Unvollkommenheit und Einschränkung

Unvollkommenheit – jeder Mensch hat eine Einschränkung

Sind wir vollkommen? Oder ist jeder Mensch unvollkommen? Wenn wir vollkommen wären, so wären wir Gott. Dies sind wir ja irgendwo auch, jedoch nicht auf der weltlichen, körperlichen Ebene, sondern einzig auf der geistig-seelischen Ebene. Auf der Ebene unseres Liebeseins sind wir natürlich vollkommen – und da sind wir sozusagen „Gott“. Da sind wir genau der Gott selbst in uns selbst, den wir sonst immer von uns abspalten und im Himmel auf eine Wolke setzen. Im Weltlichen sind wir nun aber nicht reine Seele, nicht reine Liebe und nicht reiner Geist, sondern im Weltlichen sind wir vor allem Körper. Und auf dieser Ebene von Körper erfahren wir uns in/mit unserer Unvollkommenheit.

Unsere Gaben, Fähigkeiten und Talente

Die Menschen haben nun mal unterschiedliche Gaben, Fähigkeiten, Talente, Qualitäten und Kompetenzen. Sie können unterschiedliche Dinge besonders gut – und andere dafür so gut wie gar nicht. Dieser Beitrag ist keine Erkenntnis und keine Feststellung, sondern eine Annahme, eine Vermutung, eine Hypothese. Er bietet eine Anregung/einen Impuls für unsere Selbsterkenntnis. Insofern kann/darf sich jeder/jede nehmen, was er/sie mag.

Natürlich gibt es uns in unserer Vollkommenheit. Jeder Mensch ist auf einer energetischen Ebene vollkommen. Und für unsere Inkarnation haben wir dann „freiwillig auf etwas verzichtet“, um uns mit einem Mangel wahrnehmen und erfahren zu können. Jeder Mensch hat sozusagen in irgendeinem Bereich eine Einschränkung, eine „Behinderung“, eine Beeinträchtigung, ein Unvermögen. Diesen Mangel, diese Unfähigkeit, dieses Nichtkönnen in einem bestimmten Bereich müssen wir dann ausgleichen/kompensieren durch besondere Fähigkeiten in anderen Bereichen.

Wir haben eine Unvollkommenheit bzw. Einschränkung

Unsere eigene Unvollkommenheit/Behinderung/Einschränkung kann in jedem x-beliebigen Lebensbereich und in jeder Form und Variation auftreten. Einige Menschen haben tatsächlich eine genetisch veranlagte Einschränkung/Behinderung, die wir auch als solche benennen und aus der wir unter Umständen einen besonderen Förderbedarf und eine spezielle Betreuung ableiten. Doch auch Menschen, die so “ganz normal und gesund“ durchs Leben laufen, haben irgendwo eine Einschränkung, die wir aber meistens nicht als solche erkennen/benennen. Und weil wir sie nicht erkennen/benennen, versuchen wir dann händeringend, sie durch psychotherapeutische Sitzungen aufzuarbeiten. Wir arbeiten an unserem Karma. Dies können wir uns möglicherweise einfach sparen.

Wenn ein Mensch beispielsweise eine Rot-Grün-Farbschwäche hat, dann hat er diese Farbschwäche nun mal. Da kann man nun machen, was man will. Dieser Mensch sieht die Welt auch bunt und farbenfroh, doch er sieht manches eben anders als die anderen. Er/sie kann beispielsweise die roten Kirschen aus der Ferne nicht zwischen den grünen Blättern des Kirschbaums erkennen. Und auch bei seiner täglichen Garderobe kombiniert er T-Shirts, Hemden, Blusen, Röcke, Kleider und Hosen auf manchmal für andere vielleicht etwas befremdlich wirkende Art und Weise. Und er selbst merkt es aber nicht. Er kann es nicht bemerken, weil er es ja nicht sehen kann.

Und auch im Straßenverkehr sieht er/sie zwar die Lichtzeichen an der Ampel und die Leuchten hinten beim Auto, doch dass Gelb und Rot bei der Ampel genau gleich aussehen und dass der Blinker und das Bremslicht ebenfalls identisch aussehen, das können „Normalsehende“ einfach nicht nachvollziehen.

Das Anderssein ist unsere Normalität

Und so wie jemand auf der körperlichen Ebene eine Farbschwäche haben kann, so können Menschen natürlich auch im Geistigen oder im Seelischen Schwächen und Einschränkungen/Behinderungen haben. Und dann gibt es beispielsweise Menschen, die die “Farben des Lebens” nicht so gut sehen können  –  die also Gefühle nicht so gut fühlen können. Und es gibt Menschen, die das Fließen von Energien in ihrem Körper nicht so gut spüren können. Und es gibt Menschen, die ihre Chakren nicht fühlen/spüren können. Und es gibt Menschen, die ihre Gefühle nicht so gut in Worte fassen können. Und es gibt Menschen, denen eine gewisse Koordinationsfähigkeit/Geschicklichkeit fehlt. Und es gibt Menschen, die geistig wenig bewusst sind.

Und wenn wir in irgendeinem Lebensbereich eine Unvollkommenheit, eine Einschränkung, eine Behinderung, eine Beeinträchtigung haben, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass wir diese Unfähigkeit zu kompensieren versuchen. Auf diese Weise sind Menschen, denen das Gefühle fühlen schwer fällt, häufig sehr mit Gedanken denken beschäftigt. Und Menschen, die in der Schule nur geringe kognitive Leistungen bringen konnten, gleichen dies manchmal aus durch Spitzenleistungen auf der körperlichen Ebene, zum Beispiel im Bereich Leistungssport oder im Bereich Akrobatik.

Aus der Not eine Tugend machen

Es macht also manchmal keinen Sinn, sich über die Einschränkung, die einem das Leben schwer macht, zu beklagen, sondern es macht viel mehr Sinn, sich anzuschauen, zu welchen positiven Erfolgen uns unsere Einschränkung hingeführt hat. Und dafür können wir dann dankbar sein. Denn ohne die Unvollkommenheit auf der einen Seite wären die Spitzenleistungen auf der anderen Seite niemals entstanden.

Ein Nichtkönnen in dem einen Lebensbereich kann also manchmal ein Geschenk sein, weil sich dadurch ein besonders ausgeprägtes Können in einem anderen Bereich entwickeln kann.

Mangel und Spitzenleistungen

Wir kennen dies auch aus unserem ganz normalen Alltag, dass es beispielsweise Menschen gibt, die beruflich hochqualifiziert sind und in ihrem Fachbereich Spitzenleistungen erbringen, dass sie gleichzeitig aber in anderen Lebensbereichen – wie beispielsweise im Zwischenmenschlichen, im Sozialen – nicht so punkten können. Dies ist dann zwar sehr schade, doch wir können solche Phänomene jetzt besser verstehen und neu bewerten, denn es scheint ganz natürlich zu sein, das ein Mensch, der das eine besonders gut kann, etwas anderes eben nicht so gut kann. Wir können eben nicht alles gut können.

Der Clou ist nun, diese Akzeptanz von Nichtkönnen, von Einschränkung, von Behinderung, von Unvollkommenheit auch in unsere Partnerschaft, in unserer Familie, im Umgang mit unseren Kindern sowie darüber hinaus auch im Alltag mit unseren Arbeitskollegen  –  und schließlich gegenüber uns selbst  –  mit einfließen zu lassen. Wir können uns über das Können der anderen freuen und wir können mehr Verständnis aufbringen für das Nichtkönnen, für die Unfähigkeit in dieser Welt. Die Menschen können einfach nichts dafür, dass sie etwas nicht können. Sie können es einfach nicht.

Eine Einschränkung ist eine Einschränkung

Da kann man machen, was man will. Natürlich kann man eine Einschränkung/Behinderung bis zu einem gewissen Maße ausgleichen und kompensieren, doch oftmals finden wir die Leistungsfähigkeit und das Können eben in vollkommen anderen Lebensbereichen.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Da ist beispielsweise ein Mensch ohne Hände und ohne Arme und er spielt richtig gut Gitarre – mit seinen Füßen, mit seinen Zehen. Wow – das sind dann extreme Spitzenleistungen, die „kein gesunder Mensch“ freiwillig hervorgebracht hätte. Nur durch die Beeinträchtigung haben sich Ehrgeiz und Motivation entwickelt und diese besondere Fähigkeiten ermöglicht.

Jeder ist anders

Was für uns ganz leicht ist, können andere manchmal nur schwer.

Gerade im zwischenmenschlichen Miteinander und in der Partnerschaft kann es passieren, dass wir davon ausgehen, dass der andere alles ebenso gut können müsste wie wir selbst. Dies fängt schon bei den Alltagsdingen wie kochen, putzen, sauber machen und Ordnung halten an. Und wenn wir in den Urlaub fahren, dann kommen vielleicht auch noch Kompetenzen wie Landkarte lesen, Orientierungsfähigkeit, auf neue Leute zugehen, Offenheit hinzu. Doch nicht alles, was für uns selbstverständlich ist, ist auch für den anderen ein Leichtes.

Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der andere genau in denjenigen Bereichen „besonders gut“ ist, die wir selbst nicht so gut können, die wir nicht so sicher beherrschen, in denen wir uns als mangelhaft erleben. Und möglicherweise haben wir uns von diesen Lebensbereichen abgespalten, weil wir sie aus eigener Kraft ja eh nicht beherrschen. Da kann es leicht passieren, dass wir das, was der andere gut kann, ablehnen. Da kann es leicht sein, dass wir in uns unbewusst einen inneren Widerstand verspürenden und den anderen mit seinen Kompetenzen und seinem Können zurückweisen  –  vor allem dann, wenn der/die andere die Erwartung hat, wir müssten die gleichen Interessen, Neigungen, Fähigkeiten haben wie er/sie.

Es kann sein, dass wir uns mit unserem Nichtkönnen in der Gegenwart des anderen, der es kann, noch unfähiger fühlen als sowieso schon.

Hier ist dann viel Fingerspitzengefühl von Nöten.

Hier ist viel Verständnis erforderlich

Und hier muss der, der es kann, vor allem ein Gespür für den anderen bekommen, der es eben nicht kann. Sonst fühlt der „behinderte Nichtkönner“ sich einfach nur noch schlechter als ohnehin schon.

Hat der „eingeschränkte Nichtkönner“ seine eigene Einschränkung noch nicht erkannt, noch nicht durchschaut und noch nicht angenommen (dies kann zum Beispiel eine Unfähigkeit im Bereich Emotionalität sein), dann kann es passieren, dass er sich selbst Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen macht, wenn der andere etwas kann, was er selbst nicht kann. Er findet es ungerecht, dass es dem anderen so leicht fällt. Und er hadert damit, dass er es auch mit größten Bemühungen einfach nicht kann und nicht schafft.

Das Positive sehen

Eine Lösung findet sich schnell, wenn er selbst bemerkt, was er selbst gut kann, was aber der andere nicht so gut kann. Dann wird er bemerken, dass es ihm überhaupt nichts ausmacht, wenn der andere das, was er selbst gut kann, nicht so gut kann (zum Beispiel am Auto herum schrauben oder die Dachrinne reinigen). Ganz im Gegenteil, er freut sich, dass der andere ihm seins nicht streitig macht.

Und diese Erkenntnis kann dann wiederum hilfreich sein, um sich selbst nicht weiter unter Druck zu setzen und lieber die Erwartung fallen zu lassen, das, was der andere gut kann, ebenfalls gut können zu müssen. Eine Akzeptanz, dem anderen sein Können und sein Alleinstellungsmerkmal nicht streitig zu machen, erleichtert es einem, sich selbst von Schuldgefühlen und von einem schlechten Gewissen zu befreien.

Das partnerschaftliche Miteinander ist schließlich keine Konkurrenzveranstaltung, sondern es lebt von Synergien, es lebt davon, dass sich beide mit ihren Fähigkeiten optimal ergänzen.

Synergien bedeuten, sich optimal zu ergänzen

Wenn jemand gerne viele Worte spricht, dann braucht er/sie als gegenüber einen Menschen, der gerne zuhört. Wenn der andere auch gerne viele Worte sprechen würde, dann würden sie miteinander konkurrieren.

Wir können uns nun also mal auf uns selbst besinnen und ganz bewusst nach unserer eigenen Unvollkommenheit Ausschau halten – und sie dann annehmen, bejahen, segnen und integrieren. Wir können Ausschau danach halten, wo wir in uns selbst Einschränkungen und Unfähigkeiten erkennen. Und wir können reflektiert schauen, durch was wir unsere eigenen Beeinträchtigungen ausgleichen. Auf diese Weise lernen wir uns selbst ein bisschen besser kennen. Und auf diese Weise gehen wir weitere Schritte, uns selbst so anzunehmen, wie wir nun mal sind.

Wir brauchen nicht alles als Trauma therapeutisch aufzuarbeiten. Wir brauchen nicht länger mit unserem Karma zu hadern. Wir können einfach mit einem neuen Blick auf uns selbst schauen und unser Trauma und unser Karma als „Behinderungen“/Einschränkungen anerkennen. Und wir können ergründen und Erkenntnis erlangen, wozu uns diese Einschränkung dient, welchen Vorteil und welchen Nutzen und welchen Gewinn wir aus unserer Einschränkung ziehen. Was ist der „Krankheitsgewinn“?

Und dann gilt es Frieden zu schließen mit dem, was ist. Dann gilt es Annahme zu praktizieren mit unserer Unvollkommenheit wie auch mit dem, was wir daraus gemacht haben und was wir können.

Frieden schließen mit dem, was ist

Frieden, Zufriedenheit und Selbstliebe finden wir niemals im Außen – sondern immer nur in unserem Innen.

Wir können uns nun also annehmen und lieben, wie wir sind.
Wir können uns vergeben.
Wir können das „anders sein wollen“ beenden.
Wir können „Ja“ sagen zu uns in dieser Version, die wir hier sind.

Und wir können dankbar sein für unser Leben und für unseren Körper – mit allen Einschränkungen/Behinderungen, die wir erkennen können.

Bereits unser „Ja“ zu dem, was ist, wird alles, was noch nicht optimal im Fluss ist, nun ganz von alleine aus sich selbst heraus in Fluss bringen. Heilung kann/darf in den Bereichen ganz von alleine aus sich selbst heraus geschehen, in denen das Leben Heilung für angezeigt hält – nicht weil wir es wollen, sondern weil wir akzeptieren, dass es jetzt so ist, wie es jetzt ist.

An sich selbst glauben

Eine kleine Hilfestellung – um wieder richtig gut in der eigenen Energie zu schwingen – kann folgende Formulierung/Affirmation/Mantra sein:

Ich glaube an mein Inneres Kind in meinem Herzensfeld.

Dann haben unsere Gedanken etwas Sinnvolles zu tun. Dann denken unsere Gedanken nicht irgendwelchen Müll, sondern dann betanken wir uns mit der Kraft unserer Gedanken an unserer eigenen Tankstelle. Dann tanken wir uns mit unserer eigenen Herzensfeld-Selbstliebe auf. Dann tanken wir die Energie unseres Herzensfeldes und unseres Inneren Kindes.

Und dies kann einfach nur gut sein.

In diesem Sinne wünsche ich Dir nun von Herzen gutes Gelingen

Herzlichst

Dein
Alles Anders
Buchautor
10.07.2023

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