Bewusster Umgang mit Sprache verändert Leben

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Wie bewusster Umgang mit Sprache dein Leben verändert

Sprache ist Schöpferkraft und schafft Realität.
Wie bewusst gehst du im Alltag mit Sprache um und wie aufmerksam bist du bei deiner Wortwahl und Deiner Schöpferkraft? Bewusster Umgang mit Sprache im Alltag – Ich glaube, dass wir im Alltag zumeist sehr unachtsam mit unserer Sprache umgehen und sie „nur“ als beliebiges Kommunikationsmittel benutzen, ohne uns tiefer gehend mit ihren verschiedenen Wirkungsmöglichkeiten und der ihr innewohnenden Gestaltungskraft zu beschäftigen. Für viele Jahre galt dies auch für mich und für meinen Umgang mit ihr.

Im Anfang war das Wort – bewusster Umgang mit Sprache und Schöpferkraft

Dass unserer Sprache in Wirklichkeit viel mehr innewohnt, als nur der alltäglichen Kommunikation dienlich zu sein, wird in den Anfangsworten der Johannes-Evangeliums deutlich: „Im Anfang war das Wort.“  Denn in diesem uralten Text wird ihr der Ursprung aller Schöpferkraft, sämtlicher Ideen und Möglichkeiten des Universums zugesprochen. Im Umkehrschluss bedeutet das:

ohne Sprache gäbe es keine Idee und damit auch keine Evolution und kein Universum.

Gestörte Sprache-gestörtes Denken?

Auch wenn ich selbst für sehr lange Zeit mit Sprache eher nachlässig und unachtsam umgegangen bin, hatte sie für mich dennoch im Verborgenen nicht nur eine ganz besondere Bedeutung, sondern ich hatte und habe auch eine sehr tiefe und ausgesprochen innige Beziehung zu ihr. Ich liebe Sprache und alles, was damit verbunden ist!

Diese so besondere Beziehung nahm ihren Anfang in meiner Kindheit, als ich für viele Jahre durch eine Sprachstörung daran gehindert wurde, mich klar und verständlich auszudrücken. Meine Aussprache war häufig undeutlich und gehemmt. Es war eine ganz eigene Art des Stotterns die es mir unmöglich machte, mit meinen Mitmenschen frei und deutlich, also unmissverständlich in Kontakt zu treten.

Was erschwerend hinzukam war, dass ich mich zunehmend  auch im übertragenen Sinn unverstanden fühlte und mich als nur wenig schlagfertig und gewandt in Diskussionen und im Austausch mit anderen erlebte. Über Jahrzehnte nahm ich diese Behinderung als gegeben und gewissermaßen als selbstverständlich hin.

Interessanter Weise spiegelte sich die Hemmung meines Sprechens auch in meinem Denken wider, denn dieses fühlte sich für mich ebenso undeutlich und verwaschen an.

Klare Gedanken zu entwickeln, Ideen, Wünsche und Vorstellungen präzise und mit Logik auszubilden, schien mir unmöglich zu sein. Ich fühlte mich auf ganzer Linie dumm und träge in meinem Denken. Dass hier aber ein wesentlicher und logischer Zusammenhang bestehen könnte, ahnte ich damals noch nicht.

Sprache ist ihr eigener Kosmos

Woran ich hingegen, scheinbar paradoxerweise,  von Beginn an große Freude hatte, war das Schreiben. Denn das geschriebene Wort bereitete mir im Gegensatz zum Sprechen keinerlei Probleme. Sobald ich Schreiben gelernt hatte,  liebte ich es, Aufsätze zu schreiben und las sehr viel. Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welch großer Begeisterung und inniglicher Freude ich meinen allerersten Aufsatz verfasste. Ich hatte das Gefühl, dass sich eine ganz neue, unglaublich farbenreiche und unerhört spannende Welt für mich auftat, die ich staunend betrat.

Mit dem Schreiben entwickelte ich nach und nach, wohl als eine Art Gegengewicht, oder auch als Kompensation für meine gestörte Sprachfähigkeit,  ein sehr ausgeprägtes Gespür für gute Literatur. Und bis zum heutigen Tag lese ich ausgesprochen gern und erfreue mich an sprachlich gelungenen und anrührenden Texten und Gedichten. Es ist sogar viel mehr als bloße Freude: In meinen Augen wirklich gelungene, authentische Texte und Gedichte, berühren mich zutiefst und schenken mir Kraft und Inspiration.

Genesung durch Sprache

Bewusst mit Sprache zu arbeiten, damit begann ich schon während meiner depressiven Erkrankung. Es verschaffte mir ungeahnte Erleichterung, in meinem Blog ungehemmt in Worte fassen zu können, was mich im Innersten beschäftigte und quälte.  Und je mehr und öfter ich schrieb, umso feiner wurde mein Sprachgefühl. Immer mehr und tiefer erschlossen sich mir der unglaubliche Reichtum, die Lebendigkeit und die feinen Nuancen unserer Sprache.

Es fühlte sich so an, als besäße sie eine geheimnisvolle, heilsame Kraft, mit deren Hilfe sich die Wunden meiner Seele immer weiter schlossen. An ihre Stelle trat allmählich so etwas wie innerer Frieden, der sich mehr und mehr in mir ausbreitete und der mir die Kraft schenkte, mich allmählich von meinen Dämonen in Form von Depressionen, Versagensängsten, Hilflosigkeit und fehlendem Selbstvertrauen zu lösen und zu befreien.

Sprache schafft Realität und ist Schöpferkraft

Wie häufig gebrauchst du im Alltag eine Formulierung wie: „Ich bin genervt“ oder: „Ich bin erschöpft“ oder auch: „Ich bin enttäuscht von dir“?

Im Alltagsgeschehen machen wir uns in der Regel wenig Gedanken darüber, was wir sagen und wie das Gesagte auf uns selbst und unser Gegenüber wirkt. Dabei ist gerade unsere Sprache ein sehr mächtiges Werkzeug, mit dem wir uns und unsere Umgebung sehr stark beeinflussen können, im Guten wie im Schlechten. Um es auf den Punkt zu bringen:

Wir vermögen mit Sprache Brücken zu bauen, oder auch, sie zu zerstören!

Ich beschäftige mich schon sehr lange und intensiv mit Sprache. Sie ist für mich ein überaus kostbares und wirkungsvolles Geschenk, mit dessen Hilfe ich mich äußerst nuanciert der Welt, wie auch mir selbst offenbaren kann, so wie ich in meiner Gesamtheit bin und sein möchte. Und wenn ich einen Text oder ein Gedicht verfasse, dann geschieht etwas Wundersames:  Ich bin ganz Eins mit mir und dem, was ich in diesem Moment erschaffe: Ich bin ein Schöpfer!

Dies gilt aber nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen, wenn er sich der gesprochenen, geschriebenen und auch der Sprache in Gedanken bedient. Denn durch das, was wir sagen, schreiben oder sprechen, verändern wir mit sofortiger Wirkung unsere gegenwärtige Realität – bewusster Umgang mit Sprache:

Wir fühlen anders, denken anders und handeln anders als zuvor!

Die Wirkung des „Ich bin“

Gemäß dem Gesetz der Anziehung ist dies nur logisch und konsequent: Je nachdem, was wir denken oder auch sagen, ziehen wir weitere, ähnlich geartete Gedanken, Umstände und auch Menschen in unser Leben. Es liegt also allein in unserer ureigenen Verantwortung und ganz individuellen Freiheit, wie wir unser Leben und damit auch uns selbst formen und gestalten.

Je bewusster du also mit deiner Sprache umgehst, umso bewusster arbeitest du auch an der Ausgestaltung deiner Gegenwart und Zukunft. Das kann wirklich spannend sein! Und je deutlicher und klarer deine Sprache ist, umso wahrnehmbarer und klarer wirst auch du für dich selbst und für deine Mitmenschen!

Untrennbar verbunden mit diesem Thema ist unser Da-Sein, das wir mit unserer Schöpferkraft auch im Alltag ständig formen und verändern. Doch das ist nur die eine, gewissermaßen „äußere“ Seite. Die andere Seite führt noch viel weiter in die Tiefe hin zu den Ursprüngen unserer Existenz und zu dem, was uns als Individualität im Innersten ausmacht. An dieser Stelle können die Worte: „Ich bin“ uns eine Hilfe, ein Wegweiser sein. Denn mit „Ich bin“ verleihe ich meiner Schöpferkraft sehr wirkmächtig und zielstrebig Ausdruck!

Sprache ist Schöpferkraft – bewusster Umgang mit Sprache

Insbesondere Sätze wie „Ich bin stark“, „Ich bin glücklich“ „Ich bin in Harmonie“ haben eine bestärkende und das Gute in mir fördernde Auswirkung darauf, wie ich mich fühle und zu was ich imstande bin. Außerdem beschreiben sie, was oder wer ich in diesem einen Moment, und sei er noch so flüchtig, tatsächlich bin.

Mit Hilfe dieser sogenannten Affirmationen können wir eine Ahnung davon bekommen, was alles an Möglichkeiten und Eigenschaften in uns steckt. Und wir können uns bewusst dafür entscheiden, diesen Eigenschaften Geltung und Präsenz zu verschaffen, indem wir sie immer wieder betonen.

Allerdings kann es geschehen, dass es sich ganz zu Anfang nicht stimmig, vielleicht sogar wie eine Lüge anfühlt, wenn du dir selbst mit Nachdruck solche Eigenschaften zusprichst. Das ist vollkommen normal! Denn wir sind es meistens nicht gewohnt, uns selbst dermaßen positiv und durchweg bejahend zu betrachten.  Also gib dir ruhig Zeit, dich daran zu gewöhnen und um deinen Geist „umzuprogrammieren“. Du wirst sehen: es funktioniert!

Mehr Kraft durch Meditation

Noch mehr Wirksamkeit bekommen derartige Selbstbeschreibungen in der Meditation. Denn dort kreiere ich absichtsvoll einen Ort in mir selbst, an dem Raum und Zeit in Eins zusammenfließen und ich in unmittelbarer Verbindung mit meinem Höheren Selbst stehen kann und darf.

Durch regelmäßiges Üben und einfach Wirken-lassen der Worte „Ich bin“ in der Meditation gelingt es nach und nach, den Schleier vor dem verborgenen, tieferen Sinn dieser Worten zu lüften und ganz allmählich ein erstes, zartes Gespür dafür zu entwickeln, was dich in deinem Innersten ausmacht.

Für mich ist es ein Gefühl von großer Stärke, Klarheit, sowie allumfassender Gelassenheit, in engem Verbund mit der absolut freiheitlichen Gewissheit, dass die Ewigkeit, die Beständigkeit meines Selbst, Realität und keine Illusion ist. Und dieses so besondere Gefühl verleiht mir tagtäglich Kraft und Inspiration.

Auf diese Weise begibst du dich auf eine sehr spannende Reise zu dir selbst, voller Überraschungen und wertvoller Erkenntnisse, die dein Leben auf ungeahnte Weise bereichern werden.

11.02.2019
Eckhard Neuhoff

Autor

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Eckhard-NeuhoffEckhard Neuhoff
Ich war bis in die frühen Zweitausenderjahre immer wieder mit schweren Depressionen in psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung.
2011 startete ich meinen Blogs „Entwicklungsstufen“, in dem ich mich literarisch und dichterisch zunächst mit meiner Erkrankung und meiner Biografie beschäftigte. Im weiteren Verlauf kamen dann Themen wie Entwicklung, inneres Wachstum und Spiritualität hinzu.  Es ist mir ein tiefes Bedürfnis, Spiritualität als etwas im besten Sinn „Alltägliches“ zu etablieren und Menschen mit auf diese Weise mit meiner individuellen Perspektive, meiner Erfahrung, zu bewegen und zu ermutigen.
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