Wie das Gehirn im Leben sich verändert?
Leben ist Veränderung und Zyklus in jeder Form. Alles was lebt und existiert, verändert sich. Doch der Mensch selbst hat so seine Probleme mit der Wahrnehmung der Veränderungen. Der Mensch scheut Veränderungen und meidet sie. Obwohl der Mensch jeden Tag mit Veränderungen konfrontiert wird. Der Mensch gilt daher als träge, eben weil er so verzweifelt an Mustern festhält. Dies wurde eindeutig durch wissenschaftliche Studien belegt. Welche Rolle spielt unser Gehirn dabei? Natürlich verändert sich auch unser Gehirn. Ein bemerkenswerter Zyklus der Gehirnwellen durchläuft unser Gehirn im Rahmen unseres menschlichen Seins.
Ein bekannter Zyklus Effekt, dass sich mit steigendem Alter auch die Gedanken, Gefühle und natürlich die Wahrnehmung verändert, spielt im Leben eine bedeutsame Rolle. Viele Erwachsene fühlen sich beispielsweise zwar noch wie Kinder, aber haben dennoch nicht denselben Bezug wie damals in ihrer Kindheit. Ein Wendepunkt in unserm Leben beginnt etwa mit 12 Jahren, ab jetzt verändert sich die Wahrnehmung auf unsere Umwelt.
Zyklus der Gehirnwellen – Veränderung der Gehirnwellen
Bis zu 24 Monaten sind wir dabei größtenteils im Delta-Zustand. Sobald wir 2 Jahre alt sind bis ungefähr zum sechsten Lebensjahr wird der Theta-Zustand dominanter. Im Anschluss von 6 bis 12 Jahren ist der Alpha-Zustand vertreten. Auch dieser wechselt ab dem 12. Lebensjahr einmal in den Beta-Zustand, in dem wir uns dann bis ins hohe Alter befinden. Bei manchen Forschungen fand man jedoch heraus, dass sehr alte Menschen teilweise wieder dominanter im Alpha-Zustand sind. Dazu jedoch später mehr.
Doch was bedeutet das konkret und wieso hat dies einen so großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung?
Die Gehirnwellen des Babys
Wie bereits Bruce Lipton in seinem Buch „Spontane Evolution“ beschreibt, findet die Entwicklung der Bewusstseinszustände beim Menschen phasenweise statt. Beim Baby ist der Delta-Zustand nötig, um Tiefschlaf und Regeneration zu ermöglichen. Das liegt daran, weil sich der gesamte Organismus aufbauen muss. Im Delta-Zustand werden weitreichende chemische Prozesse im Körper ausgelöst und der Körper befindet sich sozusagen permanent im Aufbau.
Generell gibt es keine bewussten Erinnerungen an diese Entwicklungsphase. Das lässt sich auch leicht erklären, da der Delta-Zustand mit dem Unbewussten in Verbindung steht. Das bedeutet zu diesem Zeitpunkt gibt es noch kein eindeutiges Bewusstsein, welches über einen ausgeprägten Erinnerungsmechanismus verfügt, auf den der Mensch später zugreifen könnte.
Gehirnwellen des Babys werden mit 0,5 bis 4 Hertz gemessen. Dies wird auch bei erwachsenen im Tiefschlafgemessen. Das erklärt wieso Babys nicht länger als ein paar Minuten wach bleiben können. Sie haben an diesem Punkt noch keine kritischen Filter aufgebaut. Dieser Delta-Zustand wird auch mit tiefer Empathie und einem globale Bewusstsein beschrieben. Das könnte beschreiben, wieso Babys auch im Mutterleib die Informationen der Mutter nachweislich aufnehmen und dann später anwenden können. Zum Beispiel weiß ein Baby intuitiv, dass es zur Mutter lächeln muss, was ein Survival-Mechanismus ist, um nun in der Welt weiter zu überleben.
Die Gehirnwellen des Kleinkinds
Das Baby ist nun 2 Jahre alt und somit ein Kleinkind. Nun wechselt es langsam in den Theta-Zustand, der mit 4 bis 8 Hertz gemessen wird. Dieser Theta-Zustand wird dominant bleiben bis das Kleinkind ungefähr 6 Jahre alt ist. Der Theta-Zustand tritt bei uns Menschen auf, wenn wir Tagträumen, generell Träumen, in tiefen Meditationen sind oder visualisieren.
Kinder, wie wir alle wissen, leben oft in einer Welt voller Imagination, Tagträumen oft vor sich hin und zeigen eine blühende, erstaunliche Fantasie. Das liegt daran, weil der Theta-Zustand auch direkt mit dem Unterbewusstsein in Verbindung gesetzt werden kann. Die Informationen aus dem Unterbewusstsein fließen also direkt in die bewusste Wahrnehmung und ergeben ein Paradies aus bunten Eindrücken und neuartigen Assoziationen. Da sich nun das Unterbewusstsein immer weiter ausbildet, kann es gut sein, dass die ersten Erinnerungen aus dieser Zeit, zu einem späteren Zeitpunkt zeigen können.
Kinder in diesem Altersbereich haben noch keinen ausgeprägten kritischen Verstand . Das bedeutet, dass sie jede Information wie einen Schwamm aufnehmen und diese nicht hinterfragen. Sie befinden sich jederzeit in einem Zustand des Super Learning und sind offen für jegliche Fremdeinflüsse. Auch bei Erwachsenen, die sich mit Hypnose beschäftigen ist dieser Zustand bekannt. Man nennt ihn hypnotischer Zustand oder Hyper-Suggestibilität.
Alles, was Kindern in dieser Phase erzählt wird, werden geglaubt. Der Vorteil ist, weil das Bewusstsein des Kindes mit der richtigen Erziehung unglaublich schnell erweitert werden kann. Genauso kann es jedoch auch fatale Wirkungen haben, wenn durch schlechte, unverantwortliche Erziehung, Sorgen, Ängste, Wut, Trauer und andere negative Emotionen auf täglicher Basis auf das Kind übertragen werden.
Die Gehirnwellen des Kindes
Das Kleinkind wird langsam zum Kind. Es ist nun 6 Jahre alt und wechselt so langsam vom Theta-Zustand in den Alpha-Zustand. Dieser wird auch dominant bleiben bis zum ungefähr 12. Lebensjahr. Der Alpha-Zustand wird mit 8 bis 12 Hertz gemessen. Nun langsam bildet sich das analytische Bewusstsein weiter aus. Das Kind beginnt zu interpretieren, hinterfragen und Rückschlüsse aus der Umwelt zu ziehen. Die ersten eigenen Erfahrungen werden gemacht und das Prinzip von Ursache und Wirkung kann rational verstanden werden.
Dennoch bleibt der Theta-Zustand auch stark, sodass das Kind weiterhin auf eine breitgefächerte Imagination zugreifen kann, genauso wie auf die äußere Welt, die nun immer weiter erkundet wird. Bei aufwachsenden Kindern lässt sich dabei ein Trend feststellen – der Fokus auf das innere Bewusstsein wechselt auf eine Sicht, die mehr von der äußeren Welt geprägt ist. Das zeigt sich auch, wenn man sich die Gehirnhälften der Kinder anschaut. Beide Gehirnhälften, sowohl die linke als auch die rechte werden stimuliert. Damit befindet sich das Kind oftmals in einem Zustand der leichten Trance und zeigen Zeichen von Entspannung und Inspiration. Erwachsene versuchen genau diesen Zustand durch Meditation wiederzuerlangen, was gar nicht so einfach ist.
Die Gehirnwellen des Erwachsenen
Das Kind wird immer älter und ist nun schon 13 Jahre alt. Langsam aber sicher stellt sich der Beta-Zustand weiter ein und Delta, Theta und Alpha treten weiter in den Hintergrund. Die Beta-Wellen werden ab 13 Herz gemessen und können bis zu 40 Hertz ansteigen. Das ist die Welt in der wir alle leben. Sie besteht aus einem analytischen und kritischen Verstand. Unser Bewusstsein ist wach, fokussiert und jederzeit in der Lage logisch zu denken. Erwachsene befinden sich fast ausschließlich im Beta-Zustand. Nur vereinzelte Menschen, die Mediation ausüben, wechseln auch in andere Gehirnwellenbereiche.
Nun brauchen wir natürlich auch Betawellen, um im Alltag funktionieren zu können. Ein Mensch, der permanent in seinen Gedanken ist und vor sich hin träumt, ist für unsere Gesellschaft nicht produktiv genug. Andererseits haben wir teilweise seelenlose Menschen unter uns, die einfach den Zugang zu ihren Träumen, Inspirationen und ihrer Fantasie vollkommen verloren haben. Vor Allem sind wir zwar erwachsen, doch das Kind in uns lebt durchaus weiter. Denn alle Glaubenssätze, die wir damals mit 2-12 Jahren aufgenommen haben, befinden sich immer noch in unserem Unterbewusstsein und steuern unseren Alltag ohne dass wir es wahrnehmen.
Erweitere dein Bewusstsein – So geht’s
Aus dem Grund ist es auch so essenziell, dass jeder von uns einen Blick in die Kindheit wirft und sich kritisch damit auseinandersetzt. Nur so lassen sich fehlerhafte Programmierungen identifizieren und mit etwas Arbeit transformieren. Viele Menschen leiden unter negativ behafteten Glaubenssätzen; (zum Beispiel: Ich bin nicht gut genug) die größten sind mitunter, dass man nicht wertvoll und nicht liebenswert ist. Diese Kernglaubenssätze gilt es aufzulösen, um ein freieres und entspannteres Leben zu führen.
Effektiv wäre es die Gehirnwellenbereiche von Delta, Theta bis hin zu Alpha weiter auszubauen. Das hat weitreiche positive Effekte auf das Bewusstsein. So erlernen wir wieder bestimmte Bewusstseinszustände zu erreichen, wie die Trance, Tagträumerei, luzides Träumen oder auch die Meditation. Wir können uns selbst neu programmieren, weil wir in einen hypnotischen Zustand wechseln können. Genauso bleiben wir langfristiger entspannter, inspirierter und empathischer. Wir erhalten besseren Zugriff auf unser Unterbewusstsein und können somit uns selbst besser verstehen.
Hilfestellung
Am Anfang des Beitrages sprachen wir von der Trägheit des Menschen zur Veränderung. Dies gilt selbst auch für Veränderungen des Wohlbefindens. Wie wäre es sonst zu erklären, das Menschen nach einer Herz Operation immer noch sich schlecht ernähren? Wer verändern will muss seine Trägheit überwinden. Ins handeln kommen! Daran führt kein Weg vorbei! Damit Wandel Realität werden kann müssen folgende Bedingungen erfüllt werden: Entscheidung und Entschiedenheit. Zunächst muss der Mensch sich zum Wandel entschließen. Schon das ist nicht leicht. Vielfältige Fragen wie funktioniert das, ist das seriös, bringt das was, brauch ich das, halten uns ab für uns eine wertvolle Entscheidung zu treffen. Trifft der Mensch nun eine Entscheidung, so muss er den Weg, sofern er auch erfolgreich werden kann, auch noch entschieden gehen. Entscheidung und Entschiedenheit sind Vorbedingungen von Veränderungsprozessen.
24.4.2021
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein
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