Interview mit Andreas Goldemann:
Wie Emotionen unseren Körper und unser Leben steuern
Das erste Interview mit Andreas Goldemann letzten Juni, ist so gut bei unseren Lesern angekommen, dass wir heute ein zweites veröffentlichen. Bei diesem Interview haben wir ihn über die Wirkung der negativen Emotionen in unserem Körper und in unserem Leben gefragt und sind dabei um sehr interessante Erkenntnisse reicher geworden.
Frage: Andreas, in deinem Kurs “Zurück zum Ursprung” hilfst du den Teilnehmern, gespeicherte negative Emotionen abzulösen. Kannst du uns erklären, warum wir so hartnäckig an ihnen festhalten?
Andreas Goldemann: Grundsätzlich müssen wir uns das so vorstellen, dass unser Körper alle Emotionen, d.h. Angst, Schrecken, Trauer, Frust, Freude, Liebe u.a. direkt aufnimmt. Das gilt genauso für positive wie für negative Emotionen. Wenn eine negative Emotion von der Durchdringung her sehr stark ist, dann gehen die Schwingungen bis in unser Gewebe hinein, verhaften sich und hinterlassen bei uns ein Trauma. Das kann man sich wie eine Wunde vorstellen (aus dem griechischen: Trauma = Wunde).
Jede Emotion hat eine bestimmte Frequenz. Dasselbe gilt auch für die Gewebeschichten in unserem Körper. Sie schwingen ebenfalls auf einer bestimmten Frequenz. Wenn wir eine Emotion wieder und wieder erleben, wird die Gewebeschicht nachhaltig belastet, welche dieselbe Frequenz mit ihr hat. Je mehr Emotionen dazu kommen, verbinden sie sich in unserem Gewebe miteinander und es entsteht ein “Cluster”. Das führt dazu, dass unsere Gewebestruktur nicht mehr frei ist und somit unsere Energie blockiert wird. Wir verlieren dadurch unsere Leichtigkeit. In vielen Fällen führt das auch zu Stress im Stoffwechselbereich.
Frage: Lassen sich auch Gewichtsprobleme darauf zurückführen?
Andreas Goldemann: Belastende Emotionen sorgen dafür, dass wir dazu neigen, das Falsche zu essen. Wir sind frustriert, fühlen uns gestresst oder sind unglücklich. Viele von uns neigen dann dazu, diese Gefühle mit Schokolade, Zucker oder Junk Food zu kompensieren. Das führt zur Gewichtszunahme. Belastende Emotionen verursachen strukturellen Stress, der sich auf vielfältige Weise manifestiert.
Ähnlich kann es uns ergehen, wenn wir sehr stark sein müssen, z.B. weil wir Verantwortung für andere übernehmen. Wenn wir uns zu viele Bürden auferlegen und die damit zusammenhängenden Emotionen überhand nehmen, setzen sie sich wie Schlacken in unserem Gewebe fest und blockieren unseren Energiefluss.
Frage: Das wird ja mit zunehmendem Alter immer mehr?
Andreas Goldemann: Man muss sich das so vorstellen: Zu Beginn unseres Lebens erhalten wir einen leeren Rucksack, in dem wir alle unsere Erfahrungen und die dazugehörigen Emotionen sammeln – positive wie negative. Positive Erfahrungen und Emotionen bereichern und beflügeln uns.
Negative Erfahrungen und Emotionen können dagegen auf zwei Arten auf uns wirken. Im guten Fall verarbeiten wir die negativen Emotionen vollständig. Ein Beispiel: Ein Kleines Kind fällt hin und tut sich weh. Es ist kurzzeitig traurig. Mit dem Rückgang des Schmerzens geht auch die Traurigkeit zurück und ist sehr bald vollständig weg. Hier kommt nur die Erfahrung in den Rucksack. Die Emotion selbst wird nicht als Belastung dazugeladen.
Im schlechten Fall jedoch bleiben negative Erfahrungen als belastende Emotionen haften. Zum Beispiel ein Streit zwischen unseren Eltern, den wir in sehr jungem Alter erlebt haben. Die negative Emotion lässt uns nicht mehr los, auch wenn wir uns dessen später nicht mehr bewusst sind. Aus diesem Grund können wir mit unserer Hilflosigkeit und der Überforderung nicht umgehen. Bildlich gesprochen werden diese wie ein belastender “Emotionsstein” in unseren Rucksack gepackt und beginnen, unser Lebensbild zu prägen. Mit den Jahren kommen immer mehr solche prägenden Erlebnisse hinzu, die wir nicht komplett verarbeiten können. Dadurch wird unser Rucksack immer schwerer.
Frage: Wo führt das hin?
Andreas Goldemann: Das kann unseren Alltag sehr stark beeinträchtigen. Die Probleme im Stoffwechselbereich des Gewebes werden immer größer, die Wasserstrukturen verändern sich und die Säurestrukturen verändern sich ebenso. Nehmen wir die negativen Emotionen, die im Nacken festsitzen als Beispiel. Sie verursachen nicht nur körperliche Beschwerden, sondern geben uns auch eine negative Aussicht auf das Leben im Allgemeinen. Wir nehmen dann die Welt als einen gefährlichen Ort wahr und leben unter ständigem Stress und Anspannung. Ohne es zu merken, erschaffen wir Lebenserfahrungen, die unsere negativen Erwartungen erfüllen. Das funktioniert so wie die selbsterfüllende Prophezeihung.
Frage: Was können wir da tun?
Andreas Goldemann: Da müssen wir auf jeden Fall etwas unternehmen. Allerdings reicht es nicht, wenn wir das nur auf der mentalen Ebene bearbeiten. Wir wissen dann vielleicht, woher es kommt, fühlen uns aber trotzdem nicht optimal, weil der Körperspeicher noch nicht entlastet ist. Darauf legen wir bei unserer Arbeit ganz besonderen Wert. Über den Sound und den Gesang nehmen wir uns den Körperspeicher vor, um festhängende Emotionen freizuschwingen.
Frage: Arbeitest Du auf zwei Ebenen?
Andreas Goldemann: Ich arbeite auf drei Ebenen. Zuerst auf der mentalen Ebene, denn wenn wir verstehen, warum etwas so ist, wie es ist, kommt Klarheit rein. Dann gehen wir in die Matrixebene. Dort “shiften” wir, d.h. wir schieben die Struktur wieder in ihre Blaupause zurück. Die dritte Ebene ist die feinstoffliche Ebene, auf die wir in unseren Transformationssessions kommen, um dort festsitzende Emotionen freizuschwingen.
Frage: Gilt das für alle Menschen?
Andreas Goldemann: Es gibt Menschen, die verarbeiten ihre Emotionen durch Musik, Sport, Kunst oder andere Tätigkeiten. Dadurch dass der Künstler oder der Sportler durch seine Tätigkeit in ein anderes Grundschwingungsmuster hineinkommt, kann er seine Emotionen sehr gut verarbeiten und sie auf diese Weise freischwingen.
Die meisten Menschen machen aber leider nichts in diesem Bereich. Ihr Körper lässt die Emotionen, die sie im Laufe der Jahre aufnehmen, nicht mehr los. Deren Leben wird dadurch bestimmt, dass sie sich in einem Zustand des Wohlseins/Unwohlseins befinden. Oder sie kommen von Zeit zu Zeit emotional in Situationen, in denen ihre verborgenen Probleme angetriggert werden und sie dabei die Fassung verlieren und explodieren. Andere wiederum kommen in ein Gefühl wie z.B. Trauer oder Scham rein, ohne zu wissen, warum sie sich so fühlen.
Trigger für solche Gefühlsausbrüche können Personen sein, die uns an jemanden oder an eine Situation erinnern, die eigenen Eltern, ein bestimmtes Lied oder ein Geruch, der uns in Resonanz mit der gespeicherten Emotion bringt. Die Emotion bricht unkontrolliert aus und steuert auf diese Art unser Verhalten. Solange wir diese Emotionen mit uns herumtragen, solange sie in unserem Gewebe festhängen, bestimmen Sie unser Leben.
Frage: Sind wir denn fähig, sie zu kontrollieren?
Andreas Goldemann: Wichtig ist zu erkennen, dass wir selbst nicht die Emotion sind. Wenn wir das erkannt haben, können wir die Position des Beobachters einnehmen und die Emotion von außen betrachten. Wir haben dann die Freiheit zu entscheiden, wie wir handeln wollen, d.h. ob wir uns von der jeweiligen Emotion leiten lassen oder nicht. Nehmen wir noch mal das Beispiel von vorhin: Wir entscheiden, ob wir wütend werden oder nicht. Wir entscheiden ob wir uns von der Emotion leiten lassen oder diese nur von außen betrachten. Es ist wichtig, diese Freiheit zu erlangen und das können wir nur tun, indem wir uns “freischwingen” und erkennen, dass wir selbst nicht die Emotion sind.
Frage: Lieber Andreas, wir danken dir herzlich für dieses sehr aufschlussreiche Gespräch!
Wer ist Andreas Goldemann?
Andreas Goldemann ist ein „Intuitive“ oder „Intuitiver“, d.h. er nimmt über seinen Körper wahr, wenn Menschen in Disharmonie oder in Disbalance sind. Er setzt seine außergewöhnliche Gabe schon seit mehr als 22 Jahren erfolgreich ein und hat in über 20 Ländern mit Zehntausenden von Menschen erfolgreich gearbeitet.
Andreas leitet all seine Sessions auf eine ganz besondere Weise: Über Stimme, Ton, Bewegung und Reflexion hilft er den Teilnehmern seiner Kurse, in eine neue Tiefe ihres Seins zu gelangen und sich von negativen Emotionen, die ihren Körper, ihren Geist und ihre Seele belasten, zu befreien. Das sorgt dafür, dass wieder mehr Lebensenergie durch ihr System fließt, und sie sich dadurch wieder kraftvoller, lebendiger und glücklicher fühlen.
13.08.2019
Andreas Goldemann
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