
Fifty shades of … Vertrauen als Lebenssinn!
Vertrauen als Lebenssinn kann man nicht befehlen, es braucht Zeit, muss in einem selbst reifen und kann einem geschenkt werden. (Stefanie Menzel)
Vertrauen als Lebenssinn
Vertrauen als Lebenssinn ist ein Thema, das es wert ist, dass man sich intensiv damit beschäftigt. Ganz besonders in der jetzigen Krisen gebeutelten Zeit. Leider haben wir in der deutschen Sprache nur das eine Wort Vertrauen für einen großen Fächer an Gefühlen, die dahinter verborgen sind.
Viel mehr noch bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Vertrauen nicht nur ein Gefühl, sondern ein Lebenssinn ist, wie der Gleichgewichtssinn, der Geschmacksinn oder der Sinn für physikalische Kräfte, der sich nach und nach ausbildet und unter Anderem auf Erfahrungen der frühen Kindheit beruht.
Vertrauen gibt dir Zuversicht und Ruhe im Leben, und ein Mensch, der „in Vertrauen“ lebt, dem wird von Anderen interessanter Weise gerne auch noch Vertrauen geschenkt!
Wie geht Vertrauen?
Zu Beginn des Lebens geht es darum, Vertrauen in uns selbst, unseren Körper und unsere Fähigkeiten zu finden, und hierfür legen wir die ersten Grundsteine schon während der Schwangerschaft, im Bauch unserer Mama. Selbst wenn in der Schwangerschaft nicht alles immer glatt läuft, so ist dieser Zustand wohl doch der vertrauensseligste im Leben eines Menschen.
Dass wir im Bauch getragen und geschützt sind, gibt uns einen ersten Vorschuss und damit eine Basis an Urvertrauen in das Leben. Es ist eins der wichtigsten Grundgefühle, ohne dass wir nicht lebensfähig wären. Als Kleinkind erfahren wir in den meisten Fällen, dass wir vertrauen dürfen.
Nicht nur, weil wir uns ständig trauen mit unserem Körper Neues zu tun und dafür Bestätigung erhalten. Sondern auch weil das, was unsere Eltern, die Großeltern, die Geschwister, die Verwandtschaft, die Lehrer, die Freunde und zunächst mal jeder Mensch uns zeigen und erzählen, sich als vertrauenswürdig beweist.
Wir haben eine Erwartung an die Welt die Bestätigung findet, das lässt unser Vertrauen wie ein kleines Pflänzchen wurzeln und wachsen. Der Vertrauenssinn ( Vertrauen als Lebenssinn) entwickelt sich auf diese Weise und gibt uns im Leben Sicherheit. Wir wissen und fühlen genau, auf wen wir uns verlassen und wem wir Vertrauen schenken können.
Erleben wir ein Elternhaus, in dem wir enttäuscht, belogen, ausgelacht, emotional verletzt, missbraucht und verlassen werden, entwickeln wir uns dementsprechend nach und nach zu einem misstrauischen, argwöhnischen Menschen, dem es schwer fallen wird, jemals ein gesundes Vertrauen in sich selbst, und in Folge auch ins gesamte Leben und andere Menschen, zu haben.
Ein schweres Los: Autoritätshörigkeit
Vertrauen ins Leben an sich, das ist, worum es in unserer weiteren Entwicklung geht; Vertrauen in die Menschen im größeren Umfeld zu erlangen, in die Gesellschaft, die Religion, das Leben allgemein.
In unserer Kultur finden wir eine besondere Spezialität, die uns alle geprägt hat und die wir durchgängig in unserer Erziehung genossen haben und genießen bezüglich des Vertrauens, nämlich die Autoritätshörigkeit, die besagt:
§1 Derjenige, der eine Uniform trägt und einen Titel vor seinem Namen hat, hat immer Recht, dem kannst du blind vertrauen.
§2 sollte dies einmal nicht der Fall sein, tritt Paragraph 1 in Kraft.
Die Uniformen können dabei alle möglichen Farben haben. Weiß, blau, grün, braun oder schwarz definierte Kleidung signalisiert uns Macht und Gehorsam. Wird die Uniform gar noch ergänzt durch einen Titel vor dem Namen, sind wir geneigt uns zu neigen, nämlich in die Knie.
Denn vollkommen gleich, ob die Person mit Titel und Uniform Quatsch erzählt oder Ahnung von ihrem Fachgebiet hat, glauben wir ihren Berichten, Statistiken und Aussagen blind, ohne sie einer eigenen Kontrolle durch unseren Verstand oder gar unserem Gefühl zu unterziehen.
Im aktuellen Fall Corona, haben wir uns mit diesem anerzogenen Lemming Verhalten ganz schön vorführen lassen. Denn auf einmal gab es innerhalb der Riege der Betitelten und Uniformierten sehr widersprüchliche faktische Erkenntnisse und bunte Interpretationen. Und uns Gläubige hat es hin und her gebeutelt, wie im Schleudergang der Waschmaschine. Was macht das, was wir da erleben durften, mit unserem Vertrauen?
Können wir überhaupt noch Vertrauen haben?
Oder werden wir unser blindes und unberechtigtes Vertrauen endlich mal in Frage stellen, denn das Vertrauen, das wir bisher in die Obrigkeiten unserer Welt haben durften, ist restlos zerbröckelt.
Es hat sich gezeigt, dass unsere Erwartungen an objektive Information, an Orientierung, nicht erfüllt wurden. Wir fühlen uns nicht mehr getragen, sicher, sondern sind auf einmal wachgerüttelt worden und in einer chaotischen Orientierungslosigkeit gelandet, der das WWW den Rest gegeben hat.
Den Rest an Informationen und den Rest an Verwirrung!
Stell dir vor, du hast als kleines Kind deinen Eltern immer blind vertraut, und dann haben sie dich über Stunden alleine gelassen und sich zu alledem hinterher über dein Weinen, deine großen Ängste, die du durchlitten hast, auch noch lächerlich gemacht! Du wirst ihnen nie wieder in deinem Leben wirklich vertraut haben, das steht fest. Denn zu tief sind solche Wunden der Enttäuschung eingebrannt.
Wem traust du nach Corona noch? Fühlst du dich alleingelassen, überfordert, und ausgelacht?
Das Fazit der Krise
Es gibt bezüglich des Corona Themas unendlich viele Informationen aus allen möglichen Richtungen. Und niemand kann einem genau sagen, welche Informationen die „richtigen“ sind. Wem vertraue ich dann, worauf begründet sich mein Vertrauen, und, das Wichtigste, kann ich eigentlich meinen eigenen Wahrnehmungen vertrauen?
Eine ganz besondere Herausforderung und aktuelle Aufgabe für jeden von uns kann es jetzt sein, die eigene Position des Vertrauens bezüglich der Autoritätshörigkeit zu überprüfen. Jeder hat Recht, oder eben Keiner?
Mehr und mehr bekommt man das Gefühl, dass es vielleicht besser sein könnte, die Wegweiser durch das Labyrinth des Lebens nicht mehr auf blindes Vertrauen in die Autoritäten, Politiker, Verschwörungstheoretiker und Fachleute zu bauen, sondern die Augen aufzumachen, und endlich mal wieder die eigene Wahrnehmung, den „gesunden Menschenverstand“ als Orientierungshilfe zu nutzen.
Vielleicht ist das eine geniale Auswirkung der Coronakrise und den verwirrenden Meldungen der angeblichen Fachleute: dass wir ENDLICH das Ende der Autoritätshörigkeit erreicht haben, die uns ohnmächtig als Lemminge weiter auf den Abgrund zulaufen lässt, ohne dem eigenen Gefühl zu trauen!
Jetzt geht es um deine Kür!
Du siehst wundervollen Sonnenschein, blühende Pflanzen, riechst die frische Luft, willst mit deinen Freundinnen oder Freunden reden, dich bewegen, deine Kinder und Enkel besuchen, tanzen, lachen, feiern … ?
Natürlich musst du die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen einhalten, aber dein gutes Gefühl für dich und deine Bedürfnisse sollte nicht verloren gehen! Dein Grund Lebensgefühl könnte fröhlich, freundlich, positiv und veränderungsbereit sein.
Du konntest vielleicht durch die Virenkrise dein Leben von einer vollkommen neuen Seite kennenlernen? Egal wie, ob durch große Ängste vor der Erkrankung, Existenznot, das Gefühl des Kontaktmangels, der Überforderung durch Kinder und Partner, durch die Not der Einsamkeit, du hattest die Chance dich neu zu orientieren. Du konntest und kannst jetzt auf jeden Fall in dich und deine Kraft vertrauen.
Du weißt jetzt, dass du krisenfest bist,
wenn auch noch etwas wackelig auf deinen Beinen. Du kannst DIR vertrauen; du weißt, dass du Lösungen findest. Und vielleicht kannst du sogar erkennen, dass die Krise, genau an den Säulen deines Lebens gewackelt hat, die du heimlich schon lange in Frage gestellt hast, die du dich nur noch nie getraut hast zu ändern!?
Trau endlich dir und deinen Wahrnehmungen, nimm sie wahr und für wahr!
Wenn du DIR wirklich traust, brauchst du keine externen Fachleute und Autoritäten!
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Das ist tief verwurzeltes Vertrauen und bringt dir Ruhe und Zuversicht. Und wenn du dieses tiefe Vertrauen in dir selbst spürst, wird dir von anderen Menschen vielleicht auch noch Vertrauen geschenkt! Freu dich drauf!
02.06.2020
Herzlichst
Stefanie Menzel
die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland
www.stefaniemenzel.de
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Stefanie Menzel
Stefanie Menzel ist die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland
Als Ergebnis ihrer therapeutischen Ausbildung und langjährigen Berufserfahrung begründete sie die Heilenergetik, die Leichter-Leben-Methode, ein Emotions- und Bewusstseinstraining.
Stefanie Menzels Klarheit und ihr herzlicher Pragmatismus schaffen eine Brücke zwischen Wissenschaft, Alltag und Spiritualität. Frei sein, leichter leben.
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Toller Titel! => Den Artikel MUSSTE ich lesen.
Danke für die gute Anregung, bewusst(er) zu reflektieren, was die derzeitige Corona-Situation mit uns in Bezug auf Autoritätsglauben und der Entwicklung der eigenen, inneren Autorität macht. Dafür werde ich jetzt bewusster (in mir) achten. Dankeschön.