Spirituelle Sicht und Quantenphysik

Meditierende schauen in die Unendlichkeit

Spirituelle Sicht und Quantenphysik

Wenn wir die Lehren der Quantenphysik studieren, kommen wir plötzlich zu dem Schluss, dass reine spirituelle Sicht eine Frage der Energie ist. Es gibt kein Universum als solches. Das Universum besteht aus Mikropartikeln, und Mikropartikel sind im Grunde Licht. Daher sind alle Manifestationen eine Manifestation von Energie und Licht. Feste Körper erscheinen als solche nur aufgrund unserer Gewohnheit, sie auf diese Weise wahrzunehmen.

Das Prinzip des natürlichen kontemplativen Zustandes bedeutet, in einem Zustand verankert zu werden, in dem es kein einziges Korn an Unreinheit gibt. Wer reine Sicht entwickelt hat, kann furchtlos in die niedrigsten astralen Reiche hinabsteigen, doch durch die Kraft seiner reinen Sicht werden sie sich in Paradiese verwandeln.

Das Prinzip der reinen Sicht: Hinter allen Erscheinungen steht intelligentes Bewusstsein

Zuerst muss man über Folgendes nachdenken: Hinter jedem Phänomen dieser Welt stehen subtile Energien. Aber wenn wir die Phänomene sehen, nehmen wir nicht immer wahr, was hinter ihnen ist.

Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir ein Buch in die Hand, denken wir nicht immer, dass hinter diesem Buch Schriftsteller, Verleger, Programmierer, Buchhalter usw. stecken, dass viele Talente daran gearbeitet haben. Wenn wir mit dem Zug reisen, denken wir nicht daran, dass es Lokführer, ein elektronisches Programm zum Verwalten von Bahnlinien und Eisenbahnmanager gibt. Vielleicht vermuten wir es, aber wir denken nicht wirklich darüber nach, wie viele talentierte, begabte, intelligente Wesen sich darauf konzentrieren, zu gewährleisten, dass wir sicher und pünktlich ankommen. So etwas Alltägliches wie eine Zugfahrt ist auf die Konzentrations- und Klarheitsbemühungen vieler Menschen zurückzuführen. Das heißt, unter der Oberfläche gibt es eine gewisse Tiefe und viele subtile Energien, die sich manifestieren

Wenn wir anfangen, andere Beispiele dieser Analogie zu betrachten, werden wir sehen, dass hinter jeder kleinen Sache einige superorganisierten, riesigen, globalen Strukturen stehen. Und wir können diese globalen Strukturen nicht immer wahrnehmen, weil sie unserem Blick verborgen sind. Es gibt sie jedoch, und zwar in allen Bereichen.

Zum Beispiel gibt es globale Machtstrukturen, die wir uns nicht einmal vorstellen können, eben sowenig die Dynamik ihrer Manifestation. Aber es gibt sie.

Es wird viel über Freimaurer geredet, über eine verborgene globale Weltregierung, über ihre Geheimnisse. Für diesen Themenkomplex interessieren sich viele als ein Beispiel für derartige globalen, geheimen, hochorganisierten Strukturen. Aber wir sind überhaupt nicht daran interessiert. Dieser Gedankengang weist lediglich darauf hin, dass hinter jedem Phänomen noch etwas Bewussteres, etwas Subtileres steht. Das Phänomen an sich, das wir in der grobstofflichen Welt sehen, ist einfach nur das, was wir wahrnehmen können.

Spirituelle Sicht und Quantenphysik Meditierende schauen in die Unendlichkeit
KI unterstützt generiert

Reine Sicht bedeutet, dass hinter jeder Erscheinung eine subtile Form von Manifestation steht.

Zum Beispiel stehen hinter jeder Art von Kunst – Musik, Malerei, Bildhauerei, Literatur – Schutzgottheiten (subtile hohe Intelligenzen). Sie sind Teile des Bewusstseins, die sich im menschlichen und im kollektiven Geist der Menschheit befinden und mit Musik, Malerei und Literatur verbunden sind.

Hinter jeder Wissenschaft, jeder Jahreszeit, jedem Tag, jeder Sekunde, jeder Stunde, jeder Woche, jedem Monat, jedem Jahr, hinter jeder Sportart, hinter den vier Himmelsrichtungen, den Sternen und Planeten, hinter den verschiedenen Arten von Menschen, hinter jeder Person, jeder Tier- und Pflanzenart, jedem Stein und Mineral, jeder Flüssigkeit und jeder Medizin, gibt es subtile Formen bzw. subtile Zustände. Und diese subtilen Formen haben Überbewusstsein. Dies sind die herrschenden Gottheiten, von denen wir nichts wissen.

Was wir konsumieren, nehmen wir in unseren subtilen Körper auf

Nimmt jemand zum Beispiel ein Medikament zu sich, verbindet er sich auf einer subtilen Ebene mit dem Karma der hinter diesem Medikament stehenden Gottheit. Man kann ein hochwertiges ayurvedisches Medikament zu sich nehmen und im Traum Sonne und Vollmond sehen. Man kann sich auch sehen, als ob man einen Berg besteigt und sich im Garten Eden befindet. Gottheiten begegnen einem, geben einem vielleicht eine Blume, und danach verbessert sich der Zustand. Das bedeutet, dass man im Traum mit der feinstofflichen Form dieser Medizin in Kontakt gekommen ist. Zum Beispiel heilen bei ayurvedischen Präparaten nicht so sehr die Präparate selbst, sondern ihre feinstofflichen Formen, also die Gottheiten.

Wenn jemand Drogen nimmt, kann er Dämonen sehen (sie sind in der subtilen Form von Drogen enthalten). Dämonen treten in den Astralkörper einer Person ein. Genauer: Ihre subtile Essenz macht das. Und sie interessieren sich für die Person, die sie benutzt. Wenn eine Person aufhört, sie zu benutzen, beginnt sie sich daher schlecht zu fühlen, weil diese Dämonen versuchen, sie erneut zu überzeugen, und das Sahasrara-Chakra (das höchste Chakra, die Verbindung mit dem Absoluten) wird blockiert.

Dies sind Beispiele dafür, dass hinter allen materiellen Dingen ihre subtilen Formen stehen. Reine Sicht bedeutet, alles ständig aus der Sicht ihrer subtilen Formen zu betrachten. Das ist nichts, was wir künstlich praktizieren. Es bedeutet, die Dinge puristisch so zu sehen, wie sie wirklich sind.

Die klassische reine Sicht wird wie folgt beschrieben: Man sollte den spirituellen Lehrer als eine Gottheit betrachten. Man sollte den Dharma als kostbaren Nektar betrachten. Man sollte die Sangha (die spirituelle Gemeinschaft) als ein mystisches Feld der Erleuchtung (Mandala) betrachten. Du solltest dich als Gottheit betrachten. Häuser sollten als die Paläste der Gottheiten betrachtet werden. Alle Klänge sollten als Klänge von Mantras oder heiligen Liedern (Bhajans) wahrgenommen werden. Alle Situationen, die dir widerfahren, sollten als göttliches Spiel (Lila) oder als Manifestation des Absoluten betrachtet werden.

Reine Sicht ist alles rein, in seiner subtileren Form und als göttlich zu betrachten.

Man kann das so sehen: Wenn man sich in reiner Sicht begegnet, ist man Gottheit. Das heißt, man ist Mensch, aber gleichzeitig auch Gottheit. Weil ich zum Beispiel reine Sicht tatsächlich praktiziere, nicht nur darüber rede, nehme ich die Gottheiten wahr, die in den Körpern der Menschen bei mir sind. Und weil sie in deren Körpern sind, bekomme ich gleichzeitig Darshans (göttliche Visionen) von ihnen. Wenn also Leute wegen eines Darshans zu mir kommen, gebe ich nicht nur ihnen Darshan, ich empfange auch Darshan von ihnen, das heißt von ihrer subtilen Form.

13.07.2024
Swami Vishnudevananda Giri
https://de.advayta.org

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Lust auf mehr?

Mehr zum Thema gibt es in den Büchern „Laya Yoga“, „Shakti Yantra“, „Kundalini Yoga“, „Leben in der Multirealität“, „Nada und Jyoti Yoga“ und „Leben in Gott“ von Swami Vishnudevananda Giri
Mehr über den Meister und die Lehre: https://de.advayta.org


Besondere EmpfehlungLeben in der Multirealitaet Cover

Leben in der Multirealität: Parasattarka Logik
von Swami Vishnudevananda Giri

Leben in der Multirealität – „Ich denke, also bin ich.“ – Dieses Lebensgefühl ist den meisten Menschen eigen. Die alten vedischen Schriften sagen jedoch, dass Denken eine Art künstliches Leben darstellt. Die wirkliche Existenz und die Präsenz des Bewusstseins sind keine Denkprozesse, sondern jenseits des Verstandes in der Natur des Geistes verankert.

Mehr erfahren

 


Swami Vishnudevananda Giri Swami Vishnudevananda Giri

Swami Vishnudevananda Giri (Swami Vishnudev) ist ein spiritueller Lehrer in den Traditionen des Advaita Vedanta und des Yogas, ein Sadhu, ein realisierter Meister und Jnani in der Linie des Advaita Vedanta, Philosoph, Theologe und Schriftsteller. Er stammt aus der yogischen Tradition des Sahajayana, des natürlichen Weges der Siddhas, er ist Linienhalter einiger Übertragungslinien des Yogas der Siddhas und spiritueller Meister für viele Schüler in Ost- und Westeuropa, den USA und Indien. Er wurde 1967 in der Ukraine geboren.

Seine spirituelle Praxis und Meditation begannen im Alter von 6 Jahren von selbst, indem er sich intuitiv auf Erinnerungen aus der Vergangenheit stützte. Er hat den Sanatana Dharma als seinen religiösen Weg im Alter von 19 Jahren angenommen. Er absolvierte einige intensive Retreats, deren längstes fast 3 Jahre andauerte. Als Resultat dieses letzten Retreats in den Jahren 1993-1995 erreichte er Samadhi und Realisation.
https://de.advayta.org 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*