Sagen und Geschichte des Tarot

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Eine kurze Geschichte des Tarot. Es gibt einige Sagen, die sich um die Entstehung des Tarot und dieser interessanten Karten ranken.

Die wahrscheinlich bekannteste erzählt, dass ägyptische Priester diese Bilder von ihrem Gott Thot erhielten. Sie sollten damit die geheimen Weisheiten seiner Lehre weitergeben.

Aus anderen Quellen stammt die Geschichte über die Weisen von Atlantis.

Vor dem Untergang ihres Landes legten sie alle Weisheit der Welt in den 78 Karten eines Tarotspiels nieder, um dieses Wissen zu schützen und in die Welt hinauszubringen.

Von den Sinti und Roma wird erzählt, sie hätten diese mystischen Karten aus Indien nach Europa mitgebracht.
Auch den Kreuzfahrern wird nachgesagt, dass sie die Karten bei ihrer Rückkehr aus dem heiligen Land im Gepäck gehabt haben sollen.
Wahrscheinlich werden wir nie genau erfahren, woher die Karten wirklich kamen und wer sie aus welchem Grunde erdacht hat.

Am Vorabend der Renaissance, um 1440 in Italien, welches damals ein Zentrum von Wissenschaft, Kunst und Kultur war, trat der Tarot nachweislich erstmals in Erscheinung.

Das erste bekannte Tarotspiel heißt auch heute noch Visconti-Sfzorza-Tarot, nach der Adelsfamilie, die es in Auftrag gab. Diese reiche und mächtige Familie herrschte mehr als 100 Jahre lang in und um Mailand.

Die Karten waren goldgeprägt und handgemalt auf ca. 20 cm langen und 8 cm breiten, sehr steifen Lederstücken.

Wahrscheinlich entstanden sie durch die Hand von Bonifacio Bembo. Er hat oft im Auftrag der Visconti-Sfzorzas gearbeitet. Wie es damals üblich war, bezog er die verschiedenen heraldischen Symbole der Familie in die Kartenbilder ein. Auch das Familienmotto ist auf gleich 15 Karten zu lesen.

Allerdings haben die großen Arcana keine Nummerierung, wie es heute üblich ist.

Wir wissen nicht, was die Sforzas mit diesen Karten gemacht haben. Vielleicht waren sie nur ein Spielzeug für die Erwachsenen, möglicherweise wurden sie aber auch, wie heute, als Orakelblatt verwendet. Jedenfalls hoffe ich, dass sie damit viel Spaß hatten.

Um 1500 entstand in Südfrankreich das Marseiller Tarot.

Es existiert bis heute in unzähligen, oft nur in Kleinigkeiten verschiedenen Versionen. Ähnlich ist z.b.  das Piemonteser Tarot, das Mailänder Salon Tarot, das Tarot Classic oder auch das Ancien Tarot de Marseille.

Die Ausführung als Holzschnitt lässt darauf schließen, dass weitere Kreise der Bevölkerung Interesse an diesen Karten hatten und Tarot so eine große Verbreitung erfuhr.  Auch sind mehrere Predigttexte überliefert, in denen alle Arten des Kartenspiels, auch namentlich die Trionfi (= Tarot) verteufelt und verboten wurden.

Im Marseiller Tarot tragen die großen Arcana schon die heutige Nummerierung und alle wichtigen Symbole sind vorhanden.

Ein weiteres sehr wichtiges Tarotspiel aus dem 15. /16. Jahrhundert ist das Sola Busca Tarot. Zum einen ist es das einzige historische Tarot, das in Metall graviert wurde, und zum anderenist es eines der wenigen klassischen Decks mit Bildszenen auf fast allen kleinen Arcana. Durch diesen Umstand konnte es Arthur Waite und Pamela Smith als Orientierungshilfe für ihr Rider-Waite Tarot dienen.

1781 begann mit Court de Gebelin der esoterische Tarot zu wachsen, und zahlreiche Bedeutungen aus der Astrologie, Numerologie, Alchemie oder auch aus damals modernen Geheimgesellschaften wurdem von ihm und anderen jener Zeit eingeführt.

1855 veröffentlichte Eliphas Lévi sein Buch über die Lehre und die Rituale der hohen Magie, in dem auch der Tarot eine Rolle spielte. Lévi war der erste, der die Verbindung zwischen Tarot und Kabbala (jüdische Geheimlehre um Weltenergien) beschrieb. Damit prägte er ein ganzes Jahrhundert lang die Interpretationen des Tarot, und seine Idee der Verknüpfung dieser beiden Systeme ist auch heute noch richtungsweisend für den Umgang mit dem Tarot.

Zu seiner Zeit gewannen auch immer mehr verschiedene geheime, esoterische Orden an Gestalt, und ab etwa 1890 entwickelte sich das Tarot schneller und immer differenzierter.

Der bekannteste damals entstandene Orden ist der Order Of The Golden Dawn, der 1888 gegründet wurde. Dieser Orden schuf sein eigenes Tarotspiel, welches zur Belehrung und Einweihung seiner Mitglieder benutzt wurde.

Zwei seiner berühmtesten Mitglieder, Edward Waite und Aleister Crowley, gingen aber sehr bald über die Grenzen des Ordens hinaus und inspirierten Pamela Coleman-Smith (Waite) und Lady Frieda Harris (Crowley) zur Schaffung eigener Decks. Diese beiden Spiele sind heutzutage die meistbenutzten, das Waite Deck, weil die jugendstilartigen Bilder sehr klar und „deutlich“ sind, das Crowley Deck, weil es vielschichtig und vielseitig ist.

Beide Tarots enthalten eine Fülle von esoterischen Anspielungen und Bezügen, so dass die Arbeit immer interessant bleibt und sich das Verständnis stetig vertiefen kann.

Seit den 60er Jahren entstehen ständig neue Tarotspiele, manche von großer künstlerischer und spiritueller Qualität, manche belanglos und nichtssagend. So ist es möglich, dass jede und jeder das zu ihm oder ihr passende Spiel findet.

Ich berate Dich gerne bei der Auswahl und auch für andere Frage um Tarot und Runen stehe ich gerne via Homepage zur Verfügung.  Auch hier an dieser Stelle, auf Spirit online, werden regelmäßig weitere Informationen veröffentlicht.

05.09.2018cover-runen-steinfeldt-neue-erde
Constanze Steinfeldt

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Constanze-Steinfeldt-neue-erdeConstanze Steinfeldt

Seit 1990 lebe und arbeite ich im Großraum Hamburg/Stade. Ich liebe das Meer und die Weite meiner norddeutschen Heimat.

Ich arbeite als Lebensberaterin mit den Tarotkarten und Runen. Und natürlich unterrichte ich Tarot und Runen von den Anfangsgründen bis hin zu den weit fortgeschrittenen Niveaus. Gelegentlich halte ich Vorträge oder biete Kurz-Kartenlegen auf ausgewählten Veranstaltungen an.
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