Schriftsteller oder überhaupt Künstler zu sein bedeutet oft, tiefe Sehnsucht nach sich selbst zu haben und gleichzeitig voller Hemmung zu sein, anzufangen. Weil die Scham darüber, sich zu zeigen, in jeder Zelle sitzt.
Es bedeutet, voll brennender Ideen zu sein, diese innere kreative Spannung zu halten und sich gleichzeitig mit dem Alltag und den Wünschen anderer auseinander zu setzen. Schriftsteller zu sein heißt, dass du fast platzt vor all dem, was gesagt werden will und doch Angst hast, nicht die richtigen Worte zu finden.
Bei mir bedeutet Schriftsteller sein außerdem, dass ich viel schneller tippe, als ich es kann, das heißt, ich brauche mindestens noch mal so lang, um den Text in eine Form zu bringen, die man lesen kann.
Ich erahne meistens nur, was ich meinte, wenn ich so schnell schreibe, wie es aus mir heraus fließen will und das nervt mich. Als Schriftsteller werde ich ständig mit meinem eigenen Gefühl, nicht gut genug zu sein, konfrontiert und oft genug stimmt das auch.
Es warten so viele Geschichten, Erkenntnisse und Impulse in mir darauf, in Form und auf eine für den Leser gut zu erfassende Weise nach Auen gebracht zu werden, dass ich manchmal an der Form verzweifle.