Körperbewusstsein
Körperbewusstsein und Gesundheit sind seit vielen Jahren Diskussionsstoff. Wohl auch weil in den Jahrhunderten vor dem Hervortreten der Schulmedizin sehr oft keine anderen Möglichkeiten als Kräutermedizin oder Naturheilkunde zur Verfügung standen. Das Auftauchen der Psychologie an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, diverse Pandemien und auch das Menschen innewohnende Bestreben, Krankheiten mit neuesten Möglichkeiten zu begegnen, führte dazu, dass Geist, Körper und Seele sehr wohl im medizinischen Interesse standen – jedoch oft strikt getrennt.
Gleichwohl geht beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation seit dem Jahr 1946 von einem ganzheitlichen Medizin- und Gesundheitsbegriff aus. Das mag auch die Ambivalenz der Schulmedizin im Verhältnis zu anderen Bereichen zeigen.
Doch im Informationszeitalter, bei Dr. Google und bei mündigen, informierten und interessierten gewinnt man den Eindruck, dass ganzheitliche Medizin und Körperbewusstsein eine neue Priorität gewonnen haben.
So lässt sich dieser ganzheitliche Zugang auch als integraler Bestandteil einer ganzheitlichen Lebensführung sehen.
Nicht der spezielle Zugang. Nicht das Ausgrenzen. Nicht das Absondern. Vielmehr – die ganzheitliche Betrachtung des Menschen als Einheit von Geist, Körper und Seele. Das macht ganzheitliche Medizin aus.
Hierbei handelt es nicht um Zeitgeist. Vielmehr ist es das tiefe Anliegen von Menschen. Dabei stehen Ärzt*innen nicht Patien*innen gegenüber. Sie sind vielmehr mehr und mehr ein Team, vor allem wenn es um Prävention geht. Auch der Umstand, dass die innere Haltung (der Geist) wesentlich für umfassende Gesundheit relevant ist, gilt mittlerweile als allgemein akzeptiert .
Bei allem Interesse und bei aller Bevorzugung von einzelnen Bereichen der ganzheitlichen Medizin bleibt eine Frage sehr oft unbeantwortet:
Wann ist die Schulmedizin gegenüber Alternativmedizin und Komplementärmedizin und Naturheilkunde klar im Vorteil? UND – Wann und wo helfen einem Alternativmedizin, Komplementärmedizin und Naturheilkunden – und zwar nicht nur als lästige Ergänzung, weil Patient*innen so drauf beharren?
Wie bei allen ganzheitlichen Zugängen geht es um das Gewusst wann und wie. Sehr vieles wird teilweise seit Jahrtausenden gepflogen. Nichts davon ist neu. Neu mag sein, dass ganzheitliche Medizin mehr und mehr in das breite Interesse und in eine breitere und kombinierte Anwendung treten. Wenn Sie diese Bereiche interessieren, so wollen wir Ihnen sagen: Dann sind Sie an ganzheitlicher Medizin und Gesundheit interessiert.
Ganzheitliche Medizin ist zu einem weiten und vielfältigen Feld geworden. Vieles, was noch vor einigen Jahren undenkbar war, ist heute bereits in Anwendung – und es gibt laufend Neuerungen.
A.o. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D. für Spirit Online