Holographische Weltbild

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Das holographische Weltbild

Führende Quantenphysiker betonen, dass wir ein sinnvolles Verständnis der Natur und des Kosmos nur noch erreichen können, wenn wir eine innere, einheitliche und transzendente Wirklichkeit annehmen, die allen sichtbaren Erscheinungen zu Grunde liegt. Hinter der Welt des Sichtbaren erkennen wir den tieferen Grund unseres Seins, in dem alle Polarität ausgeglichen und alles Getrennte verbunden ist.

„Das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins”.
David Joseph Bohm (1917 – 1992

Der Einstein-Schüler David Bohm war ein großartiger Physiker und Kenner des spirituellen Weges. Seine Bescheidenheit und Demut waren geradezu meisterhaft vorbildlich.

Auf der Konferenz „Spirituality & Art in a Changing Economy“, Amsterdam, September 1990, konnten wir eine Woche lang fast täglich in persönlichen Begegnungen die Ausstrahlung des damals fast 73-jährigen Quantenphysikers erleben. Zu den herausragenden Rednern dieser denkwürdigen Konferenz gehörten auch die ehemalige Karmeliternonne Mother Tessa Bielecki (Desert Foundation, Crestone/Colorado/USA), der XIV. Dalai Lama, Raimon Panikkar, Fritjof Capra, Rupert Sheldrake, u.a.

BOHM David und Dalai Lama Amsterdam September 1990
David Bohm und Dalai Lama Amsterdam September 1990 Foto © Roland Ropers

David Bohm wurde am 20. Dezember 1917 in Wilkes-Barre, Pennsylvania/USA, geboren. Beide Eltern waren jüdische Immigranten, der Vater aus Ungarn, die Mutter aus Litauen. Bohm arbeitete nach seinem Diplom als Mitarbeiter von Julius Robert Oppenheimer (New York 1904 – Princeton 1967) an der University of California in Berkeley, wo er zum Dr.phil. promoviert wurde. Dort wurde auch der 12 Jahre jüngere Hans-Peter Dürr (1929 – 2014) als Schüler von Edward Teller (1908 – 2003, „Vater der Wasserstoffbombe“) zum Dr.phil. promoviert.

Die Projekte von Oppenheimer, der als „cover film oppenheimer ropersVater der Atombombe“ 

in die Geschichte eingegangen ist,  erschienen David Bohm suspekt.  Der aktuelle Kinofilm „OPPENHEIMER – Die Welt verändert sich für immer“ ist ein erschreckendes zeitgeschichtliches Dokument.

David Bohm hatte bereits in jungen Jahren einen Zugang zu einem spirituellen Verständnis von Mensch und Kosmos.

Er wechselte nach dem 2. Weltkrieg an die Princeton University, wo er als Professor Assistent von Albert Einstein (1879 – 1955) wurde.

Im Jahr 1951 musste er Princeton verlassen, ging zunächst nach Brasilien, anschließend nach Israel und schließlich an die University of London/England.

Sein erstes Buch über „QUANTUM-THEORY“ fand bei Albert Einstein großen Anklang.

Zusammen mit dem Wiener Neurowissenschaftler  Karl H. Pribram (1919 – 2015) entwickelte er ein Modell von der Funktionsweise des Gehirns. Der Begriff des „holographischen Weltbildes” geht auf den Neurochirurgen und Hirnforscher Karl H. Pribram und den Physiker David Bohm zurück, die der Funktion des Gehirns und der Betrachtung naturwissenschaftlicher Phänomene die Funktionsweise des Hologramms zugrunde legten.

Der Begriff des holographischen Weltbildes

wurde mittlerweile Teil eines neuen Paradigmas in den Naturwissenschaften, und er wurde auch von vielen Autoren der Transpersonalen Psychologie aufgegriffen Mit Hilfe des holographischen Weltbildes können nicht nur einige schwer erklärbare Phänomene der Gehirnforschung neu interpretiert werden (z.B. Entstehung des Gedächtnisses und des inneren Bildes von der Außenwelt), sondern auch paranormale Phänomene wie Präkognition, Telepathie und Psychokinese scheinen plötzlich eine physikalische Grundlage zu haben.

Bei der Betrachtung des holographischen Weltbildes löst sich die Begrenztheit von Raum und Zeit auf, und die Getrenntheit aller Dinge erweist sich als Illusion. Diese Erfahrung wird von spirituellen Traditionen als mystische Erfahrung beschrieben. David Bohm  spricht von der eingefalteten Ordnung (implicate order) aller Dinge, dem Urgrund allen Seins und der expliziten Ordnung, wie die Welt uns im Alltag entgegentritt. Das holographische Weltbild trägt auf diese Weise zu einem Verständnis der transpersonalen Sichtweise bei, indem es den Menschen als Teil eines größeren Ganzen beschreibt.

Da der Teil stets das Ganze enthält, kann der Mensch über seinen Geist und sein Gehirn Zugang zu sämtlichen Informationen des Universums erhalten.

Bohms Vorstellung vom Universum war etwas sensationell Neues.

Der englische Benediktinermönch und Mystiker Bede Griffiths (1906 – 1993) hatte Bohms Werke genau studiert und mit ihm intensiv korrespondiert. Im Oktober 1992 wollte ich David Bohm zusammen mit Bede Griffiths in London besuchen. Es war bereits alles arrangiert. Der Gesundheitszustand von Bede Griffiths verschlechterte sich, und so flog er von München über Rom nach Indien zurück. Es war seine letzte Reise.

David Bohm litt damals an schweren Depressionen. Am 27. Oktober 1992  machte er in seinem Londoner Institut offenbar eine für ihn bahnbrechende Erfahrung. Er rief spontan seine Frau an, dass er soeben zur wichtigsten Erkenntnis seines Lebens gekommen sei und ihr diese im Hause im Detail erläutern wolle. Er rief ein Taxi und starb auf dem Rücksitz an einem Herzinfarkt wenige Minuten vor Ankunft in seinem Privathaus in Hendon/London.

Ein sehr lesenswertes Buch ist der Dialog zwischen Jiddu Krishnamurti (1895 – 1986) und David Bohm über „Vom Werden zum Sein“. cover vom werden zum sein david bohm ropers

 Als in einer großen Feierstunde am 14. Januar 1993 in London der „John Harriott Memorial Award“ an Bede Griffiths verliehen wurde, habe ich für ihn den Preis in Empfang genommen und auch die Dankesrede gehalten, die Bede Griffiths mir am 30. Dezember 1992 an seinem Krankenbett in seinem süd-indischen Sat-Chit-Ananda Ashram diktiert hatte. Darin kommen große Passagen mit den Gedanken von David Bohm vor.

31.08.2023
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. Ropers

Holographische Weltbild Roland Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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Buch Tipp:

cover kardiosophie Roland RopersKardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle

von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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