Unduldsamkeit und Toleranz

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Unduldsamkeit und Toleranz

Toleranz ist nicht nur die Lösung für Individuen, sondern auch für gesellschaftliche Konflikte. Toleranz heißt, dass wir unsere Unterschiede anerkennen und akzeptieren, ohne dass wir sie ändern müssen. Toleranz bedeutet auch, dass wir unsere Meinungen und Überzeugungen offen teilen können, ohne andere zu verletzen oder zu beleidigen. Toleranz ist die wahre Stärke und das Gegenteil der Unduldsamkeit.

Es ist die Basis jeder Gesellschaft. Wenn wir toleranter sind, können wir uns gegenseitig besser verstehen und lernen, miteinander zu leben. Toleranz ist die beste Lösung für gesellschaftliche Konflikte.
Sie kann sich zum Beispiel manifestieren, wenn wir uns weigern, die Meinungen anderer Menschen anzuerkennen oder zu tolerieren. Dies kann zu Auseinandersetzungen und Konflikten führen.

In einer Gesellschaft, in der die Meinungsfreiheit geachtet wird, sollten wir aber tolerant sein und versuchen, die Ansichten der anderen zu verstehen, auch wenn wir sie nicht teilen. Nur so können wir einen Dialog führen und voneinander lernen.

Leider ist Toleranz oft nicht leicht, besonders dann nicht, wenn unsere eigenen Werte bedroht erscheinen. Aber es lohnt sich, an der Toleranz zu arbeiten und sich immer wieder zu fragen: Kann ich die Meinung des anderen akzeptieren, auch wenn sie mir nicht gefällt?

Die Ursachen von Unduldsamkeit

Wenn wir uns selbst oder andere als unduldsam bezeichnen, meinen wir damit in der Regel, dass wir keine Fehler tolerieren können. Diese Haltung kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen kann sie auf einem tief verwurzelten Perfektionismus beruhen. Wir glauben, dass alles perfekt sein muss und jeder Fehler ein Anzeichen für Schwäche ist. Zum anderen kann es aber auch sein, dass wir einfach Angst haben, Fehler zu machen. Wir denken, dass wir dafür bestraft werden könnten und versuchen daher, alles möglichst perfekt zu machen.

Unduldsamkeit ist ein negatives Gefühl, das nicht nur für sich selbst belastet, sondern auch Beziehungen zu anderen beeinträchtigen kann.

Oft liegt die Ursache von Unduldsamkeit in unserer Einstellung und unserem Verhalten. Wir neigen dazu, uns selbst unter Druck zu setzen und ständig Höchstleistungen zu erwarten. So können wir gereizt und ungeduldig werden, wenn andere Menschen oder Situationen uns diese Erwartungen nicht erfüllen.

Anstatt uns also ständig selbst unter Druck zu setzen, sollten wir lernen, flexibel und gelassener zu sein. Indem wir unsere Erwartungen an uns selbst und andere senken, können wir Unduldsamkeit vorbeugen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir uns über unsere Grenzen bewusst werden und lernen, „Nein“ zu sagen. So können wir verhindern, dass wir uns überfordern und ungeduldig werden.

Wie kann man sich selbst gegenüber unduldsam sein?

Sich selbst gegenüber unduldsam zu sein, ist eine der besten Möglichkeiten zu lernen, sich selbst zu respektieren. Wenn wir uns selbst nicht mit Nachsicht behandeln, können wir auch anderen nicht mit Nachsicht begegnen. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich selbst gegenüber anders verhalten können:

  • Sprechen Sie sich Mut zu, anstatt sich selbst zu verurteilen.
  • Seien Sie freundlich zu sich selbst, anstatt sich selbst zu kritisieren.
  • Verzeihen Sie sich Fehler, anstatt sie immer wieder zu analysieren.
  • Machen Sie sich keine Sorgen um die Zukunft, leben Sie im Jetzt.
  • Seien Sie dankbar für das Gute in Ihrem Leben, anstatt es für selbstverständlich zu halten.

Wir sind im Alltag so vielen Herausforderungen ausgesetzt und müssen uns ständig an neue Situationen anpassen. Da ist es doch nur normal, dass wir ab und zu mal Fehler machen oder nicht perfekt sind. Trotzdem können wir hart mit uns selbst sein und uns keine Fehler erlauben. Wie kann man sich aber gegenüber etwas mehr Gnade zeigen?

Eigentlich ganz einfach: Zuerst einmal sollte man sich bewusst machen, dass wir alle Menschen sind und somit auch alle Fehler machen dürfen. Jeder hat Schwächen und Stärken – und das ist okay! Anstatt den Fokus auf unsere Schwächen zu legen, sollten wir uns lieber auf unsere Stärken konzentrieren. Und versuchen, unsere Schwächen in Zukunft ein bisschen besser zu managen.

Zudem ist es wichtig, realistisch zu bleiben: Niemand ist perfekt – also warum sollten wir uns selbst unter Druck setzen, es zu sein? Wenn du dich selbst etwas gnädiger behandeln willst, musst du dir bewusst machen, dass du nur dein Bestes tun kannst – alles andere liegt nicht in deiner Macht!

Wie kann man anderen gegenüber unduldsam sein?

Viele von uns sehnen sich nach mehr Gelassenheit. Wir möchten, dass andere Menschen unsere Persönlichkeit respektieren, unsere Grenzen akzeptieren und uns so behandeln, wie wir es verdienen. Doch manchmal ist es schwer, anderen gegenüber duldsam zu sein – insbesondere dann, wenn wir das Gefühl haben, dass wir missverstanden oder ungerecht behandelt werden. Wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der Sie das Gefühl haben, anderen gegenüber unduldsam zu sein, können Sie versuchen, die folgenden Tipps umzusetzen:

1. Seien Sie klar und deutlich in Ihrer Kommunikation.
2. Hören Sie aufmerksam zu und stellen Sie Fragen, um sicherzustellen, dass Sie die Situation richtig verstanden haben.
3. Verwenden Sie “Ich” – Aussagen anstatt Vorwürfe zu machen (“Ich fühle mich unter Druck gesetzt”, anstatt “Sie machen mich nervös”).
4. Bleiben Sie ruhig und sachlich in Ihrem Tonfall und Ihrer Körpersprache.
5. Sagen Sie Nein, wenn Sie sich unwohl fühlen oder etwas nicht tun wollen.
6. Geben Sie sich Zeit zum Nachdenken über die Situation, bevor Sie eine Entscheidung treffen oder eine Reaktion haben.
7. Suchen Sie nach einem Kompromiss, falls möglich.
8. Wenn alles andere scheitert, suchen Sie professionelle Hilfe von jemandem außerhalb der Situation (zum Beispiel einem Therapeuten).

Was sind die Folgen von Unduldsamkeit?

Es ist wichtig, dass man den Menschen in seinem Umfeld mit Respekt begegnet. Dies gilt sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Auch wenn es mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt, sollte man stets höflich bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Denn nur so kann man auch tatsächlich produktiv diskutieren und am Ende vielleicht sogar zu einer Lösung finden.
Doch was ist, wenn der andere Mensch gar nicht höflich oder respektvoll ist? Wenn er einfach nur laut und aggressiv wird? In diesem Fall sollte man auf keinen Fall die Ruhe verlieren, sondern versuchen, die Situation zu entspannen. Das ist allerdings oft leichter gesagt als getan. Und genau hier kommt die Unduldsamkeit ins Spiel: Sie ist die Fähigkeit, Gelassenheit zu bewahren und ruhig zu bleiben – selbst in stressigen oder emotional aufgeladenen Situationen.
Folgen von Unduldsamkeit:
Wer unduldsame Menschen um sich hat, kann sich glücklich schätzen. Denn solche Personen bringen selten Streit oder Missverständnisse mit sich – im Gegenteil: Sie haben meistens eine besonders positive Ausstrahlung und gelten daher als angenehmste Gesprächspartner.

Toleranz als Lösung

Wenn wir uns an die aktuelle politische Situation erinnern, so wird schnell klar, dass Toleranz in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit ist. In einer Welt, in der Menschen immer noch voneinander getrennt sind und in der Hass und Intoleranz allzu oft zu Gewalt führen, scheint es mehr denn je notwendig zu sein, über den Begriff der Toleranz nachzudenken.

Doch was bedeutet Toleranz überhaupt? Etymologisch betrachtet leitet sich das Wort vom lateinischen „tolerare“ ab, was so viel bedeutet wie „ertragen“ oder „dulden“. Gemeint ist also die Fähigkeit eines Menschen, die Ansichten und Handlungen anderer Personen zu akzeptieren, obwohl man selbst eine andere Meinung vertritt oder mit diesem Verhalten unterschiedlicher Herkunft nicht einverstanden ist. Dabei geht es sowohl um religiöse als auch weltanschauliche Unterschiede – aber natürlich auch um sexuelle Orientierung, gesellschaftliche Zugehörigkeit und ethnische Herkunft.

23.05.2021
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

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Heike SchonertUnduldsamkeit und Toleranz Heike Schonert

Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“

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