Ayahuasca – Medizinpflanzen – Mythos und Wahrheit?

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Ayahuasca & Co – Viel Hype um nichts? Medizinpflanzen – Mythos und Wahrheit

Ayahuasca und andere psychoaktive Substanzen sind auf dem spirituellen Heilermarkt derzeit in aller Munde. Überall sprießen Schamanen und Zeremonien auch in Europa wie Pilze aus dem Boden.

Um eines vorweg zu nehmen:

Ich habe die Arbeit mit den Medizinpflanzen Ayahuasca und San Pedro (der aus den Anden kommende mezkalinhaltige Kaktus) selbst vor über 10 Jahren in Ecuador in einer Heilungszeremonie kennen gelernt. Damals sagte ich zu dem Schamanen (O- Ton): „No me gustan las drogas, no lo necesito“ was soviel heißt wie: „Ich mag Drogen nicht, ich brauche sowas nicht“.
Einen Tag später wurde ich eines besseren belehrt. Ich saß in meiner ersten Medizin- Schwitzhütte (=Schwitzhüttenzeremonie mit Medizinpflanzen). Letztendlich hatte die Neugierde gesiegt oder wenn ich es spirituell ausdrücken möchte:

Der Spirit der Pflanze hatte mich gerufen. Tatsächlich, denn diese Zeremonie war ein absolutes Schlüsselerlebnis, eine Neugeburt.

Ich habe seitdem Eines verstanden:

Meine vorgefertigte Meinung war nichts weiter als Ignoranz und Unwissenheit

Ich habe seither nie wieder das Wort Droge in diesem Zusammenhang verwendet und verstanden, dass der Weg der Medizinpflanzen ein ernstzunehmender spiritueller Weg sein kann.

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©Jutta Klöckner – Kaktus

Von dem Moment an hatte ich – und habe bis heute – aus tiefstem Herzen Respekt vor dieser Art der Arbeit.

Dies ist fast 11 Jahre her. Seither hat mich die Arbeit, die intensive Selbsterfahrung und das Lernen mit den Pflanzen nicht mehr losgelassen. Ich kann mit Worten nicht ausdrücken, wie tiefgehend und unbeschreiblich meine Erfahrungen waren. Zwischenzeitlich leite ich selbst San Pedro-Zeremonien und Gruppenreisen nach Ecuador, wo ich diese Art von Zeremonien in persönlicher Gruppe durchführe und mich als eine Brücke zwischen den Welten sehe – im wahrsten Sinne.

Doch wenn ich mir die Szene insbesondere hier in Europa so anschaue, möchte ich Dir, wenn Du Dich dafür interessierst, ein paar wirklich essentielle Dinge mit auf den Weg geben, die Dir helfen können, Deine Medizinpflanzenerfahrung zu einer guten zu machen:

  1. Nimm diese Pflanzen nie nur als Mittel zum Zweck. Wer auf einen „Trip“ gehen möchte oder glaubt, je mehr Ayahuasca er getrunken hat, umso erleuchteter ist er, hat nichts verstanden. Ich kenne Menschen, die seit Jahren sehr viel Ayahuasca konsumieren (nein, es macht nicht süchtig) und noch immer vor ihrem Leben davon laufen. Die Pflanzen können den Weg ebnen, die Tür öffnen, durchgehen musst Du selbst. Ich kenne auch Menschen, deren Leben sich nach nur einer einzigen Zeremonie positiv verändert hat. Es hängt davon ab inwieweit Du bereit bist, das Erfahrene zu integrieren und auch Verantwortung zu übernehmen.
  2. Es ist entscheidend, WER die Zeremonie leitet. Die Integrität und die Erfahrung dieses Menschen entscheiden maßgeblich darüber, wie eine Zeremonie verläuft und ob ein entsprechender energetischer Raum geöffnet, gehalten und geschützt werden kann, in dem die Teilnehmer geführt und unterstützt werden wo nötig.
    Wenn Du also einem Schamanen gegenüber stehst oder eine Anzeige für eine Zeremonie liest und sich dies nicht gut anfühlt, Dich ein „komisches“ Gefühl beschleicht, ist mein Rat: Vertraue diesem Gefühl! Tust Du es nicht, sei sicher, die Lektion folgt unmittelbar

Und wie bei allem im Leben ist

3. Deine eigene inneren Haltung und Intention entscheidend, mit der Du in eine derartige Zeremonie gehst. Im Idealfall mit Ernsthaftigkeit, einem offenen Herzen und der Bereitschaft Dich wirklich einzulassen. Und dafür braucht es wiederum Vertrauen, wobei wir wieder bei Punkt 1 sind

Vielleicht noch ein letzter Punkt als Kriterium:

4. Stellt der Leiter / die Leiterin der Zeremonie die Pflanzenmedizin selbst her?
So ist sicher gestellt, dass die Medizin „rein“ ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung was es bedeutet, die Medizin selbst zuzubereiten und zu kochen. Ein wichtiger Prozess, wo schon Intention und Energie mit einfließen für die Zeremonie – sehr wichtig.

Beide Pflanzen sind hier nicht heimisch und auch das ist ein Aspekt:

Es ist ein großer Unterschied die Pflanzen in Europa oder dort, wo sie herkommen zu konsumieren. Es braucht eine Art von Verbindung zum Herkunftsort der Pflanzen.

Ayahuasca und San Pedro sind beides wahre Meisterpflanzen. Weise Pflanzenspirits, die enormes Heilpotenzial in sich tragen und uns unendlich kostbare Erfahrungen zu schenken vermögen.

Verantwortungsloser Umgang, Ego-Energien oder Manipulation sind in der Regel die Faktoren, die schlechte Erfahrungen hervorbringen oder sogar Schaden anrichten können. Wer wirklich offen ist für den Zauber der Pflanzen und sich einen verantwortungsvollen guten Rahmen für diese Erfahrung sucht, der wird ein großes Geschenk mitnehmen und im Inneren tragen.

Zu guter Letzt:

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©Jutta Klöckner – kochen Kaktus

Ob ein Schamane weiß, schwarz grün oder rot trägt ist ebenfalls nicht entscheidend dafür, ob er ein „guter“ Schamane ist. Auch wenn Alle zur Zeremonie in weiß erscheinen sollen (das scheint mancherorts sehr beliebt), inklusive des/der Schamanen, sagt das nichts über das Licht im Inneren aus. Man könnte fast meinen, hin und wieder soll das weiß über die Dunkelheit im Inneren hinwegtäuschen 😉

Als Frau und San Pedro-Schamanin kann ich zudem allen Frauen nur raten, die Schamanenmänner auf Herz und Nieren zu prüfen 😉 Denn diese Zeremonien öffnen unser Energiefeld und jeder Mann, der eine Zeremonie leitet, der nicht 100% integer ist und diesen heiligen Rahmen zu schützen weiß, wird unsere Energien, wenn wir nicht erfahren sind, in unguter Weise sagen wir mal „durcheinander“ bringen.

Ich für meinen Teil bin für all meine tief heilsamen aber auch herausfordernden und „negativen“ Erfahrungen, die ich machte, zutiefst dankbar. All das hat meinen Weg geebnet über all die Jahre. Ich bin sehr glücklich, dass mich das Leben und die Pflanzenspirits auf diesen Weg „geschubst“ haben – ohne, dass ich das jemals geplant hätte und noch heute schmunzle ich über meine Worte von damals.

Selbst Zeremonien zu leiten ist eine wundervolle und verantwortungsvolle Aufgabe, die mich mit großer Freude und Hingabe erfüllt – es ist Teil meines Weges geworden. Hier fließt alles zusammen, was ich bin, insbesondere die Arbeit mit intuitiven Heilgesängen, die jede Zeremonie begleiten.

Herzlichst
Jutta
14.03.2019
www.condorspirit.com

Besuche gerne auch meine FB Condor Spirit® Seite! Hier gibt es regelmäßig Infos zu allen Themen rund um meine Arbeit.


Jutta Klöckner Portrait-condor-spirit-jutta-kloeckner
Jutta Klöckner ist Schamanin, Schwitzhüttenleiterin, Sängerin, Coach, Dipl.-Dolmetscherin und Stimmtrainerin.
Seit über 10 Jahren bietet sie in kleiner, exklusiver Gruppe schamanische Reisen nach Ecuador an.
Ausbildung und Initiation in der Arbeit mit den Medizinpflanzen seit 2008 – nach ihrem eigenen Schlüsselerlebnis in einer Medizin-Schwitzhütte in Ecuador.
Ihre besonderen schamanisch-intuitven Gesänge sind heute ein wesentlicher Bestandteil der Heilarbeit in den Zeremonien.
Jutta vermag es jede/n TeilnehmerIn mit viel Empathie, einem großen Erfahrungsschatz und einem offenen Herzen auf dieser besonderen Reise zu begleiten.

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