Würde leben am Arbeitsplatz
Wenn ich Nachrichten schaue und ein weinendes Kind in Aleppo sehe, das vor den Trümmern seiner Stadt nach seinen Eltern ruft, ist mir sofort klar, dass hier die Würde fehlt. In Krieg, Folter und Vergewaltigung – all den schlimmen Dingen, die Menschen sich gegenseitig antun können – fehlt die Würde.
Zwischen Gewalt und Machtmissbrauch hat sie einfach keinen Platz. So klar, so nachvollziehbar. Aber für mich muss der Blick nicht immer nach Syrien oder in andere Kriegsgebiete gehen; die Würdelosigkeit ist auch vor der eigenen Haustür zu finden. Würde leben am Arbeitsplatz zum Beispiel!
In der Black-Friday-Woche musste ich gar nicht lange danach suchen, die Schnäppchenjagd, in der vor allem Elektronikhändler mit großen Rabatten werben. Wir bekommen suggeriert, dass wir dringend sehr billig etwas kaufen müssen, was wir eigentlich bis jetzt gerade nicht gebraucht haben. Es wird also in unserem Denken und Fühlen ein Mangel erzeugt, den wir bis dato nicht gefühlt haben. Das Schlimme für mich daran ist, dass aus dem Mangel der Massen einige wenige Menschen ihr gigantisches Vermögen aufbauen!
Der Chef von Amazon wurde gerade erst zum reichsten Mann der Welt
Der Kurs der Amazon-Aktien ist im Zuge des Black Friday angestiegen und Amazon-Chef Jeff Bezos damit an Bill Gates vorbeigezogen. Ist das nicht alleine schon sehr würdelos? Was tut man mit 100 Milliarden? Und wie kann es sein, dass der Chef in Geld schwimmt und die Mitarbeiter regelmäßig auf die Straße gehen, um gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon zu demonstrieren?
Sie haben doch zum Reichtum ihren Teil beigetragen. Und wie würdelos ist es, dass dieses Unternehmen so viel Geld abwirft und die Chefs trotzdem oder gerade deshalb mit Tricks dafür sorgen, dass sie in Deutschland so gut wie keine Steuern zahlen? Wo bleibt da die Würde? Und warum machen wir alle das mit?
Warum nehmen wir Arbeitsplätze an, die uns und unseren Bedürfnissen nicht würdig sind? Ist man es sich selbst nicht wert? Hat man selbst eventuell das Gefühl für die eigene Würde verloren? Immer dann, wenn die Kraft der Würde verblasst, kommt das Geld zum Leuchten! Und umgekehrt.Der Poetry-Slammer Till Reiners hat einen Text über das Reichsein geschrieben, in dem er auf humorvolle Art deutlich macht, in welcher absurden Welt wir doch oft leben.
Schmerzhaft-witzig greift er Kinderarbeit
auf und auch den finanziellen Wert eines menschliche Lebens. Und an einer Stelle berichtet er von einem Freund, der sagt: „Ich habe eine Putzfrau. Aber ich bezahle die so gut, dafür würde ich es selber machen.“ Da musste ich herzhaft lachen, weil es so herrlich absurd ist. Und dann musste ich nachdenken. Wäre das nicht ein guter Ansatz in Sachen Würde?
Sollte nicht jeder Chef überlegen, wie jeder einzelne Arbeitsplatz in seinem Unternehmen aussehen müsste, damit er sich selbst vorstellen könnte, dort zu arbeiten?
Es wäre ein unkonventionelles Gedankenspiel, aber sehr effektiv
Denn für die Achtung der Würde gilt immer: bei sich selbst anfangen. Wer mit sich selbst Würdevoll umgeht, seine eigene Würde achtet und spürt, der kann seine Mitmenschen gar nicht mehr würdelos behandeln.
13.02.2018
Herzlichst
Stefanie Menzel
die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschlandwww.stefaniemenzel.de
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Stefanie Menzel
Stefanie Menzel ist die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland
Als Ergebnis ihrer therapeutischen Ausbildung und langjährigen Berufserfahrung begründete sie die Heilenergetik, die Leichter-Leben-Methode, ein Emotions- und Bewusstseinstraining.
Stefanie Menzels Klarheit und ihr herzlicher Pragmatismus schaffen eine Brücke zwischen Wissenschaft, Alltag und Spiritualität. Frei sein, leichter leben.
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