Muss ich jetzt Veganer werden?

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Eine Suche nach Antwort auf einem spirituellen Weg

Der spirituelle Weg hat wohl für jeden, der sich hier als Leser eingefunden hat, irgendwann einmal begonnen. Mancher weiß gar nicht mehr, wie genau es geschah – plötzlich waren diese Themen eben von Interesse und die Fragen

  • „Wer bin ich?
  • Woher komme ich?
  • Wohin gehe ich?“

tauchten auf einmal auf und suchten nach Antworten. Andere wiederum haben diesen Weg bewusst begonnen, vielleicht anläßlich eines Seminars oder einer Ausbildung.
Wie auch immer:

Seine Spiritualität bewusst zu leben,

kommt immer einem Entwicklungspfad gleich und es wäre schlimm, wenn wir alle an der gleichen Stelle unterwegs wären … ein nicht auszudenkendes Gedränge! Zum Glück sind wir alle verschieden gestartet, jeder steht an seinem eigenen Punkt auf diesem Weg – manche sind schon etwas weiter, andere sind eben erst losgelaufen, die nächsten machen eine lange Rast auf diesem Weg und wieder andere verirren sich in tausend kleinen oder auch großen Umwegen.

Doch letztendlich haben alle das gleiche Ziel und jeder hat sein eigenes Tempo, in dem er voran kommt. Jeder dieser Wege ist ein „Heiliger Weg“, den eine Seele während ihres Erdendaseins beschreitet.

Irgendwann auf diesem Weg erreicht man jedoch einmal einen Aussichtsplatz,

eine „höhere Warte“, von der aus man einem Adler gleich eine weite Landschaft überblicken kann. Sieht dabei vielleicht seinen eigenen Weg, den man schon zurück gelegt hat und erkennt, wie klein und unwichtig von einem erhöhten Platz aus doch die Sorgen und Probleme sind, mit denen man sich an dieser oder jener Stelle seines zurückgelegten Weges noch arg herumgeschlagen hat.

Aus dieser Perspektive einer leichteren und freieren Sicht bekommt alles auf einmal eine andere Wertigkeit. Reinhard May hat dies in seinem Lied „Über den Wolken“ so schön ausgedrückt mit den Worten: „… und was vorher groß und wichtig erscheint, wird plötzlich nichtig und klein!

Das Wesentliche im Leben tritt zu Tage, wir erkennen den Sinn und was wirklich zählt auf diesem Weg.

Und wir gelangen zu dem Schluß: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst!

Auch wenn wir Menschen in unseren Laboren durch Genmanipulationen und künstliche Befruchtungen schon wieder versuchen, „dem Herrgott ins Handwerk zu pfuschen“, ist der Lebensfunke dennoch das größte Mysterium das wir in uns tragen:

Leben wurde uns als ein großes Geschenk gemacht und seine Aufgabe heißt „das Leben leben“, und zwar so lange, bis sein natürliches Ende gekommen ist. „Aufgeben“, dieses Wort trägt die „Aufgabe“ bereits in sich und Aufgeben gilt deshalb nicht – selbst wenn uns diese „Aufgabe Leben“ manchmal noch so schwer erscheint.

Und anderes Leben, ebenso heilig wie unser eigenes, auszulöschen – gilt auch nicht.

Wir haben kein Recht, Leben auszulöschen und damit etwas zu beenden, dessen Anfang wir nicht gesetzt haben und welches genau das gleiche Recht bekommen hat, sein Leben zu leben, wie wir selbst auch!

In Folge dessen verkünden nahezu alle großen Religionen der Welt das Kerngebot „Du sollst nicht Töten!“ Warum das dennoch im Laufe der Geschichte so oft geschah und immer noch geschieht mag an den unterschiedlichen Stufen menschlicher Entwicklung liegen – so viele irren noch vom Leben getrieben umher, ohne ihre Spiritualität überhaupt je bewusst entdeckt zu haben.

Doch auch ihr Weg und ihr Leben ist heilig und auch sie haben ein Recht auf ihre eigene Entwicklung. Es ist nicht an uns, sie zu verurteilen, die wir auf dem Weg der Bewusstwerdung nur einfach an einer anderen Stelle stehen und eine andere Sichtweise haben.

Wie ist es aber mit dem tierischen Leben auf dieser Erde?

Welches Recht haben wir, dieses Leben auszulöschen?
Ganz einfach: Keines! Jenes Gebot heißt: „Du sollst nicht Töten!“ und es unterscheidet dabei nicht zwischen Mensch und Tier.

Jedes Tier hat ein eben solches Recht auf Leben, wie wir es haben. Wir teilen uns diese Erde mit allen ihren Bewohnern und es ist nicht ein Lebensfunke darauf zu finden, der „unrechtmäßig“ hier wäre und den wir folglich töten dürften!

Der Auftrag Gottes an den Menschen lautet:

„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!“ (1. Mose 1, 28)

Doch wie unendlich mißverstanden hat die Menschheit nur diesen Auftrag! Ganz sicherlich haben dabei gewisse Übersetzungsfehler im Laufe der Jahrtausende das ihre dazu getan.

Aber heute sollten wir doch besser wissen, dass mit „untertan machen“ nicht diese brutale Ausbeutung gemeint ist, die wir erleben.
Das eigentliche Verb „kabasch“ bedeutet lediglich „dienstbar, urbar machen“, von Knechtschaft war hier nie die Rede!

Und das, was der Mensch als „herrschet über die Erde“ verstanden hat

(„radah“=„königlich, herrschaftlich auftreten“), entbehrt völlig jenes verantwortungsvollen Fürsorgeaspekts, den ein Herrscher seinen Untertanen gegenüber haben sollte im Sinne dessen, deren erster Diener zu sein!

Ich erspare mir an dieser Stelle, all jene Gräueltaten aufzuzählen dessen, was der Mensch sowohl dem Lebewesen Erde als auch allen darauf befindlichen Geschöpfen angetan hat.

Jenes Gebot „Du sollst nicht Töten!“ ist jedenfalls klar und unmissverständlich und kann mit keiner Art „Herrschaft“ gerechtfertigt werden. Interessanterweise folgt in 1. Mose 1/29 noch eine weitere Anweisung, die jedoch bei weitem nicht so berühmt geworden, wie die oben genannte.
Dort steht:

„Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles Gewächs auf Erden gegeben, das Samen trägt, auch alle Bäume, an welchen Früchte sind, die Samen tragen; sie sollen euch zur Nahrung dienen; aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was auf Erden kriecht, allem, was eine lebendige Seele hat, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben.“

Damit ist eigentlich alles gesagt:

Es ist dort keine Rede davon, jene Lebewesen, die unserer Herrschaft und damit unserem Schutz anvertraut sind, aufzuessen! Sondern wir werden auf Früchte und Samen und grünes Kraut verwiesen; und erhalten die Erlaubnis, die Erde urbar zu machen um genau jene Früchte und Samen und grünes Kraut darauf anzubauen.

Jeder Mensch, der auf seinem spirituellen Weg jenen Punkt erreicht hat, an dem sich die Frage stellt, ob er weiterhin auch Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zu sich zu nehmen will, muss diese Frage einzig mit seinem eigenen Gewissen beantworten und wenn jemand diese Frage dann mit einem freudigen „Ja, ich will!“ beantwortet, so möge er das in voller Verantwortung für sein Handeln und seine Entscheidungen tun.

Aber ich verlange dabei von jedem, der sich an diesem Punkt befindet, Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Und möchte ihn erinnern an seine Verantwortung auch für die Schöpfung, und jenes Gebot, das unmissverständlich jegliches „Töten“ untersagt.

Und dann listig zu behaupten:

Ja wieso, ICH tue es ja nicht, sondern der Schlachter um die Ecke tut es!“ gilt nicht. Das fällt unter Selbstbetrug, denn ein jeder weiß, dass der Schlachter es nicht täte, wenn es keine Nachfrage danach gäbe. Und auch das Bequemlichkeitsargument gilt nicht: „Wieso, alle essen doch Fleisch und der Körper braucht das doch!

Nur weil es alle tun, heißt es noch lange nicht, dass es gut ist. Und dass der Körper Fleisch tatsächlich braucht, ist ein Ammenmärchen, das die Ernährungswissenschaft schon lange, lange widerlegt hat! Nur in den Köpfen spukt noch der unselige Werbeslogan „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft!

Was Milch und Eier angeht, so sind beides Produkte, durch welche andere Lebewesen ihren Fortbestand sichern.

Auch wenn dadurch zunächst einmal niemand „getötet“ wird, sollte jedes Gewissen laut aufschreien angesichts der grausamen und lebensverachtenden Umstände, unter denen beides heute produziert wird.

Mit einer „Herrschaft“ im Sinne von „Verantwortung“ hat unsere Eier- und Milchproduktion wahrlich gar nichts zu tun. Und selbst das Argument einer „biologischen Erzeugung“ ist fraglich, da vermutlich keine Kuh ihre Milch und auch kein Huhn freiwillig seine Eier an uns abgeben würde. Es steckt auch bei biologischer Erzeugung eine Art Zwang und Gewalt dahinter – beides Argumente, die sich mit einem spirituellen, d.h. jedes Leben achtenden Weg nicht vereinbaren lassen.

Muss also jeder, der einmal eine Yogastunde besucht hat, jetzt gleich Veganer werden?

Nein, denn alles was als Zwang empfunden wird, trägt bereits den Keim des Widerspruchs, der Gewalt und des Scheiterns in sich. Der freie Wille des Menschen ist das alles entscheidende Zünglein an der Waage des Bewusstseins und deshalb ist es auch einem jeden erlaubt, seinen eigenen Weg in seinem Tempo zu gehen.

Aber weitere Yogastunden werden irgendwann die Frage nach der Verantwortung für das eigene Tun und Handeln aufwerfen und das Gewissen wird sich melden. Gerade der Weg des Yoga, den schon so viele Menschen bis zu einer Meisterschaft gegangen sind, ist sehr konsequent in Fragen der Ernährung und der Reinhaltung von Körper und Geist – und da hat jegliche tierische Schwingungsinformation nichts innerhalb des menschlichen Körpers zu suchen!

Eier und Milchprodukte finden höchstens im ursprünglichen Ayurveda eine Anwendung,

allerdings nicht zur täglichen Ernährung, sondern zu besonderer Stärkung bei Schwäche und Krankheit, als „Medizin“ sozusagen. Yoga ist tatsächlich eine sehr klare Lebensphilosophie und NICHT, wie die heute fälschlicherweise weit verbreitete Annahme, in erster Linie eine Form von körperlicher Fitness!

Vor einigen Jahren vernahm ich in tiefer Meditation einmal aus jenen Sphären der ewig schwingenden Töne, die für ein menschliches Ohr allerdings nach ihrem Verklingen nicht mehr vernehmbar sind, entsetzliches Brüllen und Schreien, so markerschütternd, dass es mir graute.

Ich war tagelang verstört und manchmal verfolgt mich dieser Klang noch heute. Kurz nach diesem Erlebnis kam das Buch „Thoth – Projekt Menschheit“ des Channelmediums Kerstin Simoné zu mir.
Darin enthalten ist ein Kapitel „Die Tiere und das Leid ihrer Seelen“.

Dort übermittelt uns Thoth den dringenden Weckruf:

„Menschen, wacht auf!
Ihr fügt euch Grausames zu, und das Leid der hier inkarnierten Tierseelen ist nicht mehr in Worte zu kleiden. Könntet ihr die Schreie wahrnehmen, die wir alle außerhalb eurer Seinsebene existierenden Wesenheiten vernehmen müssen, würde euch das Blut in den Adern gefrieren.

Aber ihr verschließt die Augen und Ohren und begrenzt euer Bewusstsein auf die für euch immer wieder bequem geformten Ausreden, den Tieren hier kein Leid zuzufügen.
Ihr macht immer Unterschiede! …

  • Wie könnt ihr annehmen, dass ihr Leid sich nicht in eurem Körper festsetzt? …
  • Wie kann euch das Fleisch dieser Tiere Gutes tun?
  • Wie kann euch der Tod nur so gut schmecken und ihr empfindet bei der Aufnahme des Fleisches dieser geschändeten Wesenheiten auch noch großen Genuss?
  • Oh Menschen, wo ist euer Bewusstsein?
  • Wo ist eure Liebe geblieben?“

Und auch mit der – gerade unter spirituell wachen Menschen –

gerne benutzten Ausrede, sie würden wenn, dann ja nur Bio-Fleisch essen, räumt Thoth unmissverständlich auf:

Ihr macht Unterschiede, und ihr werdet, solange ihr dieses Muster in euch tragt, keine Schwingung in euch erhöhen können. Es ist hierbei auch nicht von Bedeutung, ob diese Tiere ein glückliches Leben hatten oder ein geschundenes.
Auch der Verzehr von Bio-Fleisch ist mit der Tatsache behaftet, dass ihr das Fleisch der extra für euer Verlangen getöteten Tiere in euch aufnehmt … es gibt keine“bessere“ oder „schlechtere“ Variante, um diese Tötung zu befürworten oder zu verschönern.

Thoth beschreibt auch, dass tierische Frequenzen, die in unseren Körper gelangen,

unsere körpereigenen Frequenzen durcheinander bringen, damit ist die Aufnahme auch von Eiern und Milch gemeint, denn sie enthalten jene tierischen Frequenzen.

Da ich mich seit Jahren intensiv mit den Körperfrequenzen jedes Menschen auseinandersetze, weiß ich, dass Thoth damit eine Verunreinigung und Störung unserer Eigenschwingung durch tierische Bestandteile meint, so dass es sich empfiehlt, auch darauf zu verzichten.

Wenn man schon das Gebot „Du sollst nicht Töten!“ durch freie Auslegung beugen will um vor sich selbst gut da zu stehen, so sind doch zumindest Thoths Aussagen vollkommen eindeutig, wenn es um die Vereinbarkeit von spirituellem Leben und dem Verzehr tierischer Produkte geht.

Und dass wir uns heute diese Frage „Vegan: Ja oder Nein?“ überhaupt stellen müssen,

weil der Verzehr von Fleisch, Fisch, Milch und Eiern vollkommen selbstverständliches, allgemein verbreitetes Kulturgut geworden ist, zeigt im Grunde nur, wie tief die menschliche Rasse in ihrer spirituellen Ausprägung generell doch gesunken ist.

Ich persönlich freue mich, dass ich nach sechs vegetarisch gelebten Jahren vor einiger Zeit endlich jenen letzten Schritt, meine Ernährung ausschließlich pflanzlich zu gestalten, in vollem Bewusstsein vollzogen habe. Es geht mir ausgesprochen gut damit und ich kann es nur jedem empfehlen, selbst seine eigene Erfahrung damit zu machen.

Dennoch habe ich Verständnis für jeden, der vorerst an seinen tierischen Ernährungsgewohnheiten festhalten mag.

Mir ist sehr wohl bewusst, wie viele sehr feste Überzeugungen ein menschliches System haben kann,

wie groß der Druck der Gesellschaft und unserer Umgebung und Erziehung ist, und wie schwer es ist, der Stimme des eigenen Gewissens tatsächlich Gehör zu schenken – wie schwer es ist, seinen eigenen Ton unbeirrt erklingen zu lassen und allein seinem Klang zu folgen.

Oft höre ich auch den verschämten Satz: „Der Geist ist ja willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Nur leider ist es kollektiv gesehen in der Tat der Verzehr von Fleisch, der unseren Geist erst so schwach hat werden lassen und es bedarf einer Portion Mut und gelebtem Bewusstsein, sich aus dieser Spirale zu befreien!

Wenn Sie nicht ohnehin schon längst einer pflanzlichen Ernährung folgen, möchte ich Ihnen hiermit Mut machen:

Probieren Sie es einfach einmal aus!
Die Adventszeit, die Rauhnächte oder auch ein fester Vorsatz für das Neue Jahr 2020 sind gute Zeitpunkte, solche bewussten Entscheidungen zu treffen und konsequent und vielleicht auch erst einmal begrenzt auf einen bestimmten Zeitraum, umzusetzen.

Ich gebe zu, dass der Zeitaufwand zunächst einmal größer ist, da man sich viel intensiver mit den Dingen auseinander setzen muss, die man dem Körper zu verdauen zumutet. Das darf aber keine Ausrede sein, denn für sich selbst zu sorgen, gehört zu den vornehmsten Aufgaben eines jeden Menschen und auch das ist ein intensiver Erfahrungsweg – den es zu gehen lohnt!

Ich bin der Überzeugung, dass unsere Zukunft in einer veganen Ernährung liegt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich unsere Gesellschaft dahingehend umgestaltet hat.

Doch im Sinne eines Gesellschaftswandels hin zu einer „besseren Welt“,

von der wir alle träumen, hoffe ich, dass immer mehr Menschen auch ihre spirituelle Verantwortung ernst nehmen und in vollem Bewusstsein auf eine pflanzenbasierte Ernährungsform umsteigen werden.

09.12.2019
Antje Nagula
www.AbwUnMusic.de
www.facebook.com/abwunmusic

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