dafür, auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten und konzentrieren sich auf den Konsum von Wasser und einfachen Mahlzeiten, ohne jedoch die strikten Regeln des Heilfastens einzuhalten.

Diese Methode kann durchaus effektiv sein, um überschüssige Pfunde schmelzen zu lassen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass diese Art des Fastens nicht über einen längeren Zeitraum praktiziert werden sollte. Es handelt sich nicht um eine langfristige Ernährungsumstellung. Wer langfristige Erfolge erzielen möchte, sollte nach dem Fasten ein dauerhaftes Ernährungsprogramm für sich entwickeln.

Diese Form des Fastens erfordert einen starken Willen, ist jedoch sehr wirkungsvoll, um Gewicht zu verlieren.

Moderne Fastenzeit 5 Diäten im Vergleich ayurveda fasten neutlzer teacupLow Carb

Kohlenhydrate, auch bekannt als Carbohydrates oder kurz Carbs, gelten in unserer Gesellschaft als Hauptverursacher von Übergewicht.

Der Grund dafür liegt darin, dass Kohlenhydrate vom Körper in Glukose, also Traubenzucker, umgewandelt werden. Obwohl sie eine Energiequelle darstellen, sind sie keine optimale Wahl. Denn überschüssige Glukose wird vom Körper bevorzugt als Fettreserven gespeichert, wenn sie nicht sofort verbraucht wird.

Ernährungsexperten führen die zunehmende Fettleibigkeit in den westlichen Gesellschaften darauf zurück, dass Kohlenhydrate nahezu überall enthalten sind. Zudem kann ein hoher Anteil an Kohlenhydraten dazu führen, dass unangenehme Heißhungerattacken auftreten, die Diäten erschweren.

Obwohl die Low-Carb-Ernährung nicht für jede Person geeignet ist – insbesondere Bodybuilder (nicht Kraftsportler) können laut aktuellen Erkenntnissen von einem gezielten Umgang mit Kohlenhydraten profitieren – stellt sie für den durchschnittlichen Verbraucher eine effektive Option dar, um zeitweise zu fasten.

Start für Low Carb?

  1. Man streicht alle Zuckerhaltigen Getränke
  2. Alles, was unter die Liste der Backwaren fällt, Kartoffeln oder Getreide enthält (Stichwort Nudeln) wird massiv reduziert
  3. Süße wird durch Naturprodukte gewonnen, etwa Imkerhonig oder Stevia
  4. Man stellt seine Ernährung mehrheitlich aus der Liste von komplexen Kohlenhydraten sowie Fleisch und Gemüse zusammen.

Beim Einstieg in die Thematik wird deutlich, dass die Umsetzung einer Low-Carb-Ernährung bereits ohne den Konsum von Fertigprodukten möglich ist. Der Schlüssel liegt in einer grundlegenden Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Diese Ernährungsweise zeichnet sich insbesondere durch ihre Alltagstauglichkeit aus und bietet langfristige Effektivität. Zudem ist die Vielfalt an verfügbaren Low-Carb-Produkten beachtlich, was die Umstellung erleichtert und die Vielseitigkeit der Ernährung unterstützt.

Gewöhnungsbedürftig ist Keto

Viele Menschen vertreten die Ansicht, dass Fette in keiner Diät einen Platz haben sollten. Diese Auffassung basiert jedoch auf veralteten Erkenntnissen. Heutzutage hat sich die Ernährungswissenschaft weiterentwickelt und differenziert zwischen guten und schlechten Fetten. Besonders die Keto-Diät, kurz für ketogene Diät, setzt auf Fette als Hauptenergiequelle, da die Leber sie in Ketonkörper umwandelt.

Die Keto-Diät ist im Grunde eine kohlenhydratarme Diät, bei der auf den Verzehr von Kohlenhydraten komplett verzichtet wird. Da Fette nur einen minimalen Anteil an Glukose enthalten, greift der Körper auf seine Glukosevorräte zurück, die schnell aufgebraucht sind. Daraufhin tritt die Ketose ein, bei der der Körper auf Ketone als alternative Energiequelle umstellt.

Dieses Prinzip wird seit einiger Zeit auch in der Behandlung seltener Erkrankungen angewendet.

Im Vergleich zu einer “normalen Diät”  ist Keto gewöhnungsbedürftig; das zeigt ein typischer Tagesplan:

  • Frühstück: Rührei mit Speck und Camembert
  • Mittagsessen: Cordon Bleu mit Rahmsoße
  • Abendessen: Räucheraal mit Olivenöl

Wichtig dabei,  dass keine Beilagen erlaubt sind, weil jede Kohlehydrat-Zufuhr den Erfolg schmälert.

Merkmal: Ungewöhnlich, mittelschwer umzusetzen, befriedigt echte Schleckermäuler, braucht aber hohe Disziplin.

Sammler und Jäger Methode Paleo

Wenn Sie sich mit verschiedenen Diätvarianten beschäftigen, werden Sie unzählige Möglichkeiten entdecken. In den letzten Jahren gibt es jedoch zunehmend die Ansicht, dass keine weiteren Fortschritte erforderlich sind, da das Wissen über ganzheitliche Ernährung bereits von unseren Vorfahren umgesetzt wurde.

Die Paleo-Diät basiert auf dem Lebensstil der Steinzeit, auch bekannt als Paläolithikum. Diese Epoche liefert wichtige Informationen über die Grundprinzipien dieser Ernährungsweise, die darauf abzielt, sich wie ein Steinzeitmensch zu ernähren.

Zur damaligen Zeit war der Mensch nomadisch und lebte als Jäger und Sammler. Importierte Lebensmittel, sowie die langfristige Lagerung, Verarbeitung oder Vorproduktion von Nahrungsmitteln waren ihm völlig unbekannt.

Die Paleo-Diät spiegelt diesen Lebensstil wider, indem nur Lebensmittel erlaubt sind, die bereits vor 10.000 Jahren oder länger in der Region verfügbar gewesen wären.

  • Grundsätzlich nur regional und saisonal, kein Gewächshaus-Gemüse, keine exotischen Früchte
  • Kein Zucker, es sei denn, er steckt in Früchten oder Honig
  • Weitestgehender Verzicht auf Milchprodukte (Weder Weidehaltung noch Milch-Prozessierung waren bekannt)
  • Nüsse
  • Kräuter
  • Wurzelgemüse
  • Fisch und Fleisch
  • Ausschließlich Wasser

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob Getreideprodukte in Ihre Ernährung passen. Während in der Steinzeit noch nicht die heute üblichen Hochleistungs-Getreidesorten existierten, wurden dennoch Wildgetreide wie Emmer, Dinkel und Einkorn verwendet.

Des Weiteren sind Pflanzenfette nicht erlaubt, da damals die Herstellung von Ölen aus Oliven und ähnlichen Quellen unbekannt war. Erlaubt sind hingegen nur tierische Fette wie beispielsweise Schmalz.

Dieser Ernährungsansatz zeichnet sich durch eine einfache theoretische Herangehensweise aus, kann jedoch in der Umsetzung herausfordernd sein. Es handelt sich weniger um eine typische Diät zur Gewichtsabnahme, sondern vielmehr um eine umfassende Ernährungsumstellung, die jedoch vergleichsweise gut durchgehalten werden kann.

Vegan

Wenn man den heutigen Konsum von Tierprodukten betrachtet, stehen nicht nur ausgesprochene Tierfreunde vor einem Dilemma, sondern auch viele andere Menschen. Es geht nicht nur um das Leid, das durch die industrielle Haltung und Schlachtung von Tieren verursacht wird, sondern auch um die klimatischen Auswirkungen, die sich daraus ergeben. Die übermäßige Verwendung von Antibiotika führt zu pharmazeutischen Problemen und der häufige Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten wird mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.

Es könnte eine interessante Option sein, während der Fastenzeit einen Einblick in das Leben eines Veganers zu bekommen. Man muss nicht sofort zum perfekten Veganer werden und alle tierischen Produkte aus seinem Leben verbannen. Wenn man sich jedoch dazu entschließt, für eine gewisse Zeit auf tierische Produkte zu verzichten und sie durch vegane Alternativen zu ersetzen, tut man seinem Körper definitiv etwas Gutes.

Möglicherweise wird nicht so schnell Gewicht verloren wie bei anderen Diäten, aber man wird  eine neue Perspektive gewinnen. Wenn dies dazu führt, dass man nach der Fastenzeit bewusster mit tierischen Produkten umgeht, ist das bereits ein Erfolg.

08.04.2019

Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

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Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“

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