Was ist erlaubt und was ist verboten?
Wir leben in einer Welt der Dualität und der Polarität. Es gibt Pol und Gegenpol. Es gibt Engelchen und Teufelchen, die auf unseren Schultern sitzen. Es gibt Kopf/Verstand und Herz/Intuition. Es gibt Ego und Geist. Was ist erlaubt und was ist verboten? Das, was in der Welt von Engelchen erlaubt ist, ist in der Welt von Teufelchen verboten. Und das, was in der Welt von Engelchen verboten ist, ist in der Welt von Teufelchen erlaubt und gern gesehen.
Schwierigkeiten entstehen
wenn wir es in unserer Partnerschaft/Beziehung (oder auch bei der Arbeit) mit Menschen zu tun haben, die anders ticken/schwingen als wir. Wenn wir selbst uns in der Energie von Engelchen (Herz) zuhause fühlen und wenn der/die andere sich mit seinem Ego (Teufelchen) identifiziert, dann treten einfach zwei unterschiedliche Wahrheiten zutage und treffen harsch aufeinander.
Herzensfeld-Menschen
Das System von Herzensfeld-Menschen ist so programmiert, dass sie alles erlauben, was in Einklang mit der universalen Liebe ist, beispielsweise Freude, Dankbarkeit, Würdigung, Wertschätzung, Achtung, Freiheit und aus dem Herzen kommende Selbstliebe. Und entsprechend ihrer Programmierung stehen sie ablehnend allen Energien gegenüber, die nicht in Einklang mit der universalen Liebe schwingen.
Ego-Menschen
Das System von Ego-Menschen ist so programmiert, dass sie alles erlauben, was in Einklang mit ihren Werten, Glaubenssätzen, Programmierungen, Konditionierungen, Vorstellungen und Erwartungen, Gewohnheiten und Überzeugungen ist, beispielsweise gewisse Benimmregeln, „Bitte“ und „Danke“ sagen, Aufmerksamkeit schenken und haben wollen, Beachtung finden, wechselseitige Abhängigkeiten und einander brauchen, auf den anderen Rücksicht nehmen, es dem/den anderen recht machen, die Werte der Gesellschaft und „was man tut“ einhalten. Hiermit einher geht eine Selbstliebe, die darauf basiert, dass man sich selbst vor allem dann lieben kann/darf, wenn man entsprechend den Normen der Gesellschaft „ein guter Mensch“ ist. Und entsprechend ihrer Programmierung stehen diese Ego-Menschen allen Energien ablehnend gegenüber, die nicht in Einklang mit den erlernten, antrainierten und unbewusst verinnerlichten Fremdenergien schwingen.
Menschen, die in ihrem Herzensfeld zuhause sind
treten dafür ein, dass die „Werte des Herzens“ erlaubt sind, Raum haben und Berücksichtigung finden. Herzensfeld-Menschen sind so strukturiert, dass sie ihrem eigenen Ego sowie auch anderen Egos von ihrem Herzen aus sofort einen auf den Deckel geben, wenn sich das Ego unangemessen in den Vordergrund spielt und selbst die Situation dominieren, kontrollieren und bestimmen will. Das Herz erlaubt alles, was von Herzen kommt und stoppt und vernichtet alles, was vom Ego kommt.
Menschen, die in ihrer Kindheit gelernt haben, auf ihr eigenes Herz zu hören und der eigenen Kreativität und Fantasie sowie dem eigenen Ideenreichtum, Forscherdrang und Entdeckergeist zu folgen, sehen diese Freiheit und Selbstbestimmtheit als ganz selbstverständlich an. Begegnen sie Menschen, die sich selbst in ihrem Ego-Gefängnis mit Gitterstäben aus Gedanken gefangen halten, so haben diese Herzensfeld-Menschen für das Ego-Verhalten kein Verständnis. Die Herzensfeld-Menschen verbieten in sich selbst einfach ihr eigenes Ego. Und wenn es sich zeigen will, dann bekommt es vom Herzen sofort einen auf den Deckel.
Diese Programmierung trifft dann nicht nur auf einen selbst zu, sondern findet auch im Umgang mit anderen Menschen ihren Ausdruck. Menschen, die ihr Ego erlauben und die sich in ihrem eigenen Ego-Gefängnis gefangen halten, fühlen sich dann allerdings von den Herzensfeld-Menschen sanktioniert, verboten, über den Mund gefahren und bevormundet.
Wenn wir gelernt haben, es den Eltern recht zu machen
Menschen, die in ihrer Kindheit gelernt haben, es ihren Eltern recht zu machen – also es den anderen recht zu machen – sind anders programmiert als die Herzensfeld-Menschen. Sie haben eine andere innere Veranlagung und treten daher anders auf als Herzensfeld-Menschen.
Ego-Menschen geht es darum, die erlernten Ego-Werte einzuhalten. Es gibt viele Menschen, die lieben ihre Ego-Werte von Herzen und treten liebend gerne und voll innerer Überzeugung für sie ein. Diese Menschen identifizieren sich von Herzen mit ihrem Ego – und folglich mit den Benimmregeln und dem „Bitte Danke sagen“ und den Vorstellungen und Erwartungen, „wie man sich anständig, höflich und rücksichtsvoll verhält.
Es ist nichts Falsches hieran. Die sozialen Werte und ein höfliches, rücksichtsvolles Verhalten sind ja gut und schön und richtig – doch es macht energetisch einen Unterschied, ob Menschen sich ganz selbstverständlich aus ihrem Herzen und aus ihrer Natur heraus so liebevoll, freundlich und sozial verhalten oder ob Menschen sich aus einem anerzogenen Muster, aus Lernerfahrungen heraus, aus ihrer Erziehung heraus, aus ihren Gedanken heraus, aus ihrem Ego heraus, vom Verstand/Kopf her nett, freundlich, höflich und rücksichtsvoll so verhalten.
Unsere Erziehung ist Ego
Menschen, die sich aus ihrem Ego heraus liebevoll, freundlich und sozial verhalten, denen ist es als Kind verboten worden, sich anders zu verhalten und sie verbieten es heute anderen, sich anders/abweichend zu verhalten.
Menschen, die sich aus ihrem Herzen heraus liebevoll, freundlich und sozial verhalten, denen ist es als Kind Freiheit geschenkt worden und sie erlauben es sich (und anderen), sich auch anders verhalten zu können/zu dürfen – sie entscheiden sich jedoch aus sich selbst heraus für ein liebevolles, freundliches und sozial angemessenes Verhalten. Zugleich erlauben sie anderen, sich anders verhalten zu dürfen – zeigen zugleich aber auch die damit zusammenhängenden Konsequenzen auf.
Zusammenleben von Ego und Herz
In einer Familie kann es nun zu Schwierigkeiten kommen, wenn die Eltern unterschiedlich programmiert sind. Nehmen wir einmal an, Peter ist so programmiert, dass er alles erlaubt, was von seinem Herzen kommt und dass er je nach Situation differenziert stoppt und vernichtet oder erlaubt, was von seinem Ego kommt. Wenn er beispielsweise ein Gesellschaftsspiel spielt oder an einem sportlichen Wettkampf teilnimmt, dann sind der Ehrgeiz und die Motivation und Leistungsbereitschaft seines Ego sehr hilfreich. Hingegen wären Ehrgeiz, Motivation und Leistungsbereitschaft im partnerschaftlichen und sozialen Miteinander der Familie eher fehl am Platze, dort ist „miteinander sein“ viel passender.
Nehmen wir einmal an, Peters Frau Anna ist so programmiert, dass sie alles erlaubt, was ihren frühkindlichen Erfahrungen, Prägungen und Konditionierungen – also ihrem Ego – entspricht und dass sie ihre erlernten Ego-Werte und Glaubenssätzen sowohl im Gesellschaftlichen wie auch im Beruflichen wie auch Privaten/Familiären – also in allen Lebensbereichen gleichermaßen (undifferenziert) leben, vermitteln und an die eigenen Kinder und an andere Menschen weitergeben möchte. Dann tritt Anna in allen Lebenssituationen immer nur aus ihrem Ego heraus in Erscheinung – auch wenn es liebevoll und herzlich wirken mag.
In Annas Fall wäre es gar nicht notwendig gewesen, ihr die Ego-Werte beizubringen oder sie ihr durch Erziehung zu vermitteln – Anna ist ja aus sich selbst heraus ein so liebenswürdiger, herzlicher Mensch, dass sie ohnehin aus ihrem Herzen heraus sich ganz genau so verhalten würde, wie die Egos es verlangen.
Dadurch, dass Anna es beherrscht, sich aus ihrem Ego heraus liebevoll und freundlich zu verhalten, fühlen alle Ego-Menschen sich geschmeichelt, gut bedient und liebevoll bedacht. Probleme erfährt Anna jedoch im Umgang mit Herzensfeld-Menschen, wenn sie diesen Menschen auch mit der Energie ihres Ego begegnet anstatt mit ihrer Original-Energie des Herzens.
Freiheit oder Abhängigkeit
Herz bedeutet Freiheit.
Ego bedeutet Begrenztheit bzw. Abhängigkeit.
Schenkt man Ego-Menschen, die ihr ganzes Leben lang im Gefängnis ihrer eigenen Begrenztheit gehockt haben, Freiheit, so laufen diese Menschen Gefahr, das gesunde Maß für die Dinge zu verlieren und über die Stränge zu schlagen. Ein typisches Beispiel ist Treue in Bezug auf Partnerschaft/Beziehung.
Herzensfeld-Menschen erlauben sich die Freiheit, untreu sein zu dürfen und so viele Partner/Partnerinnen haben zu dürfen, wie es ihnen beliebt – doch die treffen freiwillig und bereitwillig aus ihrem Herzen die Entscheidung, dem einen Menschen treu zu sein und treu zu bleiben, den sie lieben.
Schenkt man Ego-Menschen die Freiheit, untreu sein zu dürfen und so viele Partner/Partnerinnen haben zu dürfen, wie es ihnen beliebt, so haben sie das Gefühl, sie müssten diese Erlaubnis nutzen/ausnutzen und in die Tat umsetzen – bis sie dann merken, dass es gar nicht so erfüllend ist, wie sie gedacht haben und dass es viel erfüllender ist, sich selbst treu zu sein und dem einen Menschen treu zu sein und treu zu bleiben, den man liebt.
Hilfe ist manchmal fehl am Platze
Wenn Peter Herz ist und mit Freiheit etwas anfangen kann und wenn Anna Ego ist und mit wahrer Freiheit nichts anfangen kann, dann ist es von Peter zwar lieb gemeint, wenn er Anna den Weg in die Freiheit aufzeigen möchte, doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen und Anna wird zeigen und intuitiv spüren, dass sie mit Freiheit noch nichts anfangen kann, dass sie überfordert und gestresst wäre und dass sie dumme Sachen machen und die falschen Entscheidungen treffen würde.
Peters Lernaufgabe ist also, einen Weg zu finden, mit einem Menschen zusammenzuleben, der a) mit Freiheit nichts anzufangen weiß und b) die gemeinsamen Kinder in dem Muster von Unfreiheit erzieht.
Die Freiheit ist ein sonderbares Tier
und viele Menschen haben Angst vor ihr.
Doch hinter Gitterstäben geht sie ein,
denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein
(Liedermacher Georg Danzer).
Für Peter ist die größte Herausforderung, sich seine eigene Freiheit zu erhalten, denn in der Beziehung/Partnerschaft mit Anna identifiziert er sich natürlich mit ihr und nimmt dann empathisch ihre Energien von Begrenztheit auf – was er vortrefflich dazu nutzen kann, um sich selbst zu begrenzen und um seine Herzen-Projekte aus dem Blick zu verlieren und links liegen zu lassen.
Im Zusammenleben mit Anna könnte Peter also Gefahr laufen, die Freiheit, die er aus sich selbst heraus hat und ist, zu verlieren. Selbst wenn Peter sich weiterhin Freiheit erlaubt, so kann es sein, dass er selbst plötzlich mit Freiheit nichts mehr anzufangen weiß, weil er von Anna deren Ego-Energien unbewusst aufgenommen hat.
Was ist erlaubt und was ist verboten?
Alles.
Alles ist erlaubt.
Und alles ist verboten.
Auf der einen Ebene ist erlaubt, was auf der anderen Ebene verboten ist.
Und auf der anderen Ebene ist erlaubt, was auf der ersten Ebene verboten ist.
Alles ist erlaubt.
Und alles ist verboten.
Und wir entscheiden uns klug und weise, wenn wir jeweils diejenigen Dinge auf derjenigen Ebene verwirklichen, wo sie erlaubt sind.
Einige Menschen haben ein sicheres Händchen dafür, sich ständig den Kopf zu stoßen und überall anzuecken. Dann versuchen sie gewisse Dinge stets ausgerechnet auf derjenigen Ebene umzusetzen, wo sie verboten sind. Solch ein Verhalten kann ein das Leben prägendes Muster sein, sodass wir uns regelrecht als Pechvogel wahrnehmen.
Ein wahrer Glückspilz sind wir, wenn wir erfasst haben, was auf welcher Ebene (Ego oder Herz) erlaubt bzw. verboten ist und immer genau das dort tun, wo es erlaubt und gern gesehen ist.
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“
www.leben-und-sein.online/dankbarkeit
10.02.2025
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