Verlust und Tod
Das Leben in unserer nicht spirituellen Industriegesellschaft ist auf Bequemlichkeit ausgerichtet. Konsum, ein gewisses Maß an Bildung, wenig Eigenverantwortung und eine erhoffte Gewissheit, dass es bitte immer gut gehen mag im Leben. Aus unserer Gleichförmigkeit werden wir nur dann herausgerissen, wenn wir einer zutiefst spirituellen Situation gegenüberstehen.
Verdrängt
Der Situation die wir unser ganzes Leben verdrängen, dann, wenn der Tod an unsere Tür klopft. Da wir es verlernt haben uns mit dem wahren LEBEN zu beschäftigen, trifft uns der Verlust durch Tod umso härter. Wir haben den Kontakt zum Leben verloren. Wir missachten einen achtsamen Umgang mit der Natur und lernen nichts aus unseren Fehlern. Egoismus und Destruktivität beherrschen im Sinne des Rechtes des Stärkeren unser Leben.
Werden wir krank, bitten wir Ärzte den Schmerz abzustellen durch chemische Produkte die unseren Körper überfluten. Liebe und Spiritualität, Mitgefühl und Demut als auch Dankbarkeit wurden abgeschafft. Nur die Macht des Todes scheint uns zu erinnern, dass wir vom Weg abgekommen sind. Die Frage nach dem Tode, die wir verdrängen, ist gleich der verdrängten Frage nach Gott.
Einer der schönsten Sätze hierzu fand ich in dem Buch von Neal Donald Walsh Zuhause in Gott: „Alle tun alles für sich selbst… Wenn du begreifst, dass das auch für das Sterben gilt, wirst du vor dem Sterben nie wieder Angst haben.“ Und weiter: Es ist unmöglich, das du ohne Gott lebst oder stirbst, aber es ist nicht unmöglich, dass du denkst, du würdest es tun.
„Wenn du denkst, das du ohne Gott lebst oder stirbst, wirst du die Erfahrung so lange machen, wie du es wünschst. Du kannst sie beenden, wann immer du dich dazu entscheidest.“
Verlust und Tod waren schon immer Teil tiefer spiritueller Weisheit. Oder Teil großer Irrtümer. Weisheit geht immer mit Spiritualität einher. Weisheit ist ein Wissen, eine Klugheit, die auf tiefer Lebenserfahrung beruht. Weisheit beruht auf Wissen, Erkenntnis, Verständnis und Einfühlungsvermögen. Insbesondere dann benötigen wir Weisheit, wenn uns ein Verlust begegnet. Eine Verlusterfahrung wie eine Begegnung mit dem Tod fordert unsere ganze Aufmerksamkeit und Klarheit. Obwohl wir während unserer Lebensspanne jederzeit mit dem Tod konfrontiert werden können, scheint dieser uns immer wieder unvorbereitet zu überraschen. Tod ist Bestandteil des Lebens und eine Mahnung, das Geschenk des Lebens nicht leichtfertig zu verleben. Der Tod ist eine Aufforderung, das Leben anzunehmen und sinnvoll, liebevoll zu leben. Das Leid ist Bestandteil unserer Liebe. Und die Art des Leidens, zeigt wie wir leben. Dies ist Mitgefühl als ständiger Begleiter in unserem Leben. Es ist auch eine Aufforderung Spiritualität in unser Leben einzuladen!
Der Trost
Wir bestehen, wie überhaupt alles, aus den Bestandteilen die einst das Entstehen des Universums ermöglichten. Wir sind Sternenstaub, Energie, wie alles Lebendige und alles was ist. Unabhängig wie oder ob wir es wahrnehmen. Unsterblich, letztlich weil wir aus Energie bestehen und Energie nicht verschwinden kann. Der Tod ist dann eine andere Form, ein Übergang zu etwas anderem. Weil alles Lebendige aus demselben Stoff besteht ist alles miteinander verbunden. Verbunden in Unvergänglichkeit.
27.11.2021
Uwe Taschow