Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren

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Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren

Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren – kaum eine Zeit ist derart von bewussten und unbewussten Erwartungen an sich und an sein Umfeld überladen, wie die Zeit rund um Weihnachten und zwischen den Jahren. Ich meine damit die Weihnachtstage selbst und den Jahreswechsel. Man kann fast schon schreiben – es sind neuralgische Zeiten – und es war in meiner Zeit als Coach oft eine Zeit, wo ich im Stundentakt beriet – wie in einer seelischen Notfallambulanz.

Keine Zeit wird mehr zum Problem hochstilisiert wie diese Tage.

Menschen fühlen sich sehr oft alleingelassen und einsam – auch wenn sie in einer größeren Gruppe leben, was immer noch erstaunlich ist. Einsamkeit kann viele Formen annehmen und ist altersunabhängig. Nicht erst seit Corona. Eine über weite Strecken entsozialisierte Gesellschaft klagt über verordnete Distanz. Dabei grassiert eine innere Einsamkeit, die einen oft erschaudern lässt, seit Jahrzehnten. Jetzt wird sie evident. Sie lässt sich nicht mehr wegdrücken. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ist oft auch eine Zeit der Offenbarung.

Andere wiederum fühlen sich von familiären und partnerschaftlichen Situationen, die übers Jahr hinweg unter den berühmten Deckel gehalten wurden, überfordert und wären dankbar für einen auch nur ein paar Minuten pro Tag umfassenden Freiraum. Statistisch gesehen gibt es kaum eine Zeit im Jahr, wo mehr familiäre und partnerschaftliche Konflikte ausbrechen wie in diesen Tagen, in diesen heiligen Tagen rund um Weihnachten und zwischen den Jahren.

Und dann gibt es die immer größer werdende Gruppe, die einem Holistic Lifestyle, der ganzheitlichen Lebensführung anhängen und sich im Stillen und Besinnlichen bewusst erfreuen – jetzt geht das Licht wieder aufwärts und die Tage werden wieder langsam länger. Doch die Dunkelheit ist wichtig und wird als Teil des Ganzen gesehen und gelebt. Für die ist Weihnachten ein Lichterfest mit einer ganz besonderen Bedeutung.
Gleich zu welcher Gruppe sie sich zählen – die letztgenannte freut sich immer auf neue Mitglieder.

Hier finden sie ein paar Erklärungen und Tipps, wie man nicht nur heil, sondern erfüllt durch diese Zeit kommt – ganz im Sinne des Holistic Lifestyle, der auf Sie wartet.

Eine kurze Erklärung,

warum Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren oft als so neuralgisch empfunden werden

Die Einsamen und die Überforderten sind bis zu einem gewissen Grad auf sich selbst und auf ihre Erwartungen zurückgeworfen. Dies hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verdeutlicht. Gleichzeitig kam es auch zu einer Relativierung von Weihnachten. Die Bedeutung dieses ursprünglichen Lichterfestes wurde verschoben. Vielleicht auch weil man sich den aufkommenden Gefühlen nicht stellen wollte. Wahrscheinlich, weil man von der Geschenke-Mania überfordert war. Gelegentlich weil man mal etwas Anderes ausprobieren wollte. Vielleicht. 

Möglicherweise ist jedoch dieses Jahr ein anderes Weihnachten.

Wir haben dieses Mal an Weihnachten und der Zeit zwischen den Jahren eine besondere Chance – vielleicht.

2020 ist jedenfalls ein herausforderndes Jahr mit Corona, vielen Einschränkungen, Lockdown, wirtschaftlichen Problemen, Jobverlust, Home Office und Homeschooling, zeitweiligen Besuchsverboten bei älteren Familienangehörigen, das Risiko dann doch zu erkranken, Reiseeinschränkungen, Lockdown, Urlaub zu Hause und womöglich noch die direkte Betroffenheit durch Corona mit allem, was dazugehört – vielleicht auch mit dem Verlust eines lieben Angehörigen.

Sprich: die Nerven liegen bei vielen blank.

Die Aggression ist im Außen wie im eigenen Inneren dann oft fühlbar und macht sich unangenehm bemerkbar. Ich habe im Jahr 2020 einen deutlichen Anstieg an Streitigkeiten und Konflikten im Alltäglichen beobachtet – oft aufgrund von Nichtigkeiten. Was mir auch auffiel, ist eine fühlbare Gewaltbereitschaft und eine stark wahrnehmbare, oft diffuse Angst. Vieles lässt sich sehr gut erklären, doch all das ist keine Rechtfertigung. Wir sind im größten Wandel der Menschheit. Es ist immer der Widerstand, der wehtut und nie die Veränderung selbst. Was denn im nächsten Jahr auf uns zukommen mag? …

Und dann noch die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel in dieser aufgeschaukelten emotionalen und faktischen Gemengelange in diesem Übergang. Viele wollen bespielt, unterhalten, bekocht und bespaßt werden – vielleicht aufgrund der generell fordernden Lage mit fehlender Orientierung, wie es weitergehen kann, außer dass es immer irgendwie weitergeht. Also – man feiert auf Himmel komm raus – wer weiß, wann denn feiern wieder möglich sein wird. Letztens las ich ein Gespräch mit einem jungen Mann, der meinte, was er denn solle – zu Hause könne er essen, trinken, schlafen, gamen. Das sei doch langweilig. Also müsse er beim Voll-Lockdown shoppen gehen. Denn ansonsten würde er es nicht mehr aushalten. Er fühle sich wie ein eingesperrtes Tier. …

Die eigene Endlichkeit und die Tatsache,

dass keiner von uns unverwundbar ist, wurden vielen von uns in diesem Jahr bewusst. An Schlüsseltagen wie Weihnachten und Neujahr steigt das Bewusstsein nochmals um eine Raste. Und dann muss man mit der Zeit und dem Raum auch etwas anfangen können … denn über Weihnachten haben auch die Shoppingtempel mal Pause.

Und dann die andere Gruppe, die sich schon vor den Feiertagen einigelt, sich zurückzieht – und gleichzeitig vor nichts mehr Angst hat, oft unspezifisch, als alleine und einsam zu sein. Nostalgische Bilder werden hervorgeholt. Man lebt in der Erinnerung an, wartet auf wen auch immer – oft scheinbar – auf bessere Zeiten. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ist eine Zeit der Sehnsüchte.

Die Sehnsucht nach Kindern, die sich Jahre nicht mehr oder nur sporadisch meldeten, von Besuchen ganz abgesehen, diese Sehnsucht nimmt in diesen Tagen oft einen überdimensionalen und eigentlich irrealen Raum ein. Doch – sie wird individuell so empfunden. Manche flüchten sich in eine ausgewachsene Depression. Andere betrinken sich. Und wieder andere ziehen die Bettdecke über den Kopf. Da kann läuten wer will – ich bin einsam und alleine – gottverlassen. All das kommt häufiger vor als man es sich erträumt – und zwar altersunabhängig! Auch in der größten Gruppe kann übrigens Einsamkeit und das Gefühl von Alleinesein in einem Menschen entstehen – so paradox das klingen mag.

Einsamkeit ist ein höchst subjektives Gefühl,

das durch die aktuellen Entwicklungen und auch dadurch, dass Medien es oft genug im Vorfeld immer wieder trommeln und es so sich im kollektiven Bewusstsein festsetzt. Wie eine Gleichung: Weihnachten = Einsamkeit.

Und dann, dann gibt es auch eine Gruppe, die Weihnachten als das wahrnimmt, was es ursprünglich war: ein Lichterfest, der Moment, wo das Dunkel ein Ende hatte und langsam das Licht – als Ausdruck für Lebenskraft – sich wieder zeigt. Heute sind es oft Menschen, die sich für einen Holistic Lifestyle entschieden haben.

Sie nehmen Leben ganzheitlich wahr

und danach führen sie ihre Leben auf – im besten Sinn des Wortes. Sie freuen sich darauf, dass nach Wochen der Dunkelheit, die auch wichtig ist und ihre Bedeutung hat (wie soll ein Same reifen, wenn nicht in Dunkelheit) auf das neu aufkeimende Licht. Auch wenn es jedes Jahr so ist – sie sind sich dessen bewusst und es ist nicht selbstverständlich und vor allem keine Routine. Aus dieser Bewusstheit und Achtsamkeit heraus feiern sie das Leben, ihr Leben – weder übertrieben und pompös, noch am letzten Zacken. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ermöglicht eine ruhevolle Besinnung.

Sie feiern aus sich heraus ihr Sein.

Was nun richtig ist oder weniger richtig, das will ich Ihnen überlassen. Jeder hat seinen Zugang. Es geht hier nicht um richtig oder falsch. Vielleicht geht es um angemessen, um verhältnismäßig, um bewusst, um achtsam. Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, sich wieder an das Ursprüngliche zu erinnern, nicht weil es gerade in ist, ganzheitlich die Dinge anzupacken. Nein – weil es im Wesen dieses Festes ist.

Nun … die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel stehen unmittelbar vor der Türe. Hier ein paar Last Minute Tipps, wie Sie die Tage doch für sich und Ihre Lieben gewinnbringend und vor allem in Frieden miteinander verbringen können – gleich, in welcher Konstellation Sie leben. … und vielleicht Geschmack an ganzheitlicher Lebensführung, an Holistic Lifestyle finden. Es gibt ja Zeit, dazu zu recherchieren. Und – lassen Sie sich durch die englischsprachigen Texte nicht abschrecken – es gibt tolle Übersetzungsprogramme.

Konkrete Tipps …

wie die Tage an Weihnachten und zwischen den Jahren doch gelingen können

Hier gebe ich Ihnen ein paar Tipps. Fühlen Sie beim Lesen in sich hinein. Lassen Sie alle gesellschaftlichen und familiären Normen gegebenenfalls beiseite. Was ist für Sie stimmig? Sie müssen natürlich gar nichts. Wählen Sie aus. Gestalten Sie ganz persönlich Ihr Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren. 

Erwartungsfreie Tage

Ich halte dies für den wichtigsten Tipp. Wenn es Ihnen immer wieder dazwischen gelingt, Ihre Erwartungen in diese Tage zu hinterfragen und beiseite zu legen, dann ist das bereits die „halbe Miete“ für Ruhe und Entspannung. Übrigens auch die Erwartung an sich selbst. Die ist oft die größte Erwartung. Sie nehmen damit den Druck von sich und von Ihren Lieben. Essen, Trinken, gemeinsam Zeit verbringen … alles gut und schön.

Doch wenn es für Sie in diesem Jahr angenehmer ist, mit sich zu sein oder mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin, dann sagen Sie das. Keiner hat von einer pampigen und angespannten Stimmung etwas, wo jeder froh ist, wieder gehen zu können. Oft bleibt dann auch noch ein schaler Nachgeschmack zurück, weil Streitigkeiten und Sticheleien den Tag versaut haben. Keiner gibt Ihnen etwas, wenn Sie mit Vorbereitungen überfordert sind und dann erschöpft aufs Sofa fallen und ab dem 27. Dezember eine Erkältung ausbrüten – schlicht weil der Körper sagt: jetzt ist es aber gut!

Artikulieren Sie in Ruhe Ihre Bedürfnisse und Wünsche.

Keiner reißt Ihnen den Kopf ab, wenn Sie in diesem Jahr nein zu großen Festivitäten sagen – Dank sei dem Lockdown, der uns viel weniger ermöglicht als bislang.
Fragen Sie sich, was SIE wollen und nicht was von Ihnen gewollt und erwartet wird. Ein Nein zum anderen ist ein Ja zu sich selbst. Ja – natürlich können Sie auch last minute eine Einladung absagen. Das ist ehrlich – zu sich selbst und zum Gastgeber. Machen Sie es gegebenenfalls freundlich, doch klar und bestimmt. Und genießen Sie das mit sich sein, wenn Sie diesen Weg gewählt haben.

Versuchen Sie Ihre Ansprüche und Erwartungen an die Tage zu reduzieren – an sich und an Ihr Umfeld. Weniger ist mehr. Doch Sie müssen es konkret angehen. Reden alleine ist zu wenig. Probieren Sie es doch mal aus. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren kann so viel mehr sein. 

Punktuelle Pläne machen

Man kann natürlich alles ein bisschen schleifen lassen und spontan entscheiden. Doch ich empfehle Ihnen, sich zu überlegen, was Sie im Laufe des Jahres gerne gemacht hätten, doch es fehlte Ihnen die Zeit bzw. Sie nahmen sich diese Zeit nicht bewusst dafür. Das kann ein Kaffeehausbesuch ebenso sein wie alte Freunde treffen, eine Museum besuchen, einen Wunschort in der näheren Umgebung besuchen, ein Buch zu lesen, einen Film anzusehen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und – lassen Sie sich durch die aktuellen Einschränkungen nicht von diesen Gedanken abbringen. Es ist viel mehr möglich als es vielleicht den Anschein hat. Machen Sie Ihre Pläne für diese Tage und fragen Sie sich einmal: Wie fühlt sich diese Ungebundenheit an? Ist es nicht eine andere Stufe von Freisein? Das ist ein gewiss neuer Blick auf Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren.

Das regt an und eine gezielte Aktivität fördert die Freude. Sie hält geistig-seelisch und körperlich auch fit.

Überlegen Sie auch, ob Sie etwas gerne für sich machen oder in Gesellschaft. Beides kann erfüllend sein, doch muss man vorher darüber befinden, um hinterher nicht zu jammern und gar enttäuscht zu sein. Sorgen Sie für Abwechslung. Das bringt Lebendigkeit in Ihre Pläne und Aktivitäten. Seien Sie offen für neue Möglichkeiten.

Verhältnismäßig leben

2020 mit dem Bewusstmachen der eigenen Endlichkeit, den Einschränkungen und der Unsicherheit mag dazu verführen, über die eigenen Verhältnisse zu leben. Damit geben Sie gedanklich – oft unbewusst – die nächste Katastrophe vor. Warum soll es nicht auch im kommenden Jahr schön sein, erfüllend und erfreulich? Es mag anders sein, doch das hat mit Erfüllung und Freude nichts zu tun. Versuchen Sie daher, verhältnismäßig zu leben. Ganzheitliche Lebensführung lebt genau davon. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ist eine sehr gute Übungszeit dafür.

Es gibt den sehr bezeichnenden Satz „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn. Wenn fasten, dann fasten.“ Leben Sie noch bewusster als Sie es bislang machten. Genießen Sie – das Wetter, die Sonne, den Schneefall, den Spaziergang, die gemütliche Runde mit der Familie, mit Freunden – soweit dies möglich ist, das gute Essen, die Plätzchen. Doch halten Sie Maß. Seien Sie dankbar. Gehen Sie durchaus mal ehrfürchtig durch die Natur. Üben Sie das einmal für sich. Aus Würdigung und Ehrfurcht von Natur entsteht ein hohes Maß an Dankbarkeit. Und Sie sind schon mittendrin im ganzheitlichen Zugang zum Leben. So einfach geht das.

Wer verhältnismäßig lebt, lebt gesünder und hat viel mehr Freude als der, der über die Stränge schlägt und hinterher ein schlechtes Gewissen hat. Es geht um einen inneren und äußeren Ausgleich, der Sie in ein Gleichgewicht führt – und so ein natürliches, leichtes Glücklichsein ermöglicht. Auch dafür ist Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren gedacht.

Das Kleine genießen

Erwartungen führen immer wieder dazu, dass man auf den berühmten Big Bang, den großen Kracher hinschielt. Oft weiß man gar nicht so recht, was dieser Big Bang ist, doch er schwebt so vor einem herum. Man malt ihn sich aus – meistens unkonkret und von vielen Erwartungen überladen. Alles wird auch einen Punkt hingezoomt. Und dann? … Oft gibt es dann die Enttäuschung. Die vielen kleinen Annehmlichkeiten –der herrliche Tee mit köstlichem Gebäck, die warme Wohnung, das bequeme Gewand, die guten Schuhe, das Lächeln des Nachbarn, das freundliche Worte in der Bäckerei am Morgen, das Winken von Kindern … und so vieles mehr … das kommt dann in der Geschichte nicht vor. Schade. So schön könnte Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren sein.

Es sind genau jene Kleinigkeiten, die unser Leben versüßen. Dazu braucht es dann keine Fressattacke mit Schokolade und Keksen. Ein paar davon, wirklich genossen, reichen davon – und die Lust ist zufriedengestellt. Glücklich sein ist eine Momentaufnahme. Sorgen Sie dafür, dass es eine Serie an Momentaufnahmen ist, die Ihren „Glücklich-Sein-Film“ an den Weihnachtsfeiertagen und über den Jahreswechsel ausmacht. Das ist übrigens eine Superübung, die für das ganze Jahr herhalten kann – wenn Sie mögen. Sie brauchen dazu nichts und niemanden. Es liegt in Ihren Händen.

Gehen Sie bewusst durch Ihr Leben in diesen Tagen und sorgen Sie für Glücksmomente. Sie liegen oft vor Ihren Füßen. Lernen Sie, diese anzunehmen. Gerade an Weihnachten und in der Zeit zwischen den Jahren.

Immer wieder von Ruheinseln sorgen

Zur Abwechslung gehört auch, immer wieder für Zeiten der Ruhe zu sorgen. Damit meine ich – sich hinlegen und nichts tun. Kein Lesen, kein Yoga, keine Meditation, kein hektisches Räuchern und Wunschzettelchen schreiben. Einfach mal nichts tun. Früher nannte man das die „Schlankerltage“. Bauern nutzten die Zeit, um sich zu erholen, um einfach mal die berühmten Fünfe grad sein zu lassen. Da gab es keine Besuche, sondern man war mit sich. Probieren Sie es aus. Das muss nicht ein ganzer Tag sein – doch schaffen Sie sich Ihre persönlichen Ruheinseln. Das sind wahre Kraftinseln, wahre Inspirationsinseln. Schreiben Sie, wenn Sie mögen, Ihre Gedanken und Ideen auf, doch lassen Sie diese über den Jahreswechsel ruhen. Ruhe ist wichtig, damit Geist, Körper und Seele wieder in einen Einklang kommen, damit das innere Orchester wieder in die richtige Stimmung kommt. Nutzen Sie die Chance an Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren.

Nichtstun, also Nixen, verlangt von vielen Übungen. Nutzen Sie dafür Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ganz besonders dafür.

Hinausgehen – gleich bei welchem Wetter

Die Bewegung in der frischen Luft mit passendem Gewand tut einfach unglaublich wohl. Sie können mit sich spazieren gehen. Sie können mit Ihrem Partner spazieren gehen oder mit Freunden und Ihrer Familie. Bewegung bringt Segen, könnte man schreiben. Oft tauscht man sich dabei aus. Oft beobachtet man die Natur. Jede Wetterlage draußen im Freien hat ihre ganz eigene Stimmung. Nehmen Sie diese bewusst wahr – was löst sie in Ihnen aus? … Und – im Gehen lösen sich sehr oft viele Fragen, weil wir dabei auch immer wieder die Perspektive wechseln.

Bewegung in der freien Natur hilft einem in vielerlei Hinsicht an Weihnachten und in der Zeit zwischen den Jahren.

Was tun, wenn es doch kracht?

Das kommt in den besten Familien vor. Übrigens kann man sich auch mit selbst verkrachen und sauer sein. In solchen Situationen bewährt sich ein mehrfach tiefes Durchatmen und jeder geht für einige Zeit in separierte Räume. Ich nenne das immer die „cool-down-Phase“. Abkühlen. Einen kühlen Kopf bewahren. Mir ist bewusst – manches Mal platzt einem der berühmte Kragen und man schreit seinen Frust und seine Wut heraus. Das mag schon mal gut tun. Doch wie geht es danach weiter? Nur mit einem kühlen Kopf – außer Sie wollen keine Familientreffen mehr, Freunde sind ihnen letztlich egal und mit dem Partner sehen Sie sich vor dem Scheidungsrichter bzw. Sie trennen sich. Man kann all das natürlich machen – doch – Sie müssen dafür dann auch in der Lage und willens sein, die Konsequenzen zu tragen.

Sollten Sie sich mit sich selbst verkrachen, dann hilft sehr oft Bewegung in der Natur. Man kann zwar nicht vor sich selbst davonlaufen, doch die Bewegung in der frischen Luft bringt Prozesse in Ihnen zum Laufen, die Ihre Stimmung im Regelfall heben. Was war da noch? So lautet dann oft die Frage beim Wiedernachhausekommen.

Also …

Besser im ersten Schritt doch vielleicht einige Male tief durchatmen, in getrennte Räume gehen und sich nach einiger Zeit einander wieder zu einem Gespräch auf Augenhöhe treffen. Das ist ein Anspruch, der einen auch selbst weiterbringt. Nicht immer einfach, zugegeben, doch sehr effektiv.
Und beim Selbstkrach … raus in die frische Luft und bewegen.

Was tun, wenn Sie mit sich sind?

Corona hat uns u.a. bewusst gemacht, wie viele alte Menschen unter uns leben und wie viele Menschen – gewählt oder auch nicht – Single sind. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Nähe und Partnerschaft größer denn je, wie einige aktuelle Studien aus dem Herbst 2020 belegen. Also – was tun, wenn man mit sich ist? Wie Sie lesen – ich schreibe bewusst nicht alleine oder gar einsam. Sprache schafft Bewusstsein und damit IHRE Realität, wie Sie diese erleben. Im Grunde können Sie alle Tipps, die ich bislang nannte, für sich anwenden.

Akzeptieren Sie Ihre Lage und seien Sie gewiss,

es geht besonders in diesem Jahr vielen Menschen so.

Das muss man nicht gottgegeben hinnehmen. Werden Sie aktiv. Wenn Sie Freunde haben, die ebenso mit sich sind, vereinbaren Sie etwas – frei von Erwartungen. Das muss ja nicht der Heilige Abend sein. Seien Sie sich einen schönen Weihnachtsabend wert. Kochen Sie gut für sich. Schmücken Sie einen Baum oder ein Gesteck. Decken Sie einen weihnachtlichen Tisch. Hören Sie erbauliche Musik. Wenn Sie tanzen mögen, dann tun Sie das. Doch gestalten Sie den Tag und den Abend bewusst. Lernen Sie, sich ins große Ganze eingebunden fühlen.

Das mag auf den ersten Blick schwammig klingen.

Doch wenn Sie am Weihnachtsabend einen Spaziergang machen, vielleicht die Sterne am Himmel sehen – dann wissen Sie – sie sind nicht alleine und schon gar nicht einsam – wenn Sie es wollen!

Gleiches können Sie auch zwischen den Jahren machen. Kommunizieren Sie, um sich mit Menschen auch physisch verbunden zu fühlen. Die digitalen Möglichkeiten und das Telefon sind immer noch da. Nutzen Sie diese. Alle andere Möglichkeiten – ich bin sicher, Ihnen fallen noch unzählige weitere Möglichkeiten ein – habe ich Ihnen schon genannt.

Warten Sie nicht, dass etwas geschieht.

Erwarten Sie nichts – dann sind Sie immer beschenkt von dem was da ist. So wünsche ich Ihnen ein friedliches, erwartungsfreies Weihnachtsfest voll wundervoller Überraschungen und einen genussvollen, stillen Jahreswechsel – und ein neues Jahr nach Ihren persönlichen Wünschen!

16.12.2020
Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter:
www.andrea-riemer.de

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Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren Andrea Riemer November 2020Andrea Riemer:
nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschafterin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.
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