SAVANT – Nichts ist unmöglich

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SAVANT – Nichts ist unmöglich

Das ursprüngliche Potential unseres Bewusstseins ist grenzenlos. Das Gehirn dient als Empfänger, aber auch als Filter des Bewusstseins. Diese vorübergehende Einschränkung ist die Voraussetzung dafür, dass sich das unendliche Selbst als Individuum in einer Welt erfahren kann. Nur so kann das Leben sich als Lebensform zum Ausdruck bringen.

„Die Funktion des Gehirns besteht darin, alle verfügbaren Informationen zu reduzieren und uns auf eine begrenzte Erfahrung der Welt festzulegen.“, so der Psychiater Stanislav Grof.

Was geschehen kann, wenn das Gehirn seine Filterfunktion nicht richtig ausführt, verdeutlichen die Fälle der Savants – das sind Menschen mit einer sogenannten Inselbegabung. Dem Savant-Syndrom liegt häufig eine ungewöhnliche Beschaffenheit des Gehirns zugrunde. Das Gehirn, der physische Filter, lässt in diesen Fällen offensichtlich mehr Informationen durchsickern als üblich, wie auch ein Sieb mit größeren Löchern durchlässiger ist als beabsichtigt.

Viele Menschen würden das Savant-Syndrom wahrscheinlich nicht mit Spiritualität in Verbindung bringen. Tatsache aber ist, dass es mithilfe sämtlicher Erkenntnisse der Naturwissenschaften nicht hinreichend erklärt werden und damit nicht in ein materialistisches Weltbild integriert werden kann. Aufgrund dessen wage ich, es als spirituelles Phänomen einzuordnen.

Nun widmen wir uns einigen eindrucksvollen Beispielen aus dem empfehlenswerten Buch “Wenn die Dunkelheit ein Ende findet“ von Michael Nahm:

Kim Peek

Er kannte den Inhalt von 12.000 Büchern, darunter auch Dutzende Telefonbücher, Wort für Wort und Zahl für Zahl auswendig. Er musste ein Buch nur ein einziges Mal lesen, um es zu verinnerlichen. Das Lesen der Seiten ging dabei in Sekundenschnelle. Er “scannte“ die linke und rechte Seite jeweils getrennt mit dem linken und rechten Auge ein.

Auch im Rechnen war er verblüffend schnell. Er wurde z. B. einmal gefragt, wie viel 4397 mal 8915 ist. Nach einem kurzen Schnaufen und der Bemerkung, dass er nicht gerne rechne, folgte sofort die Antwort: 39.199.255. Dabei kam es dem Fragesteller vor, als ob Kim Peek dieses Ergebnis nicht ausgerechnet, sondern es irgendwo hergeholt und einfach abgelesen hatte.

Außerdem konnte er sich an jede Melodie erinnern, die er seit seiner Kindheit je gehört hatte. Jedoch war er nicht fähig, sich allein die Schuhe zuzubinden. Kim Peek starb 2009 im Alter von 58 Jahren.

Daniel Tammet

Das Rechengenie Daniel Tammet, der seine Fähigkeiten erst nach schweren epileptischen Anfällen in früher Kindheit entwickelte, liefert eine interessante Beschreibung:

„Wenn ich eine Multiplikation durchführe, bspw. 53 mal 131, dann sehe ich beide Zahlen als unverwechselbare Formen, die einander räumlich gegenüberstehen. In dem Raum zwischen den beiden entsteht eine dritte Form, die ich als neue Zahl wahrnehme: 6943, die Lösung der Rechenaufgabe. Das dauert nur Sekunden und geschieht ganz spontan. Es ist, als würde man rechnen, ohne nachdenken zu müssen.“

Wenn Tammet Zahlen durch andere Zahlen dividiert, so sieht er vor seinem inneren Auge binnen kürzester Zeit „eine Spirale, die sich in immer größer werdenden Windungen und Schleifen nach unten schraubt. Unterschiedliche Divisionen erzeugen unterschiedlich große Spiralen mit unterschiedlich verlaufenden Kurven. Durch meine mentale Bilderwelt kann ich eine Rechenaufgabe wie 13 geteilt durch 97 bis auf fast 100 Dezimalstellen genau berechnen: 0,13402061855…“

Orlando Serrell 

Im Alter von 10 Jahren wurde er von einem Baseball am Kopf getroffen… Seitdem vergaß er absolut nichts mehr von alledem, was er täglich erlebte (analogisch: als würde man einen Filter aufreißen, sodass er weniger oder gar nichts mehr herausfiltert).

Eine Untersuchung seines Gehirns zeigte, dass gewisse Gehirnregionen, die normalerweise beim Abrufen von Erinnerungen aktiv sind, bei ihm nicht aktiviert sind, wenn er sich an etwas erinnert.

Leslie Lemke

Er konnte komplette Klavierkonzerte fehlerfrei nachspielen, nachdem er sie nur ein einziges Mal im Radio gehört hatte. Er war blind und hatte nie Klavierunterricht genommen.

Stephen Wiltshire

Er malt auf meterlangen Papierwänden riesige Großstadtszenarien nach, nachdem man ihn nur einmal mit einem Hubschrauber darüber geflogen hat. Bei seinen Gemälden stimmt alles bis ins kleinste Detail. Jede einzelne Häuserfassade hat die richtige Anzahl von Stockwerken und Fenstern.

Srinivasa Ramanujan (1887-1920)

Er wird von vielen Mathematikern für das begabteste mathematische Genie gehalten, das jemals gelebt hat. Laut eigener Aussage wurden ihm seine Einsichten und Gleichungen von der indischen Gottheit Namagiri in Träumen vermittelt.

Jay Greenberg  SAVANT Nichts ist unmöglich lila blume waechst aus asphalt

Im Alter von 2 Jahren zeichnete er kleine Celli auf sein Malpapier, obwohl sich in seinem Elternhaus keine Musikinstrumente befanden. Mit 3 Jahren verlangte er, Cello spielen zu dürfen. Als seine Eltern mit ihm ein Musikgeschäft besuchten, setzte er sich spontan an ein Cello und spielte. Er hatte niemals zuvor ein echtes Cello gesehen. Mit 5 Jahren hatte er bereits fünf Sinfonien komponiert. Jay sagte, die Musik ströme auf ihn ein, manchmal sogar mehrere Sinfonien zur gleichen Zeit. Er müsse sie nur aufschreiben, korrigiert wird später nichts.

Ähnliches wird über Wolfgang Amadeus Mozart berichtet.
An dieser Stelle ein Zitat von Mozart:

„Komponiert ist schon alles – aber geschrieben noch nicht.“

Alle Informationen sind im Geistigen ewig gespeichert. Es geht nur darum, sie zu empfangen und physisch anwendbar zu machen. Offensichtlich ist das Gehirn nicht die Quelle unserer Inspiration und unserer Erkenntnisse. Letztere werden von ihm als Vermittler und Übersetzer nur in diese Welt gebracht.

Ellen Boudreaux

Sie verfügt über faszinierende musikalische Fähigkeiten und summte bereits im Alter von 6 Monaten Lieder nach. Besonders frappierend aber ist das Zeitverständnis dieser blinden Frau: Als sie einmal im Alter von 8 Jahren die Zeitansage durch ein Telefon gehört hatte, schien sie eine eigene innere Uhr gestartet zu haben. Seitdem kann sie jederzeit sagen, wie spät es ist – auf die Sekunde genau. Sie wusste von Anfang an, ohne dass es ihr jemand erklärt hatte, dass auf 1 Uhr, 59 Minuten und 59 Sekunden die Uhrzeit 2 Uhr folgt.

Einige der aufgeführten Fälle von außergewöhnlichen Fähigkeiten, die nicht auf herkömmliche Weise entwickelt wurden, sondern einfach plötzlich zum Vorschein kamen, können durchaus als Hinweise auf die Reinkarnation interpretiert werden. Das gilt auch für die als Xenoglossie bezeichnete Fähigkeit, eine Sprache zu sprechen, ohne sie erlernt zu haben. Es sind derartige Fälle von Kleinkindern bekannt, die Fremdsprachen sprechen, ohne je mit ihnen in Berührung gekommen zu sein (jedenfalls nicht in derselben Inkarnation).

Es ist sinnvoll und lohnenswert, Savants zu betrachten, da sie uns vor Augen führen können, welch erstaunliches Potential uns allen innewohnt. Bekanntlich berichten auch nahtoderfahrene Menschen, außerhalb des Körpers Zugriff auf universales Wissen erhalten und diesen durch die Filterfunktion des Gehirns wieder verloren zu haben, nachdem sie in den Körper zurückgekehrt waren.
Wie wir sehen, werden wir durch viele verschiedene Phänomene mit aller Deutlichkeit auf unsere eigene Unendlichkeit hingewiesen.

24.04.2024
Simon Bartholomé
Kontakt: simon.bartholome@yahoo.de

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Simon Bartholomé Bartholome-Simon Die Schönheit des Todes

ist Autor, als Referent für Vorträge und Seminare tätig, dies bisher vorrangig zum Thema ‘Tod‘ für Hospizvereine.
Er verfasste vier Bücher zum Thema, die allesamt veröffentlicht wurden: „Über Gott und die Welt“ (2015), „Du bist Bewusstsein!“ (2016), „Wer bin ich? Die Essenz der Spiritualität“ (2017) und „Die ewige Vollkommenheit des Seins“ (2022).
Sein Herzensbedürfnis besteht darin, seine Mitmenschen daran zu erinnern, wer sie wirklich sind, damit sie furchtlos und glücklich leben können.

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