Tierkommunikation für den Alltag mit Tier einsetzen
Manche Tiere sind ja sehr klar darin, wie sie ihren Menschen gegenüber ausdrücken was sie möchten, und vor allem was sie nicht möchten. Da kommt mir sofort die Hündin einer guten Freundin in den Sinn, die das Anleinen ihrer Menschenfreundin immer kommentierte mit: „Ich brauche keine Leine.“ Verbunden mit einem unwirschen Blick des Tieres in Frauchens Richtung, wenn Frauchen sie doch anleinen musste.
Oder die langhaarige Katze, die ihr Bedürfnis ihrem Frauchen wie folgt mitteilte: „Ich brauche das nicht, das kann ich selbst“ wenn diese mit der Bürste ankam. Und sich, um das zu unterstreichen, so versteckte, dass Frauchen an ihr Fell nicht mehr herankam solange sie die Bürste in der Hand hatte.
Dem Tier erklären, was die Absicht ist
Im Falle der Katze erklärten wir in einem Tiergespräch, dass Frauchen sehr stolz auf sie sei und es ihr durchaus glaubte, wenn sie sagte, dass sie die Fellpflege selbst kann. Jedoch würde sie dabei sehr viele lange Haare aufnehmen, und dann unnötig viel Haarballen ansammeln im Magen. Dabei wolle Frauchen ihr gern helfen- denn wenn man mehr bürstet gibt es weniger Haare, die auch kitzeln wenn sie lose sin, und weniger Haarballen, die die Katze aufnehmen kann.
Das verstand die Katze, und bat darum, dass Frauchen ihr immer einen Tag vorher Bescheid geben solle, das das Bürsten anstand. Um ihr die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, zur Bürste zu gehen und sich bürsten zu lassen. Frauchen versprach, so zu verfahren.
Wichtig für das Tier ist:
Erkläre dem Tier, was Du machen möchtest und warum: „Das Bürsten ist wichtig für die Fellpflege und damit Du gesund bleibst.“Kläre mit dem Tier ab, ob es sich in der notwenigen Prozedur an einer Stelle unwohl fühlt, und frage es, wie ihr das ändern könnt: „Fühlst Du Dich unwohl beim Bürsten oder tut etwas weh?“
Erkläre dem Tier direkt in der Situation was Du gleich tun wirst, wenn Du spürst, dass ihm dies hilft
Vermeide Schmerzen oder Unwohlsein- sorge dafür, dass das Tier stress- und angstfrei in die Situation geht und sich wohl fühlt
Wissen, wie sich das Tier fühlt
Wenn Hunde zum Hundefriseur gehen oder Katzen die ersten Male gebürstet werden, können sie die Erfahrung machen, dass die Bürste am Fell ziept oder die Zinken auf der Haut kratzen. Sehr empfindsame Tiere speichern dies als negative Erfahrung ab.
Manchmal ist es so etwas Einfaches, worauf man beim Training mit dem Tier achten kann. Wenn sich das Tier an diese negative Erfahrung erinnert (z.B. ziepen im Fell beim Bürsten oder kratzende Zinken wenn das Tier wenig Unterwolle hat) zeigt es zu Recht Abwehrverhalten beim nächsten Fellpflegeversuch.
Auch Zeitdruck, der sich von Dir auf das Tier überträgt ist meist kontraproduktiv. Das Tier nimmt diesen Druck auf und spiegelt diesen als Unruhe, nicht mitmachen wollen, oder Fluchtversuch wieder zurück.
Mittels Tierkommunikation kannst Du das Empfinden des Tieres in der Fellpflegesituation erfahren und mit einbeziehen.
Mit dem Tier statt gegeneinander
Signalisiere dem Tier hier, dass Du verstanden hast dass es Schmerzen hat und versuchst, achtsamer beim Kämmen vorzugehen.
Handele dementsprechend, und beobachte Dein Tier:
- Zeigt es durch sein Verhalten, dass es entspannter wird, oder mehr mitmacht? Dann ist Deine Information beim Tier angekommen.
Ist es noch immer angespannt oder zeigt Unwohlsein?
- Dann entspanne Dich selbst und beobachte einmal Dein Verhalten- bist Du gerade im Zeitdruck?
Ist es besser, das Anliegen auf später zu verschieben?
Reichen evtl. auch mehrere kurze Einheiten von Fellpflege, die auf die Woche verteilt werden aus, anstelle das Tier einmalig 20 min zum Stillhalten zu bringen?
Mindset: Kannst Du Deine Vorstellung, wie die Fellpflege ablaufen sollte, auf das Tier anpassen?
Das Tier wird Dir durch sein Verhalten deutlich machen, ob Du auf dem für Euch beide richtigen und stimmigen Weg bist. Mit oder ohne Tierkommunikationskommentare..
31.05.2021
Yvonne Sebestyen
www.versteh-dein-tier.de
email@versteh-dein.tier.de
Yvonne Sebestyen
Tiere sprechen, du musst nur zuhören.
Es ist mir ein Herzensanliegen, Mensch und Tier auf ihrem gemeinsamen Weg zu begleiten.
In der Tierbehandlung kann das Tier nicht immer als vom Menschen getrennt betrachtet werden. Manches Thema das Tieres ist auch gleichzeitig das Thema “seines” Menschen, so dass für eine ganzheitliche Tierbehandlung das Team von Tier und Tierhalter gemeinsam betrachtet werden muss.
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Ausgehend von diesem persönlichen Interesse befragt sie dazu Katzen, Hunde (also Tiere mit Jagdinstinkt) und Tiere, die als Beutetiere gelten (und Pflanzen essen) nach ihrer Sicht zu dieser Frage und erhielt erstaunliche Antworten.
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