Wandel und Veränderung aktiv gestalten – Konsilienz

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Wandel und Veränderung aktiv gestalten – Konsilienz 

Wir leben in einer Zeit von extremen Veränderungen, denen wir uns mit einer völlig neuen Denk-, Gefühls- und Geisteshaltung annähern müssen. Das erfordert Lernprozesse von ungewöhnlicher Natur.

Die Denkweisen von „entweder oder“ haben sich verwandelt in ein „sowohl als auch“. Jeder von uns möchte den Ursprung seines Wesens erkennen und erreichen – dafür benötigen wir die Konsilienz, die gemeinsame Ausrichtung.

Heute geht es mehr denn je um ein Zusammenspiel von allen (ausgedrückt durch das Präfix: con, cum) bzw. durch ein Überschreiten bisheriger Konventionen, durch einen bewussten Transit in eine Welt, die stets diesseitig und jenseitig zugleich ist.

Wer das Jenseits berührt hat, erkennt, dass er zuvor im Diesseits gewesen war und der Wechsel von einer Welt in eine andere eine Illusion ist. Es geht stets um die Erfahrung des Lebens in einer Welt, in einem grenzenlosen Universum, im kosmischen All-Eins-Sein.

Die Überwindung der die Trennung verursachenden Dualität ermöglicht den Zugang zur immerwährenden Wirklichkeit, die sich jeglicher Objektivierbarkeit entzieht und immer wieder zu diversen Realitäten degradiert wird. Die Erfahrung der Nicht-Dualität (Sanskrit: Advaita) führt zu einer Subjekt-Objekt-Verschmelzung, wo die Frage nach diesseits oder jenseits bedeutungslos wird.

Zu lange hat sich der Mensch von äußeren Kräften manipulieren lassen

und ist dabei in eine zunehmende Ohnmacht geraten. Jedes Individuum kann in seinem innersten Universum die unerschöpfliche Quelle aufspüren, mit deren Hilfe es den notwendigen Wandel von der Raupe zum Schmetterling“ vollziehen kann.

Die seit Menschengedenken beherrschende Frage lautet: Wer bin ich? In den großen Weisheitstraditionen der indigenen Völker findet man die Antworten, die mit den Methoden modernster Wissenschaft kaum zu lösen sind.

Die Geschichte des Getrenntseins und der Notwendigkeit des Wettstreits  und der Konkurrenz wurde so tief unserem Weltbild eingeprägt, dass wir manchmal nicht einmal mehr erkennen, welche große Rolle sie spielt. Und dennoch hat genau dieses Denken der Vergangenheit zu den Krisen geführt, mit denen wir heute konfrontiert sind.

Wir müssen die tiefste Bedeutung des Wortes „Konkurrenz“  (lat.: concurrere = gemeinsam rennen, laufen) erkennen. Der noch weitgehend vorherrschende Wettbewerb ist „Antikurrenz“, ein Gegeneinander-Rennen. Dieses von mir eingeführte Wort findet man in den herkömmlichen Lexika vergebens.

In der zukünftigen Welt wird es hoffentlich keine Kriege mehr geben.

Ziel und Lebenssinn für jeden Menschen sind friedliche und kreative Zusammenarbeit, Co-Operation.

Der Tod ist niemals das Ende des Lebens, sondern der Beginn des Prozesses ewiger Neuwerdung. Die Orientierung der Schöpfung ist auf das unaufhörlich Lebendige angelegt, nicht auf Vernichtung und Untergang.

Es besteht ein großer Unterschied zwischen unseren Reisen der Vergangenheit und der großen Reise, auf der wir uns nun befinden: Wir können unsere Reisegefährten nicht auswählen, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Jeder auf der Erde ist auf dieser Reise dabei. Niemand kann zurückgelassen werden. Unsere heutige Welt ist auf so vielen Ebenen miteinander verbunden und vernetzt.

Die Konsilienz wird uns bei der Bewältigung der aktuellen Krisen weiterhelfen, aber auch das oftmals wiederholte Weisheitsstudium uralter Schriften, die von überzeitlicher Qualität sind.

Im 27. Kapitel des „Tao Te King“ von Lao Tse lesen wir:

„Ein guter Wanderer hinterlässt keine Spuren.
Ein guter Redner verspricht sich nicht.
Ein guter Rechner braucht keine Rechenstäbchen.
Eine gute Tür braucht kein Schloss,
und doch kann man sie so leicht öffnen.
Was gut geschnürt ist, braucht keinen Knoten
Und geht doch nicht auf.
Deshalb sorgt sich der Weise um alle Menschen.
Keiner ist ihm gleichgültig.
Er sorgt sich um alle Dinge.
Nichts ist ihm gleichgültig.
Das nennt man erleuchtet sein.
So ist der gute Mensch der Lehrer des nichtguten Menschen.
Und der nichtgute Mensch ist der Stoff, mit dem der gute arbeitet.
Wer seinen Lehrer nicht ehrt,
wer seinen Stoff nicht liebt,
ist, obwohl er klug wirkt, zutiefst verwirrt.
Dies nennt man das Wesentliche und das Geheimnis.“

18.05.2023
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. Ropers

Prozess geistiger Versenkung Roland Ropers 2021

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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Buch Tipp:

cover kardiosophie Roland RopersKardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle

von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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