Wir können Spiritualität nicht erfahren

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Wir können Spiritualität nicht erfahren horizont wasser mann ebbe manWir können Spiritualität nicht erfahren

Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit dem Bereich der Spiritualität und spirituellem erwachen. Immer mehr Menschen öffnen sich dem Spirituellen, dem Geistigen, dem Energetischen. Immer mehr Menschen erkennen, dass sie selbst mehr sind als nur ihr Körper. Doch was genau ist eigentlich Spiritualität? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Was ist damit gemeint, wenn wir sagen, dass Menschen spirituell sind? In dem Wort Spiritualität steckt das Wort „Spirit“ drin. Und „Spirit“ bedeutet nichts anderes als Geist. Spiritualität ist also „die Lehre unseres Geistes“ oder „die Wissenschaft unseres Geistes“ oder „die Ebene unseres Geistes“.

Inhaltsverzeichnis

Wir sind Körper, Geist und Seele

Indem wir Menschen Körper, Geist und Seele sind, ist unser Menschsein gekennzeichnet durch drei Aspekte, die gegensätzlicher und konträrer gar nicht sein könnten.

Unser Körper

Unser Körper ist eine Form. Unser Körper ist feststofflich. Unseren Körper können wir anfassen. Mit unserem Körper können wir die Welt der Dinge begreifen und wahrnehmen.

Unser Körper verfügt über unsere Sinne. Wir kennen unsere körperlichen Sinne sehen, hören, riechen, schmecken und  tasten/fühlen.

  • Wir sehen die Welt mit unseren Augen.
  • Wir hören Töne und Geräusche mit unseren Ohren.
  • Wir riechen Düfte und Gerüche mit unserer Nase.
  • Wie schmecken Essen und Trinken mit unserem Mund.
  • Wir tasten und fühlen unsere Umwelt über unsere Haut.

Mit diesen fünf Sinnen nehmen wir diese Welt wahr.

Über unsere Wahrnehmung nehmen wir wahr, was wir für wahr nehmen. Hierbei nehmen wir unsere Wahrnehmung tatsächlich für bare Münze. Wir glauben, dass all das, was wir über unsere Sinne wahrnehmen, wahr sei, wahrhaftig sei, Wahrheit sei und echt sei. Doch hier unterliegen wir bereits unserer ersten, grundlegenden und gravierenden Täuschung. Hier entstehen all unsere Illusionen. Zugleich sind all diese Illusionen für unser „Erfahrungen machen“ zwingend erforderlich. Ohne diese Illusionen wären keinerlei Leben und keinerlei Erfahrungen möglich.

Die Welt ist anders als wir glauben

Alles ist anders als es uns erscheint. Je nachdem wie tief wir in dieses Thema unserer irreführenden, körperlichen Wahrnehmung einsteigen, kommen wir zu sehr erstaunlichen Ergebnissen.

  • Alles ist feinstofflich-formlose Energie.
  • Alles sind nur Frequenzen und Schwingungen.
  • Alles ist Licht (nicht das Sonnenlicht, sondern „das Licht der Liebe“).
  • Alles ist Nichts*.
  • Alles besteht zum überwiegenden Teil aus leerem Raum.

(* „Nichts“ wird groß geschrieben, weil es synonym für „nichts“ und für „das Nichts“ steht.)

Die Abstände zwischen den Atomen und zwischen den Elektronen und dem Atomkern innerhalb eines Atoms sind in ihrer Relation so gewaltig groß, wie die Abstände zwischen den Sternen am Nachthimmel. Überall finden wir vor allem leeren Raum. Alles spiegelt sich hierbei wechselseitig.

Das Kleine spiegelt sich im Großen.
Das Große spiegelt sich im Kleinen.

Wenn wir Holz verbrennen, so können wir einen großen Stapel aufschichten und ein großes Feuer machen.

  • Wie kann sich das harte Holz in Luft auflösen?
  • Wir kann die feste Form einfach verschwinden?
  • Wie kann das Holz, an dem wir uns den Kopf stoßen können, „verdunsten“?

Das massive, feste Holz, das wir zuhause in unserem Kaminofen verbrennen, zieht als Rauch ab und schwebt leicht durch den Kamin nach oben in die Luft davon. Wie kann es sein, dass das schwere Eichenholz fliegen kann?

Weil es im Grunde Nichts ist.

Übrig bleibt nur ein kleines Häufchen Asche. Und auch diese Asche können wir noch weiter komprimieren und zusammendrücken, sodass am Ende sozusagen nur ein stecknadelgroßer Materiepunkt übrig bleibt. Alles andere war Fake, Verkleidung, Retusche, Kostüm, Rollenspiel, Illusion und Traum. Das Nichts hatte sich aufgeplustert zu „etwas“, um in Erscheinung zu treten und um Erfahrungen zu ermöglichen.

Alles ist Illusion  –  doch das macht nichts

Spiritualität bedeutet, all diese Illusionen jetzt zu durchschauen  –  und sie dennoch weiterhin zu genießen. Und dies geht leicht, denn wir wissen ja beispielsweise auch, dass die Schauspieler im Theater und im Kinofilm sich nur verkleidet haben. Es ist ja nichts echt. Es ist nichts wirklich. Es ist alles nur künstlich inszeniert. Und so ist eben das gesamte Leben ein künstlich inszeniertes Theaterstück. Und wir selbst als Gott/Geist schauen uns selbst als Schauspieler (Ego) dabei zu, was in diesem Theaterstück so passiert. Und das Theaterstück bietet uns vortreffliche Unterhaltung.

Mit der Kraft unseres Geistes können und dürfen wir all dies nun erkennen und anerkennen, bezeugen, würdigen und wertschätzen, bejahen und segnen. Dieses Erkennen und Anerkennen, Bezeugen und Würdigen, Wertschätzen und Bejahen, Segnen und Lieben ist „spirituell Sein“. Spirituell Sein bedeutet, alles zu durchschauen und dennoch die Welt der Illusionen und das „Erfahrungen machen“ zu genießen.

Unser Ego-Verstand kann dies nicht.
Wir als Geist können dies leicht.

Unsere Seele

Als nächstes schauen wir uns die beiden über unseren Körper hinaus gehenden Aspekte unseres Daseins an: Geist und Seele.

Unsere Seele ist reine, universale, himmlische, göttliche Liebe. Unsere Seele ist feinstofflich-formlose Energie. Unsere Seele ist unsichtbar. Wir können das Phänomen der Seele weder mit unseren körperlichen Sinnen wahrnehmen noch mit wissenschaftlichen Methoden messen oder erfassen. Die Seele ist und bleibt unbegreiflich. Letztendlich sind wir als Seele selbst der Gott, von dem wir immer sprechen.

Unsere „eigene“ Seele ist aus der einen, allumfassenden Ur-Seele hervorgegangen und ist in der Lage, als individualisierter Aspekt der universalen Liebe eigenen Erfahrungen zu sammeln und sogar sich zu entwickeln (obgleich die Ur-Seele natürlich bereits fertig und ganz ist  –  diesen Widerspruch kann unser Verstand nicht auflösen).

Wir können uns bezüglich der „Struktur unserer Seele“ vorstellen, wie die eine Ur-Seele das Meer, der weite Ozean ist. Und wenn das Wasser ans Ufer platscht, dann hüpft mit der Gischt ein kleiner Wassertropfen an Land und ist dort sichtbar geworden. Dieser kleine Wassertropfen kann nun (separiert vom Ganzen) eigene Erfahrungen machen. Und wenn eine neue Welle kommt und den Wassertropfen wieder aufleckt, dann geht der Wassertropfen wieder ein in das große Ganze, in das Meer der Liebe, und ist nicht mehr als individueller Aspekt zu erkennen und wird auch nie wieder auffindbar oder erkennbar sein.

Und wir Menschen sind eben genau solche kleinen Wassertropfen, solche winzigen Seelenaspekte, die eine Zeit lang separiert vom Ganzen existieren, ihre eigenen, individuellen, persönlichen Erfahrungen sammeln, und dann eines Tages wieder heimkehren ins Meer  –  beziehungsweise in den Himmel, der das Meer der Liebe ist.

Das Leben ist ein Rollenspiel

Wenn eine Seele auf die Erde inkarniert, dann inkarniert die formlose Liebe in die Welt der Formen. Diese inkarnierte Liebe wird dann als Form sichtbar, doch die Form selbst ist nicht die universale Liebe.

Es ist wie zur Faschingszeit. Wenn ein Kind sich sein Faschingskostüm anzieht, dann inkarniert dieses Kind in ein Faschingskostüm. Mit diesem Faschingskostüm ist das Kind dann „jemand“: ein Feuerwehrmann, ein Gespenst, ein Clown, Pipi Langstrumpf, ein Räuber, ein Polizist, eine Hexe, ein Pirat und zu Halloween vielleicht auch eine Gruselgestalt. Und das Kind verhält sich entsprechend seinem Kostüm und es macht die hierzu gehörigen Erfahrungen. Und wenn das Kind das Faschings-Kostüm wieder auszieht, dann ist es wieder „Nichts“. Es ist kein „jemand“ mehr. Es ist wieder ein reines Kind. Und es kann sich aus dem Kleiderschank des Universums nun auch jedes beliebige andere, neue Kostüm nehmen und anziehen und ausprobieren und erfahren.

Und so wählen auch wir Menschen ständig unterschiedliche Kostüme und Verkleidungen aus. Wir kleiden uns. Und wenn wir zur Arbeit gehen, dann kleiden wir uns anders als zuhause im Garten oder im Urlaub. Wir ziehen uns bestimmte Klamotten an, die zu den Situationen und Erfahrungen passen, die wir beabsichtigen. Es wäre möglich aber sinnlos, wenn der Schornsteinfeger in seiner Berufskleidung im Urlaub auf Mallorca ins Meer springt und dann in Badehose bei den Leuten den Kamin kehrt  –  obgleich es ja in beiden Fällen derselbe Schornsteinfeger ist.

Die reine Liebe ist die Energie „dahinter“

Das, was auf der Ebene der Formen in Erscheinung tritt, ist immer unser Kostüm, unsere Verkleidung, unser Rollen-Outfit. Beim Fasching treten der Pirat oder der Clown auf den Plan. Das Kind „dahinter“ ist kaum zu erkennen. Nur die Rolle ist zu sehen. Nur die Rolle ist erkennbar. Nur das Äußere ist sichtbar. Die Rolle (die Form) steht im Vordergrund. Und das Kind (die Liebe, das Formlose) ist unsichtbar im Hintergrund. Und so entstehen dann all unsere Erfahrungen.

Die reine Liebe ist sozusagen unsichtbar und in/hinter dem Kostüm verborgen. Die reine Liebe (das Kind als solches, das Kind in seiner Natur beziehungsweise der Schornsteinfeger ohne Verkleidung) tritt nicht in Erscheinung. In Erscheinung tritt stets die Form, die äußere Erscheinung, das im Außen Sichtbare, das, womit das Kind (der Schornsteinfeger) sich in diesem Moment „vermarktet“ und präsentiert.

Und diese Präsentation ist eben die Form-Ebene und damit die Ego-Ebene.
Spiritualität und universale Liebe sind die unsichtbare Energie „hinter“ der Form und damit die Ebene unseres Geistes.

Rollenspiele und „sich verkleiden“ bringen uns Spaß

Und weil das „sich Verkleiden“ und „sich Vermarkten“ so viel Spaß machen, deswegen erfinden auch die spirituellen Menschen immer neue „spirituelle Produkte“, bringen sie auf den Markt und verkaufen und vermarkten sie. Es ist im Grunde genommen das Gleiche wie beim Kinderfasching, nur das jetzt die Erwachsenen „Fasching“ spielen unter dem Motto „Spiritualität“ und sich entsprechend verkleiden, geben, darstellen und anpreisen  –  und die dazugehörigen Erfahrungen sammeln.

Jede spirituelle Methode, jede spirituelle Technik, jede spirituelle Praxis, alle spirituelle Requisiten sowie sämtliche esoterischen Gegenstände und Hilfsmittel sind „Faschingskostüme“, mit denen wir als reine Liebe  (wir als Seele) uns verkleiden, um dann auf dem Faschingsball, den wir „das Leben“ nennen, lustige Erfahrungen zu sammeln. Doch all diese „Dinge“ sind Formen, Verkleidungen, Kostüme und Ablenkungsmanöver. Uns selbst als Seele finden wir immer nur im „Nichts dahinter“.

Da wir selbst als Seele feinstoffliche-formlose, unsichtbare, reine Energie sind, könnten wir als Seele niemals körperliche Erfahrungen machen  –  da unsere Seele ja Nichts ist. Das Nichts kann niemals „etwas“ erfahren. Und so muss sich unsere Seele der Verkleidungen/Kostüme und Hilfsmittel bedienen, um sich selbst in ihrem Sosein überhaupt erfahren zu können. Es ist also alles gut und richtig so, wie es ist. Und es bleibt auch alles gut und richtig so, auch dann, wenn wir die Schöpfung jetzt durchschauen, den Schmu erkennen und die Zusammenhänge verstehen.

Die universale Liebe

Wir sind die universale Liebe. Hierbei ist die universale Liebe (also wir selbst als Seele) unsichtbar, unscheinbar, meistens kaum wahrnehmbar und doch allgegenwärtig und immer präsent.

  • Diese Liebe ist die kurze Pause zwischen Einatmen und Ausatmen.
  • Diese Liebe ist der Abstand zwischen den Bäumen eines Waldes.
  • Diese Liebe ist der weiße Hintergrund hinter diesen schwarzen Buchstaben dieser Seite.
  • Diese Liebe ist die Pause zwischen den Tönen einer Melodie.
  • Diese Liebe ist der leere Raum zwischen den Sternen.
  • Diese Liebe ist das Nichts hinter dem Etwas.
  • Diese Liebe ist das Formlose hinter der Form.
  • Diese Liebe ist universales Nichts, aus dem alles hervortreten kann.
  • Diese Liebe ist Licht.
  • Diese Liebe ist die Welle bevor sie zum Punkt wird.
  • Diese Liebe ist wahrnehmendes Bewusstsein.
  • Diese Liebe ist unser „spirituell Sein“.
  • Und diese Liebe ist allgegenwärtig  –  nur eben unsichtbar, feinstofflich-formlos, rein energetisch.

Unser Geist

  • Und was genau ist nun unser Geist?
  • Was ist unser Spirit?
  • Und welche Aufgabe fällt unserem Geist/Spirit zu?

Wir als “Spirit” sind Geist. Unser Geist ist der Übersetzer, der Vermittler, der Dolmetscher, das Transformationshäuschen. Unsere Spiritualität ist unsere individuelle, persönliche, einzigartige Gabe und Fähigkeit, mit beiden Ebenen (gleichzeitig) zu kommunizieren: mit der Ebene der Formen wie auch mir der Ebene des Formlosen beziehungsweise mit unserem Körper und der Welt sowie auch mit unserer Seele und der feinstofflich-formlosen Liebe.

Unser Geist zeigt sich uns als unser Bauchgefühl, als unsere Intuition, in Form von Geistesblitzen, Eingebungen, Impulsen und Inspirationen. Unser Geist ist unsere innere Stimme. Letztendlich ist unser Geist die Stimme unseres Herzens beziehungsweise die Stimme unseres Inneren Kindes. Unser Geist ist „unser innerer Sprecher der Liebe“.

Unser Ego

Und unserem Geist als „Sprecher der Liebe“ beziehungsweise als „Sprecher unseres Herzens“ steht nun unser Ego genau gegenüber. Unser Ego ist „der Sprecher unseres Verstandes“, „der Sprecher unseres Kopfes“, „der Sprecher unserer Vernunft“. Unsere Gedanken sind die Nachrichten und Botschaften unseres Ego. Und unser Verstand und unsere Gedanken und unser komplettes Ego wurden während unserer Kindheit programmiert.

Unser Ego wurde während unserer Erziehung durch die Werte, Normen, Vorstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen und Erfahrungen, die wir während unserer Kindheit gemacht und erlernt haben, geprägt. Und so leben wir heute überwiegend aus dieser, unserer Ego-Prägung heraus und weniger aus unserem Herzen heraus. Wir leben weniger aus unserem Geist heraus und stattdessen meistens aus unserem Verstand, aus unseren Gedanken heraus.

  • Unser Geist ist Liebe und schon immer Liebe gewesen.
  • Unsere Seele ist Liebe und schon immer Liebe gewesen.
  • Und wir als Liebe können nur eines tun: Lieben.

Die Liebe kann nur eines tun: Lieben

Unser Körper ist Form und hat aus sich selbst heraus körperliche Bedürfnisse. Unser Körper muss essen und trinken und braucht „etwas“. Unser Körper braucht Schutz, ein Dach über dem Kopf, Wärme, Fürsorge und liebevolle Zuwendung. Zudem ist unser Körper mit einem Hormonhaushalt sowie mit Triebimpulsen ausgestattet, die ihm sein Überleben und seine Fortpflanzung sicherstellen.

Unser Ego bedient nun unseren Körper, sodass wir mit unserem Körper Erfahrungen machen können. Unser Ego ist dabei aus sich selbst heraus nichts Eigenes. Unser Ego benutzt unseren Körper entsprechend der unserem Ego zugrundeliegenden (innewohnenden) Energien  –  sprich, unser Ego benutzt unseren Körper entsprechend unseren Prägungen und Konditionierungen.

Unser Ego ist eigentlich ein leerer Eimer

Unser Ego war anfangs wie ein leerer Eimer. Unser Ego war zu Beginn leer, nichts, niemand. Unser Ego musste erst geformt werden, damit es „etwas“ beziehungsweise „jemand“ ist. Und unser Ego kennt nur das Fehlen von Liebe. Unser Ego ist also Mangel. Und weil unserem Ego die universale  Liebe fehlt, deswegen versucht unser Ego diesen Mangel durch weltliche Freuden, durch die Dinge im Außen und durch die Versuchungen des Lebens auszugleichen und zu kompensieren. Unser Ego versucht in den Formen des Lebens sein Glück zu finden. Doch dies kann niemals gelingen, denn das wahrhaftige Glück ist die unsichtbare, formlose Liebe hinter den Dingen, hinter den Formen. Doch unser Ego hat eben einfach keinen Zugang zu dieser Ebene des Formlosen. Unserem Ego fehlt jeglicher Zugang zur universalen Liebe  –  weil es denkt und nachdenkt und nicht spüren kann. (Nur unser Geist kann spüren.)

Und so leidet unser Ego Schmerzen. Unser Ego leidet seelische Schmerzen, weil ihm die Liebe fehlt. Und aus diesem Schmerz heraus hat unser Ego einen Ego-Schmerzkörper ausgebildet. Und diesen Schmerzkörper ernährt unser Ego nun mit immer neuem Futter, mit immer neuem Schmerz und mit immer neuen negativen Gefühlen und Energien.

Jedes Mal, wenn das Ego glaubt, in den Dingen dieser Welt die wahre Liebe gefunden zu haben, wird es wenig später enttäuscht. Und diese Enttäuschungen schmerzen. Diese Enttäuschungen tun richtig weh. Und so wächst und gedeiht der Schmerzkörper unseres Ego immer weiter und weiter und wird größer und größer  –  bis er eines Tages platzen wird. Und vor diesem „großartigen Ereignis“ steht die Menschheit nun kurz davor. Und die aktuelle C.-Krise leistet einen wirkungsvollen Beitrag hierzu.

Schattenenergien und Fremdenergien 

–  Wie unser Ego entstanden ist. Das kleine, neugeborene Baby ist zwar kurz nach seiner Geburt noch eine reine Seele, es hat aber sein eigenes Liebe-Sein bereits vergessen. Das Baby weiß nicht, dass es Liebe ist. Stattdessen wird das Baby weltlich gestillt. Das Baby wird nicht nur von der Mutter mit Muttermilch liebevoll genährt, sondern nimmt ebenso auch die Energien von der Mutter (und vom Vater) auf. Dies sind einerseits die schönen Energien von Freude und Vertrauen, andererseits aber auch all die vielen bei den Eltern unbewusst unter dem Teppich liegenden Schattenenergien von traumatischen, unverarbeiteten Erfahrungen und Gefühlen aus diesem und aus früheren Leben sowie aus der gesamten Ahnenreihe.

All diese Schattenenergien sind natürlich Fremdenergien in dem System des kleinen Babys. Und zu diesen Schattenenergien gehören vor allem auch die Denkmuster, Meinungen, Werte, Ansichten, Überzeugungen, Vorstellungen und Erwartungen dazu, die die Eltern in Bezug auf das heranwachsende Kind haben. Und weil diese Schattenenergien Gedanken und damit Formenergien sind, deshalb deckeln und blockieren sie mit der Zeit die Liebe des Babys und die freie Entfaltung des Inneren Kindes vom Baby.

Das Baby beziehungsweise das heranwachsende Kind darf eben nicht einfach das tun, was es möchte (frei spielen und die Welt entdecken/erkunden), sondern das Kind wird im Zuge seiner Erziehung gemaßregelt, zurechtgewiesen und wohl erzogen. Es soll sich anpassen und brav und artig sein (anstatt lebendig und frei).

Wir werden zu angepassten Menschen erzogen

Das Kind nimmt nun all diese Maßregelungen für „bare Münze“  –  was soll es auch anderes tun?  –  Es kennt ja nichts anders. Und so verinnerlicht das Kind die Ansagen und Worte und Erziehungsmaßnahmen der Eltern und glaubt, dass „das Leben so ist“. Das Kind glaubt: „So tickt die Welt. So ist es wahr und richtig.“ Und das Kind identifiziert sich mit all diesen verinnerlichten Energien, Prägungen, Glaubenssätzen, Vorstellungen und Wahrheiten. Und mit der Zeit (bis zum sechsten Lebensjahr) bildet sich in dem Kind dann ein eigenständiges Ego aus. Und so hat jeder Mensch eine Identifikation mit seinem Ich, mit seinem Ego und tritt für die Werte seines Ego ein  –  und geht für diese Werte sogar auf die Straße und zu Demonstrationen.

Dabei sind all diese Werte in Wahrheit verinnerlichte, übernommene Fremdenergien. Es sind ja gar nicht unsere eigenen Energien und Werte, sondern es sind ja die unbewusst von unseren Eltern übernommenen Wahrheiten. Und so vertritt unser Ego die Werte „der anderen“, anstatt die Werte und Wünsche und Bedürfnisse unseres eigenen Herzensfeldes und unseres eigenen Inneren Kindes. Denn in unserer Essenz, in unserem wahren, richtigen, göttlichen Ich, sind wir ja wahre Liebe. Nur hiervon hat unser Ego keine Ahnung  –  ja nicht einmal einen blassen Schimmer.

Die eigene Spiritualität neu entdecken

Begeben wir uns nun auf unseren Weg hin in Richtung Licht und Liebe und haben wir Lust, unsere eigene Spiritualität neu zu entdecken und uns selbst in Selbstliebe zu begegnen, dann treffen wir auf genau diesen inneren Konflikt: Den Konflikt zwischen unserer Ego-Identifikation und unseren Herzensfeld-Wünschen/Herzensfeld-Bedürfnissen.

„Erwachen“ bedeutet daher nichts anderes, als zu erkennen und anzuerkennen, dass wir uns bisher mit Fremdenergien identifiziert hatten und das alles, was wir bisher für „wahr“ und als „richtig“ erachtet hatten, eigentlich nur „wahr und richtig“ im Sinne der Werte unserer Eltern und der Gesellschaft war. Ob dies auch wahr für unser Herz und für unser Inneres Kind ist, das müssen wir nun erst noch herausfinden.

Und genau dieses „Herausfinden“ macht unseren „spirituellen Weg“ aus.

Das Herausfinden der Werte unseres Herzens

macht unseren „spirituellen Weg“ aus. Das Schmerzhafte beim „Erwachen“ ist vor allem das Loslassen unserer altbekannten, gewohnten und bisher für richtig erachteten Ego-Vorstellungen. Körperlicher Schmerz ist sehr schmerzhaft  –  ja  –  doch der seelische Schmerz, die Wahrheiten, mit denen wir uns bisher felsenfest und voller Überzeugung identifiziert hatten, jetzt infrage zu stellen, ist noch schmerzhafter  –  wenn auch auf der seelischen Ebene.

All unsere schmerzhaften Krankheiten resultieren hierbei letztendlich aus diesem verdrängten seelischen Schmerz, den wir einfach nicht wahrhaben und nicht fühlen wollen  –  und dann manifestiert sich eben genau dieser Schmerz auf der körperlichen Ebene  –  und zeigt uns in unserer Krankheits-Symptomatik symbolisch sehr genau und sehr präzise unser unbearbeitetes Thema und unsere innere Problematik an. Wir kommen also letztendlich so oder so nicht drum herum, den Schmerz doch zu fühlen. Daher ist es tatsächlich schlauer und klüger, sich rechtzeitig und bereitwillig den seelischen Schmerzen, die mit dem Erwachen einhergehen, bereitwillig zu stellen.

Gefühle transformieren in der Transformationsfabrik

Für einen neuen, guten und leichteren Umgang mit unseren Schmerzen und mit weiteren negativen Gefühlen und Energien, die uns das Leben schwer machen  –  insbesondere auf unserem spirituellen Weg, wenn wir uns selbst in unserer Spiritualität neu entdecken und begegnen  –  bietet das Bild der Transformationsfabrik aus dem Buch „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“, eine äußerst hilfreiche Unterstützung an.

Wir heißen einfach alle Gefühle in uns in unserem inneren, imaginären Schloss willkommen und öffnen ihnen bereitwillig Tür und Tor. Die Gefühle und Energien dürfen in unserem inneren Kronsaal essen und trinken und tanzen und lachen fideralala. Und dann, wenn es an der Zeit ist, dürfen all die Gefühle und Energien ganz in ihrem eigenen Rhythmus weitergehen durch die Goldene Tür und weiter zu den Bussen zur Transformationsfabrik. Dort bei der Transformationsfabrik zeigen sie beim Pförtner ihren Ausweis vor, ziehen in der Umkleidekabine ihre Rollenkostüme aus und springen voll Freude in den Swimmingpool der Transformationsfabrik. Und als ein Zeichen der gelungenen Transformation erstrahlt am Himmel ein leuchtender, farbenprächtiger Regenbogen.

Unsere Spiritualität zu leben geht mit einer veränderten Wahrnehmung einher

Unsere Spiritualität zu leben geht einher mit einer veränderten Wahrnehmung. Bisher hatten wir einfach nur unsere Ergo-Wahrnehmung und nahmen alles ziemlich persönlich. Die Dinge dieser Welt und das Außen waren für uns sehr wichtig. Wir identifizierten uns mit unseren Sachen, mit den Dingen unseres Alltags, mit Auto, Haus und Hof, Segelboot, Frau/Mann und Kind, Wissen und Einfluss, Beruf und Hobbys, unserem Körper und unseren Fähigkeiten. All diese Identifikationen erkennen wir daran, wenn wir „mein“ oder „meine“ sagen: „meine“ Frau, „mein“ Mann, „mein“ Auto  –  ja sogar „meine Krankheit“.

Als Geist stehen wir immer etwas über den Dingen

Betreten wir nun die Ebene unserer Spiritualität  –  unseres eigenen Geist-Seins  –  so stehen wir etwas über den Dingen. Die Egos sind in ihren Rollen die Akteure und führen ihr Rollenspiel auf der Bühne des Lebens auf. Der Geist sitzt als Zuschauer auf dem Rang und schaut dem Schauspiel zu.

  • Der Geist ist Zeuge.
  • Der Geist ist Beobachter.
  • Der Geist ist wahrnehmendes Bewusstsein.
  • Der Geist erkennt und erkannt an was ist.
  • Der Geist bejaht.
  • Der Geist liebt und segnet.

Unser Ego hingegen ist ganz anders als unser Geist. Unser Ego hadert meistens und ist oftmals frustriert, ärgert sich, ist wütend oder traurig, will es anders haben und sagt „Nein“ zu dem, was gerade ist.

Ego ist „Nein“.
Geist ist „Ja“.

„Spirituell sein“ bedeutet, eine „doppelte Wahrnehmung“ zu haben

Da wir beides gleichzeitig sind  –  Ego und Geist  –  können wir von einer „doppelten Wahrnehmung“ sprechen. Wir können die Betroffenheit und die Gefühle unseres Ego wahrnehmen und parallel dazu auch gleichzeitig uns selbst als Geist, wie wir Beobachter und Zeuge sind. Wir sind also als Ego betroffen und beteiligt und als Geist nicht betroffen und unbeteiligt. Und beides sind wir selbst  –  in jedem Moment, in jedem Augenblick.

Spiritualität geht also damit einher, unser Wahrnehmungsfeld zu erweitern, zu weiten und über den Tellerrad unseres Ego hinaus zu schauen.

Unsere Wahrnehmung erweitern

Unser Ego sitzt unten im Tal und ärgert sich über den Regen.
Unser Geist sitzt oben auf dem Berg und genießt über den Wolken die schöne Aussicht.
Und unser Ego kann gar nicht glauben, was unser Geist erzählt.
Hingegen kann unser Geist leicht glauben, was unser Ego erzählt, denn unser Geist kann ja auch bis ins Tal hinunter gucken und das Ego in seiner Welt und in seiner Wahrnehmung erkennen.

Die Beziehungskonflikte in unserem Alltag neu verstehen

Aus diesen unterschiedlichen Wahrnehmungen von Ego und Geist heraus entstehen in unserem zwischenmenschlichen Alltag dann so einige Beziehungskonflikte. Wer im Ego zuhause ist und wer im Ego schwingt, kann sich da schon mal falsch verstanden fühlen. Beziehungsweise wenn wir uns falsch verstanden fühlen, wissen wir, dass wir Ego und nicht Geist sind.

Der Geist hingegen hat stets den vollen Überblick. Der Geist versteht sich selbst ebenso wie das Ego in seiner abweichenden, anders lautenden Wahrnehmung. Der Geist nimmt nichts persönlich, weil er alles versteht, erkennt und durchschaut. Der Geist ist nicht (mehr) verletzbar.

  • Nur Egos sind verletzbar.
  • Nur Egos fühlen sich als Opfer.
  • Nur Egos fühlen sich falsch verstanden.
  • Nur Egos fühlen sich ungerecht behandelt.
  • Der Geist schwebt über den Dingen.
  • Dem Geist kann die Ebene der Formen nichts anhaben.
  • Worte, Gedanken, Vorstellungen und Überzeugungen verletzten keinen „großen Geist“.

Und wer ist nun eigentlich spirituell?  –  Alle Menschen sind Geist. Alle Menschen sind spirituell. Die Frage ist, ob die Menschen einen inneren Zugang zu ihrer eigenen Spiritualität haben.

Das Leben ist ziemlich verstrickt und verschachtelt

Jeder Mensch, der zum einen von sich selbst sagt, er/sie sei spirituell, und der/die zum anderen noch weiterhin auf seinem/ihrem Recht beharrt, auf seinem/ihrem Standpunkt besteht und sich durch die Meinung der anderen angegriffen und verletzt fühlt, ist letztendlich nicht wirklich im Spirit angekommen beziehungsweise ist nicht sicher im Geist zuhause.

Hiervon unterscheiden müssen wir Situationen, in denen wir empathisch die Energien des anderen in uns aufnehmen und dann die Enttäuschung, die Frustration und die Verletztheit des anderen in uns fühlen/wahrnehmen. Der andere kann sich beispielsweise durch uns verletzt fühlen, wenn wir die Liebe und die Wahrheit unseres Herzens authentisch zum Ausdruck bringen. Dann fühlen nicht wir uns falsch verstanden, sondern der andere fühlt sich falsch verstanden. Doch wir fühlen empathisch, wie der andere sich falsch verstanden fühlt.

Die Energien und Gefühle des anderen

schwingen in unserem System und fühlen sich so an als seien es unsere eigenen Energien. Doch so ist es nicht. Unser Körper fungiert lediglich als ein Messgerät. Und unser Zeiger schlägt aus und zeigt die Gefühle/Energien an, die gerade in dem anderen schwingen. Wir als Messgerät fühlen, was gerade in dem anderen los ist. Und irrtümlicherweise glauben wir dann, es seien „unsere“ Gefühle, nur weil bei uns als Messgerät der Zeiger ausschlägt und etwas anzeigt. Hierdurch entstehen viele Missverständnisse.

Dass andere Menschen sich in unserer Gegenwart nicht gesehen und missverstanden fühlen, das kann sehr leicht passieren, denn alle Egos sind aufgrund ihres Gedanken-Denkens von der universalen Liebe abgetrennt. Und wenn die universale Liebe dann anwesend ist, so führt dies bei Egos zu Irritationen. Egos können sich nur von Egos verstanden fühlen. Egos haben keinen Draht zum Himmel, keinen Draht zum Geistigen und keinen Draht zum Spirituellen.

Egos haben nur einen Draht zu anderen Egos

und zu der Welt der Dinge und Formen. Und so fühlen sich Egos sehr häufig  –  ja eigentlich fast immer  –  von der Liebe, vom Geist, vom Herzen des anderen falsch verstanden.

Dies mag zunächst wie ein Widerspruch erscheinen, doch das ist es nicht. Für das Ego sind einfach die Dinge und Formen dieser Welt sehr wichtig und bedeutsam. Und für das Herz hat einzig und allein die feinstofflich-formlose Liebe eine Relevanz. Und wenn dann das Herz dem Ego signalisiert, wie unbedeutend es die Formen findet, mit denen das Ego sich identifiziert, dann fühlen sich natürlich alle Egos auf den Schlips getreten.

Genau dies sind in unserem zwischenmenschlichen Alltag die Punkte, an denen Bewusstseinsarbeit und der Erwachensprozess beginnen. Hierbei ist es eben in der Regel für die Egos sehr schmerzhaft, ihre Gedanken infrage gestellt zu sehen und ihre Vorstellungen loslassen zu müssen. Zugleich ist es aber auch für die Geist-Menschen oftmals schmerzhaft, empathisch den Schmerz der Egos im eigenen System/Körper zu fühlen/wahrzunehmen.

Spiritualität ist wirklich ein sehr weites Feld

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Spiritualität und mit unserer eigenen Spiritualität enthält noch sehr viel mehr Punkte/Aspekte, unter anderem beispielsweise auch den Punkt, in wieweit Spiritualität derzeit zu einem Marketing-Produkt geworden ist, mit dem viele Menschen viel Geld verdienen.

Darüber hinaus reicht der Bereich der Spiritualität sehr weit und umspannt wirklich ein sehr weites Feld. Das große, weite Feld des Spirituellen langt von der klassischen Esoterik mit Ritualen, Hilfsmitteln und Gegenständen bis hin zu einem vollkommen abgehobenen, schier körperlosen Leben, wenn Menschen sich beispielsweise nur noch von Lichtnahrung (Prana) ernähren. Viele spirituelle Menschen nehmen sich selbst als Medium war und kommunizieren mit „der Geistigen Welt“. Eine ganze Reihe von Spirituellen empfangen Botschaften von Geistwesen, von ihren Geistführern, von den Engeln oder direkt von Gott.

Die Parallelwelten des Geistigen / des Spirituellen

Der Bereich der Spiritualität ist wahrlich ein riesengroßes, weites Feld unseres Menschseins. Dieses Feld des Spirituellen, des Geistigen, des Göttlichen, ist dabei wie eine Parallelwelt zu unserer normalen Alltagswelt. Und für viele Menschen ist die Spiritualität vollkommen zu ihrer neuen Welt, zu ihrem neuen Leben, zu ihrem neuen Alltag geworden  –  und es gibt gar keinen real-weltlichen Alltag mehr.

Die Spiritualität ist wie ein ganz eigener Kosmos, in dem wir uns ebenso austoben können, wie auf der Erde im realen Leben.

Für Menschen, die bisher noch nicht so viel mit Spiritualität am Hut hatten, wirkt das Spirituelle anfangs wie ein kleiner Abzweiger, wie ein kleiner Nebenschauplatz, wie ein kleines, unscheinbares, unbeachtetes Nischendasein. Doch tauchen wir in die Seins-Sphären des Spirituellen tiefer und immer tiefer ein, so erkennen wir schnell, dass diese klein geglaubte „Neben-Welt“ in Wahrheit viel größer und gewaltiger ist als unser bisher gewohntes irdisches Leben. Und natürlich muss dies auch so sein, denn die „reale Welt“ unsere Ego ist eben genau durch die Begrenztheit unseres Verstandes charakterisiert. Während wir uns mit der Fantasie unseres Geistes ja sehr viel mehr vorstellen können als wir jemals mit unserem Körper real-weltlich erschaffen und verrichten könnten.

Können Egos spirituell sein?

  • Menschen versuchen spirituell zu sein.
  • Menschen wollen spirituell sein.
  • Menschen arbeiten hart an ihrer eigenen Spiritualität.
  • Menschen artikulieren Spiritualität als ihr erklärtes Ziel.
  • Menschen wünschen sich so sehr, ein spiritueller Mensch zu sein.

Doch all dies ist Ego.
All dies muss scheitern.
Denn wir sind schon längst spirituell.
Wir können es nicht werden.
Wir sind es bereits.

Es geht darum, uns in unserem spirituellen Geist-Sein zu erkennen.

Viele Menschen erkennen diese Abkürzung nicht und laufen dann lieber den langen Umweg über ihr Ego. Auf diesem Umweg gibt es unendlich viel zu erleben, zu erfahren und zu fühlen. Vor allem viele Rückschläge, Frustrationen, Schmerz, Scheitern und Misslingen. Dafür machen wir viele Erfahrungen. Und „Erfahrungen machen“ ist etwas Gutes und fördert unseren inneren, seelischen Reifungsprozess.

Wenn wir als Ego versuchen, spirituell zu sein, dann versuchen wir auf der Ebene der Formen das Formlose zu erfahren, zu erkennen und zu begreifen. Dies kann natürlich nicht gelingen. Wie sollte es?

Und so stechen sich die Egos teilweise gegenseitig die Augen aus, weil jedes Ego den eigenen Weg als den Königsweg proklamiert, der angeblich für alle gilt.

Es gibt keinen goldenen Königsweg ins Licht

Es gibt deshalb keinen goldenen Königsweg ins Licht, weil es a) keinen Weg gibt und weil wir b) bereits angekommen sind. Wie sollte es einen Weg hin zu etwas geben, was wir bereits sind?

Eine Blume, die eine Blume ist, kann keine Blume werden. Sie ist es ja schon.

Und ein spiritueller Geist, der spiritueller Geist ist, kann kein spiritueller Geist werden, weil er es ja bereits ist.

Die Blume kann sich als Blume nicht erkennen. Doch weil die Blume keinen Verstand und kein Selbstbewusstsein hat und nicht über sich nachdenkt, macht dies der Blume überhaupt nichts aus.

Wir als Mensch können uns selbst (bisher) nur auf der Ebene unseres Selbstbewusstseins, unseres Verstandes, unsere Ego erkennen. Doch wir als Ego können uns selbst eben nur als Ego, als Körper, als Form erkennen.

Nun geht es darum, dass wir als Mensch uns als Geist erkennen. Dies kann uns nicht auf der Ebene unseres Ego gelingen, sondern nur auf der Ebene unsere Geistes. Und hierfür ist uns auch unser Selbstbewusstsein wenig hilfreich, denn unser Selbstbewusstsein begrenzt unsere Wahrnehmung auf unser körperliches Dasein und auf die Ebene der Formen.

Wir brauchen ein neues Bewusstsein

Wir brauchen also, um uns als Geist erkennen zu können, ein neues Bewusstsein. Wir müssen den Sprung schaffen raus aus unserem Selbstbewusstsein hinein/hinauf in ein Bewusstseins-Bewusstsein. Dieses Bewusstseins-Bewusstsein ist unsere neue Bewusstheit. Mit unserem Bewusstseins-Bewusstsein nehmen wir als Geist uns selbst als Geist beziehungsweise als das universale Bewusstsein wahr, das wir sind.

Unser Ego sagt:

  • Ich bin ich.
  • Ich bin ein Mensch.
  • Ich bin ein Körper.
  • Ich bin eine Person mit einem Namen und einer Geschichte.
  • Ich kann dies und das. Und das und jenes kann ich nicht.
  • Ich mag dies und das. Und das und jenes mag ich nicht.

Und unser Geist sagt:

  • Ich erkenne.
  • Ich erkenne mich als Geist.
  • Ich erkenne mich als universales Bewusstsein.
  • Ich bin himmlische Liebe.
  • Ich bin Licht
  • Ich bin Gott.
  • Ich bin Freude.
  • Ich bin Frieden.
  • Ich bin Nichts und alles.
  • Ich erlaube alles und ich segne alles.
  • Ich bezeuge das Leben.

Natürlich ist es so, dass viele Menschen aus ihrem Ego heraus das Reich des Spirituellen zu erobern versuchen. Und so treten im Spirituellen dann die typischen Charaktereigenschaften unseres Ego noch sehr viel klarer, deutlicher und vehementer zum Vorschein als im normalen Leben. Die spirituellen Menschen sind teilweise noch sehr viel zerstrittener über die „richtige“ Weisheit, die „richtige“ Lehre und den „richtigen“ Weg als die normalen, unbewussten Ego-Menschen.

Spiritualität, spirituelle Produkte und der spirituelle Markt

Jeder spirituelle Coach oder spirituelle Lehrer ist von seiner eigenen Methode total überzeugt und preist sie als die ultimative Lösung an  –  und dies hat dann natürlich auch seinen Preis. Dabei sind alle Methoden, Techniken und Vorgehensweisen einfach Möglichkeiten, wie Menschen ihre Spiritualität finden, leben und erfahren können. Es gibt hierbei kein „falsch“ oder „richtig“. Alles ist „richtig“. Und alles ist für bestimmte, gewisse Erfahrungen gut. Es kommt nur darauf an, welche Erfahrungen wir machen und welche Gefühle wir fühlen möchten.

Wenn Coaches und Trainer sich auf dem spirituellen Markt platziert haben (oder noch platzieren wollen), dann kann dies gar nicht Spiritualität sein, weil weder unser Geist noch die universale Liebe sich als ein Produkt vermarkten ließen. Wie wollte man die feinstofflich-formlose Liebe zum Verkauf anbieten? Wie wollte man das Nichts anpreisen, verkaufen oder eintüten?

Jedes spirituelle Produkt ist „etwas“, also eine Form. Doch Geist und Liebe sind eben Nichts, also formlos. Und auf dem spirituellen Markt können nur Produkte angeboten werden, die wir mit unseren körperlichen Sinnen tatsächlich wahrnehmen können. Wir bezahlen immer nur für „etwas“.

Doch all dies ist eben nicht wahrhaftig spirituell, nicht geistig und nicht die universale, reine, göttliche, himmlische Liebe, sondern es ist „in eine Form verpackte“ Liebe. Die zu kaufende Spiritualität ist ebenso witzlos, wie die Geschichte der Schildbürger, die versucht haben, in ihr Rathaus, in das sie vergessen hatten Fenster einzubauen, das Sonnenlicht in Tüten hinein zu tragen. So etwas kann einfach nicht funktionieren. Und so können wir auch Spiritualität weder kaufen noch erwerben noch nach Hause tragen noch irgendwo im Außen sehen oder finden. Denn wir sind es schon.

Wir sind schon Geist.
Wir sind schon spirituell.

Wir haben dies nur all die Zeit nicht bemerkt, weil wir als Ego uns von den vielen Dingen im Außen und von unseren lauten Gedanken immerzu ablenken lassen.

Wer sich mit Spiritualität identifiziert, ist eben nicht spirituell

Jede Identifikation ist eine Identifikation mit „etwas“. Und dieses „Etwas“, mit dem wir uns identifizieren, ist eine Form. Spiritualität ist aber das Geistige, das rein Energetische, das Feinstofflich-Formlose. Das feinstofflich-formlose Geistige ist das Nichts. Es ist reine Bewusstseinsenergie ohne „etwas“. Und da das Spirituelle/das Geistige formloses Nichts ist, gibt es da auch nicht „etwas“, mit dem wir uns identifizieren könnten. Wir können uns unmöglich mit dem Nichts identifizieren, weil dieses Nichts ja nichts ist.

Solange die spirituellen Menschen sich mit ihrem Spirituell-Sein identifizieren, haben sie ihre Spiritualität mit „etwas“, mit einer Form, mit einem Ritual, mit einer Technik, mit einer Methode, mit einer Handlungsweise oder mit Requisiten verknüpft. Das Geistige wurde also abermals in eine weltliche Form gegossen. Und nun wird diese Form angebetet und verehrt. Doch dies ist eben nicht Spiritualität, sondern Ego-Glaube an „etwas“.

Dieses Dilemma beschäftigt die Menschheit schon seit vielen Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden und wir können gespannt sein, ob wir diesmal als Kollektiv da herauskommen. Bisher ist es immer nur einzelnen „Weisen“ oder „Heiligen“ gelungen, all diese Zusammenhänge zu durchschauen und zu begreifen. Wer sich heute seiner eigenen Spiritualität öffnet, wird Zeuge des Prozesses der gesamten Menschheit in Bezug auf „das große Erwachen“.

In der Vergangenheit haben sich der christliche Glaube, die zehn Gebote und auch andere Glaubensrichtungen alle ein Bild von der Liebe, ein Bild vom Gott, ein Bild von „richtig“, ein Bild vom „Heiligen Geist“, ein Bild vom Spirituellen gemacht. Und damit haben sie dem Nichts stets eine Gewandt, ein Kostüm, eine Verkleidung angezogen. Auf diese Weise sind das Nichts und die feinstofflich-formlose, reine, göttliche Liebe sichtbar, erlebbar und erfahrbar geworden. Doch all dies sind eben Erfahrungen auf der Ego-Ebene, auf der körperlichen Ebene und haben nichts mehr mit wahrhaftiger Spiritualität zu tun.

Wir können Spiritualität nur andeuten

Wahre Spiritualität können wir nur andeuten. Wir können sie lediglich erahnen. Wir können in ihre Richtung hinzeigen. Doch wir können sie niemals mit konkreten Worten benennen oder in Formen gießen oder durch vorgegebene Rituale und Verhaltensweise zum Ausdruck bringen. Jede wahre Spiritualität ist in all ihrem Sein jederzeit frei.

Buchautor Eckhart Tolle sagte einmal: „Das Hinweisschild zum Mond ist nicht der Mond.“ Wenn wir das Hinweisschild „Spiritualität“ gefunden haben, so ist auch dieses Hinweisschild eben noch nicht die eigentliche Spiritualität. Es gilt dann, an dem Hinweisschild vorbei und voll Vertrauen weiter vorwärts zu laufen bis in die eigene Spiritualität hinein  –  die ja Nichts ist, sodass wir das Ankommen niemals werden erfahren können. Wir können uns lediglich innerlich sicher sein, dass wir bereits angekommen sind.

Jede Ausdrucksform von Spiritualität

ist schon keine reine Spiritualität mehr. Streng genommen ist bereits jeder Ausdrucksform von Spiritualität schon keine wirkliche Spiritualität mehr, weil damit die unendliche Energie einen definierten Ausdruck erfährt. Die wahre Spiritualität finden wir lediglich in dem zündenden Impuls, in der Eingebung, in der formlosen Inspiration hinter beziehungsweise vor Beginn unseres Handlungsimpulses. Damit ist Spiritualität nur ein winzig kleiner Moment. Alles Weitere, jeder Ausdruck und jedes Handlungsabfolge, ist dann Ego.

In diesem Sinne ist es tatsächlich grundsätzlich unmöglich, Spiritualität zu erfahren, denn wir können immer nur „etwas“ erfahren. Wir können nur die Form-Aspekte des Lebens erfahren. Und für jede Erfahrung brauchen wir unser Ego und unseren Körper. Spiritualität ist aber Geist.

Spiritualität ist Geist
Spiritualität ist formloses Sein.
Spiritualität ist formloses Bewusstsein Sein.

Wir können Spiritualität nicht erfahren.

Wir können Spiritualität nur sein.

Alle Menschen, die sich in und mit ihrer Spiritualität erfahren, machen diese Erfahrungen auf der körperlichen Ebene beziehungsweise auf der Ebene der Formen und mit ihrem Ego.

Hieran ist überhaupt nicht auszusetzen. Es gibt hieran wirklich nichts zu kritisieren. Dies ist in keiner Weise verwerflich oder anstößig. Man muss es auch nicht bewerten oder beurteilen. Es ist lediglich unser eigener Ego-Anteil, der das, was wir als Geist bezeugen und zur Kenntnis nehmen, gleich wieder bewertet und beurteilt. Unser Geist bezeugt nur, nimmt neutral wahr und segnet und erlaubt und bejaht das Bezeugte.

Dass Menschen Lust haben, im Spirituellen Erfahrungen zu machen, ist vollkommen normal und in Ordnung und gut und richtig so. Es geht hierbei lediglich darum, etwas zu erkennen, nämlich, dass wir unser Geist-Sein nur sein und niemals wirklich erfahren können. Wir als Ego können uns der „Erfahrung des Geist-Seins“ lediglich maximal annähern. Doch unser Ego bleibt Ego und damit Form. Und unser Geist ist und bleibt Geist und damit formlos und somit unerfahrbar.

Die Art und Weise, wie wir mit unserem Ego unser „spirituell Sein“ zu erfahren versuchen, das können wir wiederum mit unserem Geist bezeugen. Das Bezeugen als solches ist reiner Geist, ist tatsächliche Spiritualität. Doch bereits die Erfahrung des Bezeugens ist dann wieder eine Ego-Erfahrung, bei der unser Ego sich als Geist wahrnimmt und fühlt, doch stets Ego bleibt.

Menschen versuchen verzweifelt, sich in ihrer Spiritualität zu erfahren

Nun gibt es Menschen, die versuchen, mit Hilfe von Substanzen, Ritualen, Tänzen, Verhaltensweisen oder Übungen (Yoga) transzendale Zustände, außerkörperliche Erfahrungen und übersinnliche Wahrnehmungen jenseits unseres normalen Alltagsbewusstseins zu erzeugen und zu erreichen. Dies gelingt auch durchaus, doch ist auch hieran maßgeblich unser Körper und unser Ego beteiligt, denn all dies erfordert teilweise eine maximale Selbstdisziplin, die wir Kraft unseres Geistes in Form unseres Verstandes aufbringen müssen. Wir müssen uns fokussieren, unser Bewusstsein und unsere Aufmerksamkeit gezielt und willentlich ausrichten beziehungsweis nach innen richten und „üben und hart an uns arbeiten“.

Doch dies ist nicht Geist-Sein.
Geist-Sein ist Leichtigkeit pur.
Denn wir sind es schon.
Lediglich für unser Ego ist es so unendlich schwere Arbeit.

Wir sind bereits Geist

Es genügt also, um unser Geist-Sein zu wissen. In dem Moment, indem wir um unser Geist-Sein wissen, sind wir spirituell. Wir sind immerzu und ständig Geist. Nur bemerken wir dies eben meistens nicht, weil die Ebene unserer Spiritualität feinstofflich-formlos ist. Es ist unser mental-energetisches Liebe-Sein beziehungsweise Gott-Sein, das wir in uns selbst immer schon sind und auch immer schon waren. Lediglich unser Ego-Verstand hatte dies so lange Zeit vergessen. Unser Verstand kann dies, selbst wenn er es erkennt, schlicht und einfach nicht denken, weil unsere körperlichen Sinne unser Geist-Sein nicht wahrnehmen können und nicht zu erfassen vermögen.

„Ja“ sagen ist Geist sein

Wir erleben und erfahren die Lebendigkeit unseres Geistes meistens und überwiegend unbemerkt. Indem wir beispielsweise dem zündenden, formlosen Impuls unseres Geistes bejahend nachgehen, bejahen wir unseren Geist, unser Herz, unsere Selbstliebe, unsere eigene Spiritualität und die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes. Indem wir den Impuls unseres Geistes, unserer Intuition, unserer inneren Stimme ablehnen und zurückweisen, „Nein“ sagen und lieber das tun, was „vernünftig“ und „angemessen“ ist, blockieren und boykottieren wir unsere eigene Spiritualität. Wir untergraben uns selbst. Mit dem „Nein“ unserer Gedanken zu dem Impuls unseres Herzens trennen wir uns aktiv (und meistens unbewusst) von unserer Selbstliebe, von Gott, vom Himmel, von dieser Schöpfung und vom Feld des universalen Bewusstseins ab.

  • Unsere Gedanken können niemals Geist sein.
  • Unsere Gedanken können niemals spirituell sein.
  • Gedanken sind Gedankenformen und damit Form.
  • Spiritualität ist feinstofflich-formlose Seins-Energie.

Gibt es Regeln und Gesetze im Spirituellen?

Nein, natürlich nicht.

Alle Regeln und Gesetze sind unserem Verstand, unseren Gedanken und damit unserem Ego entsprungen. Alle Regeln und Gesetze sind Formen. Der Geist ist formlose, freie Energie.

So verrückt es für manche Ohren auch klingen mag, so ist es doch so, dass sich gerade die Spirituellen lautstark miteinander streiten über die „richtigen“ und die „geltenden“ Regeln, Gesetze, Vorschriften und Prinzipien, die im Spirituellen und bei der Energiearbeit unbedingt einzuhalten sind. Dabei erlaubt die universale Liebe alles. Limitierungen und Begrenzungen sind bereits wieder typische Verhaltensweisen unseres Ego. Und auch wenn wir selbst etwas besser zu wissen meinen, so kann dieses „besser Wissen“ immer nur für uns selbst gelten. Es kann niemals automatisch auch für andere Menschen Gültigkeit haben.

  • Jeder Mensch geht seinen eigenen Weg.
  • Jeder Mensch braucht andere Impulse.
  • Jeder Mensch entdeckt die Welt der Spiritualität auf seine eigene Art und Weise.
  • Jeder Mensch lebt und erlebt seine Spiritualität anders.

Jegliches „sich mit anderen Vergleichen“ ist Ego.

Spiritualität finden wir außerhalb von Objekten, Raum und Zeit

Das Besondere am Spirituellen/Geistigen ist, dass im Spirituellen keine Zeit erforderlich ist. Alles passiert und geschieht jetzt. Alles passiert im gegenwärtigen Augenblick. Zeit existiert einfach nicht. Die Dimension der Zeit gibt es nur und ausschließlich auf der illusionären Ebene unseres Ego, unseres Verstandes und unserer Erfahrungen. Alle Erfahrungen brauchen Zeit. Ohne Zeit könnten wir niemals etwas erfahren.

Das Zuhause unserer Spiritualität ist das Geistige  –  die Welt unserer Fantasie. Das, was wir jetzt in unserer Fantasie in unseren Seelenbilderwelten sehen, erblicken wir jetzt in diesem Moment. Es ist jetzt in diesem Augenblick unsere innere Wahrheit in uns.

Spiritualität ist, im Jetzt die Wahrheit

unserer Fantasie zu erlauben und anzuerkennen

  • Unser Ego wartet immer.
  • Unser Ego wartet auf den nächsten Moment.
  • Unser Ego wartet im Kleinen wie auch im Großen.
  • Unser Ego wartet auf den nächsten Termin und das Erreichen des nächsten Ziels.
  • Unser Ego wartet darauf, dass es im Außen anders wird.

Spiritualität bedeutet, zu erkennen, dass es jetzt in diesem Moment in unserer Fantasie bereits so ist, wie wir es uns wünschen.

Praxisübung „Spiritualität erfahren“

Zum  Abschluss dieses Beitrags machen wir nun eine kleine spirituelle Übung. Die Meditation/Traumreise ist in der Ich-Form geschrieben.

Um diese Übung möglichst praxisnah/alltagsnah zu gestalten, schauen wir uns beispielshaft einmal unsere Beziehung und/oder unsere private, familiäre Lebenssituation an.

Wie geht es mir?
Was erkenne ich?
Wie fühle ich mich gerade in meinem Leben?

Ich atme.
Ich atme bewusst ein.
Ich schaue meinem ausströmenden Atem bewusst zu.
Ich atme bewusst ein und nehme wahr, wie sich meine Lungen weiten.
Ich atme bewusst aus und fühle die Entspannung sowie das Senken meines Brustkorbs.

Und jetzt gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit

einmal ganz bewusst hin zu meiner privaten Lebenssituation.


Und ich fühle und spüre in mein Leben hinein.

Wie fühle ich mich?
Wie zufrieden bin ich?

Und ich gebe meiner Lebenszufriedenheit eine Note.

  • 1 ist sehr gut.
  • 2 ist gut.
  • 3 ist befriedigend.
  • 4 ist ausreichend.
  • 5 ist mangelhaft.
  • 6 ist ungenügend.

Und ich bin da ganz ehrlich mit mir und benote meine derzeitig private, persönliche Lebenssituation.

Und nun schaue ich mir einmal in meinen inneren Seelenbilderwelten einzelne Situationen an, die maßgeblich zu meiner Note beitragen.

Und ich fühle und spüre in die Situationen hinein und ich fühle und spüre alle dazu gehörigen Gefühle und Emotionen.

Und ich erkenne all diese Energien an, dass sie jetzt in diesem Moment da sind.

Und nun bediene ich mich des Bildes der Transformationsfabrik und stelle mir mein inneres Schloss vor.

Vor meinem inneren Auge in meiner Fantasie sehe ich mein inneres Schloss.

Ich selbst bin dieses Schloss.

Und ich öffne jetzt all diesen Gefühlen, die ich in Bezug auf meine momentane Lebenssituation fühle, bereitwillig meine Tür.

Und ich begrüße die Gefühle und Emotionen und Energien offenen Herzens und freundlich lächelnd in mir.

„Hallo, schön, dass Ihr da sein. Kommt rein, bringt Glück herein. Kommt und tretet ein. Und setzt Euch an die lange, reich gedeckte Tafel in meinem Kronsaal. Ihr dürft gerne essen und trinken und tanzen und lachen und es Euch gut gehen lassen fideralala.

Und dann, wenn Ihr selbst meint, dass es an der Zeit ist, dann geht Ihr vollkommen eigenständig weiter auf der anderen Seite des Kronsaals durch die Goldene Tür. Und Ihr geht weiter bis zu den Bussen, die vor dem Schloss schon auf Euch warten, und fahrt mit den Bussen zur Transformationsfabrik. Und dort bei der Transformationsfabrik zeigt Ihr beim Pförtner Euren Ausweis vor und zieht Euch in der Umkleidekabine Eure Verkleidung und Rollenkostüme aus. Und sodann könnt Ihr lustig in den Swimmingpool der Transformationsfabrik springen und fröhlich im Wasser der himmlischen Liebe planschen.

Und als Zeichen Eurer gelungenen Transformation

erstrahlt über der Transformationsfabrik ein leuchtender, farbenprächtiger Regenbogen.“

Und nachdem all diese negativen Gefühle, die zu einer eher unbefriedigenden Benotung meiner Lebenssituation geführt hatten, nun durch mich hindurch und abgeflossen sind in den Himmel, bin ich jetzt bereit, nochmals zu meiner Schlosstür hin zu gehen. Und dieses Mal habe ich Lust, all diejenigen Energien zu empfangen, die so lichtvoll und schön und heiter und wohltuend sind, dass ich meiner privaten Lebenssituation mit Leichtigkeit und Freude eine 2 oder sogar eine 1 gebe.

Und ich schaue mal, wer da so in mich eintritt.

  • Da kommen beispielsweise Lebensfreude und Heiterkeit.
  • Da kommen Freude und Glück.
  • Da kommen Vertrauen und Zuversicht.
  • Da kommen Licht und Liebe.
  • Da kommen Wonne und Seligkeit.
  • Da kommen Gelingen und Erfolg.
  • Da kommen Reichtum und Erfülltsein im Sinne der Liebe meines Herzensfeldes.
  • Da kommen Sicherheit und rundum gut versorgt sein.
  • Da kommen Gesundheit und Vitalität.
  • Da kommen ein gutes finanzielles Einkommen und eine wunderschöne Wohnsituation.
  • Da kommen wunderbar herrlich tolle, großartige, liebevolle Herzensfeld-Menschen.
  • Da kommen geniale Synergien, Zufälle, Fügungen und Win-Win-Situationen.
  • Da kommen Frieden und Harmonie.
  • Da kommt der Himmel auf Erden.

Und ich sehe mich auf einer bunten Blumenwiese fröhlich tanzen und springen.
Und ich sehe mich zusammen mit anderen Menschen von Herzen lachen und das Leben genießen.
Und ich sehe mein Inneres Kind frei, lebendig, fröhlich und wohl behütet spielen.
Und ich sehe mich selbst gesund und munter, heiter und lebensfroh, zufrieden und glücklich in meinem Sosein als Mensch.

Und ich sehe mich, wie ich mich in meinem Leben umschaue und wie ich zu allem, was ich in meinem Leben und um mich herum wahrnehme und sehe und höre und rieche und schmecke und fühle und taste voll Freude, Begeisterung und Hingabe „Ja“ sage.

Ich sage „Ja“ und „Ja“ und „Ja“ und nochmal „Ja“.
Ich sage „Ja“ zu meinem neuen, freudvollen Leben.

Ich genieße mein Leben.
Ich genieße mein Leben voll und ganz.
Ich sage „Ja“ und bin glücklich.
Ich bin der glücklichste Mensch in meiner Welt.
Und dies bin ich jetzt.
Dies bin ich jetzt in diesem Augenblick.
Dies bin ich jetzt in diesem Augenblick in mir.
Und ich atme mein Glücklich-Sein jetzt ganz bewusst und voll Freude in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen sage ich von Herzen „Ja“.
Und ich atme mein Glücklich-Sein jetzt noch einmal ganz bewusst und voll Freude tief in mich ein.

Und mit meinem Ausatmen sage ich von Herzen „Ja“.

Und diese Freude, dieses „Ja“, diese Lebenslust sind nun der Nährboden für mein Leben, für mein Morgen, für meine gesamte Zukunft.

Dies ist jetzt meine gelebte und ganz praktisch praktizierte Spiritualität: Ich sehe und fühle und spüre meine inneren Bilder in mir und ich schwinge in dieser wundervollen Energie.

Und ich mache mir bewusst, dass, wenn ich jetzt in dieser Energie schwinge, aus genau dieser Energie heraus neue Triebe und neue Sprösslinge derselben Energie hervorsprießen und mein morgiges Leben aktiv gestalten. Es kann gar nicht anders sein.

Mein Morgen erwächst immer aus dem hervor, was ich heute im Hier und Jetzt fühle, wie ich heute im Jetzt schwinge, was ich heute hier im Jetzt liebe.

  • Und ich liebe die Schönheit der universalen Liebe in mir.
  • Ich liebe die Schönheit der Natur im Außen wie auch in mir selbst.
  • Ich liebe die Schönheit der bunten Blumenwiese in mir.
  • Und ich liebe die Schönheit meines Inneren Kindes.
  • Und ich liebe die Schönheit meines Herzensfeldes.
  • Ich liebe die Schönheit meiner Selbstliebe.
  • Und ich liebe die Schönheit meines Seins hier in dieser Inkarnation.

Ich begegne mir in meiner eigenen Spiritualität, indem ich die Schönheit meines eigenen Seins erblicke, erkenne, anerkenne, bezeuge, würdige, achte, wertschätze, liebe und segne.

  • Spiritualität braucht nichts und hat nichts.
  • Spiritualität ist bereits alles auf der Ebene des Nichts.
  • Und ich selbst bin diese Spiritualität, die bereits alles ist.
  • Spiritualität ist bereits allumfassend und vollständig.
  • Spiritualität ist Zufriedenheit und Frieden pur im Jetzt.

Aus dieser tiefen Freude, Zufriedenheit und diesem inneren Frieden heraus kann und darf nun alles Mögliche auf der Eben der Formen in meinem Leben entstehen und sich manifestieren.

  • Ich brauche hierbei nichts willentlich zu tun.
  • Willentliches Tun wäre Ego.
  • Es genügt, ein spiritueller Geist zu sein.
  • Es genügt, Geist zu sein und zu erlauben.
  • Das Leben wird nun alles Weitere zu meiner größten Freude arrangieren und in die Wege leiten.

In diesem Sinne lebe ich meine Spiritualität, indem ich für die Überraschungen des Lebens offen bin und sie in froher Erwartung des Guten bereitwillig empfange.

Spiritualität ist meine neue innere Haltung.
Spiritualität ist meine neue innere Haltung des Liebe-Seins.

Und ich sage nun innerlich „Danke“ für diesen kleinen meditativen Ausflug und komme aus dieser Übung jetzt wieder an hier bei den Worten dieses Beitrags.

Spiritualität ist Sein

  • Wenn wir spirituell sind, brauchen wir nichts Bestimmtes zu tun.
  • Wir können „spirituell sein“ nicht „machen“.
  • Wir können „spirituell sein“ nur „sein“.

Sogar das Meditieren ist eigentlich schon ein „Machen“. Doch das Meditieren ist eine gute Zwischenstufe zwischen unserem aktionistisch veranlagten Ego und unserem im Frieden seienden Geist.

Irgendwann wird unser gesamtes Leben eine einzige, zusammenhängende Meditation sein. Wir müssen keine extra Meditationszeiten mehr einplanen, sondern auch das Spazierengehen und sogar das Abwaschen, das Gärtnern und das am Auto herum Schrauben werden zu einem Tätigsein mit einer meditativen, spirituellen Qualität der universalen Liebe.

Im weiteren Sinne bedeutet „spirituell sein“ also lediglich, in jedem Augenblick unsere eigene Verbindung zu uns selbst nach innen, zu unserem Herzensfeld, bewusst wahrzunehmen und zu spüren.

Von diesem Verbundensein in Liebe wurden wir in unserem Ego-Alltag durch unsere Gedanken abgetrennt  –  zumindest bis jetzt. Dies kann und darf sich nun ganz von alleine aus sich selbst heraus verändern.

Gedankenleersein und Spiritualität reichen sich hier also die Hände und gehen Hand in Hand ineinander über.

Wir sind eine große, spirituelle Familie

Hier auf spirit-online findest Du viele weitere sehr wertvolle Beiträge und Impulse zum Thema „Spiritualität“ sowie auch zu zahlreichen weiteren Fragestellungen und Schwerpunkten. Wenn Du bei der Lupe im Suchfenster das Stichwort „Spiritualität“ (oder ein anderes Stichwort) eingibst, so bekommst Du automatisch alle gewünschten, hilfreichen Informationen angezeigt.

Und wenn Dir anlässlich der Beiträge Fragen oder Anregungen in den Sinn kommen, so kannst Du gerne mit uns als spirit-online-Redaktion in Kontakt treten und in dem Kommentar-Feld Deine Frage oder Dein Thema aufschreiben. Auf diese Weise können wir uns wechselseitig bereichern und gehen diesen spannenden Weg in Richtung Licht und Liebe gemeinsam.

Denn gemeinsam mit anderen und zusammen in einer liebevollen Gemeinschaft macht dieses großartige Abenteuer einfach noch viel mehr Spaß.

In diesem Sinne freuen wir uns, dass Du heute hier auf Spirit Online mit dabei warst und freuen uns schon, Dich bald wieder hier bei uns begrüßen zu dürfen.

Bis dahin verbleiben wir mit lieben Grüßen von Herzensfeld zu Herzensfeld . . .
Bis zum nächsten Mal . . .

23.05.2021
In Liebe Dein/Euer
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen
www.datgeitman.de/lichtschule

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Bjoern-GeitmannBjörn Geitmann:

„Das Leben ist leicht“ ist seine klare Haltung  –  und er lebt dies in verblüffend authentischer und mitreißender Art und Weise.
Der Name „Eine Neue Ordnung“ ist dabei Programm … – und so ist dieser Titel mehr als nur ein Motto, es ist die gelebte Lebensphilosophie von Björn Geitmann, einem spirituellen Lehrer unserer Zeit, der die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf zu stellen verspricht. Auf dem Weg über die Brücke ins Licht dreht sich das Leben um 180 Grad. Nach „der alten Ordnung“ war unser bisheriges Leben vor allem durch unsere Identifikation mit unserem Ego, mit unserem Körper sowie mit dem, was wir „unser Leben“ nennen,  bestimmt.
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Bücher von Björn Geitmann:
„Eine Neue Ordnung  –  Praxishandbücher zum spirituellen Erwachen“
und „Faszination menschliche Kommunikation  –  Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner …!
finden Sie >>> HIER 

Buecher-Bjoern-Geitmann

 

 

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