Vertrauen die geheime Kraft in uns

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Vertrauen die geheime Kraft in uns

Wenn ich vertraue, fühlt sich das warm an. Und leicht. So, als würde ich innerlich leiselächeln. Ich bin ganz weich und dankbar. Sicher. Ich kann lassen, was ist und mich um anderes kümmern. Ich fühle mich geborgen, wertvoll und wach.

Vertrauen bedeutet, dass man davon überzeugt ist, sich auf etwas oder jemanden verlassen zu können. Ein Gefühl, das uns anderen näher bringt. Wenn wir einem anderen Menschen vertrauen, dann verlassen wir uns auf ihn.

Was aber ist mit dem Vertrauen uns selbst gegenüber und dem Vertrauen in Gott, in das Leben? Wie steht es da mit dem Gefühl von Nähe, Einigkeit und Sicherheit?
Wenn ich mir selbst nicht traue, meinen Gefühlen, Gedanken und meinem Körper mit all seinen Sinnen und Ausdrucksmöglichkeiten, wie soll ich dann anderen Menschen trauen können?

Um mir selbst zu vertrauen muss ich mir Nahe, bei mir sein. Ich muss gewillt sein, mir zuzuhören, mich zu spüren und bewusst wahrnehmen. Meine Gedanken und Emotionen müssen weitestgehend im Einklang miteinander „kommunizieren“.

Mir selbst vertrauen heißt:

Ich traue meinen Wahrnehmungen! Ich kann mich auf das, was ich wahrnehme, verlassen. Und ich bin davon überzeugt, dass (egal, was passiert) ich mir selbst helfen kann und alles in mir trage, was ich dazu benötige.

Vertrauen bedeutet aber auch, Dinge geschehen zu lassen. Das heißt nicht, dass wir uns nicht engagieren oder andere unterstützen dürfen. Es heißt, dass wir bewusst wahrnehmen und entscheiden sollen. Nicht nur für den Augenblick. Wir sollen die Reichweite unserer Entscheidungen überblicken.
Wenn ich nicht vertraue, fühlt sich das einsam an und angstvoll. Ich fühle mich gehetzt und überfordert und eine große Distanz zu allem. Kälte. Fremde.

Wenn wir nicht vertrauen, dann versuchen wir auch, uns in das Leben anderer Menschen einzumischen, weil wir denken, dass sie es alleine nicht schaffen, zu schwach sind. Zu dumm.
Dann „tragen“ wir für sie und kümmern uns um ihr Leid oder Schicksal. Wir glauben, dass es ihnen dann besser geht oder sie es einfacher haben.

Nehmen wir einmal an, dass jeder Mensch mit einer Art Kiste im Arm

auf diese Welt kommt.

Diese Kiste hat ein bestimmtes Gewicht und ist auf ganz besondere Weise verschnürt. Sie kann nur mit einem ganz bestimmten Werkzeug geöffnet werden. Dieses Werkzeug besitzt nur diejenige, der diese Kiste auch gehört.

Wenn wir nun versuchen, die Kisten der anderen um uns herum zu öffnen, verschwenden wir nur unsere Zeit. Wir sind ja nicht im Besitz des passenden Werkzeugs. Diese Kisten sind auch gar nicht austauschbar, so dass wir uns am Ende nur mit einer Projektion, einem Hologramm befassen.
Also sitzen uns tüfteln wir jahrein und jahraus an den Kisten der anderen herum, die uns traurig dabei zusehen. Es ist, als würden wir all unsere Liebe und all unsere Energie in das Nichts hinein werfen.

Warum wir das tun?

Weil wir der anderen nicht zutrauen, dass sie es schon alleine schafft –und zwar zu ihrer Zeit und mit ihren Fähigkeiten.

Und weil wir Angst vor unseren eigenen Kisten haben und nicht auf uns selbst vertrauen. Auf unser Leben und unser Schicksal.

Vertrauen ist ein Zeichen von Verbundenheit mit uns selbst und den schöpferischen Kräften.

Wie können wir vertrauen lernen?

Wir müssen es nicht lernen! Es ist bereits in uns. Tief verankert in unseren Genen und in unserem spirituellen Geist. Alles was wir tun müssen ist, uns dessen bewusst werden. Hin spüren. Und uns mit diesem Gefühl verbinden.

Wenn wir still werden und Kontakt zu unserem inneren Sein aufnehmen, finden wir an diesem besonderen Ort nicht nur die Liebe, sondern auch Verbundenheit und Vertrauen.
Vielleicht ist unser Vertrauen nicht besonders groß oder stark –dennoch ist es da! Und es wird anfangen, sich zu vermehren, je öfter wir es in uns aufsteigen lassen.

Wir vertrauen, wenn wir in unser Leben geboren werden und auch dann, wenn wir es wieder verlassen. Wir vertrauen auf die Natur und die Liebe. Auf unsere Verdauung und auch in die Wundheilung unserer wunderbaren Körper.

Vertrauen ist eine Sehnsucht und eine Gabe, die allen Menschen innewohnt.
Alles, was mir in diesem Leben widerfährt, allen Menschen, denen ich in meiner Zeit hier auf Erden begegne, jede Höhe und jede noch so dunkle Tiefe –alles ist genau so, wie es sein soll, damit ich lebe und wachse. Jede Erfahrung hilft mir, die zu sein, als die ich gedacht bin –darauf vertraue ich!

Vertrauensübung:

Setz dich bequem hin, folge eine Weile deinem Atem und nimm Kontakt zu deinem tiefen Selbst auf. Lass dich einfach mithilfe deines Atems zu dir selbst tragen. Du musst jetzt nichts wissen und auch nichts tun. Lass dich einfach von dir selbst führen.

Nimm die Verbundenheit zwischen dir und dem Leben wahr, das immer für dich ist, dich immer unterstützt. Nimm die vielen vielen Möglichkeiten deines gesamten Systems wahr, so wie es gerade ist.
Konzentriere dich eine Weile auf deinen physischen Körper, der dich am Leben hält und dir hilft, zu sein.
Mache dir dann dein mentales System bewusst, das dich kreieren, träumen und logisch denken lässt.

Und dann öffne die Welt deiner Gefühle. Diese bunte Vielfältigkeit in dir, die dich auf einer anderen Ebene lebendig macht. Geh zu dem Vertrauen in dir und begrüße es. Schau es dir an: Wie sieht das Vertrauen in dir aus? Nimm alles wahr, was du sehen, hören und spüren kannst. Farben und Formen, Geräusche, Beschaffenheit….

Nimm einfach wahr, was sich dir nun „zeigt“. Wenn du etwas verändern möchtest, verändere es! Mache dein Vertrauen größer, strahlender, wärmer oder bunter. Lass es fröhlich summen oder angenehm kribbeln. Mach alles so, wie es für dich passt und sich für dich richtig anfühlt.

Genieße. Und nimm auch die Verbundenheit wahr, die sich mit dem Vertrauen zusammen zeigt. Und die Liebe.
Bleib so lange in diesem angenehmen Zustand, wie du magst.
Beende diese Übung mit ein paar tiefen Atemzügen und dem bewussten Wahrnehmen deiner Umwelt und deines Körpers.

09.12.2022
Namasté!
Heike Erbertz


Heike Erbertz
Vertrauen die geheime Kraft in uns Heike Erbertz 2021
„Schon immer habe ich „um die Ecke“ gedacht und war sehr feinfühlig, konnte die inneren Themen der Menschen, ihre „inneren Kinder“ wahrnehmen.
Mein Weg führte von der Pädagogik zur Therapie und zur Gesundheit, weiter zur Spiritualität und wieder zurück.
Mich faszinieren Zusammenhänge, das große Ganze genauso, wie das kleinste Detail.
Zufriedenheit bedeutet für mich, Balance im sich immer wandelnden Rhythmus der Natur, im ewigen Werden.“

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